Montag, 15. Februar 2010
Wunderkind
so. es ist spaet, ich bin schlecht gelaunt, hoechste zeit, dass ich mal meine meinung zu helene wunderkindsuperstar hegemann kundtue. dass ich schon aus beruflichen gruenden kein freund des plagiats bin, muss ich vermutlich nicht naeher erklaeren. sehr wohl kann ich (zumindest mir) erklaeren, warum solch sonst doch gut recherchierten und gewissenhaften blaetter wie zeit, faz und sz jetzt das unerwaehnte abschreiben und umformulieren als neue kunstform hochstilisieren und dem leser als postmoderne intertextualitaet verkaufen wollen, was ja quasi noch besser ist als selber schreiben: man wollte mal wieder ein wunderkind (was ist eigentlich aus benjamin lebert geworden? der ist jetzt bestimmt zu alt fuer wunderkind), und naja, man war vielleicht ein bisschen zu euphorisch, als dass man nach offenlegung der fakten noch haette zurueckrudern koennen. das neue wunderkind kann eben sogar komponieren und neu remixen, das ist doch eigentlich toll. dass derjenige, bei dem sie geklaut hat, nicht direkt mit fuer den buchpreis nominiert wird, ist vielleicht schade, aber er ist ja auch schon volljaehrig und damit nicht mehr so interessant fuer die medien. ich koennte jetzt mehrere stunden weitermachen, fragen sie den beebiepapa, doch ich erspare ihnen das. und komme zu einem verwandten thema.
waehrend ich naemlich so auf dem sofa sitze und stundenlange monologe ueber den fall hegemann halte, gucke ich in meine referrer und stelle fest, dass einige leute von einer mir unbekannten seite auf diese uns bekannte seite gefunden haben. schnell mal nachgeschaut, stelle ich fest, dass es sich um eine bloggerin handelt, die findet, dass der sprachwandelprozess (da bitte noch mal die definition nachschauen) hin zu "der beebie" ganz schlimm sei, wo man ihm doch sogar das geschlecht raube (hier noch mal eben ueberlegen, ob da nicht eher klassisch ein geschlecht hinzugekommen ist). nun gut, das ist persoenliches empfinden und somit voellig in ordnung. schlimm finde sie allerdings, dass das inzwischen um sich greife. kurz mal gegoogelt muss ich feststellen, dass ich das auch schlimm finde. und nein, ich habe sicherlich nicht die rechte am ausdruck "der beebie", und ja, im prinzip ist es mir schnuppe, und noch mal ja, ich weiss, dass es hier in bloggerhausen immer schnell mal knallt, wenn jemand darauf hinweist, dass irgendwo, naja, imitation im spiel ist, aber die damen. wenn sie in den letzten monaten einen jungen geboren haben, hatten sie denn gar keine zeit, sich selber etwas auszudenken? sie haben doch elternzeit.
"der beebie" ist eine bilaterale anspielung auf jonathans migrationshintergrund. kommen sie etwa auch alle aus holland? wirklich? ach, ist die welt klein. ansonsten koennte ich ihnen "schnurpsel" empfehlen. das ist auch lustig.