Sonntag, 22. Mai 2011
Es war naemlich so:
so, ich habe mich ausreichend gesammelt. und das kranke fieberkind macht mittagsschlaf, was uns auch sehr recht ist.

das problem mit der zusammenfassung des vorsingens ist ja folgendes: um zu verstehen, wie es ueberhaupt soweit eskalieren konnte, muss man die vorgeschichte kennen, sonst wirkt es noch absurder, als es eh schon war. ich versuche mich an einem gleichnis...

die uni pusemuckel bekam mitte letzten jahres fuer einen neuen forschungsschwerpunkt "suesse brotaufstriche" im rahmen der exzellenzinitiative ca. 8 millionen euro geschenkt. den antrag dafuer dirigierte der ultraeinflussreiche professor fuer marmelade im mittelalter, und alle neu eingerichteten stellen wurden dem fachbereich fuer brotaufstriche zugeordnet. alle? nein. eine professur musste ausgelagert werden, damit man seine interdisziplinaritaet demonstrieren kann. der fachbereich, der den neuen professor beherbergen sollte, wurde logischerweise (sic!) der fachbereich fuer verdauungstrakte. die anwesenden professoren fuer verdauungstrakte kamen einstimmig zu dem entschluss, dass sie keinen weiteren professor benoetigten, und schon gar nicht fuer brotaufstriche (unterm strich bedeutet das naemlich in erster linie, dass man die fachbereichsmittel und bueroraeume durch einen lehrstuhl mehr teilen muss, und das will ja keiner). ausserdem hatten die verdauungstraktler schon vor 4 jahren einen brotaufstrichler von externer stelle aufs auge gedrueckt bekommen, und damals wurde das berufungsverfahren aufgrund mangelnder kooperation schlappe 2 jahre einfach verschleppt, letztendlich kam derjenige aber doch und wollte frecherweise sogar noch ein buero mit fenster. das sollte sich so nicht wiederholen.

dennoch wurde die stelle ausgeschrieben als professur fuer brotaufstrichwissenschaft, und herzbruch, ihres zeichens fachfrau fuer marmelade im groesseren kontext der brotaufstriche und zufaellig spezialisiert auf das kernthema des grossprojekts, bewarb sich. trotz aller vorkenntnisse und der tatsache, dass die besetzung der stelle (wenn ueberhaupt) ein hochschulpolitisches kraeftemessen sein wird. und wurde eingeladen. das war - gemessen an dem ausschreibungstext und der 98% passenden vita - noch keine ueberraschung.

vor einigen wochen erfuhr ich ja nun, dass die berufungskommission (sie muessen wissen, dass berufungsverfahren fuer professuren gesetzlich streng geregelt sind und einem strikten protokoll unterliegen) ausschliesslich aus damen und herren vom verdauungstrakt-fachbereich besteht. das war unerfreulich, wie sie sich vorstellen koennen, auf sympathisanten war also nicht zu hoffen. und so kam es, dass der anberaumte termin fuer probevorlesung und kommissionsgespraech zwei tage vorher verschoben wurde, und noch einmal verschoben wurde, und dann spielte man mir auch noch einen text des vorsitzenden der kommission zu, der unter anderem den satz "wenn sie zum vortrag nicht kommen koennen, schicken sie einen vertreter" (protokollarisch hoechst fragwuerdig, da vertreter nicht stimmberechtigt sind), und generell bekam man den eindruck, dass die kommission am reibungslosen ablauf des verfahrens nicht sonderlich interessiert sei.

aber ich ging brav hin. im gepaeck einen vortrag, der so viel verdauungstrakt wie nur eben moeglich beinhaltet, und eine mittlere portion wut im bauch. doch das war zu wenig.

