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Samstag, 17. Juli 2021
New Plan
herzbruch, 00:24h
Bis vor etwa 20 Minuten verpürte ich allergrößte Lust zu bloggen, leider ist das nach dem Abendessen jetzt abgeebbt. Das Wort "abgeebbt" habe ich, jetzt wo ich es sehe, wohl noch nie schriftlich verwendet, und ich finde es geschrieben nicht schön. Offensichtlich ist meine Aufmerksamkeitsspanne heute recht gering.
Gestern abend waren wir beim Karaoke, da haben wir nicht nur gesungen, sondern ich habe sehr viel in einem sehr kleinen dunklen Raum, erleuchtet nur durch die mitgebrachte Discokugel, getanzt, der Höhe- oder vielleicht Tiefpunkt mag gewesen sein, als Frau N ein Lied sang, in dessen Begleitvideo eine Dame sang und eine andere Dame sich auf dem Boden rollte, und ich fühlte mich animiert und rollte mich auch auf dem Boden. Wir waren übrigens mit dem Auto unterwegs, es war kein Alkohol im Spiel, und im Nachgang hatte ich Rücken. So sehr, dass wir heute Parallel Play im Wohnzimmer machen, das ist in 12 Jahren höchst selten vorgekommen, normalerweise sitzen wir in der Küche und starren auf diverse Endgeräte. Soeben unterbrach Frau N meinen Gedankengang mit der Frage, in welchem Zoo man sich impfen lassen könnte, das konnte ich nicht beantworten, leider riss die Frage mich aus dem Blogtunnel. Wuppertal, inzwischen hat sie recherchiert, da ist Jonathan mal in kurzer Hose und T-Shirt in die Brennesseln gefallen, das hat das Erlebnis "Anreise per Schwebebahn" sehr in den Hintergrund verdrängt.
Eigentlich wollte ich morgen abreisen, aber eine Idee von Frau N machte das schon wieder zunichte, ich muss also bleiben. Sonntag wäre Frau N ja nach Düsseldorf gefahren, da ich Montag Geburtstag habe, und jetzt wäre es ja sehr praktisch, wenn ich sie einfach direkt mitnehmen würde, dann kann sie nach einer Nacht bei mir mit Sekt und O-Saft Montag optimistisch mit dem Zug wieder nach Hause fahren. Zudem erhöht die Option, mit Übernachtungsgast anzureisen, noch einmal den milden Druck, dass die Wohnung inklusive aller Schlafplätze wieder hergestellt sein müsste. Der neue Plan erfüllt Frau N mit größter Vorfreude, (Zitat: "Ich muss dann nicht fahren, das ist ja für alle Menschen gut!"), ich sehe allerdings Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass ich einen weiteren Tag ausruhen kann, das erscheint mir sehr verlockend. Hätte ich morgen - im Zweifelsfall noch sehr kompliziert - zurückfahren müssen, hätte ich spätestens jetzt sehr schlechte Laune, weil ich mich noch immer sehr müde fühle. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich die Person, die mich am besten durch Hochwasser und Katastrophen coachen kann, direkt mit im Auto habe, wenn ich durch das erschütternd getroffene Rheinland-Pfalz fahren muss. Auch sehr gut. Der bislang größte erkennbare Nachteil ist, dass ich morgen ein weiteres Mal mit Frau N in den Supermarkt muss, da ich dann ja Sonntag in meinen Geburtstag reinfeiern werde, dafür aber nicht vorbereitet bin. Es muss also eingekauft werden. Und weil ich lernfähig bin, werde ich morgen nicht sagen, dass ich zu müde bin, um in den Supermarkt zu gehen, um dann am Sonntag in einer größeren Aktion am Flughafen in dem sehr viel schlechter sortierten einkaufen zu müssen. Da falle ich nicht noch mal drauf rein.
Jetzt fallen mir beim Schreiben die Augen zu, und mein Kind liegt mit einer großen Packung Eis in meinem Bett und guckt einen Film mit Adam Sandler. Seit Tagen macht er nichts anderes, er ist jetzt Fan. Ich habe noch nie einen Film mit Adam Sandler gesehen, habe mir aber erklären lassen, dass man das bis 15 sehr lustig findet. Vielleicht bleibe ich auch einfach auf dem Sofa liegen. Wobei der Springbrunnen bestimmt dazu führen würde, dass ich zum ersten Mal in meinem gesamten Leben unschwanger nachts aufs Klo müsste. Das erscheint mir auch schon wieder unangemessen anstrengend, ich kann nichts Anstrengendes mehr machen in diesem Jahrzehnt. "Schreibst du über mich?" - "Ach Quatsch!"
