Sonntag, 29. März 2015
Sonntag
heute habe ich etwas getan, wovon ich nicht erwartet hätte, dass das jemals eintreten könnte: ich habe eine wurfkiste gebaut. und da unsere katzen ja nicht im geringsten so eigenbrötlerisch und intelligent sind, wie der ruf ihrer gattung hätte erwarten lassen, hat frida sich auch direkt reingelegt und gepennt.



ansonsten sitze ich heute auf dem sofa und bereite mich bewegungslos auf das gespräch im kindergarten vor, welches ich morgen um 8 uhr mit dem mann führen muss. ich habe weder zeit noch energie, ihnen zu erklären, worum es geht, aber ich fasse es in einem satz zusammen: wir sind nicht bereit, ona vormittags aus dem kindergarten abzuholen, wenn es in der gruppe zu laut ist. die leiterin findet, wenn er krank sei, würden wir ihn doch auch abholen, und dass wir unbezahlten sonderurlaub dafür nehmen müssten, bewertet sie mit "ist dann eben so".

ich denke ja gerne dinge in großer detailtiefe, in diesem falle allerdings komme ich gedanklich nicht weiter als "wollt ihr mich verarschen?", dicht gefolgt von "im LEBEN werde ich das kind nicht abholen, weil es in der gruppe zu laut ist. im LEBEN nicht."

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Ohne Worte... Aber den vollen Preis muss man dann sicher trotzdem zahlen.

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Jetzt mal ganz abgesehen, dass die Botschaft ist:
Junge=laute Gruppe=muss ausgegrenzt werden=krank.

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natürlich. es gibt für das morgige gespräch auch nur genau 2 mögliche ausgänge: 1) die leiterin versteht, dass es nicht möglich ist, dass berufstätige eltern ihre kinder grundlos abholen und alle sind zufrieden, oder 2) sie versteht es nicht, und wir werden die letzten 4 monate dort das kind einfach trotzdem nicht abholen und haben dann eben streit. ich hoffe auf 1), lebe ob der kürze aber auch mit 2) sehr gut.

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oder, wie ich ins feld führte: gleich gemüsesuppe, dann hanf klöppeln = doof = lautsein = abgeholt werden. er könnte sich dann einfach jeden tag bei belieben abholen lassen. das kann ja auch nicht die botschaft sein.

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und außerdem bin ich hier voll und ganz team ona. ich habe ja seit 5 jahren regelmäßig infos darüber, wie er sich im kindergarten benimmt, und bislang war das immer deutlich besser als zuhause. und auch beim elternabend vor 3 wochen hieß es noch: "was für eine bereicherung, wie schade, dass wir ihn nur 1 jahr bei uns haben." jetzt ist er plötzlich zu laut (5 erzieherinnen in der gruppe verschlissen seit august, lag aber eher nicht an den kindern, sondern an der vorgesetzten...), wobei ich halt finde, er ist ein sechsjähriges kind. in der gruppe muss immer ruhe sein, vor 10 uhr morgens darf nur geflüstert werden, sonst weinen die einjährigen, die seit august noch immer nicht eingewöhnt sind. ich bin team ona. ich will auch mindestens einmal am tag laut und wild sein. das ist sein recht. sollen sie ihn doch in den garten schicken, mache ich doch auch nicht anders.

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zur wurfkiste kann ich ihnen gerne detailliert erzählen, dass ich sowas auch mal gebaut habe wegen unerwarteter katzeschwangerschaft (der kater konnte nicht kastriert werden, aus gründen, machte auch keine anstalten was zu tun, nach vier jahren: tadaaa ...). die katze kriegte ihre jungen dann auf dem sofa auf meinem schoss (beckenengstellung), ich massierte den bauch, zog die welpen heraus, schnitt die fruchtblase auf und die nabelschnur durch. die katze war durchaus dankbar. der andere (kastrierte) kater beschloss dann, dass der einzig richtige platz für die aufzucht der jungen der kopfpolster meiner tochter sei. und wenn wer auch immer die kleinen woanders hintrug: er schleppte sie wieder zurück. er schleppte sie sogar zur mutter zum trinken, den rest, so meinte er, könne er sowieso besser, und stopfte die kinder wieder ins bett. meine tochter war damals übrigens sieben und hatte hüftlange, recht lockige haare, und sie liebte die drei kleinen sehr. das haarekämmen liebte sie damals weniger (die kleinchen kuschelten gerne).

