Sonntag, 26. Dezember 2010
Weihnachtsdelirium eines Einjaehrigen
herzbruch, 00:30h
weihnachtstag nr. 2. am ende eines langen, anstrengenden und essens- und geschenkereichen tages zieht die kleinfamilie das abendritual auf dem sofa durch. zahnputzelefant putzt zaehne und zehen, dann wasser trinken, dann wimmelbuch gucken, dann nackenpuppse (pupsgeraeusche im nacken machen), dann nasenpuppse (pupsgeraeusche auf der nase machen), dann stirnpuppse, dann ploetzlich muss das kind gar nicht mehr lachen. spontaneinschlafen mitten im bettritual. "willst du noch einen nackenpupps?" - "nein." - (erstaunt) "willst du noch einen nasenpupps?" - "nein." - "willst du in dein bett gehen? - (entsetzt, allerdings ohne die augen zu oeffnen) "nein." - "was moechtest du denn?" - (schlafend) "dodoladekeks."
gut. unser nicht-mit-schoko-konfrontieren-ist-der-beste-sport-ansatz ist weihnachten 2010 offiziell gescheitert.
(hatte ich doch letztens schon einen herben rueckschlag erlitten. fest im glauben, einen superfantastischen erziehungstrick erfunden zu haben und ein leben im reichtum zu fuehren, weil alle meine ratgeber kaufen, hatte ich ja einst beschlossen, ona einfach das wort fuer schokolade nicht beizubringen. wer nicht weiss, wie was heisst, kann nicht danach fragen, oder? und es klappte grossartig. kein quaengeln, kein noergeln, kein betteln im supermarkt (den er aufgrund schlechten benehmens eh nie mehr sieht). dann ein freitag verpflichtung im buero und oma als beebiesitter, schon ist am naechsten tag das erste wort nach dem wecken: "dodoladekeks?"
oma angerufen, nachgefragt. nein, also schoko, nein, wirklich nicht, naja, vielleicht ein kleines bisschen. na gut. ein oder zwei waren es. gut drei. ja, die ganze tafel. seitdem das erste und das letzte wort des tages: dodoladekeks. der superfantastische erziehungstrick funktioniert eindeutig nur in isolation.
gut. unser nicht-mit-schoko-konfrontieren-ist-der-beste-sport-ansatz ist weihnachten 2010 offiziell gescheitert.
(hatte ich doch letztens schon einen herben rueckschlag erlitten. fest im glauben, einen superfantastischen erziehungstrick erfunden zu haben und ein leben im reichtum zu fuehren, weil alle meine ratgeber kaufen, hatte ich ja einst beschlossen, ona einfach das wort fuer schokolade nicht beizubringen. wer nicht weiss, wie was heisst, kann nicht danach fragen, oder? und es klappte grossartig. kein quaengeln, kein noergeln, kein betteln im supermarkt (den er aufgrund schlechten benehmens eh nie mehr sieht). dann ein freitag verpflichtung im buero und oma als beebiesitter, schon ist am naechsten tag das erste wort nach dem wecken: "dodoladekeks?"
oma angerufen, nachgefragt. nein, also schoko, nein, wirklich nicht, naja, vielleicht ein kleines bisschen. na gut. ein oder zwei waren es. gut drei. ja, die ganze tafel. seitdem das erste und das letzte wort des tages: dodoladekeks. der superfantastische erziehungstrick funktioniert eindeutig nur in isolation.
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podruga,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 01:12
klappt hier nicht mal, ohne das wort zu kennen. es reicht ein unmissverständliches "da!" oder "das!" mit einem ebenso unmissverständlichen fingerzeig.
aber: netter versuch ;-)
aber: netter versuch ;-)
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herzbruch,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 09:28
Und Nachtrag
ona liegt im bett, ich warte auf der couch mit kaffee. soeben ist er wachgeworden. jetzt bruellt er "auto. auto. auto. auto pielen."
so geht das. einmal weihnachten und man erkennt ihn nicht wieder.
so geht das. einmal weihnachten und man erkennt ihn nicht wieder.
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mark793,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 17:44
Let's face it:
Pädagogisch betrachtet ist das Fest eine ziemliche Vollkatastrophe Herausforderung.
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herzbruch,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 20:59
wir nennen es "autofest 2010". bilder gibt es bald. aber was soll ich sagen. 1 polizeiauto, 1 feuerwehrauto (und das, wo das kind doch so tutaautofixiert ist), ein grosser legotruck mit 2 autos ladung, ein parkhaus und 20 matchboxautos spaeter muss ich feststellen, dass ich mein kind noch nie, ich wiederhole, noch nie so begeistert gesehen habe. spielvollrausch. ich muss mich nie mehr mit ihm beschaeftigen, er wird lebenslaenglich alleine autopielen. ein traum. und im vorbeigehen stellt das alles noch die alte gender/nature-or-nurturediskussion in frage. soeben habe ich das kinderzimmer entruempelt. alles ohne raeder weg, ab auf den dachboden. ona moechte ein autojunge sein. stofftiere sind fuer maedchen. wir haben ihm das nicht erzaehlt.
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herzbruch,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 21:28
das naechste problem kuendigt sich an: mit seinem polizeiauto faehrt er seit 20 minuten in seinem parkhaus rum und findet, zaehneputzen und schlafen sei heute nicht noetig. allein bei der androhung, ihn vom geschehen zu entfernen, gibt es herzerweichendes gebruell mit verschlucktem "autopielen"-bruellen. wir halten sie auf dem laufenden.
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herzbruch,
Sonntag, 26. Dezember 2010, 21:56
update: soeben ist die entscheidung gefallen. wir trinken noch einen gluehwein und gehen dann ins bett. das kind bleibt mit dem tutaauto im wohnzimmer sitzen und faehrt durch sein parkhaus. auch gut. muss er selber wissen. ist ja gross.
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herzbruch,
Montag, 27. Dezember 2010, 02:06
final message: irgendwann gegen 10 fuhr er noch der laenge nach auf dem boden liegend mit dem polizeiauto ueber die strasse. im liegen. liess sich dann aber inklusive polizeiauto (mit abmontiertem blaulicht) ins bett abtransportieren. dort hoerten wir noch ca. 1 stunde autofahrgeraeusche und brummbrumm. jetzt ruhe.
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