Gestern abend waren wir beim Karaoke, da haben wir nicht nur gesungen, sondern ich habe sehr viel in einem sehr kleinen dunklen Raum, erleuchtet nur durch die mitgebrachte Discokugel, getanzt, der Höhe- oder vielleicht Tiefpunkt mag gewesen sein, als Frau N ein Lied sang, in dessen Begleitvideo eine Dame sang und eine andere Dame sich auf dem Boden rollte, und ich fühlte mich animiert und rollte mich auch auf dem Boden. Wir waren übrigens mit dem Auto unterwegs, es war kein Alkohol im Spiel, und im Nachgang hatte ich Rücken. So sehr, dass wir heute Parallel Play im Wohnzimmer machen, das ist in 12 Jahren höchst selten vorgekommen, normalerweise sitzen wir in der Küche und starren auf diverse Endgeräte. Soeben unterbrach Frau N meinen Gedankengang mit der Frage, in welchem Zoo man sich impfen lassen könnte, das konnte ich nicht beantworten, leider riss die Frage mich aus dem Blogtunnel. Wuppertal, inzwischen hat sie recherchiert, da ist Jonathan mal in kurzer Hose und T-Shirt in die Brennesseln gefallen, das hat das Erlebnis "Anreise per Schwebebahn" sehr in den Hintergrund verdrängt.
Eigentlich wollte ich morgen abreisen, aber eine Idee von Frau N machte das schon wieder zunichte, ich muss also bleiben. Sonntag wäre Frau N ja nach Düsseldorf gefahren, da ich Montag Geburtstag habe, und jetzt wäre es ja sehr praktisch, wenn ich sie einfach direkt mitnehmen würde, dann kann sie nach einer Nacht bei mir mit Sekt und O-Saft Montag optimistisch mit dem Zug wieder nach Hause fahren. Zudem erhöht die Option, mit Übernachtungsgast anzureisen, noch einmal den milden Druck, dass die Wohnung inklusive aller Schlafplätze wieder hergestellt sein müsste. Der neue Plan erfüllt Frau N mit größter Vorfreude, (Zitat: "Ich muss dann nicht fahren, das ist ja für alle Menschen gut!"), ich sehe allerdings Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist, dass ich einen weiteren Tag ausruhen kann, das erscheint mir sehr verlockend. Hätte ich morgen - im Zweifelsfall noch sehr kompliziert - zurückfahren müssen, hätte ich spätestens jetzt sehr schlechte Laune, weil ich mich noch immer sehr müde fühle. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich die Person, die mich am besten durch Hochwasser und Katastrophen coachen kann, direkt mit im Auto habe, wenn ich durch das erschütternd getroffene Rheinland-Pfalz fahren muss. Auch sehr gut. Der bislang größte erkennbare Nachteil ist, dass ich morgen ein weiteres Mal mit Frau N in den Supermarkt muss, da ich dann ja Sonntag in meinen Geburtstag reinfeiern werde, dafür aber nicht vorbereitet bin. Es muss also eingekauft werden. Und weil ich lernfähig bin, werde ich morgen nicht sagen, dass ich zu müde bin, um in den Supermarkt zu gehen, um dann am Sonntag in einer größeren Aktion am Flughafen in dem sehr viel schlechter sortierten einkaufen zu müssen. Da falle ich nicht noch mal drauf rein.
Jetzt fallen mir beim Schreiben die Augen zu, und mein Kind liegt mit einer großen Packung Eis in meinem Bett und guckt einen Film mit Adam Sandler. Seit Tagen macht er nichts anderes, er ist jetzt Fan. Ich habe noch nie einen Film mit Adam Sandler gesehen, habe mir aber erklären lassen, dass man das bis 15 sehr lustig findet. Vielleicht bleibe ich auch einfach auf dem Sofa liegen. Wobei der Springbrunnen bestimmt dazu führen würde, dass ich zum ersten Mal in meinem gesamten Leben unschwanger nachts aufs Klo müsste. Das erscheint mir auch schon wieder unangemessen anstrengend, ich kann nichts Anstrengendes mehr machen in diesem Jahrzehnt. "Schreibst du über mich?" - "Ach Quatsch!"
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The Plan
herzbruch, 16:42h
Eventuell könnten wir jetzt langsam mal nach Hause abreisen, ich erhielt ein Signal, dass die Wohnung wieder betreten werden könne und mein Zimmer auch wieder aufgebaut sei. Das ist natürlich fein, wir alle wissen, dass meine Regale nicht "in loser Reihenfolge" bestückt sind, sondern in einer maximal strukturierten Reihenfolge, die aber auch nur in meinem Kopf einen größeren Sinn ergibt, und wir alle wissen natürlich ebenfalls, dass Herr H nicht erst ein Foto gemacht hätte von den Arrangements, die abgebaut wurden, um sie dann einfach gleich wieder aufzubauen, sondern dass er alles (eventuell) ordentlich aber ganz ohne ein System wieder eingeordnet hat, und dass ich natürlich niemals auch nur eine Nacht schlafen könnte in einem Raum, in dem ein Regal an der Wand hängt, wo Düfte, die unterschiedlichen Marken, Lebensphasen und Duftwelten angehören, einfach nur nach Farbe und Form im Regal stehen, das wissen wir auch. Das ist übrigens mein Einstiegspunkt in "irre". Natürlich habe ich ja nicht 40.000 Düfte sondern "einige", und natürlich würde ich ja jeden einzelnen sofort finden, wenn ich maximal 5 Sekunden suchen würde. Aber das ist ja viel zu ineffizient. Wenn alle Marken zusammenstehen und in sich noch einmal nach Duftsorten von links nach rechts geordnet sind, hat jeder Flakon einen eindeutigen Ort, der sich aus der Systematik zwingend ergibt. Und das ist doch schön, das bedeutet nämlich, dass ich NIE MEHR darüber nachdenken muss, wo ich einen eventuellen neuen hinstellen würde, es gibt ja nur einen Ort im System, und der ist alternativlos.
