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Mittwoch, 3. Juli 2013
Kleiner Einschub von der Couch:
herzbruch, 00:24h
frau n. und frau h. beantworten spam mails von frau h.s hochoffiziellem arbeitsaccount:
Zitat von Miss Salma Ibrahim :
>
>
> Hello Dear,
>
> My name is Miss Salma ibrahim from Libya presently residing in
> Burkina Faso.I was impressed to seek my soul mate, and also i like to
> establish a long lasting relationship with you. I will be waiting for
> your reply so that i will give you my picture and more about me.
>
> Thanks,waiting to hear from you soonest.
>
> Miss Salma ibrahim
unsere antwort:
Dear Miss Salma,
I was so happy to hear from you. But how exactly do you know that we are soulmates?
Did you know that in Germany, some people calculate the digit sum of their name and the name of their prospective partner, and if the two numbers match, they immediately get married? I would love to do that with our names, too. Do I need to add the "Miss" to your name for my calculation? Or isn't it part of your given name?
Love,
herzbruch
Zitat von Miss Salma Ibrahim :
>
>
> Hello Dear,
>
> My name is Miss Salma ibrahim from Libya presently residing in
> Burkina Faso.I was impressed to seek my soul mate, and also i like to
> establish a long lasting relationship with you. I will be waiting for
> your reply so that i will give you my picture and more about me.
>
> Thanks,waiting to hear from you soonest.
>
> Miss Salma ibrahim
unsere antwort:
Dear Miss Salma,
I was so happy to hear from you. But how exactly do you know that we are soulmates?
Did you know that in Germany, some people calculate the digit sum of their name and the name of their prospective partner, and if the two numbers match, they immediately get married? I would love to do that with our names, too. Do I need to add the "Miss" to your name for my calculation? Or isn't it part of your given name?
Love,
herzbruch
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Nicht-Tagebuchbloggen: 37
herzbruch, 00:12h
das mit dem nicht-tagebuchbloggen hat ja schon wieder an attraktivität verloren. ähnlich wie mein tägliches leben. alles ist wieder auf normal, essen, schlafen, arbeiten, vielleicht mit der kleinen einschränkung, dass arbeiten so langsam ausläuft, und da ich ja in weiser voraussicht keinerlei prüfungen mehr angenommen habe, stelle ich jetzt noch 2 klausuren, korrigiere die (wie üblich) in 16 stunden ohne unterbrechung mit bürotür zu weg, und dann gehe ich langsam in rente. bis in den spätherbst mache ich mir dann erstmal keine sorgen um die zukunft, und sollten wir ein pferd kotzen sehen, kann ich ja immer noch dann beginnen.
ein schöner nebeneffekt meiner erhofften beruflichen veränderung ist ja, dass ich nie mehr lehramtsstudenten unterrichten muss. und jetzt fühlen sie sich nicht angegriffen, sollten sie selbst ein solcher sein. 99 prozent derer sind ja normale leute. rund 1 prozent hingegen gehört zu der spezies, der ich hin und wieder erklären muss, dass es im grundgesetz keinen paragraphen gibt, der allen menschen mit hochschulreife garantiert, dass sie lehrer werden können. in der regel sind das menschen, die finden, dass die inhalte eines seminars, dessen schein pflicht ist, zu schwierig seien, und die dann versuchen, stimmung zu machen. das sei ja alles unfair, 60 seiten pro woche lesen, so viele themen pro semester, das könnten sie nicht. nun bin ich ja im laufe der jahre durchaus dazu übergegangen, die schwierigeren methodenkurse so zu lehren, dass auch menschen, die nicht so tippitoppi denken können, mit ein bisschen mühe ohne weiteres bestehen können. ich musste ja auch literaturwissenschaft ohne jede leidenschaft machen und war dankbar für veranstaltungen, die didaktisch so aufbereitet waren, dass man auch ohne interesse die möglichkeit hatte, etwas zu lernen und letztendlich die klausur zu bestehen. dass also nicht jeder für mein fach brennt, kann ich ja noch nachvollziehen. die offensichtliche unbereitschaft, sich mit den strukturen einer sprache auseinanderzusetzen, die man später an gymnasien unterrichten will, kann ich allerdings nicht akzeptieren. selbst, wenn man ausschließlich an der interpretation von lyrik interessiert ist, gehört es eben zum berufsbild mit dazu, dass man auch die sprache an sich unterrichtet, und dafür ist es hilfreich, wenn man sich mit deren struktur auseinandergesetzt hat. dass ein zweitsemester sich gar nicht erst anmaßen sollte, zu beurteilen, ob man bestimmte inhalte später im beruf braucht oder nicht, habe ich ja schon häufig genug dargelegt.
