Montag, 21. Oktober 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 72
was mich ja immer sehr ermüdet: die akademikereltern, die so gekünstelt begeistert fragen: "was, euer kind kann schon einen ganzen disneyfilm gucken? mensch, das ist ja toll. unsere kinder beschäftigen sich ja lieber kreativ, die können quasi gar nicht fernsehen." ich kann da nur sagen: gratulation, jan-erik ist der allerbeste.

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Nicht nachahmenswert, aber hoffentlich beruhigend:
Ich hatte meinen ersten eigenen Fernseher mit neun. Lassen wir die sich aufdrängende Frage nach meinen Eltern mal außer acht: M.A., mit Auszeichnung. Dokotorandenstelle abgelehnt, weil ich an Journalistenschule angenommen wurde. Topjob. Schöne Beziehung.

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alles sehr richtig. ich hatte ja auch einen, ich weiß nicht mehr ab wann, aber auch nicht viel später. und daneben stand der c64, zum gianna sisters spielen beim fernsehen. aus mir ist auch was geworden. doch bevor der ona einen eigenen fernseher haben dürfte, müsste ich mich erst scheiden lassen.

(ich habe übrigens mein komplettes studium lang mit fernseh an gelernt. und das hat offensichtlich auch nicht geschadet. frau n. nannte das neulich "ich brauche einen taktgeber".)

und nein, sie müssen sich jetzt nicht alle warmlaufen, ich möchte gar nicht sagen, die kinderchen müssten mehr fernsehen und weniger sport machen. aber bitte, von ein bisschen sesamstraße und ritter trenk ist noch keiner verblödet. nicht davon.

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Sehr gerne nehme ich dies zum Anlaß, um nochmals auf mein unschlagbares pädagogisches Konzept für Premiumkinder hinzuweisen:
Den Fernsehgarten

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ich bin ja noch beim tanzenden stock ;-)

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Ich finde es ja grundsätzlich ermüdend, wenn Eltern immer meinen, ihr Kind mit den Kindern anderer Eltern vergleichen zu müssen. Jede Jeck es anders... ;-)

Aus dem einen wird dann eben Data oder Spock und aus dem anderen ein Beethoven, während wieder ein anderer vielleicht der nächste Da Vinci oder Dali wird oder ein lebensrettendes Medikament erfindet oder vielleicht einfach Millionen mit Fußball verdient.
Vielleicht wird das Kind aber auch Mitarbeiter in einem Baumarkt, hat den tollsten Lebenspartner der Welt und beschert einem umwerfende Enkelkinder.

Who fucking cares? Wenn mein Kind glücklich ist, bin ich zufrieden, was interessiert mich da, was andere Eltern für Konzepte für ihren Nachwuchs für richtig halten ;-)

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sehr richtig. und ich würde wetten, dass janerik noch sonaten summend im startblock vor sich hin rechnet, während blitzman ona schon drei mal über die ziellinie ist.

nachtrag: und das meine ich ganz unkompetitiv ;-) aber mein kind ist halt sportler.

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Auweia. Böse Assoziationen. Projekt Kind: kreativ sein, gesunde Sachen essen, und mit Wutanfällen hatten wir eigentlich nie Probleme.

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nie!

(pssst, wir ja immer, aber ich nehme an, dass das altersangemessen ist.)

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(Natürlich ist das altersangemessen. Aber das hieße ja, das Kind wäre ... normal!!)
Und jetzt hör ich mal auf; so boshaft bin ich sonst, ähm, nie.

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Ich durfte ja immer Fernsehgucken, was und wann und wie lange ich wollte. Aber, wenn ich mich so angucke, Studium abgebrochen und nur ne lächerliche Ausbildung gemacht und so, dann haben die Eltern von Jan-Erik wohl recht.

Im Ernst: Ich habe letztens mit dem Mann hier drüber geredet, wie sehr mir solche Aussagen wie "Also ich guck XY ja nicht!" oder "Sowas wie Dingsbums mache ich ja nicht!" abgehen. Die Leute sollen sich nicht drüber definieren, was sie nicht tun, sondern über das, was sie tun. Ich kann prima "Bauer sucht Frau" gucken und danach Chopinwalzer am Klavier spielen. Geht beides. Und ich muss gar nicht das eine explizit nicht tun, um das andere zu können. Aber sich über ein Nichttun zu etablieren ist natürlich praktischer und einfacher, da muss man ja ganz buchstäblich nichts für tun.

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(Unterschichtenfernsehen als Begriff ist ja auch nicht für die Unterschicht, sondern für die, die sich von der Unterschicht abgrenzen wollen.)

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Eine Klassenkameradin hatte keinen Fernseher zu Hause. Die ganze Familie ist so ein bisschen, naja, besonders, um das mal so auszudrücken. Die wollen halt immer so ne Aura der bürgerlichen Hochkultur hochhalten und finden auch Adel ganz toll (Karl-Theodor von und zu war bei denen bestimmt ein Renner). Also ich sach mal so, vor hundert Jahren wären sie wahrscheinlich ganz glücklich geworden (wenn man jetzt von solchen Kleinigkeiten wie dem nicht vorhandenen Frauenstudium und so absieht). Von daher bin ich diesem von Ihnen beschriebenen Typus Akademikeltern gegenüber etwas vorurteilsbehaftet.

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