Dienstag, 3. September 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 55
hätte ich vor vielen jahren die weichen anders gestellt und wäre literaturwissenschaftlerin geworden, dann hätte ich heute folgendes gebloggt:

"mühelos schafft regisseur wnendt ein werk der totalisierten befreitheit, welches den anthropomorphisierten ekel zu einem schlag ausholen und verfemininisierend auf den betrachter zu transzendieren lässt. dabei formulierte autorin roche den weltekel, wnendt translatiert zur traurigkeit danach. ein großes werk."*

nun bin ich aber ja sprachwissenschaftlerin, daher schreibe ich folgendes:

"bitte gehen sie nicht in feuchtgebiete. der film ist unglaublich schlecht." und jetzt kommense mir bitte nicht mit metaebene und kultur.


*entstanden mithilfe einer art des bullshitbingo-ansatzes. vorbild standen diverse rezensionen völlig anderer werke aus der feder von iris radisch und kollegInnen.

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Danke....
...für den Rat, werde ihn befolgen und NICHT in Feuchtgebiete gehen. In welchen Film gehe ich statt dessen?

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das kann ich leider nicht so genau sagen. morgen gehe ich in die ausgeburt der marketing- und merchandisehölle ("planes"), aber da sie schon in blogs kommentieren können, sind sie vermutlich zu alt dafür. rezension kommt aber trotzdem bald.

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Steht der Oni auf Planes? Dann bringe ich nächstes mal was Passendes mit (statt zu kleiner Kappen).

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planes ist die ausgeburt der hölle! als wäre es nicht genug, dass das ganze haus voll ist mit cars. und in dem moment, wo man denkt, man hätte jetzt endlich das komplette merchandise vor ort und damit seine ruhe, bastelt disney einfach die geschichte um, ersetzt ein kleines auto durch ein kleines flugzeug und rotzt jede einzelne plakatwand und jede freie ecke im supermarkt damit voll, damit jeder vierjährige auf der ganzen welt unbedingt schon eine planes-zahnbürste haben will, lange bevor der film überhaupt angelaufen ist. und ja, ona ist voll drauf reingefallen. leider.

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Das haben Sie aber fein gesagt.
Verstehe ich das richtig: Sprachwissenschaftler sind daran interessiert, etwas genau und präzise zu formulieren, Literaturwissenschaftler verbreiten eher Bodennebel?

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jetzt musste ich kurz darüber nachdenken, komme aber zu dem entschluss: nein, so meinte ich das nicht. ich kenne genug kollegen, die brilliante gedanken haben, sie aber nicht geordnet aus dem mund bekommen. und ich habe ja nix gegen literaturwissenschaftler. sie sind nur vielleicht eher darauf trainiert, auch im größten nonsens noch eine gesamtgesellschaftlich gewichtige bedeutung zu finden. ich arbeite da eher an der oberfläche (wie vielleicht die allermeisten anderen auch).

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Ich bitte doch SEHR, zwischen Literaturwissenschaftlerinnen und Feuilletonistinnen zu unterscheiden. (Kann das Englische nicht, literary critic ist literary critic, das Deutsche aber sehr wohl.)
*pikiert ab*

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