Dienstag, 28. April 2009
Wie man's macht, macht man's falsch
so, das wird jetzt laenger. philosophische grundsatzfragen.
manche fragen sind naemlich schwierig und fuer den laien unentscheidbar. impfen, zum beispiel. gestern war es soweit, und wir hatten vier wochen, um drueber nachzudenken. die frage: soll der beebie einmal volle moehre durchgeimpft werden, auf die gefahr hin, dass der kleine elefantenkoerper explodiert unter der last all der erreger, oder wird nicht geimpft, und naja, sie wissen schon. oder wird nur ein bisschen geimpft und ein bisschen nicht?

der beebiepapa tat sich schwerer als ich. ich bin ja, in der schwangerschaft hinlaenglich bewiesen, ein freund der hardcore-medizin. zur entbindung wollte ich lieber eine pda als raeucherstaebchen. sogar das land gewechselt habe ich. zudem ist es nicht moeglich, "objektive" informationen einzuholen, whatever that may be. aerzte sind entweder fuer oder gegen impfen, und alle gespraeche enden mit dem verstaendnisvollen "letztendlich muessen sie das entscheiden". und selbst wenn ich sonst nicht so obrigkeitshoerig bin, war mein vorschlag also der: alles, was von der staendigen impfkommission empfohlen wird, wird geimpft. punkt. die leute haben darueber nachgedacht und sind vom fach, und zwar so richtig, und das beeindruckt mich schon. wer bin ich, dann zu sagen: "lungenentzuendung ist doch nicht so schlimm, und hey, die wahrscheinlichkeit...".

fluortabletten waren ein schoenes beispiel fuer elterliche hilflosigkeit. im krankenhaus gab's das rezept und die anweisung, jeden tag eine zu geben, ein jahr lang. meine fruehere zahnaerztin sagt, dass die mehr schaden als nuetzen, mein heutiger zahnarzt sagt, dass die mehr nuetzen als schaden, die hebamme sagt, wir sollten die ruhig geben, sie wuerde sie ihren kindern allerdings nicht geben, die kinderaerztin sagt, naja, geben sollten wir die wohl, aber hinterher kein fluorsalz, denn zuviel sei auch wieder nix. sowas macht mich hilflos und ungluecklich. irgendwie sind ja alle vom fach, und ich weiss aus meiner arbeit, dass es selten "die richtige antwort" gibt, aber letztendlich steht man als eltern mit derart medizinischen fragen alleine da, und damit bin ich ueberfordert. man will ja auch immer alles genau richtig machen...

lagern zum beispiel. im krankenhaus und bei der hebamme und im geburtsvorbereitungskurs hiess es, der beebie duerfe zu allen zeiten immer nur auf dem ruecken liegen, sonst beebie tot. das ist die neueste erkenntnis, nachdem man in den 70ern beebies IMMER auf den bauch legen sollte und in den 90ern IMMER auf die seite. die beebieoma entdeckte neulich einen schon leicht plattgelegten hinterkopf, den ich wegargumentierte mit "aber muss ja". nun sagt die kinderaerztin, er muesse mehr gelagert werden, sein ruecken sei ungleichmaessig trainiert. nix schlimmes, kann man alles noch hinkriegen, aber jetzt soll er den kompletten tag nur noch auf dem bauch und auf der seite liegen. meine bedenken, dass er doch dann irgendwann tot sei, wurden beantwortet mit "sie sind doch dabei". die kommenden monate sehen also vor, dass ich meine elternzeit damit verbringe, dem hysterisch schreienden beebie beim bauchliegen zuzusehen. hysterisch schreiend, da wir ja jetzt alles falschgemacht haben und er nicht mehr auf dem bauch liegen will. klasse. auch seine lieblingsbeschaeftigung, unter dem trapez liegen und gegen die ringe hauen, ist damit passe. ich sehe mich schon bei der kinderaerztin stehen und erklaeren, warum die motorischen faehigkeiten so hinterherhinken. naja, er lag ja tagsueber nur auf dem bauch, da konnte er nicht hauen und greifen ueben...

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Sie wissen doch:
Die wissenschaftliche Lehrmeinung von heute ist der Irrtum von morgen. Von daher würde ich mir speziell um das wie rum der Beebie liegen soll, nicht soo den Kopf machen. In paar jahren wird man dahinter kommen, dass vom auf dem Bauch liegen später Rückenprobleme resultieren oder die Neigung zur Hühnerbrust. Irgendwann muss man das ganze Durcheinander-Blabla einfach mal ausblenden und in die Natur vertrauen. Irgendwann dreht sich der Beebie sicher selber auf den Bauch, nämlich spätestens dann, wenn er Anstalten macht, sich vom Fleck zu bewegen.

