Mittwoch, 3. September 2008
Die Diplomatie
...ist ja im moment nicht meine staerke. im job war das sehr gut (letzte woche) bzw. nicht so gut (heute).

das projekt, in dem ich arbeite, besteht aus 16 partnern aus 8 laendern. davon hatten im letzten monat ca. alle urlaub, ausser mir. das heisst dann, dass ich (inhaltlich fuer einen teil verantwortlich, fuer den dann unser institut projektweit koordinierend verantwortlich ist, doch ich kann mich immer fein hinter meiner vorgesetzten verstecken) in den letzten zwei wochen schlammschlachten an allen fronten abwenden musste. de facto hat naemlich keiner seinen job gemacht und will das eigentlich lieber auf den naechsten partner abwaelzen, und wenn das nicht klappt, dann muss eben die koordination dran glauben.

letzte woche eskalierte das also, da ein partner in wien seinen job nicht gemacht hatte, und nachdem ich eine woche lang versuchte, zu retten, was zu retten ist (durch ewiglanges erklaeren, was die damen und herren doch mal arbeiten koennten und in welcher reihenfolge), kam dann die email aus wien an den grossen verteiler, dass sie leider jetzt viel zu spaet seien, aber das die arbeitsgruppe rundum herzbruch ja auch nicht geholfen haette.

hormotional wie ich ja bin, schrieb ich dann sehr bestimmt aber auch durchaus freundlich an den kompletten verteiler zurueck, dass es aber doch gar nicht unser job sei, einen 9 to 5 arbeitsplan fuer die lieben partner zu schreiben, da ja jeder weiss, was gemacht werden muss, und wie und wann muss man dann eben selber wissen. wir sind ja gross.

natuerlich ganz anders formuliert, aber die botschaft war deutlich. die chefin hat laut applaudiert, ebenso die chefin von alles. ich war also ein bisschen naseweis und grossmaeulig, hatte aber kurzfristig heldenstatus.

den habe ich dann soeben wieder verspielt. die grosse chefin von alles mailte heute morgen, ob sie uns helfen solle, bestimmte daten zu besorgen. ich schrieb (durchaus erstaunt) zurueck, dass das natuerlich ganz toll sei und wir sehr dankbar seien und sie ganz toll mitgedacht habe, dass ich die daten aber schon vor zwei monaten selbst organisiert haette. sie: soll ich dann nix regeln? ich: nein, das ist sehr nett, blabla, aber das habe ich schon vor zwei monaten getan. sie: ich regel also nix? ich: nein. sie: nix? ich: nein. sie: soll ich eigentlich noch die daten regeln? ich: so wie ich soeben 5 mal erklaert habe, haben wir das schon selbst gemacht.

da kam dann der abpfiff meiner vorgesetzten. man koenne doch nicht so kurzangebunden zur chefin von alles sein. und da ich gerade so gut in fahrt war, war meine antwort, dass sie natuerlich voellig recht habe und dass ich beim naechsten mal gucken wuerde, ob die nase noch tiefer in den arsch ginge.

daraufhin hab ich besser mal feierabend gemacht...

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oho..
...war das wenigstens die Chefin, die Verständnis für Schwangere hat?

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genau die. und da ich heute morgen um halb acht (beweist einsatz) eine andere mail an die ueberchefin mit "herzliche gruesse" unterschrieben habe, ist jetzt auch wieder alles gut...

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