Freitag, 23. August 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 53
herzbruch proudly presents:

der gurkis.



einfach nur gemüsebeet war uns zu einfach. wir suchten die herausforderung. wir wollten dinge anbauen, von denen die welt noch nicht einmal wusste, dass sie sie braucht. der gurkis, der an einer kürbispflanze wächst, ist nur der erste schritt. im moment tüfteln wir an der pfombeere.

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die kürbispflanze ist übrigens sowieso völlig außer kontrolle. nicht nur das komplette beet ist zugewuchert (okay), neulich fand ich folgende situation in der rosen-rankgeschichte, die neben dem beet steht:



der kürbis hat erkannt, dass ich keinerlei interesse an rosen habe, also wohnt er jetzt da und produziert freischwebend früchte. doch die rose gibt sich nicht geschlagen.

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klassische pflanzensymbiose: nahrhaft und hübsch.

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Der Kürbis hat offensichtlich erkannt, dass er farblich perfekt zur Rose passt. Deshalb.

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was der kürbis leider nicht erkannt hat: 2 m höhe freischwebend ist für eine frucht, die demnächst ca. 2 kilo wiegt, nicht der richtige ort. gut, da habe ich immerhin keine sorge mehr, dass er mir vom rumliegen wegfault (tun die anderen aber erstaunlicherweise nicht, man lernt ja so viel hier auf dem land...), aber ob das auf die dauer gut geht, das werden wir erst noch sehen.

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im großen und ganzen erinnert diese ganze kürbisgeschichte ein bisschen an stephen king. bald werden wir morgens wach und sind komplett von kürbissen und gurkissen umrankt. im bett. im 1. stock.

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und wo wir gerade bei floralen themen sind:
rückkehr der ökos aus dem baumarkt. wir wollen ja nur eine packung kleister kaufen, da kann man ja mit dem rad fahren.

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*flüster* @novemberregen: Die Herzbruchs werden so Vorstadtspießer, die laden wir nicht mehr ein!

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ganz ehrlich: wir würden uns ja selbst nicht mehr einladen. aber watt will man machen.

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Spießer wird man, sobald man einen Wohnsitz und einen Beruf hat. Es gibt auch Ökospießer ;)

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Das halte ich für ein Gerücht. Und selbstredend werden Herzbruchs auch weiterhin eingeladen, denn man kann ganz wunderbar unspießig mit ihnen sein \o/

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so ist das nämlich. ganz tief unter dem eternahemd und der ponyhofjacke sind wir rock'n'roll. aber so richtig.

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urban gardening ist ja jetzt ganz in. und sie als urbane menschen im gartenfieber sind damit voll im trend.
ich hab heuer kartoffeln auf der terrasse angebaut und 2.4 kilo, darunter auch lila kartoffeln (wenn schon, enn schon ...) geerntet. sie sind nicht allein.

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ich bin beruhigt. und lila kartoffeln verstehe ich wohl. die anderen wären mir vermutlich zuviel aufwand. dabei fällt mir noch unsere artischocke ein, die meines erachtens auch viel zu viel aufwand betreibt. ein riesen ding, fast so groß wie das haus, gehegt und gepflegt, und ja, in der mitte thront jetzt eine artischocke. eine. das ist wohl die ineffizienteste pflanze, die wir hier so rumstehen haben.

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artischocken sind super
aber nur am feld. habe mal ein feld in frankreich gesehen und seitdem weiß ich, das kann man privat nicht effizient anbauen. total sinnlos. außer man hat ackerflächen zur verfügung.

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mit dem mann bin ich einst mal an castroville, CA, vorbeigefahren. oder, wie die einwohner es nennen: the artichoke capital of the world. das hab ich mir damals gemerkt, weil ich beeindruckt war. und ich pflanze mir eine einzelne ins beet. da hätte ich mal besser nachgedacht.

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Ich hatte letztes Jahr auch eine. Die erste Frucht habe ich recht früh geerntet, als sie so aprikosengroß war. Als Dankeschön hat sich die Pflanze verzweigt und mir noch neun Exemplare beschert.
Über den Winter ist sie auch gekommen, trotz unserer Lage in Vordersibirien. Im Frühjahr hat sie dann den Dauerregen übelgenommen und ist verschwunden - Distel halt.