mein publikum bestand aus dem hauptantragsteller, sie erinnern sich, dem ganz wichtigen, dem vorsitzenden der kommission, der frauenbeauftragten, zwei weiteren menschen und einer studentin. die berufungskommission, in der ich selber zur zeit mitglied bin, besteht aus 12 pflichtmitgliedern, die auch immer brav kommen, wenn es was zu gucken gibt. in diesem fall kam quasi keiner. dennoch hielt ich brav meinen vortrag, der grosses interesse beim hauptantragsteller weckte, was ich an den vielen seiten mitschrift in verbindung mit kopfnicken erkennen konnte. dann war die zeit rum, und 30 minuten fragen zum vortrag begannen. oder sollen wir sagen: die farce?

frage 1 kam vom vorsitzenden, professor fuer bauchspeicheldruese. was denn mein theoretische ansatz zur diabetes sei. ich suchte krampfhaft nach anknuepfungspunkten zu meinem vortrag (herstellung von marmelade im mittelalter), doch er unterbrach mich immer wieder und fragte neu. marmelade interessiere ihn nicht, brotaufstriche auch nicht, ich solle was ueber insulin erzaehlen. ich erzaehlte ihm alles, was ich wusste (nicht viel) und beobachtete den hauptantragsteller, der langsam blau anlief. nach 5 minuten brach dieser die quaelerei ab mit dem hinweis, er habe 6 fragen, die er gerne stellen wuerde. er stellte alle 6 ueber marmelade im mittelalter, fragte mich interessehalber nach meiner einschaetzung der probleme, mit denen er gerade zu tun hat, schrieb sich die literaturhinweise auf, die ich ihm nannte, betonte mehrfach, wie relevant das fuer ihn und das projekt sei und liess kurz die hoffnung in mir aufkeimen, dass man die stimmung noch rumreissen koenne. doch dann kam der nicht-oeffentliche teil.

alle nicht-kommissionsmitglieder raus, uebrig blieben 5 (inkl. frauenbeauftragte und nicht stimmberechtigten hauptantragssteller. ein witz!).
erste frage des vorsitzenden: "frau dr. h., wie kommen sie auf die absurde idee, sich auf diese stelle zu bewerben?" herzbruch: hysterisches lachen. dann sammeln, dann die antwort: "sie suchen einen professor fuer brotaufstrichwissenschaft, und da ich in den letzten 10 jahren ausschliesslich zur brotaufstrichwissenschaft gearbeitet habe und zudem noch auf die themenstellung des neuen forschungsschwerpunkt spezialisiert bin, dachte ich mir so: ich bewerb mich mal." typ: "hahahahahaha." herzbruch: "schoen, dass sie sich so gut amuesieren." zu dem zeitpunkt war mir klar, dass nett und wohlwollend hier nicht mehr gefragt ist. typ: "das ist hier der fachbereich fuer verdauungstrakte. was wollen sie hier?" ich: "ich habe mich auf eine bei ihnen ausgeschriebene stelle als brotaufstrichwissenschaftlerin beworben, deren anforderungen exakt meinem profil entsprechen." er: "aber wir interessieren uns nicht fuer brotaufstrichwissenschaft. wir interessieren uns fuer verdauungstrakte." ich: "dann haetten sie eine andere stelle ausschreiben muessen. die, auf die ich mich beworben habe, ist fuer brotaufstrichwissenschaft." typ: "dafuer interessieren wir uns aber nicht." ich: "das ist schade, aber nicht unbedingt mein problem." auftritt hauptantragsteller (mit donnernder stimme): "keifkeifkeifkeifkeif, nicht das problem von frau dr. herzbruch, keifkeif, muss ihr voll und ganz recht geben, keifkeif, stelle fuer brotaufstrichwissenschaft, keifkeif, fertig." ich: "danke schoen." typ: "und dieser "vortrag" (mit luftgaensefuesschen), den sie da gehalten haben. ich habe ueberhaupt nichts verstanden, und unsere studenten wuerden auch ueberhaupt nichts verstehen, sie reden ja immer nur von brotaufstrichen. wir interessieren uns nicht fuer brotaufstriche, unsere studenten wissen da nichts drueber." ich: "das kann man mit einer regelmaessigen veranstaltung einfuehrung in die brotaufstrichwissenschaft ja aendern. sie sind auch herzlich eingeladen." (lacher von der frauenbeauftragten, dann unangenehme stille.) hauptantragsteller: "keifkeif, was heisst denn hier "vortrag"?? das war state of the art brotaufstrichwissenschaft, das was frau dr. h. macht, ist von allergroesster relevanz fuer unseren schwerpunkt, das habe ich ihnen schon mehrfach erklaert." aha. ich bin also der interne kandidat der brotaufstrichfraktion.

