Herzbruch

"grundschule im alter", die light-version zu "studium im alter", oder, wie es bei meiner bananenrepublikanischen alma mater hiess, "studium generale" (was ja auf den ersten blick netter klingt, aber wo doch so etwas mitschwingt von "die koennen sich eh nicht mehr auf eine sache konzentrieren"). ich ueberlege mir was.

nachtrag: und bei petanque musste ich jetzt nicht einmal googlen, bin aber etwas verwirrt, warum eigentlich nicht. so viel ungewusstes wissen.

mehr nachtrag: oder habe ich dieses wissen von ihnen? bestimmt. woher sonst?

war früher mal, als man noch nicht erkenntnisbefreit den Bachelor-Zenit zu stürmen hatte, durchaus ein angenehmer und zudem horizonterweiternder Prozeß. Ich empfinde es als abwechslungsreicher, von allem möglichen ein bißchen was zu wissen. Und bei Konzentration denke ich ohnehin allenfalls an das Herstellen von Saucen-Fonds. (Ja, ich weiß, Essen ist der Sex des Alters, zumindest im jugendlich-dynamischen Deutschland, anderswo gehört das Essen zum lustigen Leben; und alles will seine Zeit, will lange Weile haben.)

À propos Spinat. Fragte dieser Tage in meiner Familie eine Dreijährige: Darf ich ich den Hummer streicheln? Sie durfte. Schließlich hatte sie ihn sich im Bassin ausgesucht. Sah ihn im Topf im Wasser verschwinden und aß ihn anschließend mit großem Genuß.

Zwar gibt es außer mir noch ein paar Hunderttausende oder vielleicht auch Millionen, die weltweit die Boule schubsen oder werfen (und dabei mit großem Ernst bei der Sache sind!), aber das Wissensfitzelchen haben Sie vermutlich aus meiner unernsten Spielekiste.

ich würde gerne Sport- und Spielministerin werden ... ;o)

schulsport muss ich leider abschaffen...

nur
Spielministerin???

ich gucke, was ich machen kann.

ich bitte darum.

die querulanten = die linken, die sparte ist besetzt. und das mit dem nicht besser wissen wollen, das ist auch nix fuer mich...

vielleicht doch was mit beebies. "gratis pisskip fuer alle". da faellt mir ein: pisskip.

Die Besserwisser. Für Besserwissende. Und Leute, die lispeln!

vorsitzende ist marie-thereth, die tochter von der punkt-thwoelf-frau (an deren stelle ich einen namen ohne s ausgesucht haette...)

Ja, die ift unfafttbar, und das als Journaliftin, ich möchte wifften, wie die an den Job... achja. Der Mahr Hansi.

mein groll ist ja rein privater natur. ich skizziere kurz meinen lebenslauf:
examen gemacht, 10 tage spaeter semesteranfang mit mir als wiss. mitarbeiter, 50 prozent natuerlich. der prof war leider exakt so einer, von dem immer alle denken, die gaebe es nur im klischee. nix lehre, nix forschung, nix ahnung. somit also 8 semesterwochenstunden lehre fuer mich, 4 von mir, 4 von ihm, ohne unterlagen in der schublade und ohne grosse vorbereitung. zudem projektarbeit, die sich, wenn ich meinen damaligen chef zitieren darf, "am rande unserer interessensgebiete" befand. und zwar mindestens 20 stunden in der woche. habense mitgerechnet? und dann sollte ja noch promoviert werden. und jetzt kommt das hrg ins spiel. wenn junge wms fuer quasi keine kohle schon 40 stunden arbeiten, davon 20 unbezahlt (bzw. fremdbezahlt. du arbeitest, der chef kriegt die kohle), dann noch mindestens 20 stunden die woche an ihrer eigenen arbeit sitzen sollen, dann kommt man auf 60. (irgendwann wurde ich wegen finanzieller probleme am lehrstuhl auf wh statt wm zurueckgestuft. 780 euro netto. ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, wie das ging.)

jedenfalls hrg: man hat ja nur 6 jahre, und das ist, zumindest unter hiesigen bedingungen an vielen lehrstuehlen, nicht realistisch. und wenn man dann promoviert ist, dann darf man nochmal 6 jahre, bis man endgueltig zu alt ist fuer das echte leben, und dann endet man in der realschule als lehrer. da wollte man ja nun wirklich nicht hin. (frau croco: nicht persoenlich nehmen. sie wollten da hin. die ganzen magisterquereinsteiger, die mit 40 von der uni fliegen, wollten da nicht hin. das ist ein unterschied.)

ich sag ihnen, was ich denke: alle, die gut genug sind, fliehen rechtzeitig aus dem deutschen system. in den beiden anderen laendern, in denen ich es beurteilen kann, duerfen die ganz guten zur not auch ein paar jahre im mittelbau bleiben. professuren gibt es nicht wie sand am meer, und wenn man nix anderes sinnvolles machen kann in deutschland, dann geht man eben, wenn man es sich erlauben kann. wollte ich pauschalieren, wuerde ich jetzt gemeinerweise sagen: nur die, die es sich nicht erlauben koennen, bleiben hier. ich weiss, dass das nicht stimmt und dass es immer auch welche gibt, die toll und engagiert und gut sind, die doch bleiben, aber ich denke, dass das die tendenz ist.

ich waere nicht wieder hergekommen, wenn ich nicht durch den dicken bauch ploetzlich ganz anders getickt haette als vorher. ich bin fuer mann und familie und so nach deutschland zurueckgekommen, aber - und ich muss mich ja langsam mal mit meiner zukunft beschaeftigen - in den mittelbau kriegt mich nix mehr. noch mal sechs jahre arsch aufreissen und dann mit ueber 40 auf der strasse stehen, wenn nicht viel zufall mitspielt (haben sie mal geguckt, wie lange sich heutzutage die unis zeit lassen mit der wiederbesetzung von professuren, wenn mal einer wegstirbt? laecherlich!)
dafuer muesste ich dann vermutlich jetzt den wohnort drastisch wechseln, was mit einem mann mit fester stelle nicht der plan ist. der darf naemlich auch in 7 jahren noch arbeiten.

und jetzt habe ich ja noch nicht einmal angefangen, mich ueber juniorprofessuren aufzuregen.

so. habe fertig.

hab ich mir schon gedacht, dass es da krankt (tut es ja auch). aber hrg war mal mehr als diese regelungen. es ist wie immer: man hat das bekloppte behalten und das sinnvolle den deregulierungwütigen berserkern überlassen, die es prompt durch marktproporz, provinzielles geltungsbedürfnis mit dazugehörigem nepotismus und darauf folgend bürokratische monster ersetzt haben, von denen sozialdemokaten der siebziger jahre heute feuchte träume bekommen.