Montag, 8. Juni 2009
Prokrastination
und ploetzlich muss sie wieder arbeiten. nachdem ich ja jetzt wochenlang darueber gewitzelt habe, wie unausfuellend popoabputzen und waeschewaschen so sind, liegt nun ein sehr dickes manuskript auf meinem schreibtisch, das bis zum 20. umgeschrieben werden muss, weil es dann in den druck muss. dazu muss man wissen, dass die letzte version von oktober 2008 ist, ich seitdem eigentlich voellig verdraengt habe, mit welch unbewegenden themen man sich so beschaeftigen kann, und die entscheidung, auf dem pfad, dessen letzter meilenstein das pamphlet gewesen waere, erstmal links abzubiegen und damit der welt und meinem portemonnaie einen grossen gefallen zu tun, neuerdings recht feststeht. das motiviert doppelt.

naja, und nun war das dicke ding seit oktober weg, letzte woche kam es in form eines knallrot korrigierten fed exs aus stanford zurueck, und jetzt darf ich mich damit rumschlagen, dass manche leute lieber literaturverweise an stelle a mit und an stelle b ohne runde klammern haetten, was ja eigentlich einfach klingt, aber da ich nicht in word sondern latex, einem wortprozessoren, der die schoensten wissenschaftlichen texte der welt produziert, schreibe, ist das alles nicht so banal, wie manch korrektor sich das denkt. und ja, wird die welt besser, wenn ich einmal klammern hin und einmal klammern wegmache? wo doch das klammersystem herzbruch-style auch gar nicht so abwegig ist...

noch 12 tage und ein beebie. das heisst also halb 5 aufstehen, sich krampfhaft mit anderen dingen ablenken (heute schon geschafft: beebiefotos, die abgezogen werden sollen, aus dem ordner "beebie" in den ordner "abzuege" kopiert, eine lampe installiert, augenbrauen gezupft, und das schon alles morgens vor 7!) und warten, dass der beebie um 10 uhr aufsteht. die trumpfkarte, naemlich einfach soviel krach machen, dass er von alleine vorher aufwacht, hebe ich mir noch bis naechste woche auf. im moment waere mir das zu offensichtlich. dann also beebie bespassen, und heute mittag zum pekip mit windel an, dann ist es ja kein pekip mehr, sondern "gemeinsam wachsen", wohl das einzige, das der dicke beebie ganz ohne kurs ganz hervorragend beherrscht.

meine vermutung ist, dass ich diese woche ganz verstaerkt bloggen, putzen und zupfen werde, wohingegen es naechste woche vermutlich verdaechtig still wird. irgendwann kommt naemlich immer der moment, wo prokrastination auf nach der deadline verschoben werden muss.

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auszug aus dem kommentar, der verarbeitet werden muss:
"somewhere you should be comparing your ideas to standard xy-theory approached in e.g. z (73, 77) and arguing that your approach solves problems that that approach fails to solve. that would be really important!"

problem hier:
- keine ahnung, was xy-theory in diesem punkt fuer probleme hat
- keine ahnung, was z dazu schreibt
- buecher von z nicht im schrank, zu alt fuer online
- schon laengst verdraengt, was noch mal das tolle an meinem ansatz ist
- wahrhaftig ueberrascht von der aussage, mein ansatz koenne etwas loesen, was andere nicht koennen
- scheinbar zu wichtig, um einfach drueber wegzulesen.

fazit: ein pamphlet schreiben ist eine sache. dann ein kind kriegen und es im exil sieben monate spaeter umschreiben muessen, ist eine ganz andere.

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Unibib?
Fernleihe und wases sonst noch so gibt. Bin ich mich auch am mit rumschlagen. Zu meiner Zeit gab es das ja alles noch nicht...
Aber hey, LaTeX!!! Honi soit qui mal y pense

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Latex ist wirklich was feines. Meine Uni war auch noch so freundlich, extraschicke Vorlagen zu basteln, damit man alles im todschicken Hausdesign schreiben kann. Inzwischen hab ich auch schon einige Leute missioniert, v.a. mit dem Hinweis auf die einfache Unterbringung von Verweisen innerhalb des Dokumentes. Die Word-Schreiber fluchen bei dem Thema nämlich immer ganz schön.

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Wo erfährt man
mehr über diese Schreibverkleidung Latex?

Ich wünsche fröhliches Umschiffen der Arbeitsklippen.

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hier und für sie ganz speziell hier. was man da am besten verwendet und ob die freie software etwas taugt, müssen sie jemand anderen fragen

(kein besonders einfallsreicher link, ist klar...)

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WennSes ganz ausführlich haben wollen, können Sie mal bei Dante vorbeischauen.

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Kompliziert
schaut's aus. Ich werd's mir anschauen.