das streitgespraech zwischen hauptantragsteller und typ geht einige zeit hin und her, bis ich irgendwann unterbreche mit dem satz: "meine herren? ich denke, ich sollte nicht teil dieser diskussion sein." beide gucken schuldbewusst und kommen zurueck zum "gespraech". typ: "noch einmal: wenn sie nicht zum verdauungstrakt lehren koennen, haben wir keine verwendung fuer sie." hauptantragsteller: "es geht hier doch nicht nur um lehre!" typ: "was die frau forscht, interessiert uns nicht. das ist ja alles nur mit brotaufstrich." ich: "wenn sie einen professor fuer brotaufstrichwissenschaft suchen, der sich nicht fuer brotaufstriche interessiert, werden sie ein problem haben. ich wuensche ihnen viel glueck." lacher frauenbeauftragte.

dann der naechste protokollpunkt: ich darf fragen stellen. ich hatte einige vorbereitet, sehe aber keine notwendigkeit, sie zu stellen. auf typs frage, welche fragen ich an ihn haette, antworte ich: "ich haette fragen gehabt, allerdings haben sie in der letzten halben stunde alles vollumfaenglich beantwortet." panikattacke hauptantragsteller. ob ich nicht doch noch was fragen wolle, vielleicht ihn. ich frage ihn die obligatorischen ausstattungsdinge, er beantwortet alles und bittet mich, noch ein paar dinge sagen zu duerfen. dann erklaert er mir, warum gerade ich so gut in dieses projekt passe. und was die langfristige planung ist. und wie ich da mitarbeiten koennte. ich nicke, sage aber nichts. natuerlich kann ich mit den brotaufstrichleuten gut an einem tisch sitzen. aber das wuerde ich ja die meiste zeit nicht. mein buero waere neben dem von typ, und meine sachmittel muesste ich teilen mit typ. alles ausgeschlossen. undenkbar.

irgendwann werde ich entlassen. ich stehe auf, packe meinen computer auf, grinse noch einmal in die runde, schuettele den kopf, sage "unglaublich" und gehe. der hauptantragsteller sieht mir entsetzt hinterher.

als die tuer zugeht, aergere ich mich, dass ich klapperschuhe anhabe. zu gerne haette ich noch ein bisschen den jeweiligen wutanfaellen gelauscht, doch ich muss ein ueberzeugendes weggehgeraeusch abliefern.

wieder in meinem buero wird die strategie mit meinem chef besprochen. stelle annehmen, selbst wenn der hauptantragsteller sich durchsetzt (es kommen auch noch die externen gutachter, doch mein lebenslauf ist tendenziell besser als die der drei mitbewerber) und ich den ruf bekomme, ist undenkbar. keinen tag koennte ich ohne weinen zu muessen in den verdauungstrakt-trakt gehen. zurueckziehen war kurz eine option, wurde aber sofort ausgeschlossen, da selbst ein abgelehnter ruf oder ein listenplatz zu wichtig im lebenslauf sind. das geplante vorgehen ist nun also so: sollte der ruf kommen, werde ich bei den verhandlungen als unumstoessliche bedingung die verlegung der professur in den anderen fachbereich fordern. da das geld von aussen kommt, kann das theoretisch sogar gemacht werden. sollte das aus gleichwelchen gruenden nicht moeglich sein, bin ich im april die einzige frau auf dem arbeitsamt duesseldorf, die lieber eine integrationsmassnahme mit umschulung zur altenpflegerin machen wollte, als eine professur fuer brotaufstrichwissenschaft. na denn.

