Herzbruch

morgen ist der letzte tag in meinem leben, an dem ich einen fuß in einen kindergarten setzen werde. mein fester vorsatz ist, dass ich nur noch einen fuß in einen kindergarten setze, wenn vor mir ein rollator rollt und ich meine enkel besuche. mit der schwiegertochter, natürlich, denn von meiner mutter habe ich folgenden schlauen trick gelernt: "wie, abholen? du weißt doch, ich kann mir den weg nicht merken." (morgen: ausführliches telefonat mit der mutter, schon mal vormerken).
eine neue ära beginnt. den ersten elternabend in der schule habe ich auch schon hinter mir, und natürlich war es grauenhaft und furchtbar, aber ich habe ja keinerlei motivation, mich jemals dort einzubringen. als herzlose, vollzeit berufstätige mutter die ihr kind ja nur nach feierabend lieben kann (fast-zitat brigitte) habe ich da wenig ressourcen, und die traurige geschichte von frau n., die nur ihre ruhe haben wollte und beinahe bundeskanzlerin einer großstadt geworden wäre, habe ich ja live miterlebt. ich werde in zukunft zu allen terminen erscheinen und mich an einen von anderen eltern liebevoll dekorierten stehtisch stellen und getränke trinken, die am vortag wieder andere eltern mit ihrem familienauto dort hingekarrt haben. ja. und ich stehe dazu.

(kleiner teaser für die künftigen elternabende als einzige nicht-millionäre in der klasse: vater fragt 2 minuten nach beginn elternabend: "sie bieten doch einen hol- und bringdienst an, oder?" direktorin: "nein." vater: "okay, was kostet das?" das verspricht großen spaß).