Was die Impfungen angeht: An deren Nutzen hab ich auch so manchen Zweifel, natürlich kann es auch zu Komplikationen kommen. Aber letztlich hab ich mich dann breitschlagen lassen, meinen Segen zu geben. Man will ja schließlich ein scheckheftgepflegtes Kind, nicht wahr? ;-)

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spoiler hat er auch schon :-)

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Henri I.
wird, so die Mama die Tage, geimpft. Basta.

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genau. basta. das war auch meine argumentation zum schluss.

und er hat es ja auch gut ueberstanden. kein fieber, kein weinen, nix rot, alles gut.

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Jaaa, die Sache mit den Meinungen. Das richtig gemeine daran ist ja: selbst wenn man sich (von anfang an oder nach langem hin und her) für irgendwas entschieden hat, zum Beispiel für alles basta impfen wie wir und für auf den Rücken legen, auch wenn er jetzt auf dem Bauch wirkt wie ein hilfloses Käferchen, dann hat man am Ende trotzdem ein schlechtes Gewissen. Immer. Das schlechte Gewissen ist da wohl schon fest eingebaut. Ständig bleibt nur der Gedanke "und wenn dann doch"..
Wirklich gemein, das. Bei sich selbst hat man ja wenigstens keine solchen Gewissenbisse, wenn man möglichen Mist baut und zum Beispiel fünf Jahre nicht zum Zahnarzt gehen mag.

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genau. denn: meine entscheidung, selber schuld. aber verantwortung fuer etwas, von dem man auch noch will, dass es irgendwann mal die welt verbessert...

(stephen hawking hat allerdings gezeigt, dass das mit dem gesunden geist im gesunden koerper ja nicht immer stimmen muss.)

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Ich frage mich manchmal echt, wie unsere Eltern uns groß bekommen haben?!

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Ich hab Mademoiselle auch immer gewendet, wenn sie sich mal wieder auf den Bauch gedreht hat. Und das konnte das kleine Biest schon mit 3 Monaten...
Später hab ich mich dann gewundert, dass sie nie durchschläft und jede Stunde (vermutlich in Erwartung, mal wieder umgelegt zu werden) hochschreckt. Und letztendlich ist sie nämlich - genau wie ich - Bauchschläferin. Und kann überhaupt nicht auf dem Rücken einschlafen. Das Wort "hausgemachte Probleme" gewinnt da neue Bedeutung.

Impfen fand ich hingegen von Vornherein super. Die Fluortabletten wollte ich geben. Hab es aber immer vergessen.

Jeder hat eben so seine Spezialitäten. Seien Sie nachsichtig mit sich ;-)

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das mit dem vergessen kenne ich. diese woche schon mindestens dreimal. man koennte ja meinen "jetzt ist sie schon in elternzeit...", nee, kann ich mir trotzdem nicht merken. und mit meiner 3-mal-vergessen-4-mal-vom-beebiepapa-dran-erinnert-taktik fahre ich ja auch gut. ich bewege mich also genau zwischen den meinungen.

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Ach ja,
und dann stellt sich womöglich ja auch noch diese Frage. ;-)

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der beebiepapa wuerde mir was husten. er ist sehr besorgt um das gemaecht seines stammhalters.

szene 1 am wochenende:

b: wo ist den der sackschutz vom maxicosi?
(ein kleines gepolstertes ding um einen riemen, der beim autositz zwischen den beinen herlaeuft und der nur nervt und runterfaellt)
h: den hab ich abgemacht.
b: MACH DEN SOFORT WIEDER DRAN. DER SACK MUSS GESCHUETZT WERDEN!
h: zwischen sack und gurt sind 10 kubikmeter windel.
b: egal.

szene 2:

h: der ist schon riesig. und diese riesenelefantenbeine!
b: ja. ich bin ein bisschen enttaeuscht. in relation wirkt der schniepie jetzt kleiner als vorher.

so sindse, die maenner. mit 8 wochen schon angst um die potenz.

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Wenn ich recht erinnere, dann werden die Zahnkeime in der 6.SSW angelegt. SIE hätten die FluorTabletten also nehmen müssen. Und zwar lange bevor Sie wussten, dass Sie solche Pläne haben....

Was bei Kindern wirklich Sinn m8, ist die Fissurenversiegelung der Backenzähne direkt nach dem MilchZahnweXel. Aber. Da gehen die Meinungen auch ausseinander. Hamse ja aber noch Zeit. :o]

Bloß nich verrückt machen lassen.
Das ErstlinXwerk is ja quasi eh der Prototyp ;o]

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genau. und danach kommt das modell, das hinten etwas runder ist. der klassiker.