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Absurd. Das Gute an Situationen wie diesen: Irgendwann ist es einem sowas von egal, was die Bekloppten von einem denken, dass man ehrlich antworten kann, ohne sich schlecht zu fühlen.

(Mir auch schon so ergangen bei einem Tüpen, der jemanden als Schnittstelle zwischen Fachabteilung und Internet suchen musste und meinte, Internet sei doch vollkommen unwichtig in unserer Branche.)

Wir haben immerhin eine klasse Geschichte dabei abgegriffen - was ich Ihnen wünschen soll, weiß ich gar nicht. Ihre unumstößliche Bedingung jedenfalls finde ich gut.

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zwischenzeitlich hatte ich kurz angst vor der eigenen courage. aus so einer art aussenperspektive habe ich mich und die alten knacker angeguckt und mich gefragt, ob das wohl der richtige rahmen fuer meinen sarkastischen ton sei. doch zurueck konnte ich eh nicht. und ja, es war genau der richtige rahmen. immerhin habe ich ueber mich gelernt, dass ich mich auch in solchen wichtigen situationen nicht zum affen machen lasse, egal, wie honorig meine gegenueber sind. ich konnte ja nicht die ganzen 60 minuten in echtzeit wiedergeben, aber zu allen zeiten hatte ich eine ruhige aber scharfe antwort parat. letztendlich bin ich rausgegangen mit dem gefuehl, der typ habe sich laecherlich gemacht, die frauenbeauftragte wolle mit mir ein bier trinken gehen und der hauptantragsteller weine mir bittere traenen hinterher. alles in allem ein sehr gutes gefuehl.

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angst vor der eigenen courage darf man nie nicht haben nicht, schon gar nicht in solchen situationen.

grundsätzlich gilt ja auch immer: wenn man sich beim vorsingen irritieren oder in eine fremde tonart zwängen lässt, dann kriegt man leicht den ruf "die person kriegen wir schon in unser fahrwasser". dann hat man die breduille im nachhinein, was man ja noch weniger will, so auf dauer. oder man sieht sich nach zwei wochen im chor dazu gezwungen, entweder die noten von sich zu werfen und gläser zu zersingen, oder man schlägt die mitsänger und den dirigenten (tot). ist ja auch nicht das, was man wirklich will.

schon richtig so.

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deren tonart singen hatte ich ja kurz ueberlegt. einfach taktisch was zu verdauung und so vortragen. haette ich mir schon anlesen koennen, zumindest die schnittstellen. doch das habe ich auch recht schnell verworfen, aus gutem grunde: wenn ein verdauungstraktler es haette werden sollen, haette ich den job ja auch gar nicht machen wollen. also besser vortragen, was ich doch machen will...

ich nehme an, dass die verdauungstypen das verfahren kippen wollen/werden. wir warten ab.

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Klassischer Showdown.
Das Lachen der Frauenbeauftragten ist das Geräusch einer neuen Zeit.
Die Bank der Senilen hat sich sicher bald selbst überholt.
Wenn man was nicht so richtig will, kann man viel spielerischer sein. Hauen Sie ruhig auf den Putz bezüglich Mittel und anderer Räume. Vielleicht noch ein Sekretät mehr?
Hat die Marmelade Pfeffer, so tut das dem Verdauungstrakt ganz schön aua ;-)

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"Das Lachen der Frauenbeauftragten ist das Geräusch einer neuen Zeit."

diesen satz werde ich noch oft zitieren, so schoen und wahr ist er. sollte er sein.

und ja, wir reden intern ja immer von den dinosauriern. wenn die generation weg ist, kommen bessere. manchmal, wenn ich mir die kollegen des mannes angucke und deren einstellung zu kind und frau und job, fuerchte ich, dass es doch noch ein paar generationen braucht.

