Donnerstag, 13. Januar 2011
Bahnkoller
donnerstag, 17:10h, ice von einer deutschen metropole in die andere. durch besitz der bahncard 100 ploetzlich verarmt, verzichtet frau herzbruch auf die platzreservierung. eine klitzekleine hoffnung auf einen bahn comfort platz erlischt, als unser freund die bahn ankuendigt, der zug fahre heute nur mit einem zugteil. auf dem bahnsteig stehen mindestens genug leute fuer 3 zugteile. ice kommt, menschen schieben, ich schiebe mit, irgendwann stehen alle in irgendeinem abteil, es geht nicht mehr nach vorne und nicht mehr nach hinten. wir stecken alle fest. vor mir ist leider ein stinker, weshalb ich ungefaehr einen halben meter abstand lasse. hinter mir ist eine ca 50-jaehrige frau, der ich hinter verschlossenen tueren raten wuerde, mal wieder so richtig sie wissen schon, damit ihre aura mal ein bisschen entkrampfter wirkt, und stoehnt immer so, wie solche frauen stoehnen, wenn sie darauf hinweisen wollen, dass etwas, was der rezipient verschuldet hat, sie stoert. so mit message. noch immer bewegt sich nichts. alle wollen irgendwo hin, nirgends kann man durch. die frau stoehnt wieder in mein ohr. der stinker hebt seinen arm, was mir nicht recht ist. die frau stoehnt wieder. dann setzt sie an und floetet allerfreundlichst: "also, ich wuerde ja gerne weitergehen. sie etwa nicht?" ich, ohne eine millisekunde darueber nachzudenken: "sie koennen gerne an mir vorbeigehen. dann pusten sie mir auch nicht mehr so in mein ohr." sie guckt entsetzt, verletzt, beleidigt und holt aus zu einem laecherlichen "na, wenn ich sie so gestoert habe", presst sich an mir vorbei und kuschelt dann die naechsten 10 minuten mit dem stinker. soll mir recht sein. der opa im sitz neben mir fluestert "chapeau, die dame".

und dann noch ein aufruf fuer die singledamen unter meinen leserinnen. sie wollen einen mann? melden sie sich bitte bei allen datingportalen ab und investieren sie einmalig in eine bahncard 100. dann fahren sie doch bitte mal im berufsverkehr zwischen zwei grossstaedten hin und her. dann fluppt das schon. ich bin ja leider schon vergeben ich mache demnaechst einen visitenkartenschwarzmarkthandel auf.

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Sie können die Visitenkarten aus dem südwestdeutschen Raum gerne bei den Novemberregens zwischenlagern. Ich pick mir bei Bedarf dann eine raus.

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aah ja. das laesst sich einrichten. soll ich noch sortieren nach mit ehering und ohne? oder ist das zu vernachlaessigen?

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Ja, bitte. Sortieren. Auf jeden Fall! Danke.

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Dating in der Eisenbahn hat ja nur beim Interrailen funktioniert. Und das ist zumindest bei mir eine Weile her.

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Mich quatschen die Leute ja gerne überall an, besonders in fremden Städten fragen sie mich häufig nach dem Weg oder wie das mit den Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr funktioniert. Seltsamer Weise werde ich aber nur sehr, sehr selten im Zug angesprochen. Nur ein junger Koch aus einem Fünf-Sterne-Restaurant hat mich mit seinen Schilderungen aus einem Berufsalltag mal hungrig erzählt. Außerdem versuchte mal ein dreizehn Jahre jüngerer, gutaussehender Mann aus Montenegro zwischen Bonn und Koblenz mit mir zu flirten. War aber schwierig, weil wir keine gemeinsame Sprache sprachen und unseren ganzen Smalltalk auf ein Stück Papier aufmalen mussten. Ich war daher nicht allzu traurig, als er in Koblenz aussteigen musste.

Meine Sängerfreundin hat aber im Zug mal einen Mann kennengelernt, mit dem sie dann sieben Jahre zusammen war. Nun ist sie es nicht mehr.

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Ich hab im Zug zwischen Köln und London (inklusive Fähre) auch mal einen schmucken Iren kennengelernt, der gerade von seinem Semesterferienjob der Maisernte in Frankreich wieder nach Hause fuhr. Ein paar Jahre später war ich mit dem dann tatsächlich auch über ein halbes Jahr zusammen (in dem wir uns allerdings nur zwei Mal sahen). So direkt nach der Maisernte gefiel der mir allerdings bedeutend besser als blass und farblos in Irland, wo dann auch die Frisur viel zu korrekt saß.

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@arboretum: sie haben auch dieses unsichtbare drei meter hohe schild in tagesleuchtfarbe über sich schweben, auf dem steht "frag mich, ich weiß alles"?
und das schlimme ist: meistens stimmt das sogar.

[ausnahme: ich stehe an der tankstelle, ein alter bmw mit dunklen scheiben fährt vor. scheibe runter, "ey, weisstu wo is puff hier?"
mir ist selbst nach angestrengtem nachdenken keiner eingefallen.]

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@ vert: Hahaha, ich hätte bis vor kurzem an der Tanke ja noch sagen können: Da, schräg gegenüber.

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ich kann ja sogar bei mir zuhause sagen "da, schraeg gegenueber".

da faellt mir ein: ab heute ist ja wieder dschungelcamp. hoffentlich gibt es ab 10 draussen keine verhaftung, sonst komme ich in einen entscheidungskonflikt... (verhaftungen schauen wir naemlich auch immer gerne.)

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@ herzbruch: Das ging bei mir daheim auch, aber hier im Haus hätte mich das nie jemand gefragt, das wussten hier im Anwesen ja alle. Ich vermute auch einmal, dass der Bedarf an S&M-Sex im Haus eh nicht so groß ist - das hätten wir Nachbarn sonst bestimmt schon gehört. Ist ja sehr hellhörig hier.

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Ach, dann besteht evtl. Hoffnung, dass Sie in der nächsten Lehrrunde doch nicht jeden Tag pendeln. Yeah :-)

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Nix da. Habe heute wieder ein Aufwallen für Handwerker erlebt.
Hach, könnte man sich doch alle paar Wochen Fenster einbauen lassen... so ein Schnucki *lach*

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seit ich ja auch beruflich hin und wieder reise, stelle ich das mit den bekanntschaften auch fest. und wichtige businesskontakte macht man obendrein, auch wenn die betreffenden oft zwielichtige absichten haben.

p.s.: und verheiratet sind sie alle!!! ;) was in ihren augen aber nie ein hindernis zu sein scheint.

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Deshalb bin ich auch gegen den Abriss des Stuttgarter Bahnhofs. Hab dort zwei Heiratsanträge bekommen. Wenn das nicht genug für Denkmalschutz ist.

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Hab übrigens keinen von diesen angenommen, waren zu plötzlich.

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Für derlei Erfahrungen muss man nur momentan (also so circa seit zwei Jahren oder so) in Berlin tagsüber S-Bahn fahren. Das ist auch nicht so teuer wie eine Netzkarte.

(Eine Freundin von mir hat tatsächlich ihren Ehemann auf der täglichen Strecke Münster-Düsseldorf akquiriert. Läuft seit zehn Jahren gut!)

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seit 10 jahren? mensch. ich haette zu den zeiten, als ich zwischen ms und d reiste, wirklich besser aufpassen sollen. wobei... damals stand ich ja noch auf geisteswissenschaftler. das haette auch in die hose gehen koennen.

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Der Mann ist übrigens tatsächlich Ingenieur.

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