die dackeline nahm die vorbereitete wurfkiste auch dankbar an. die jungen allerdings, so beschloss sie, hätten was besseres verdient und so zerlegte sie innerhalb von zwei stunden bei einsetzen der wehen: das original erhaltene biedermeierfauteuil. sie brauchte dann übrigens einen kaiserschnitt (beckenengstellung). kaum vom tierarzt zu hause angekommen, trug sie ihren nachwuchs in den vorbereiteten korb und schaut das fauteuil nicht mehr mit dem a... an: war ja völlig zerstört, dat dingens, mit herausquellendem rosshaar, und der uralte zerfledderte stoff, und so.

den kindergarten haben sie ja bald hinter sich. in aller bescheidenheit frage ich mich allerdings, ob die frage an die kindergartenleitung "sie kriegen doch bezahlt dafür, dass sie sich ordnungdgemäss um die kinder kümmern, wie kann es dann zu laut werden?" wohl deplaziert wäre in diesem zusammenhang. andererseits, wer rechnet auch damit dass kinder einmal laut sind, noch dazu in einer gruppe. genau detailliert hätte ich in diesem fall auch gerne die definition von "zu laut": werden die dezibel gemessen, und wieso kann es überhaupt dazu kommen? wieso muss ona abgeholt werden, und nicht ein anderes kind? nach welchen kriterien wird hier vorgegangen, und warum? was waren die genauen gründe für die ausufernde lautstärke, wie wurde mit diesen auslöstern umgegangen, und wie hat man den kindern das alles kommuniziert? aus welchem grund ist die beaufsichtigende person nicht in der lage, die lautstärke dem - mit hoher wahrscheinlichkeit subjektiven - empfinden anzupassen, und mit welchen mitteln wurde das schon versucht? was waren die ergebnisse dieser versuche, und wie lange haben die überhaupt gedauert? ich hätte ja eine lange, genaue, übersichtliche tabelle mit, mit einer riesengrossen spalte zum eintragen der antworten. hach. ich fühle mit ihnen. file under: alle irre.

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die meisten dieser fragen habe ich schon gestellt und auf jede einzelne keine antwort bekommen. es sollten übrigens 2 kinder abgeholt werden, und scheinbar ist jetzt der plan, bis die neuen erzieherinnen und die einjährigen endlich mal eingewöhnt sind, dass jeden tag 2 große abgeholt werden sollen, wenn es zu anstrengend ist. nein, nicht möglich. und ja, lautstärke ist sehr subjektiv, wie gesagt, in dieser kita darf morgens nur geflüstert werden.

lustigerweise bemerkte frau n. gestern, dass die einjährigen vielleicht nicht nach 9 monaten immer noch morgens heulen würden, wenn sich einfach alle ganz normal benehmen würden. ohne flüstern, schleichen und gebärdensprache statt tschüss-sagen. vielleicht hat sie recht.

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Und warum müssen dann nicht die nach 9 Monaten immer noch nicht eingewöhnten Einjährigen abgeholt werden, wenn es doch offensichtlich die sind, die heulen, somit also laut sind?

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wie sollen die sich da denn eingewöhnen?? ;-)

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man fragt sich in solchen fällen ja immer wieder, wie wir selbst und das eigene kind das so überlebt haben, anno dunnemals. da kam man in den kindergarten, und so war das dann eben.

fünf erzieherinnen in 8 monaten, wenn ich richtig gezählt habe. das macht also flucht in die stramme haltung nach der probezeit, oder so ähnlich. hüppsches argument, im übrigen, als erklärung für alles und jedes.

und wieso darf nur geflüstert werden? das müssen sie mir noch einmal genau erklären, bitte.

ich würde auch den vorschlag machen, das kind von jemand anders abholen zu lassen, und die kosten hierfür dann von den kindergartenkosten abzuziehen: denn wenn der kindergarten selber zugibt, dass er nicht imstande ist, die aufgabe, die er vertraglich übernommen hat, zu erfüllen, dann wird er doch auch kein geld dafür nehmen wollen? selbstverständlich könnten sie auch selber kommen, nennen sie einfach ihren stundenlohn ...

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Eine Altersgrenze für die Gruppe wäre sinnvoll. Dass es für die Lütten anstrengend ist, sich in einer Gruppe mit dem Grossen zu behaupten, ist klar

Aber abholen? Nö. Ist nicht.

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"Die Erzieherinnen möchten aus Småland abgeholt werde! "
Achnö, verhört.

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