noch zu promotionszeiten habe ich mir ja einen spass daraus gemacht, ein nerdfach in roten pumps zu vertreten. damals war ich die promovendin, da war noch alles gut und mit wenigen ausnahmen haben die dinosaurier vielleicht gelaechelt, mich aber zumindest in ruhe gelassen. ausreichend viele waren auch ein bisschen beeindruckt, aber die waren haeufig mit wissenschaftlerinnen verheiratet, die auch frauenbeauftragte waren.

jetzt denke ich manchmal, je naeher man den dinos an ihre eigene sphaere kommt, desto frauenfeindlicher werden die auf einmal wieder.
(ich wurde vom typ auch auf ergebnisse einer versuchsreihe, die kurz vor meiner beebiepause gestartet wurde, angesprochen. als ich sagte, dass ich die interna nicht weiss (gut, die publizierten ergebnisse ja, aber die wollte er nicht wissen), da ich zu dem zeitpunkt in elternzeit ging, lachte er abfaellig. aber da war eh schon alles egal.)

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manche nennen das ja die "gläserne decke"

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ja, so nennt man das wohl...

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alles kacke. (hätte man fast ahnen können bei dem fachbereich)

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Wir dürfen nicht damit rechnen, dass die Jungs uns helfen. Die Hälfte der Welt gibt es nicht umsonst ;-)

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Wow. Ich hatte ja zu meiner Unizeit schon den Eindruck, dass das ein ganz seltsames Paralleluniversum ist (wobei ich mit dem Ziel "Frau Professorin" angefangen habe zu studieren) und bin mir mittlerweile sicher, dass es die absolut richtige Entscheidung war, meinem Doktorvater die auf einmal angebotene Juniorprofessur (nicht mal) dankend auszuschlagend....
Aber: gut gemacht! (Ich finde es auch so, in der freien Wirtschaft, echt schwer, in Sitzungen mit potentielle Höherstehenden selbstsicher zu bleiben.)

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ich habe ja angefangen zu studieren mit dem ziel, keine der donnerstaeglichen "planlos parties" zu verpassen. ansonsten will ich nicht klagen. der weg ist lang und steinig und besaet mit fossilen, aber am ende winkt absicherung, nie mehr jemand ueber meinem kopf und ein job, den ich zu grossen teilen im bett oder im cafe machen kann. ich bin nicht gut mit morgens um 8 am schreibtisch sitzen. der letzte job vor dem kind, auf kommando forschen von 9 bis 5, war eine qual. wenn ich nachts was denke, arbeite ich nachts, wenn ich eine woche gar nichts denke, auch gut. ich bin auch nicht gut mit chefs. in oben genannten job wurde ich ja als wissenschaftlich-kreativer angestellt und bekam dann gesagt, in welcher reihenfolge ich sachen machen sollte. das machte keinen sinn, sah ich doch als teil meiner jobbeschreibung, dass ich selber sage, in welcher reihenfolge man was macht, usw...

alles eine frage der gewoehnung, doch langsam komme ich in ein alter, in dem ich fuer einen 9-5 buerojob endgueltig verdorben bin.

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ich möchte anfangen zu studieren. als fossil. und absicherung möchte ich auch. nie mehr 3 oder 4 über meinem kopf, wie jetzt. und im cafe sitzen und job machen wäre auch mein ding - bett wäre auch ok! ich muß morgens um 6 uhr am schreibtisch sitzen. auf kommando muß ich alles machen. alles. und nach 2wöchentlichem, immerwiederkehrendem plan. ich möchte auch mal arbeiten, wenn ich bereit dazu bin und nicht arbeiten, wenn mein gehirn oder mein körper nicht wollen. chefs hatte ich viele. und sie waren alle durch die bank in irgendeiner form spinner. aber ich glaube, durch studieren erreiche ich diesen zustand nicht mehr - vorallem, wenn man liest, wie immer dünner die luft da oben wird. und fossiler. proportional oder besser gesagt exponentiell wächst natürlich das gehalt. aber ich glaube, daß sich für mich so ein aufwand nicht mehr lohnt. also bleibe ich weiter in meiner armseligen, kleinen welt. aber ich wollte doch ausbrechen .........

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Oh.

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alles gut!

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