Donnerstag, 5. November 2009
November oeffnet Herzen
manchmal bin ich mit sozialem austausch ueberfordert. manchmal sind leute aber auch so, dass man gut und gerne mal schnell ueberfordert sein kann. wie die aeltere frau zum beispiel, die erst wochenlang, ich sag mal... kuehl ist, und dann erzaehlt man, was man von beruf ist, das findet die dann gut, und nur eine woche spaeter erzaehlt sie ploetzlich, dass sie seit zwei jahren mit horst zusammen ist, und alles ist toll und man versteht sich gut, bis auf das kleine problem, dass horst ihr immer sagt, er haette lieber eine duenne frau.

fluchtinstinkt. ich kann und will nix zu solchen dingen sagen muessen, moechte aber auch nicht "ach, schon so spaet?" schmettern muessen, moechte auch nicht darueber nachdenken muessen, ob ich das mit mir machen lassen wuerde, oder ob es vielleicht so ist, dass ja immer alles differenzierter ist, als man so denkt, und dass vielleicht die meisten leute auch nicht verstehen, wie meine beziehung funktionieren kann, und dass man das aber eben auch differenziert undsoweiter.

bitte nicht mehr machen. bitte wieder kuehl. das verkrafte ich viel besser.

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Ich rede ja seit Jahren davon, für solche Situationen kleine Handkarten mit der knappen Ansage "Zuviel Information." in großer Schrift drucken und laminieren zu lassen, die ich bei Bedarf zücken könnte.

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sollten die im set billiger sein... ich taete eine nehmen.

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Zweisprachig wäre noch besser. Auf der Rückseite "NO INPUT!"

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ich denke gerade wuerfel. eine seite mit "pssssst"

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Für die weniger feinfühligen Mitmenschen einen mit "Fresse halten".

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man muss ja auch mal direkt sein duerfen. ich fahre ja sehr viel ubahn.

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Oh, dann sind Sie sicherlich mutig und vollkommen unerschrocken!

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Paaaaaaahhhhh, sowas hasse ich ja.
Ganz grausam sind Scheidungsgeschichten.
Vor allem, wenn die Leute direkt anreisen, in der eigenen Küche sitzen und erzählen.
Da kann man schlecht sagen, ich muss noch weg.
Obwohl.....
Das "ach, doch schon so spät?" merke ich mir.

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Seit ich mit Knirps unterwegs bin, kommen regelmäßig solche Leute auf mich zu. Im Bus, in der U-Bahn, im Wartezimmer. Alle wollen sie plötzlich mit mir reden. Über ihre Enkel, über die beschissene Welt, über die Politik. Anscheinend sehe ich mit Kind vor dem Bauch so aus, als hätte ich viel zu viel Zeit. Aber manche davon tun mir auch schrecklich leid, weil man so richtig merkt, dass da wohl schon lange keiner mehr zugehört hat. Überfordert bin ich aber auch und manchmal froh, wenn ich aussteigen darf.

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