Danke, meine Herrn – gehe ich mal davon aus (bei einem bin ich mir ja irgendwie ziemlich sicher).

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der rest sind damen, glaube ich. und so geht das... in meinem blog wird ueber latex diskutiert, und ich sitze auf gummimatten und mache fingerspiele.

vor zwei jahren noch habe ich an der uni auch latex-kurse gegeben. fuer alle, die pamphlete laenger als 20 seiten schreiben muessen, ist die zeitersparnis enorm. keine verrutschten fussnoten, literaturverzeichnis schreibt sich von alleine, layout schreibt sich von alleine, und das alles mit hilfe einer recht einfachen markup-sprache. fuer nur-text ein traum. formeln etc. auch, dafuer wurde es gemacht. und wenn sie keinen korrektor haben, der findet, an stelle a muesse mit und an stelle b ohne klammern zitiert werden, koennen sie nur gewinnen. und abgesehen davon, dass sie wirklich nur ein paar dinge lernen muessen (koennen sie html? dann ist latex peanuts) ist das ergebnis einfach sehr huebsch.

in den naturwissenschaften (und meinem teil der geisteswissenschaften) ist das eigentlich standard. ich kenne sogar konferenzen, die heimlich alle word-getippten papers ablehnen. aber von mir habense das nicht gehoert.

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Ich zweifle nicht
an Ihren Worten. Und ich werde mir das gerne näher anschauen. Da ich alles genieße, was Bequemlichkeit bedeutet. Und html – na ja, ein klein wenig. Allerdings erstaunt mich, daß ich zum erstenmal davon lese, mich im Uni-Umfeld noch nie jemand darauf aufmerksam gemacht, überhaupt danach gefragt hat. Doch eben lese ich gerade: «... insbesondere im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich, wo LaTeX den Status eines De-facto-Standards innehat. [...] zum Notensatz für Musiker, zur Ausgabe von Lautschrift für Linguisten, zum Setzen von altsprachlichen Texten für Altphilologen oder zum Bibliografieren ...» Das ist alles nicht mein Revier. Deshalb wohl das stille Schweigen.

Andererseits muß ich auch erklären: In fast zwanzig Jahren Verlagsarbeit mit Apfel-Word ist noch nie etwas verrutscht. (Aber vielleicht hab' ich's ja verdrängt.)

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Da hattenSe ja Glück, wenn Ihnen noch nichts verrutscht ist. Wenn ich zusammen mit Word-Schreiberlingen was anfertige, ärgere ich mich jedes Mal, dass es doch mindestens ein Bild schafft, im Laufe der Fertigstellung an eine Stelle zu rutschen, an die es nicht hingehört. Allerdings ist Latex auch im naturwissenschaftlichen Bereich nicht so verbreitet, wie Wikipedia uns das glauben machen will. Nichtsdestotrotz löst der Einsatz von Latex bei Umstehenden meist andächtiges Staunen aus.
(PS: Briefeschreiben geht auch ganz super. Da braucht man nie mehr zittern, ob die Adresse jetzt ins Brieffenster passt oder nicht.)

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Ach Wikipedia, ach ja ...
Mit Bildern und so hatte ich nie etwas zu tun, jedenfalls mit Layout etc. Dafür gab's das Fachpersonal. Aber ich habe vernommen, daß es mittlerweile obligatorisch sein soll, daß die Autoren sogar selber drucken und binden und den Vertrieb übernehmen.

Auf jeden Fall klingt's interessant, vor allem das mit dem Adreßfenster. Wenn's jetzt auch noch behilflich ist auf der Suche nach einer Quelle bzw. dem entsprechenden Buch mit rotem oder grünem Rücken, der sich dann zwei Tage vor Drucklegung als grau erweist, dann lege ich mir das auf meine alten Tage auch noch zu.

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ich habe meine magisterarbeit in word geschrieben, und hatte tatsaechlich am letzten tag vor der abgabe noch so "literaturangaben" wie dickes graues buch, irgendwo oben im regal. daraus habe ich gelernt. kann mit latex nicht passieren. zumindest dann nicht, wenn sie sich von anfang an angewoehnen, latex-style zu zitieren (statt alles auszuschreiben und zu denken "machen wir spaeter").

gucken sie sich das mal an. ich maile ihnen noch einen buchtip...

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putting the pro into procrastination!

wir erwarten großes!

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ich sage ihnen im vertrauen: die tatsache, dass sie es nicht lesen muessen, bereichert ihr leben ungemein! dennoch danke. ich erwarte auch grosses. mal sehen, ob's jemand fertigschreibt!

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kommentar des tages:

herzbruch: "blablabla in favour of blablabla"
korrektor: "don't go all British on me!"

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Hehehehe. Ich mach das hier im Büro auch gern, in Mails und so an da drüben. Das sind so die kleinen Sprachtantenspäße ;-)

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