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Meine Erfahrungen (2 Kinder, beide noch am Leben und ohne äusserliche Defekte, bzw. organbedingte Auffälligkeiten, gute Zähne, schöne Köpfe :))):

Beide vollständig durchgeimpft.
Beide mit Fluortabletten vollgestopft.
Beide hin- und hergedreht, wie mir gerade einfiel.

Impfen ist besser als Nichtimpfen, meine Meinung. Es soll zwar "gesund" sein, gewisse Krankheiten "durchzumachen", jedoch sollen das bitte schön die anderen, diese Krankheitsquälereien, meine Kinder nicht. Ob sie quengelig vom Impfen waren, oder weil sie gerade zahnten, kann ich nicht sagen, weil ich es nicht auseinanderhalten konnte.

Zähne sind wichtig! Flursalz fressen wir ohnehin nicht, wir fressen Jodsalz.

Immer auf dem Rücken, Bauch, der Seite, das gibt schön unregelmässig geformte Köpfe (ich lag immer auf dem Rücken, weshalb ich einen doch eher platten Hinterkopf habe, was mich nicht besonders stört, aber doch eben platt ist. Tz.) Ein Bäbie, das Probleme hat, hat die unabhängig von der Liegelage. Eines, das keine hat, hat keine, unabhängig von der Liegelage.

Man kann Eltern schön verrückt machen, mit alledem. Bleiben sie mal fein auf dem Boden und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und dann machen Sie so, wie Sie für richtig halten!

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Gibt auch Jodsalz
mit Flour. Das eine tun heißt ja nicht, das andere lassen zu müssen. ;-)

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Impfen ist wirklich ein schwieriges Thema.

Ich wurde gegen Masern geimpft, weil "wie können Sie das Kind nicht impfen" mit dem Erfolg, daß ich 2x!!! Masern hatte und fast dran verreckt wär.

Dann hab ich auch noch eine ziemlich große Impfnarbe übern Popo (das ganze erste Daumenglied paßt da rein).

Und dann hab ich noch eine Kollegin, die hat ein 3 Mädlerhaus daheim und eins davon geht in eine Spezialschule - Impfschaden.

Vor zwei Jahren hatte ich mim Mamzwerg eine Riesendiskussion, weil ich Impfungen erneuern wollte - aber bei Tetanus und Polio diskutier ich gar nicht.
Aber Grippeimpfungen, die´s ja jährlich gibt, die lass ich komplett aus.

Also ich möcht nicht tauschen mit Ihnen. Sie tragen die Verantwortung und die Konsequenzen.

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ja, das ist so. und "impfschaden" will ich gar nicht hoeren!

impfnarbe hab ich keine. mich trennen nur ganz wenige jahre von der generation mit dem loch auf dem winkearm...

(haette ihre mutter sie nicht gegen masern impfen lassen und dann waeren sie (fast) dran verreckt, dann haette sie sich von den vorwuerfen nie mehr erholt.

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Dieser Tage
erzählte mir meine persönliche Frau Doctor Blaulicht, es fänden nicht selten von Eltern organisierte Parties, auf denen sich die von keinerlei Impfstoffen berührten kleinen Kinder gegenseitig die Bazillen und Viren und was es sonst noch alles gibt zu- und einhusten sollen. Da kam ich dann doch leicht ins Grübeln.

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und schon denkt man sich wieder: "fuer alles braucht man in deutschland einen fuehrerschein, nur kinder kriegen darf jeder idiot."

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Ist jetzt wirklich so. Hier werden auch alle gesunden Bälger zum windpockigen Tom gebracht, damit sie sich anstecken und das dann hinter sich haben. Oder so.

Ich habe das immer andersrum gemacht. Bloss weg von den Juckedeis und Co.

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@herzbruch

Ich hab auch keine Pockenimpfung - allerdings war das zu meiner Zeit noch sehr üblich. Der Mamazwerg hat das verweigert (wurde nämlich selbst geimpft, hat aber keine Narbe, weswegen es nicht als gültige Imfpung angesehen wird und fand zudem, daß eine verschandelte Narbe überhalb vom Hosenrand reicht *g*)

Masern bekommt man für gewöhnlich bloß einmal und daran wär ich also höchstwahrscheinlich net verreckt, schließlich leben wir nimmer im Mittelalter und andre Leute haben Masern auch gut überlebt : )


Zu den Virenparties ist zu sagen - es gibt Kinderkrankheiten, bekommt man die erst im Erwachsenenalter - dann können die ziemlich gefährlich werden.
Ich bin weder dafür noch dagegen, weil der Körper ja irgendwann lernen muß sich gegen Krankheiten zu wehren und nur impfen impfen impfen - nun ja, das geht ja auch nicht immer gut.

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