Herzbruch

gestern abend auf einer grill/fussballparty gewesen, auf der auch ein 21jaehriger sportstudent war, der "parcours" macht. vielleicht ist es der altersunterschied, vielleicht die verschiedenen privaten hintergruende, man weiss es nicht. ich kannte parcours nicht.

ich habe mich auch nicht mit dem jungen mann selbst darueber unterhalten, sondern in einer art unverstaendnis-metakonversation. parcours ist also, wenn man in einer stadt, gerne einer grossen, auf moeglichst geradem weg von a nach b rennt. nicht in new york die 5th avenue runter (sonst koennte ich ja auch behaupten, ich machte parcours), sondern irgendwie diagonal oder quer, und wenn ein haus, ein auto oder eine 20m tiefe schlucht im weg ist, muss man da eben rueber. meistens verbunden mit einer rolle rueckwaerts. wenn man sich das nicht vorstellen kann, muss man auf youtube parcours eintippen.

der grund, warum ich froh bin, eine meta- und nicht eine direktkonversation gefuehrt zu haben, ist, dass das argument, warum parcours sinnvoll ist, "effizienz" lautet. jetzt bin ich haeufig argumentativ recht behende, aber ich habe den eindruck, dass man gar nicht lang argumentieren muss, um deutlich zu machen, dass es in vielen situationen effizienter ist, um ein fahrendes auto und/oder hochhaus herumzulaufen, als drueber zu klettern. oder bin ich zu alt?

habe mich soeben stark zum affen gemacht. in der bibliothek roch es verbrannt, also alarmierte ich kollegen, die natuerlich gar nix rochen. dann am drucker wurde mir so schlecht von dem geruch, den drucken verbreitet (bis dato wusste ich nicht einmal, dass drucken geruch verbreitet), dass ich wusste, ich kann nie mehr zum drucker gehen.
meine nase entwickelt sich zu dieser angsteinfloessenden supernase, die man entweder fuer oder gegen das Boese einsetzen kann!

ich habe heute mittag noch ganz stolz einem kollegen erzaehlt, dass ich keinerlei komische gelueste habe. ich habe eigentlich gar keine koerperlichen gelueste mehr... in gegenteil. um mal etwas zu nennen, was sehr aussagekraeftig ist: schoko schmeckt schlecht. das gab's noch nie. ich esse ja ganz brav und gesund, und das ist auch alles super, aber soeben habe ich zum ersten mal seit zwei wochen schoko probiert (das ist an sich schon sehr erstaunlich), und die schmeckte schlecht.

soweit ja erfreulich. gerade in dem moment, wo ich die komplette theorie im kopf fertig ist, und ich mir einrede, dass mein koerper jetzt sachen essen will, die fuer erbse gut sind, und dass ich darum immer banane esse (im gegensatz zu sonst nie) und nie schoko (im gegensatz zu sonst immer), sehe ich in meinem tollen neuen fernseh einen fussballspieler ein interview geben, mit ganz viel werbung drumrum, und das einzige, was ich seitdem denken kann, ist McDonalds. das letzte mal bei McDonalds war ich im examen, nachts, vor vielen jahren, und dann auch nur, weil echt nix anderes mehr ging. soviel dazu, was mein koerper alles weiss und so.

gruende, warum man solche baby-extravaganzas im normalfall nicht alleine macht, sind ja bekanntlich mannigfaltig. einen hatte ich aber nicht mit eingerechnet: dass mein haus versumpft. ist so. ueberall waesche, schuhe, hundehaare, meine haare, alte zeitungen, irgendwas, was ich habe fallen lassen und dann aus purer erschoepfung nicht aufhebe...

wenn ich nicht arbeite oder den inzwischen erblindeten hund draussen um laternen herumlenke, haenge ich entweder ueber dem klo (morgens) oder schaffe es mit letzter kraft noch bis auf die couch (abends). Ich lasse mich haengen? genau. aber das kann ich auch gerade nicht abstellen. ich habe naemlich sehr stark das gefuehl, dass dies gerade die zeit in meinem leben ist, wo ich am ehesten jemanden wollen wuerde, der mir einen tee macht und dann saugt. mir macht niemand auch nur etwas. das ist zum kotzen. ich bin hormotional.

was ist schlimmer: hundehaeufchen liegenlassen oder hundehaeufchen aufheben und ersetzen durch erbrochene banane?

eklig? willkommen in meinem leben.
wenn ich noch eine vorzeigemutter sagen hoere, sie haette sich nie so wohl gefuehlt wie in ihren sieben schwangerschaften, muss ich laut werden.