Samstag, 25. September 2010
Ein Raum der Extraklasse
und was liest mutti so im bett? natuerlich "mein eigenheim". oder so aehnlich. "horse and hound" war aus. und dann muss ich feststellen, dass das im prinzip nicht so interessant ist, was da drinsteht. bis auf den einen artikel, der mich faszinierte. ein voellig neues konzept, von gewieften innenarchitekten ausgedacht, von der upper class zum neuen wohngefuehl hochstilisiert: das schlafbad.

ja. sie hoeren richtig. schlafbad. schlafzimmer und badezimmer in einem raum. dass da vorher keiner drauf gekommen ist. denn natuerlich ist es superpraktisch, direkt von der badewanne auf loewenfuessen, in der man sich ein duftendes schaumbad und ein glaeschen sekt genehmigt hat (zu zweit) in das frisch bezogene bett zu steigen. keine frage. und ja, wenn man ganz frisch verliebt ist, moechte man bestimmt auch gerne zusehen, wie der neue partner sich morgens die kurze nacht wegduscht. aber nun ist es ja so: wenn ich morgens noch 10 minuten schlafen kann, waehrend der beebiepapa sich fuer die arbeit fertig macht, dann sollte das absolut nicht neben meinem kopfkissen stattfinden. und nennen sie mich unromantisch, ich will auch gar nicht sehen, wie er sich auf den gemeinsamen tatortguckabend vorbereitet. und stundenlange trimmorgien der damen will der herr ja vor der kurzen nacht vielleicht auch nicht sehen, nur so eine idee.

und dann ist es so, dass ich die geringe luftfeuchtigkeit im schlafzimmer sehr zu schaetzen weiss. wenn ich hingegen im winter heiss dusche, ist da hinterher sauna im bad, und das erscheint mir nicht wie ein gutes schlafklima. kein problem, sagt die innenausstatterin, man koenne ja einen ventilator einrichten, der nach dem bad erstmal eine stunde lang ohrenbetaeubenden laerm rund ums bett verteilt. natuerlich. oder, so ihr letzter rat, man muesse seine individuellen gewohnheiten an die raumsituation anpassen. natuerlich. mit anderen worten: bitte nicht kacken, wenn die partnerin daneben versucht zu romantisieren, und bitte, bitte auf keinen fall wasser laufen lassen, wenn sie in den naechsten stunden schlafen gehen wollen.

und dann noch die sache mit der temperatur. im winter schlafe ich konsequent mit offenem fenster. ich dusche allerdings gerne bei gepflegten 22 grad. ein dilemma. entweder bad zu kalt oder bett zu warm. was tun? doch auch da hat die innenausstatterin wieder eine geniale loesung parat. man koenne ja versuchen die dusche mit einer art separator vom bettteil raeumlich zu trennen. in meinem kopf formuliere ich einen leserbrief, in dem ich diesen innovativen gedanken weiterspinne. die dusche vom bett raeumlich trennen, grossartig, vielleicht sogar eine mauer einziehen, und dann, aber bitte stoppen sie mich, wenn ich zu weit gehe, koennte man ja noch ueberlegen, bad und klo in einen anderen raum auszulagern, so eine art badezimmer. aber das kostet extra.

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in manchen filmen sieht man sowas. und in manchen innovativen hotels sind bad und zimmer auch nicht mehr so wirklich getrennt wie mensch das meist gerne hätte. grauenhaft, wenn mich wer fragt, auch wenn ich die alleinige bewohnerin bin. geht gar nicht.

und klo im bad geht sowieso auch nicht. alleine wegen der nassen flecken, die ja bekanntlich von oben kommen. und weil jeder mensch seine intimsphäre braucht, auch wenn junge liebe im spiel ist.

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So eine Innovation durfte ich vor einigen Wochen ausprobieren. Mit einer alten Freundin teilte ich mir während einer Tagung ein Hotelzimmer. Die gewünschten getrennten Betten standen vorbildmässig an verschiedenen Wänden, das Bad entpuppte sich als ein Waschbecken im Zimmer und eine, in eine Ecke eingebaute Dusche mit komplett durchsichtigen Wänden!

Wir habens mit Humor genommen, aber überzeugt hat mich das Konzept nicht.

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Ging uns ähnlich. Nur, dass meine damalige Arbeitskollegin (die zugleich eigentlich meine Vorgesetzte war) uns ein Doppelbett teilen mussten. Das Bad war dann (inklusive Toilette) durch eine durchsichtige Glaswand vom Bett getrennt. ..... Na danke.

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Noch zu Studentenzeiten, also kaum Geld und viel Reiselust, hatten wir ein wunderbares Zimmer in Wiens Innenstadt ergattert, mit Dusche. Es war tatsächlich ein Zimmer mit Dusche, die Dusche stand mitten im Zimmer.

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Ein recht hochpreisiges Hotel gegenüber vom Rapunzelturm wirbt auch mit "lichtdurchfluteten Wohnwelt-Suiten mit ausgefallenen Badelandschaften". Was konkret bedeutet, die Außenwände bestehen aus Glas und das Bad ist mitten im Zimmer (also wirklich mittig). Was auch wieder bedeutet, von den Rapunzelturmkonferenzräumen aus hat man Logenplätze. Denn eine Verspiegelung der Glasscheiben fand man anscheindend nicht notwendig. Versteh einer die Architekten...

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@Versteh einer die Architekten:
Zu dieser Berufsgruppe vermerkt Gustave Flauberts "Wörterbuch der Gemeinplätze":

"Allesamt Schwachköpfe - sie vergessen immer die Treppenhäuser."

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mein letztes buero befand sich in einem von fortschrittlichen niederlaendischen architekten geplanten geisteswissenschaftenkomplex, gebaut ende der 70er. kleine playmobilburgen, miteinander verbunden durch holzbruecken. sehr huebsch. jede playmobilburg hat 2 offene ebenen, in denen die wissenschaftler quasi nebeneinander sitzen und brainstormen koennen. wer schonmal einen geisteswisschenschaftsprofessor gesehen hat, weiss, dass die sicher nicht mit der sekretaerin und den promovenden einen raum teilen wollen. drei monate nach einweihung des gebaeudes wurden trennwaende eingezogen. seitdem gibt es leider keine atemluft mehr dort.

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Der Vater einer Bekannten nannte solche Hotelbadezimmer stets "Spannerbäder".

Im Forum-Hotel am Alexanderplatz habe ich mal so ein Badezimmer erlebt. Die Scheiben waren nur an manchen Stellen milchig, zwischendurch waren immer wieder Streifen von Klarglas. Drinnen war eine Badewanne und das Klo. Zum Glück hatte ich das Zimmer für mich allein. Ein lieber Freund, der auf dieser Reise sich das Zimmer mit einem anderen Mann teilen musste, sah sich noch mit einer weitaus unangenehmeren Situation konfrontiert: Bei denen im Zimmer lagen Dusche und Klo voneinander getrennt nebeneinander, es gab aber nur eine Tür. Das heißt, man konnte entweder das Klo zumachen oder die Dusche, aber nicht beides gleichzeitig.

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Diesen Unsinn sah ich kürzlich beim Arzt auch in einer Zeitschrift, war aber keine zum Thema Wohnen.

Vielleicht soll das so eine Art Konjunkturprogramm für Scheidungsanwälte sein.

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OT: Ergänze Donnerstag, 10.00 Uhr Schwimmbad und 19.30 Uhr Elternabend

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Prust, was für ein Quatsch! Und jetzt habe ich so viele gelacht, dass ich Pipi muss, nach nebenan in den anderen Raum, genannte Badezimmer ;-)

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