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och. vielleicht ernte ich gleich auch mal, muss ja auch noch miniauberginen ernten gehen. nur was bitte macht man denn mit einer artischocke? oder überhaupt mit artischocke? oder miniauberginen? (artischocken spielen in unserer cuisine ja keine rolle, aber ich wollte eine ziehen. warum habe ich vergessen)

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Artischocken in wirklich mini kann man noch im Ganzen garen und essen - mit Butter oder Kräuterquark oder Mayo oder wasauchimmer. Wenn nur noch der Boden essbar ist, würde ich mir den ja als Privatsnack unter den Nagel reißen...
Mini-Auberginen, hm. Halbieren, Schnittflächen einölen und auf den Grill damit (der Schnittflächenseite). Plus Tzatziki oder Feta. Aber ich kenne mich mit Auberginen nicht so aus, sind für mich ein durchaus verzichtbares Germüse. Außer vom Grill.

p.s.: Ansonsten Artischocke stehen und blühen lassen. Und zugucken, wie sich Hummeln kopfüber in einen lila Pool stürzen.

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Habe Freistunde und die Neugier triebt mich zur Kürbke.
Wenn die Gurke an der selben Pflanze wächst, kann es schon eine Kreuzung sein. Die Gurke ist ja dann die nächste Generation, hervorgegangen aus der Eizelle der Kübisblüte und dem Pollenkorn einer anderen Gurke.
Hier sieht es danach aus.
Was aber auch mœglich ist, ist ein Virusbefall, übertragen durch stechende Insekten. Dann reagieren Pflanzen mit verändertem Wachstum und komischen Hubbeln überall, die es hier auch gibt.
Ein armer, virenverseuchter Bastard sozusagen.

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ich möchte lösung 2 ausschließen, da folgendes zu beachten ist: nebendran steht ja die gurke, die den ganzen sommer durch wie wild gebrütet hat. alles gut. und der kürbis hat neben den 2 gurkissen noch 8 völlig normale kürbisse. einen sehen sie noch versteckt im hintergrund, der hängt sogar am gleichen ast und ist weder hubbelig noch sonst in irgendeiner weise auffällig. und von viren will ich hier lieber gar nix hören, wir essen das ja immer... (außer den gurkis, den finden wir zu cool. ich denke schon darüber nach, wie man den konservieren kann, falls irgendwann mal ein wissenschaftler auf dem weg zum nobelpreis den gurkis erforschen möchte.)

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nachtrag: und das mit den hubbeln, das könnte doch auch daher kommen, dass der arme gurkis durch die komische kreuzung genetisch überfordert ist. gucken sie sich doch mal die europäischen königshäuser an...

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Hat das Royalbaby auch Hubbel und sie zeigen es deswegen nicht rum?
Bei den Inkas und den Pharaonen war man ja auch nur wer, wenn man die Schwester geheiratet hat. Und wo sind sie jetzt?
Liegen im ägyptischen Museum rum und müssen Touristenblicke ertragen.

Nun mal zurück zur Gurke. Die Samen sind ja aus der nächsten Generation. Bei den Bedecktsamern kommt es zu einer Doppelbefruchtung, allerdings mit zwei Zellen aus dem selben Pollenkorn.
Aus dem einen Pollenkorn und der Eizelle entsteht der neue Samen. Aus der zweiten das neue Fruchtfleisch. Wenn das Pollen nun von einer Gurke war, vermischt es sich mit den Chromosomen des Kürbisses, im Samen und im Fruchtfleisch.
Und dann kommt es drauf an, was sich durchsetzt, meist sind die Wildgene die dominaten. So war das vermutlich hier, die dominaten Gurkengene haben die rezessiven Kürbisgene platt gemacht. Wenn man nun diese Samen aussäht, wird man eine große Vielfalt an unterschiedlichen Kombinationen bekommen.

