Sonntag, 26. Mai 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 17
dem täglichen nicht-tagebuchbloggen steht im moment das bettgehverhalten des kindes entgegen, welches nämlich wieder einmal schlecht ist. in der regel bedeutet das, dass beide elternteile zwischen 20 und 22 uhr mit einer mischung aus, liebe, belohnung, erpressung und bestrafung das liebe kind wieder in sein kinderzimmer zu feilschen. was es dann dort tut, wäre mir ja noch egal, hauptsache ich bin nicht teil davon. diese taktik funktioniert tagesformabhängig gut oder schlecht. manchmal läuft er motzend um 21.02 wieder hoch, nur um dann um 21.05 eingeschlafen zu sein. manchmal kommt er um 21.04 wieder raus und motzt weiter. je nach lautstärke und rückzugsmöglichkeit für mich ergeben sich dann zwei potenzielle szenarien. szenario 1: ich erziehe noch schnell ein bisschen und ziehe mich dann erfolgreich zurück und habe mit nix mehr was am hut, oder szenario 2: ich merke, dass das kind nicht erzogen werden kann und lege mich (wie sowieso um die zeit) in mein bett und nehme das kind dann einfach mit. das funktioniert immer, allerdings kann ich dann nicht tippen, da ich ja ein kind im arm habe. im anderen szenario kann ich auch nicht tippen, da ich gerade ein kind erziehe. und sowieso kann ich nach 22 uhr gar nix mehr mache, da ich dann ja schon lange schlafe. so oder so, das tägliche blogversprechen lässt sich in dieser phase nur sehr schwer einhalten.

ganz leicht eingehalten haben wir allerdings die frist für die einkommensteuererklärung 2012. zumindest zeichnet sich das ab. wie jedes jahr begann ich am ca. 5. januar zu ermahnen, dass wir die steuererklärung doch mal zeitnah machen könnten, und wie jedes jahr waren wir uns einig wie selten, dass man das ja, klaro, durchaus machen könnte. heute morgen bin ich aufgestanden, habe mich geduscht und frisch an den großen tisch gesetzt. und dann habe ich die steuererklärung gemacht. mantel, n1, n2, k, av und vorsorge. einfach so. und wie in jedem jahr komme ich zu folgender einsicht:

an keinem anderen objekt kann man die überlegenheit von digital gegenüber analog besser demonstrieren als am kontoauszug.

wir haben da nämlich zwei vollkommen unterschiedliche ansätze. mein mann geht an den kontoauszugsdrucker, wann immer er zufällig einen sieht, und zieht einen auszug. den steckt er dann erstmal in den rucksack, um ihn nach hause zu transportieren, und in der regel verliert sich hier die spur.

ich mache ja dieses gefürchtete und brandgefährliche onlinebanking. am 31. mai eines jahres logge ich mich ein, lasse mir den kontoauszug vom 01.01. bis 31.05. anzeigen, drücke auf das bedienfeld "als pdf speichern" und weise als speicherort den ordner "steuer 201X" zu. am 31. dezember mache ich das gleiche für den zeitraum 01.06. bis 31.12. am wochenende vor dem 31 mai des nächsten jahres mache ich ja die steuererklärung, und wenn ich kontoauszüge benötige, öffne ich den ordner und drucke sie aus. zeitgleich fällt mir in dem moment ein, dass ich ja am 31., in diesem jahr also in 5 tagen, einen neuen ausdruck speichern muss. alles in allem ein wasserdichtes system.

und so machte ich also heute unsere steuererklärung. alle vordrucke, alle anlagen, das einzige, was fehlte, waren die analogen kontoauszüge. sollten sie sich fragen, warum mein mann bis zum 31. mai so schlecht erreichbar ist.

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