Herzbruch

ich habe eine eigene hilfskraft. nie mehr selbst kopieren. ich mach mir fast in die hose vor freude. und die will mir alles zeigen und wirbt fuer sich damit, dass sie sich in der bibliothek gut auskennt. na bitte. ich gehe naemlich aus prinzip nicht in die bibliothek. deshalb steht auch das ganze schlafzimmer schon wieder voll mit buecherkisten. ich kaufe lieber selbst...

ein traum. ich dekliniere schon im kopf durch, was die dame alles erledigen koennte. ich denke, am dringlichsten ist der waescheberg in duesseldorf. und jeden tag ein frisches broetchen, bitte. eine eigene hilfskraft. meine fresse.

ich dachte immer, ich wuesste alles, was man so ueber fruehkindlichen spracherwerb wissen muss. was ich nicht wusste: den einfluss der gewichtung des bezeichneten auf die abfolge der lernprozesse. ich dachte ja, komplexe phonologie waere schwierig, haengt aber scheinbar eher davon ab, wie dringend man etwas haben moechte. hier ein paar woerter, die das kind aus unerfindlichen gruenden nicht sagen kann, obwohl es sie 1000 mal am tag hoert:

opa, oma, arthur, bubu, wuff, bobby car, etc.

hier ein paar woerter, die er nach einmaligem hoeren nicht nur aussprechen, sondern wahrscheinlich auch schreiben kann (mehrsprachig):

apfelsaft, mozzarella, tortellini, gummibaer, avocado, gulasch.

ach so. und dann noch schnell das lied zum lebensgefuehl:

geht bei uns so: morgens die zwei langweiligsten denkmaeler nordrhein-westfalens raussuchen, warten, bis es in stroemen regnet, unser omma abholen, dann hinfahren, viel kuchen essen, dann weiterfahren, sich wundern, dass da, wo man ja immer hinter der mauer ein denkmal vermutet hatte, nur eine sumpfige wiese ist, in die das kind im stroemenden regen immer wieder plumpst, dann weiter in ein restaurant, wo das inzwischen maximal gelangweilte kind so einen turnterror veranstaltet, dass wir in etappen essen, waehrend immer einer mit dem turnenden kind auf dem parkplatz steht. dann schlafen.

gestiftet vom papa von beebie arthur. der ohne hose mit schuhen ist beebie o., der ohne schuhe mit hose ist beebie a. aber sehen sie selbst.

heute teil 2: arbeitskleidung kaufen.

in die alte passe ich obenrum nicht mehr so gut, untenrum geht. groesstes problem: auf sendung, also als kaspar vor 60 studenten, moechte man ja zumindest akzeptabel aussehen. nicht zuppeln, nicht verschaemt bauch einziehen (ueber 90 minuten unmoeglich), nicht die ganze zeit sitzen wollen, weil man sich nicht traut, aufzustehen. also musste ein plan her. ein voellig neues kleidungskonzept fuer auf sendung. etwas, das silhouette gibt. gerne streng, lustig regele ich ja immer ueber die schuhe/stiefel.

und da war sie, die loesung. mitten im damenkaufhaus (hatte ich doch gestern mit ein wenig verwunderung festgestellt, dass meine h-und-m-zeiten endgueltig vorbei sind, da ich bei jedem teil dachte "die achtziger sind doch vorbei, meine fresse" oder "wenn das zweimal gewaschen ist, wie sieht das denn dann aus" oder "das kriege ich doch obenrum nie zu".)

ach ja, die loesung. und bitte keine vorverurteilung: ich bin demnaechst die, die in den seminaren bluse und pullunder traegt. ein traum. ich waere ja nie drauf gekommen, pullunder, das ist doch fuer eine andere zielgruppe. einen angezogen, mit huebscher bluse mit stehkragen drunter, und schon hatte ich eine silhouette und konnte sowohl entspannt als auch streng stehen, das ist naemlich wichtig.

drei blusen, vier pullunder. so schnell geht das. an den fuessen dann ein paar fluevogs, und schon seh ich nicht mehr aus wie omma erna.

(und noch ein kleiner kleiderschwedenbashing-nachtrag mit konsumtipp fuer die grossbusige frau: dachte ich doch immer, ich muesste bei hemden mit einer kleinen sicherheitsnadel in brusthoehe dafuer sorgen, dass nix aufsteht und einblick bietet. dabei ist es aber so, dass man nur mal hemden fuer erwachsene kaufen muss, und schon bleiben die sicherheitsnadeln in der dose. alles gut dank et*erna)