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Mittwoch, 16. Oktober 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 70
heute habe ich viel über mich gelernt. besser gesagt über die divergenz zwischen selbstempfinden und messen. und das kam so.
meine liebe sandkastenfreundin sabby sagte die heutige kaffeeverabredung ab, da sie in einer blitzaktion halb im laufen ihr baby auf die welt gebracht hatte und deshalb jetzt verhindert war. und da ich ja die tante der herzen bin, klöppelte ich schnell noch eine erstausstattung zusammen und fuhr sie besuchen. das bild, welches sich bot, war dieses: der selige vater mit entblößter brust und kind im bett, die strahlende mutter (klar, wenn geburt 1 1/2 stunden dauert, kann man auch strahlen) auf dem stuhl. ich stellte mich daneben und begutachtete. dann kam die hausfotografin rein, scannte die situation (die mutter war ja in der schwangerschaft von kleidergröße 34 auf 36 oder so gegangen) und gratulierte mir herzlich zur geburt. (die mutter will ich mal sehen, die nach der geburt schluppenbluse mit stehkragen trägt, aber das nur am rande.)

nach diesem herben schlag fuhr ich in den stoffladen meines vertrauens. dort hatte ich nämlich neulich so einen mädchenjersey für einen mädchenschlafanzug gekauft, der mir beim nähen so furchtbar gut gefiel, dass ich mich fast sofort fortgepflanzt hätte, um auch einen mädchenschlafanzug zu brauchen. konsequent zuendegedacht kam ich allerdings zu dem entschluss, dass ich vielleicht vom stil her nicht so der typ sei, der im hellen auf der straße rosa paisley trägt, doch ich könnte ja einfach ein shirt für mich drinnen nähen. das ist dann zwar etwas teurer, aber hätte bestimmt gut aufs sofa gepasst. schnitt hatte ich schon gekauft, jetzt brauchte ich nur noch mädchenstoff. und jetzt kommt das problem: es gab nicht mehr allzuviel. absolut genug (sollte man meinen), um mir ein shirt daraus zu nähen, doch nach schnittmusterangaben fehlten vielleicht ein paar zentimeter. ich sollte mich doch mal eben vermessen, um zu gucken, ob ich wirklich die angepeilte konfektionsgröße, nämlich die, die ich immer trage (44, na gut, 38 wäre besser, aber ich lebe gut) auch stimmt. und dann habe ich mich vermessen. selbst und unfachmännisch. laut schnittmuster/maßbandkorrelation musste ich das shirt in größe 52 nähen, um reinzupassen. und soviel stoff gab es nicht, versteht sich. ich hab trotzdem alles gekauft und werde jetzt einfach rosa paisleyschlafanzüge für ona nähen. und jetzt esse ich ein gü und denke darüber nach, wie das alles sein kann.

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Haben Sie die einzelnen Schnitt-Teile mal auf den Stoff gelegt, ob es wirklich nicht reicht? Meiner Erfahrung nach ist bei den meisten Schnittmustern zuviel Stoffverbrauch angegeben. Wenn man danach kauft, bleibt hinterher immer mindestens ein halber Meter übrig.

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Rosa steht dem Ona bestimmt ganz vorzüglich. Er ist ja sowieso genderneutral erzogen. Oder er kann den Schlafanzug seiner nächsten Freundin schenken.

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Danke
ich habe erstens köstlich gelacht und zweitens bin ich froh, dass ich mit solchen Problemen nicht alleine da stehe.

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Als alter Nähnerd darf ich an dieser Stelle vermerken, dass Schnittmusterhersteller erstens einen Vollschuss haben, was ihre Größenangaben betrifft, und zweitens die dann ja ausgemessenen (und somit theoretisch doch eigentlich passenden, oder?) Größen meistens zu groß sind. Quasi erst der furchtbare Schock ob der Riesengröße, der dann verpufft ob des endlosen Glücks ("guck ma! VIEL zu weit!"). Übrig bleibt irgendwann nur der Frust und die große Frage, ob die uns eigentlich ver******* wollen. Ich denke, sie wollen.

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genau so war es übrigens. ich hatte mich auf eine größe geeinigt, die genau zwischen gemessen und gefühlt lag, und auch die war noch deutlich zu weit. wie es aussieht, trage ich einfach die, die ich trage. sehr beruhigend.

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