Freitag, 15. April 2011
Was habe ich richtig gemacht?
herzbruch, 00:29h
neues semester, neues soziokackeglueck. und wo im letzten semester bei der referatsverteilung noch 48 von 50 teilnehmern unbedingt das gender-referat halten wollten, war es heute ganz anders: nach meiner beschreibung der themen wurden alle verteilt... bis auf eines, welches jetzt die 4 entschuldigten naechste woche freiwillig auf sich nehmen muessen. ist es mir wohl gelungen, so schlecht ueber genderdings zu reden, dass sich keiner mehr rantraut. tut mir leid, herr vert. sie muessen das in zukunft wohl alleine machen.
so. meine aera an dieser uni dauert erst 1 semester und 1 woche, doch ich habe anscheinend schon menschen von der genderlinguistik wegbekehrt. ich bin begeistert. wenn man dazu noch zaehlt, dass mindestens 200 deutsche jetzt genau wissen, wie wenig woerter fuer schnee die eskimos haben...
(meine lebensleistung ist vollbracht.)
so. meine aera an dieser uni dauert erst 1 semester und 1 woche, doch ich habe anscheinend schon menschen von der genderlinguistik wegbekehrt. ich bin begeistert. wenn man dazu noch zaehlt, dass mindestens 200 deutsche jetzt genau wissen, wie wenig woerter fuer schnee die eskimos haben...
(meine lebensleistung ist vollbracht.)
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frau klugscheisser,
Freitag, 15. April 2011, 01:42
Genau genommen sind es 201 (mit mir).
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vert,
Sonntag, 17. April 2011, 03:38
(...and still counting.)
und das, wo senta trömel-plötz gerade wieder auf referats- und veranstaltungsreise ist.
wenn sie niemanden finden, schicke ich ihnen noch jemanden, da fallen mir grade ein paar leute ein...von denen ich froh bin, dass sie in einem anderen bergwerk als meinem wirken -muaharhar! ach was. besser ich komme selbst.
und das, wo senta trömel-plötz gerade wieder auf referats- und veranstaltungsreise ist.
wenn sie niemanden finden, schicke ich ihnen noch jemanden, da fallen mir grade ein paar leute ein...
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herzbruch,
Sonntag, 17. April 2011, 13:10
ja, bitte kommen sie. wir wuerden uns praechtig unterhalten.
und hatte ich mal erzaehlt, dass ich zu beginn des neuen jahrtausends mal frau troemel-ploetz fuer eine populaerpublikation interviewte? meine feststellung damals war, dass sie wohl in den 70ern feststecke, optisch wie inhaltlich... (frau n., die ja letztens in meinem buero sprechstunde gespielt hat, bemerkte geradewegs meine troemel-ploetzsche genderliteratur im regal. die werke sind gewidmet. mit so spruechen wie "liebe herzbruch, alles gute auf deinem schwierigen weg wuenscht dir in liebe deine senta". mit "schwieriger weg" meinte sie mein vorhaben, in einer maennerwelt einen akademischen titel anzustreben. aber ist ja alles gutgegangen, und unter 12 gutachtern war keine einzige frau...)
und hatte ich mal erzaehlt, dass ich zu beginn des neuen jahrtausends mal frau troemel-ploetz fuer eine populaerpublikation interviewte? meine feststellung damals war, dass sie wohl in den 70ern feststecke, optisch wie inhaltlich... (frau n., die ja letztens in meinem buero sprechstunde gespielt hat, bemerkte geradewegs meine troemel-ploetzsche genderliteratur im regal. die werke sind gewidmet. mit so spruechen wie "liebe herzbruch, alles gute auf deinem schwierigen weg wuenscht dir in liebe deine senta". mit "schwieriger weg" meinte sie mein vorhaben, in einer maennerwelt einen akademischen titel anzustreben. aber ist ja alles gutgegangen, und unter 12 gutachtern war keine einzige frau...)
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vert,
Sonntag, 17. April 2011, 17:51
das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen, bin ich doch für eine dekonstruierte genderdebatte jenseits der biologistischen zuweisungen (hier auf blogger.de schonmal als "butler-wars" ausgetragen;-) und gerate regelmäßig mit dem typus der klassischen "frauenbeauftragten" aneinander, der diese 70er/80er-selbstviktimisierungskacke in jeder hinsicht inkorporiert hat. (und somit ein hübsches beobachtungsfeld für soziolinguistik und soziale praxis abgibt;-)
das hat(te) alles seine berechtigung und ohne t-p & pusch sähe so einiges anders aus. aber, ja, es ist retro.
vor diesem hintergrund muss man allerdings auch feststellen, dass den beiden nie die möglichkeit gegeben wurde, ihre wissenschaftliche arbeit in einem vernünftigen akademischen rahmen weiterzuentwickeln. und mir fallen im gegenzug auch eine menge verödete professuren ein, auf denen die inhaber (meistens ohne -innen) und ihr forschungsgegenstand langsam der emeritierung entgegenmumifizieren - und zwar ohne dass jemand "retro!" schreit.
ich wünsche von herzen alles gute für die weitere karriere - möge die senta unrecht haben und die gläserne decke sei mittlerweile gesprengt und nicht nur um ein niveau angehoben.
