Donnerstag, 18. Juli 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 43
man will ja so vieles besser machen als seine eltern. damals. in vielen punkten scheint mir das nicht so gut zu gelingen, aber heute war mein großer tag.

jetzt ist es ja offiziell draußen sommer, was insofern gut ist, dass ich nicht mehr die ganze zeit stöhnen muss, dass die heizerei so teuer sei. was ich im winter nicht wusste: sommer ist mindestens so teuer wie ölheizung. garten, möbel, pflanzen, noch mehr pflanzen, noch mehr pflanzen (und das bei einem vom gärtner angelegten grundstück, aber es geht sehr mit mir durch), trampolin und jetzt noch pool. von der planschbeckensituation meiner kindheit bin ich schwersttraumatisiert, denn das war klein. ich wollte lieber groß, doch groß stand nicht zur verfügung. nun sind ja ein paar jahre vergangen und man kann ohne weiteres ernstzunehmende pools mit reinigungspumpe und allem kaufen. das habe ich also getan, ich muss meine kindheit nämlich nachholen und will gerne mit einem kalten getränk im pool sitzen.

heute wurde das ding also geliefert, und das aufstellen sollte vergleichsweise einfach sein. war es auch fast, und als ona aus dem kindergarten kam, waren 4000 liter eiskaltes wasser vorbereitet. und ich? habe ihn reinspringen lassen, natürlich. meine eltern, die wohl sehr besorgt waren, haben vor über 30 jahren nämlich folgende foltermethode angewendet: erst einmal musste es ein paar aufeinanderfolgende tage richtig warm sein, dann wurde das miniplanschbecken aufgepustet. dann wurde es mit dem schlauch befüllt, woraufhin es dann mindestens noch 24 stunden in der sonne stehen musste, während ich sehnsüchtig davor saß und bei 30 grad sekunden zählte. am nächsten tag wurde dann die temperatur überprüft, und wenn sie gut war, wurden dann noch ca. 10 eimer heißes wasser, welches mit dem boiler in der küche erhitzt wurde (ca. 10 min pro eimer, gefühlt) reingekippt. wenn es noch sehr kalt war, wurde die quarantäne verlängert. alles in allem habe ich jedenfalls lange gelitten, bevor ich endlich auch nur einen fuß im planschbecken hatte.

ona ist einfach reingesprungen und hat eine stunde gespielt. dann kam er auf die terrasse, wickelte sich in ein handtuch und wärmte sich mit augen zu in der sonne auf. gerade war ihm wieder warm, also ist er jetzt wieder drin. ich finde, er handhabt das planschbecken zu meiner vollsten zufriedenheit. das hätte ich mit 4 bestimmt genauso gekonnt. ich war ja sogar ein vernünftiges kind.

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