neu ist die entwicklung, dass studenten den lehrkörpern vorwerfen, dass die inhalte für sie nicht lernbar sind. das ist insofern interessant, dass ich ja nicht der meinung bin, dass wir dafür sorge zu tragen haben, dass alle die klausuren bestehen können. wir haben durchaus darauf zu achten, dass komplexe inhalte so aufbereitet werden, dass die studierenden sie so gut wie möglich verstehen können, und das tue ich erfolgreich. die unter 0,1 prozent, die es dann auch im wiederholungsfall nicht hinkriegen, sind vielleicht kognitiv nicht gut darauf vorbereitet, lehrer zu werden. und da sage ich ja dann immer gerne: auch im handwerk gibt es schöne berufe, für die man wenig formale logik kennen muss.
ein schöner nebeneffekt meiner erhofften beruflichen veränderung ist ja, dass ich nie mehr lehramtsstudenten unterrichten muss. und jetzt fühlen sie sich nicht angegriffen, sollten sie selbst ein solcher sein. 99 prozent derer sind ja normale leute. rund 1 prozent hingegen gehört zu der spezies, der ich hin und wieder erklären muss, dass es im grundgesetz keinen paragraphen gibt, der allen menschen mit hochschulreife garantiert, dass sie lehrer werden können. in der regel sind das menschen, die finden, dass die inhalte eines seminars, dessen schein pflicht ist, zu schwierig seien, und die dann versuchen, stimmung zu machen. das sei ja alles unfair, 60 seiten pro woche lesen, so viele themen pro semester, das könnten sie nicht. nun bin ich ja im laufe der jahre durchaus dazu übergegangen, die schwierigeren methodenkurse so zu lehren, dass auch menschen, die nicht so tippitoppi denken können, mit ein bisschen mühe ohne weiteres bestehen können. ich musste ja auch literaturwissenschaft ohne jede leidenschaft machen und war dankbar für veranstaltungen, die didaktisch so aufbereitet waren, dass man auch ohne interesse die möglichkeit hatte, etwas zu lernen und letztendlich die klausur zu bestehen. dass also nicht jeder für mein fach brennt, kann ich ja noch nachvollziehen. die offensichtliche unbereitschaft, sich mit den strukturen einer sprache auseinanderzusetzen, die man später an gymnasien unterrichten will, kann ich allerdings nicht akzeptieren. selbst, wenn man ausschließlich an der interpretation von lyrik interessiert ist, gehört es eben zum berufsbild mit dazu, dass man auch die sprache an sich unterrichtet, und dafür ist es hilfreich, wenn man sich mit deren struktur auseinandergesetzt hat. dass ein zweitsemester sich gar nicht erst anmaßen sollte, zu beurteilen, ob man bestimmte inhalte später im beruf braucht oder nicht, habe ich ja schon häufig genug dargelegt.
neu ist die entwicklung, dass studenten den lehrkörpern vorwerfen, dass die inhalte für sie nicht lernbar sind. das ist insofern interessant, dass ich ja nicht der meinung bin, dass wir dafür sorge zu tragen haben, dass alle die klausuren bestehen können. wir haben durchaus darauf zu achten, dass komplexe inhalte so aufbereitet werden, dass die studierenden sie so gut wie möglich verstehen können, und das tue ich erfolgreich. die unter 0,1 prozent, die es dann auch im wiederholungsfall nicht hinkriegen, sind vielleicht kognitiv nicht gut darauf vorbereitet, lehrer zu werden. und da sage ich ja dann immer gerne: auch im handwerk gibt es schöne berufe, für die man wenig formale logik kennen muss.
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