das hat(te) alles seine berechtigung und ohne t-p & pusch sähe so einiges anders aus. aber, ja, es ist retro.
vor diesem hintergrund muss man allerdings auch feststellen, dass den beiden nie die möglichkeit gegeben wurde, ihre wissenschaftliche arbeit in einem vernünftigen akademischen rahmen weiterzuentwickeln. und mir fallen im gegenzug auch eine menge verödete professuren ein, auf denen die inhaber (meistens ohne -innen) und ihr forschungsgegenstand langsam der emeritierung entgegenmumifizieren - und zwar ohne dass jemand "retro!" schreit.
ich wünsche von herzen alles gute für die weitere karriere - möge die senta unrecht haben und die gläserne decke sei mittlerweile gesprengt und nicht nur um ein niveau angehoben.
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herzbruch,
Sonntag, 17. April 2011, 18:15
wollen sie wissen, was ich immer den studenten sage? dass sie die falschen sachen interessant finden. es ist nicht interessant, ob es buerger- oder buergerinnensteig heisst. oder zum 20000sten mal zu zaehlen, ob frauen wirklich oefter "i think" sagen als maenner oder nicht. interessant ist die durchaus butlersche frage, warum das kollegium von mir (vermutlich, alles eine subjektive wahrnehmung) foermlich erwarten, dass ich immer brav "i think" sage, damit ich nicht aggressiv wirke. oder menopausal. oder praemenstruell. (waehrend maenner ja durchaus mal als zoegerlich oder ihrer argumente unsicher gelten, wenn sie was denken.) ich bin gar nicht der typ, der immer "i think" sagen wuerde. waere ich kanzler, wuerde ich immer basta sagen. aber bin ich ja nicht.
(und schon raecht es sich. waehrend ich hier philosophiere und der mann die verstopfte dusche poempelt, hoere ich im flur immer ratsch ratsch, begleitet von "ona macht alles kaputt, laalaalaa"), und waehrend ich noch denke, er spiele mit dem altpapier, reisst das kind an 2 waenden tapete von den waenden. eine gruene wand hin, eine weisse wand hin. da raecht es sich, wenn man 1 jahr und 17 tage nach einzug noch keine fussleisten verlegt hat.)
(und schon raecht es sich. waehrend ich hier philosophiere und der mann die verstopfte dusche poempelt, hoere ich im flur immer ratsch ratsch, begleitet von "ona macht alles kaputt, laalaalaa"), und waehrend ich noch denke, er spiele mit dem altpapier, reisst das kind an 2 waenden tapete von den waenden. eine gruene wand hin, eine weisse wand hin. da raecht es sich, wenn man 1 jahr und 17 tage nach einzug noch keine fussleisten verlegt hat.)
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arboretum,
Sonntag, 17. April 2011, 18:18
Interessant. Ona weiß ganz genau, was er tut, und singt auch nicht "I think", sondern laalaalaa.
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vert,
Sonntag, 17. April 2011, 23:40
der bürgerinnensteig gehört natürlich wissenschaftsgeschichtlich schon dazu - und sei es auch nur anekdotisch, damit mensch sich endlich von ihm lösen kann. wenn man überlegt, dass "gender trouble" mittlerweile auch schon über zwanzig jahre (!!!) alt ist, ist der verlauf der öffentlichen debatte höchst betrüblich.
fortschritte sehe ich noch ehesten im bereich der queer studies und im bereich männlichkeiten. aber da ist das maßgebliche theoriewerk auch schon wieder 15 jahre alt. zumindest ich bin mir meiner argumente oftmals unsicher und der testosterongeschwängerte alphamännchenauftritt ist wahrlich nicht meine domäne. sollte ich mich jetzt hiermit unfreiwillig effeminieren - scheiß der hund drauf: aber die derzeitige, in teilen obskure "feminismus"debatte macht mir echt migräne...
fortschritte sehe ich noch ehesten im bereich der queer studies und im bereich männlichkeiten. aber da ist das maßgebliche theoriewerk auch schon wieder 15 jahre alt. zumindest ich bin mir meiner argumente oftmals unsicher und der testosterongeschwängerte alphamännchenauftritt ist wahrlich nicht meine domäne. sollte ich mich jetzt hiermit unfreiwillig effeminieren - scheiß der hund drauf: aber die derzeitige, in teilen obskure "feminismus"debatte macht mir echt migräne...
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herzbruch,
Montag, 18. April 2011, 00:19
es ist ja nicht ohne grund, dass ich das nicht pruefe. wissenschaftlich habe ich dazu nicht viel zu sagen. und die tatsache, dass das ganze thema deutlich mehr emotionalisiert als formale semantik, laesst mich auch vorerst nicht das feld wechseln. aber ich kann ja mal als privatperson was sagen, naemlich: bis zur geburt des kindes haette ich laut, sehr laut verteidigt, dass ich zu keinem zeitpunkt benachteiligt war, und dafuer danke ich frau schwarzer und frau troemel-ploetz und frau pusch sehr (ich denke naemlich etwas komplexer als unsere familienministerin). seit das kind da ist, moechte ich schreien. dann faengt die scheisse naemlich erst richtig an.
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