Herzbruch

und dann noch... seit einem halben jahr habe ich ja fernseh, seit vier wochen habe ich sogar deutsches fernseh, und ich gebe zu, dass ich mit gleicher begeisterung das philosophische quartett und das dschungelcamp gucke. natuerlich bedienen dsds und co einen gaaaanz schlimmen voyeurismus, aber hey, das ist genau die sorte voyeurismus, auf die ich voll anspringe. dieses von-asis-fuer-asis fernseh, welches mittags auf rtl laeuft, das finde ich durchaus unertraeglich, aber die aufwaendiger produzierten ekel-shows? mehr davon. ich sehe auch meinen verstand rein gar nicht gefaehrdet, ausserdem sollte man seine schlaeue nicht ueber arte-gucken-oder-nicht definieren. im job habe ich nach zwei jahren in folge dschungelcamp noch keine abstriche in der denkfaehigkeit feststellen koennen. so schlimm kann es also nicht sein.

klaus wowereit (bei kerner, ist das eigentlich dann auch verboten?) sah das gerade auch so und gab im fernseh zu, dass er gerne das dschungelcamp gucke. ulrike folkerts, die ich eh ganz ganz schlimm finde, fand sich aber zu intellektuell und raeumte ein, es fuenf minuten "probiert" zu haben, dann aber habe sie abschalten muessen. sie sei froh, dass sie in einer anderen zeit aufgewachsen sei. mit tatort naemlich. und das sei ja bildungsfernseh.

wie bitte? dass das dschungelcamp oder dsds sich nicht zum bilden eignen, das ist klar. aber tatort? ich liebe tatort, aber wenn frau folkerts sich dort schon weiterbilden kann, dann ist das eher ein persoenliches problem von frau folkerts!

Na da lernt man doch, wie mans net macht.
(Außer man will erwischt werden ; ) ).

Der Akademikeranteil bei RTL wird massiv unterschätzt.
Wir haben ein Recht auf trash.
Nur das Vorderhirn ist besser ausgebildet. Das Stammhirn und der ganze Triebkram ist genau so stark wie anderswo.Wir können es nur genauer benennen.
Das gäbe eine schöne Artikelserie: Warum ich Soaps, Camps und Competitions gucke.