Mittwoch, 14. Juli 2010
Ansaetze
die beebieschen wutausbrueche lassen sich nicht eindaemmen. das zermuerbt uns langsam. man gibt ihm wasser statt apfelsaft, und schon wird 5 minuten gebissen und gehauen. beebie arthur setzt sich in seinen loemsk, und schon packt er ihn oben an der frisur und rummst den kopf unkontrolliert gegen alles, was im weg ist. ignorieren ist in dem fall keine option, schimpfen hilft nicht, ins bett stellen und bruellen lassen hilft nicht, und hauen ist natuerlich auch keine option. mit fernsehentzug drohen koennen wir nicht, mangels fernsehverhaltens. bleibt nicht mehr viel.

der beebiepapa hat jetzt (selber!) zwei erziehungsratgeber gekauft und setzt all seine hoffnung darauf, dass alleine die praesenz der buecher in unserem wohnzimmer das kind entspannt und uns souveraen werden laesst. ich hingegen setzt auf outsourcen und fuehre eine strichliste, die die minuten runterzaehlt, bis er endlich am 1. august in den kindergarten geht. da sind ja alles paedagogen.

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Ich nehme an fesseln und knebeln ist auch keine Option?

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oh. da hatte ich noch nicht dran gedacht. wir werden es beim abendessen besprechen.

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Wie wäre es mit Mantraaufsagen? Sie wissen schon. Das EINE Mantra.
Und haben Sie ihm schon mit Enterbung gedroht? Man soll ja alle Klassiker mal ausprobieren.

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wir haben ihm jedenfalls schon erklaert, dass er bis 18 kein taschengeld mehr kriegt, weil er soviel kaputtmacht. aber da er noch nicht weiss, dass man von taschengeld schokolade kaufen kann, interessiert ihn das nicht.

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Vielleicht sollten Sie es mal mit Maulkorb und Leine versuchen. Womöglich ist Ona in Wahrheit ein Kampfhund. Ohne Fell, ist halt eine neuartige Züchtung.

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jetzt wo sie es sagen. ein mops ohne fell. das kommt hin...

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Im Kindergarten lernt er dann die richtig wichtigen Sachen. Fluchen, Stinkefinger zeigen und so.

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das erste wort seiner grossen cousine (vater anwalt, mutter richterin) war "geilogeilogeilogeilo". das hatte sie aber von zuhause. die chance haben wir leider verpasst. ona sagt ja nix ausser "apfelsaft"...

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Wieso bekommt er denn eigentlich keinen?

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der bekommt ja welchen. aber eben nicht immer. wasser ist besser fuer zaehne und figur. 1,5l apfelsaft am tag, und wir koennten mit dem fuppes spielen...

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Vor allem aus den Zahn-Gründen gabs Saft bei uns nie pur. Wir haben den immer mit Wasser verdünnt. Bis die Kinder das nicht mehr mochten und lieber abwechselnd Saft und Wasser pur getrunken haben.

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wenn ich apfelsaft sage, meine ich wasser mit einem troepfchen saft. und bitte erzaehlen sie ihm nicht, dass das kein "richtiger" apfelsaft ist. er denkt ja auch, dass der papa abends immer zucchinimus von dr. oetker isst.
noch ist er klein. dem kann man noch alles erzaehlen.

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Und was ist das für eine grüne Pampe, die der Beebiepapa verspeist?

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@Zucchinimus von Dr. Oetker:
Haha, sehr schön. Erinnert mich daran, dass wir der Kleinen früher erzählt haben, der N*t*ll*-Brotaufstrich von Papi wäre so ne Art Kaffee-Creme. Kaffee findet sie altersgemäß eher bäh, und irgendwann war sie mutig genug, mal von der braunen Schlotze zu probieren. Fand sie nicht so prickelnd.

Aber inzwischen habe ich mir dieses Produkt eh abgewöhnt.