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ich kann in teilen folgen. aber heißt das dann, dass der gurkis lediglich eine kuckucksgurke ist? also eine normale gurke? dann wäre ich jetzt enttäuscht. (für einen echten gurkis müssten wir also den kuckucksgurkensamen nehmen und nächstes jahr damit züchten, oder? wobei, ganz ehrlich, so weit geht mein forscherdrang dann ja doch nicht.)

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Kuckuksgurke trifft es nicht ganz, wäre komplett fremd, ist Mischling eben. Ein Kind vom Nachbarn sozusagen. Wobei der Nachbar leider etwas auffällig aussieht.

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naja, immerhin. damit kann ich leben. eine normale gurke, das hätte mich stark getroffen.

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und vielen dank für ihre expertenanalyse. zur belohnung erzähle ich ihnen noch, wie mein biolehrer einst den unterschied zwischen nackt- und bedecktsamern erklären wollte und dann endete mit der frage: "wenn ich mich jetzt hier ausziehe. bin ich dann ein nacktsamer?" das wäre heutzutage auch undenkbar.

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hihihi.
wir sind aber alle dafür, fürchte ich, dass sie mit dem gurkis weiterzüchten. wäre doch zu interessant was dabei herauskommt. und denken sie immer daran, was ona dabei alles lernen kann für das leben!

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nein, das machen wir ganz anders. ich schlachte den gurkis aus, wenn er fertig ist, und dann schicke ich auf anfrage brandaktuelles saatgut. ja, frau kelef, auch international! und dann pflanzen alle einen gurkis, und dann können wir im nächsten herbst all unsere kleinen vergleichen.

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ich finde das grundsätzlich eine hervorragende idee, nur: ich habe gar keinen garten. bin aber sicher, dass frau tante kitsch gerne ein exemplar für mich auf der terrasse hegt und pflegt. die beiden können sich dann mit den lila erdäpfeln unterhalten, und wir schauen mal was da draus wird.

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wir behalten das im hinterkopf. aber ein bisschen bleibt der gurkis noch hängen.

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Gregor Mendel wäre stolz auf Sie. Wir könnten deutschlandweit plus österreichweit seine Gesetze nochmals belegen. Allerdings vermute ich, dass die Saatkürbisse nicht reinerbig waren, sind meistens schon Hybriden. So hätten wir zu viel Arbeit.
Wir müssen ja auch noch ins Bergwerk.

Biolehrersprüche sind heute immer noch so.
Uns ist nichts Menschliches fremd. Wenn man sich beruflich dauernd mit Vermehrung beschäftig, gibt es wenig Tabus. Und die Sprache des Sexualkundeunterrichts ist eine sehr direkte. Das führt dazu, dass die Gastgermanisten am Biologentisch im Lehrerzimmer mitunter hyperventilieren.
( Wir haben in der Abizeitung eine extra Kolumne)

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(und dass hier keiner mal fragt, was eine pfombeere ist. hatte ich doch den gag so gut vorbereitet!)

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Das ist eine Kreuzung aus einer legasthenen Physalis mit einer ebensolchen Himbeere, ist doch klar.

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Nenene, das ist eine überehrgeizige brombeere, die den pflaumenbaum hochwuchert. Analog der kürbis rosen nummer.

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sie sind nicht mal nah dran. kreuzung von pferd und brombeere. letztere haben wir nämlich mehr als genug, und mit ersterem kenne ich mich ja auch sehr gut aus. erschien mir heute morgen um 8 ganz lustig, aber ich ziehe zurück.

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Hatte Pfropfbeere gelesen und fand das normal.

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das ist doch bestimmt was versautes...

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ich dachte an flomen...statt stacheln. Das wäre mal was... Schmalzbeere...mit Salz

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Pfopfen klingt versaut, ist aber das Aufpflanzen eines Sprosses auf einen Stock einer Wildpflanze, also zum Beispiel bei der Veredelung von Rosen. So dachte ich, Sie haben was Edles im Garten, eine Pfopfbeere ;)

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Aha. Sowas kann also passieren, wenn man seinen Garten nicht freigiebig an die Rehe verfüttert.

Die Rehe hier in der Umgebung sind übrigens ungewöhnlich gesund. Ist doch auch was.

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