Herzbruch

ich vermute, dass ich in den letzten monaten ein monatsnettogehalt an toilettengebuehren bezahlt habe. und dabei bin ich sehr empfindlich geworden. regelmaessig wird man gezwungen, kohle abzudruecken, nur um dann eine nasse, stinkige brille vorzufinden. die letzten 32 jahre habe ich oeffentliche toiletten immer freischwebend benutzt, und zwangslaeufig tue ich das noch immer, doch seien wir doch ehrlich. kleinbusse schweben weniger elegant...

in den haag in einem "luxuskaufhaus" bin ich letztens sogar so weit gegangen, dass ich mein geld von der unsagbar unfreundlichen toilettenfrau, die ohne unterbrechung telefonierte, eine alte frau wegschickte, da die keine 50 cent klein hatte und ansonsten quasi alles machte ausser die toiletten zu reinigen, zurueckforderte. no service, no fee. ich wollte nie so werden, doch hey. hormone.

ich bin nicht anti-klofrau. und ich habe durchaus respekt... fuer mich waer der job nix. aber wofuer genau zahle ich nochmal? fuer kacke in der schuessel? eine nasse brille? dafuer muss ich doch nicht zahlen, das gibt es auch so. wenn ich zum zahlen gezwungen werde, moechte ich auch gerne einen gepflegten locus vorfinden.

Ich habe selten einen anmutigeren Kleinbus gesehen...

GANZ meine Meinung!

zahle ich auch ungern, wenn die Einrichtungen im Argen liegen. Ist alles picobello, gebe ich gerne reichlich. Wie neulich dem Operator am Düdorfer Bahnhofsklo: Riesen-Schlange am Einlass, ich mit der quengelnden Kleinen am Start, die schon ihre Beine verknotet und das Gesicht verzieht kurz vor Pulleralarmstufe rot. Der Mann sieht unsere Not, fragt, obs nur um die Kleine ginge und lotst uns nebenan in die Behindertenkabine, wo ich die Lütte bequem aus ihren Zwiebelschichten von Winterklamotten pellen kann. Da lass ich dann auch schon mal ein Scheinchen rüberwachsen für schnelles und hilfreiches Mitdenken. Ach ja, und sauber wars auch.