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Als ich Kind war, war ich immer superneugierig auf die Nimm 2 Bonbons, die mein Vater "Erwachsenenbonbons" nannte, damit die ganz allein für ihn zur Verfügung standen. Mit dem Effekt, dass es selbst heute noch den Hauch von etwas ganz Besonderem hat, wenn ich ein solches Bonbon in die Finger und den Mund kriege.
Aber was für grünes Zeugs bei den Herzbruchs spätabends auf den Tisch kommt, weiß ich leider immer noch nicht.

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ist auch gar nicht gruen. braun, eher. schokopudding. aber braun assoziiert das kind noch eher mit auf-den-boden-kacken. und wenn das wort zucchini drin ist, will er nicht probieren. das nimmt er dann mal ganz unkritisch so von uns an.

mein vater hat mir uebrigens mit 12 noch erzaehlt, spargelkoepfe seien fuer kinder giftig, daher muesse er meine mitessen. irgendwann wurde ich skeptisch.

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Diese familiären Traditionen der Vertuschung sind schon faszinierend.
Ich kenn das nicht. Wir durften alles probieren, mochten aber dieses Elitezeugs nie.
Was Eltern essen, durften auch Kinder essen, basta!
Sogar Wein und Likör, Zigaretten und Schokolade, alles war frei zugänglich.
Und somit ziemlich uninteressant für uns.
Wir trinken heute keinen Alkohol und rauchen nicht.
Rätselhafte Erziehung, ich weiß.

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@croco:
Tendenziell lief das in meinem Elternhaus ähnlich, aber das hat mich auch nicht davon abgehalten, zu rauchen und jugendlichen Alkohol-Exzessen zu frönen.

Die Kleine wollte neulich auch mal an meinem Radler nuckeln, da lasse ich sie natürlich probieren. Man muss das ja nicht interessanter und verlockender machen als es eigentlich ist, da bin ich ganz auf Ihrer Seite.

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Man könnte die Ratgeber nach ihm werfen. So ganz flach mit antäuschen könnte wirken.

Wie ist es denn mit zurückbrüllen?
Dann weiß er wenigstens, von wem er es hat.

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das mit dem werfen koennte klappen. bruellen haben wir nicht so drauf. wenn hier dicke luft ist, werden wir ganz leise. passiv-aggressiv ist mehr unser ding (wobei ich auch schonmal eine tasse werfe, das ist mir aber mit angemessenen abstand dann peinlich, und auch nicht vorm kind. oder mit dem kind)

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Haben Sie das verwandtschaftliche Umfeld erruiert?
Irgend einer muss doch diese Gene geliefert haben.
Dann geht es darum, die entprechend pädagogisch wirksamen Methoden (also nur Zeugs, was damals geklappt hat) zu erforschen.

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wenn sie nicht zurückbrüllen wollen: haben sie schon mal über die anschaffung einer pfeife nachgedacht? tröten sollte es auch billig geben, derzeit.

kalter waschlappen soll auch helfen, besonders bei der hitze.

die wutausbrüche legen sich, das sind so phasen in der entwicklung. je besser sie die ignorieren lernen desto schneller geht das vorbei.

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Hm,
ich weiß nicht, ob Tröten so viel besser ist als zurückbrüllen. Ich denke, das läuft beides auf einen Lautstärke-Wettbewerb hinaus, bei dem eigentlich nicht viel zu gewinnen ist.

Was mich vereinzelt auch nicht davon abgehalten hat, es mit zurückbrüllen zu probieren. Nicht, dass es pädagogisch viel gebracht hätte, aber man muss ja auch den prophylaktischen Effekt sehen. Die Alternative wäre vielleicht ein Magengeschwür.