Doch wo war ich? Ja, ich könnte theoretisch nach Hause reisen, müsste da dann aber alle meine Sachen neu sortieren, das schreckt mich noch etwas ab, außerdem weigert Jonathan sich, hier ist ja quasi immer Medienzeit, erstens, weil es das Konzept im Hause N ja nicht gibt, und zweitens, weil ich arbeite und es keine alternativen Beschäftigungen für ihn gibt. Er will also keinesfalls heute fahren. Zudem bin ich körperlich so erschöpft, dass ich vielleicht schlau bin und keine längere Strecke mit dem Auto plane. Noch nicht, morgen früh kann ich ja ausschlafen, zudem werde ich heute in guter alter Manier Frau N was Gesundes kochen. Das scheint mir auch nötig, also für mich, nicht für Frau N, die hat ja die Gemüsekiste. Außerdem hat Frau N heute abend sturmfreie Bude und vermutlich ihre Chance gewittert, ganz luxuriös mit ihrem Leergut in einen Supermarkt transportiert zu werden, also solle ich besser hier bleiben. Und zu guter letzt habe ich überhaupt keine Ahnung, ob ich wohl von Frankfurt nach Düsseldorf mit dem Auto fahren könnte jetzt gerade, war ja "Wetter", nicht "Klima", und da kann man jetzt ja nicht die Politik für ändern. Das ganze Thema finde ich so grässlich, dass ich es derzeit noch ausblende. Das fällt vermutlich noch mit in den Korb der gesamthaften Erschöpfung, aber ich möchte mich damit erst in 2022 beschäftigen, derzeit habe ich keine Ressourcen mehr übrig. Ich möchte mich nur noch mit schönen Dingen beschäftigen müssen, Leergut Wegbringen mit Frau N zum Beispiel. Das wird ein sehr schöner Tagesordnungspunkt heute.
Also bleibe ich hier, arbeite bis heute abend, fahre dann mit Frau N in den Supermarkt und tausche ihr Leergut gegen Essen, werde dann kochen, morgen früh ausschlafen, und wenn es dann richtig gut läuft, steigt mein Kind mit ins Auto, die Straßen sind befahrbar und ich bin nicht zu erschöpft, um diese günstige zeitliche Entwicklung auch zu nutzen.
Doch wo war ich? Ja, ich könnte theoretisch nach Hause reisen, müsste da dann aber alle meine Sachen neu sortieren, das schreckt mich noch etwas ab, außerdem weigert Jonathan sich, hier ist ja quasi immer Medienzeit, erstens, weil es das Konzept im Hause N ja nicht gibt, und zweitens, weil ich arbeite und es keine alternativen Beschäftigungen für ihn gibt. Er will also keinesfalls heute fahren. Zudem bin ich körperlich so erschöpft, dass ich vielleicht schlau bin und keine längere Strecke mit dem Auto plane. Noch nicht, morgen früh kann ich ja ausschlafen, zudem werde ich heute in guter alter Manier Frau N was Gesundes kochen. Das scheint mir auch nötig, also für mich, nicht für Frau N, die hat ja die Gemüsekiste. Außerdem hat Frau N heute abend sturmfreie Bude und vermutlich ihre Chance gewittert, ganz luxuriös mit ihrem Leergut in einen Supermarkt transportiert zu werden, also solle ich besser hier bleiben. Und zu guter letzt habe ich überhaupt keine Ahnung, ob ich wohl von Frankfurt nach Düsseldorf mit dem Auto fahren könnte jetzt gerade, war ja "Wetter", nicht "Klima", und da kann man jetzt ja nicht die Politik für ändern. Das ganze Thema finde ich so grässlich, dass ich es derzeit noch ausblende. Das fällt vermutlich noch mit in den Korb der gesamthaften Erschöpfung, aber ich möchte mich damit erst in 2022 beschäftigen, derzeit habe ich keine Ressourcen mehr übrig. Ich möchte mich nur noch mit schönen Dingen beschäftigen müssen, Leergut Wegbringen mit Frau N zum Beispiel. Das wird ein sehr schöner Tagesordnungspunkt heute.
Also bleibe ich hier, arbeite bis heute abend, fahre dann mit Frau N in den Supermarkt und tausche ihr Leergut gegen Essen, werde dann kochen, morgen früh ausschlafen, und wenn es dann richtig gut läuft, steigt mein Kind mit ins Auto, die Straßen sind befahrbar und ich bin nicht zu erschöpft, um diese günstige zeitliche Entwicklung auch zu nutzen.
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