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Ich notiere grad eifrig mit: Ohropax und wenn es dann soweit ist, viiiel Abstand vom Patenkind.
Allerdings hab ich das schon vor seiner Geburt angekündigt. Also, daß man mich nur am Telefon zu hören bekommt und nicht live & in Farbe, wenn es dann mit Trotzphase ect losgeht *gg*

Ich bin dann erst zuständig ab der Pubertät *gg*

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ich habe lautstaerke leider echt nicht so drauf. und es ist in onas fall auch weniger die lautstaerke, als der koerperliche austausch. er ist sich seiner physischen ueberlegenheit gegenueber beebie arthur (einen kopf groesser, doppelt so breites kreuz) ueberhaupt nicht bewusst und nietet ihn permanent um. dazu hauen, kneifen, beissen bei missfallen der gesamtsituation. das ist nicht zu ignorieren. (zumal eine amtsaerztliche untersuchung meiner person wahrscheinlich auch zur verhaftung des beebiepapas fuehren wuerde, oder wenigstens zu peinlicher stille, bei all den bissspuren, die ich an den oberschenkeln habe. durch die jeans, versteht sich.)

bruellen ignorieren, da bin ich ganz gross drin. zumal ich an mir selbst beobachte, wie mein einst so aufgekratztes ich in seiner mutterrolle so weit zur ruhe gekommen ist, dass ich nur noch vom sofa aufstehe, wenn ich tod als moegliche folge der waghalsigen kletteraktion sehe. selbst der beebiepapa ist regelmaessig erstaunt, dass er hin und wieder eine tasse an den kopf kriegt, waehrend das kind mich bis zur vermeintlichen weissglut provozieren moechte, ich jedoch weiter ein gutes buch lese, laechelnd versteht sich. man mag es ausgeglichenheit nennen, ich nenne es lernprozess. aufregen hilft ja eh nix, kann ich auch genauso gut sitzen bleiben.

das einzige, was wir also aktiv angehen muessen, ist das hauen und beissen. und noch hilft nix. schon gar nicht laut werden. da hoert der drueber weg.

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nachtrag: gerade lese ich bei "chefkoch", meiner nr. 1 anlaufstelle in erziehungsfragen, dass man sich erstmal fragen muss, woher sie das hauen haben. von irgendjemandem haben sie sich das ja wohl abgeguckt.

so ein quatsch. ich kann mit ziemlicher gewissheit sagen, dass beebie ona hauen erfunden hat. familie, freunde, fernsehen, alles haufrei. immer diese hobbypsychologen. schlimm.

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Meiner Minierfahrung nach kommen Hauen, Beißen & Kratzen einfach so (muß kein Abschauen sein - oder beißen Sie Ihr Kind??). Muß ein Urinstinkt sein vllt mit Lernfunktion. Schließlich funktioniert die Feinmotorik ja auch nicht gleich von Anfang an.
(Allerdings bin ich da nicht sehr bewandert und andre können da sicher besser Auskunft geben.)

Na, Sie scheinen das ja eh gut im Griff zu haben, hoffentlich verliert er bald das Interesse am Vandalismus ; )

Noch zwei Wochen und hoffentlich kommt er dann ausgepowert vom Kindergarten : )

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Seit die Frau Nachbarin in einer Reflexhandlung mal ordentlich zurueckgebissen hat, weiss das Nachbarskind, dass beissen wehtut und laesst das bleiben.

Das ist allerdings auch schon etwas ueber 2 Jahre alt.

Ansonsten fiele mir nur Ablenken ein.

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heute hat beebie arthur mal so richtig zurueckgebissen. eine komplette zahnreihe auf dem ruecken. ob er daraus gelernt hat, wage ich leider zu bezweifeln...

und ablenken funktioniert bei ihm nicht mehr, seit er 1 ist. er will ja gucken, wie weit er kommt. das ist keine langeweile, das ist machtkampf.

aber wir waren eben auf dem geburtstag einer befreundeten erzieherin (ex-waldorf). die hat uns ein paar takte erklaert, mit denen wir was anfangen koennen. es bleibt spannend.

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Auja, erzählen Sie!
Waldorf ist immer interessant.

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