Mittwoch, 22. März 2023
22.03.2023
Ich lernte soeben von Herrn Buddenbohm, dass Handwerkercontent nicht taugt, aber man muss damit arbeiten, was einer zur Verfügung steht. Also: Heute Handwerkercontent. Es war nämlich so:

Als wir 2015 die Wohnung kauften, gab es im Wohnzimmer insgesamt 5 Wandlampen, natürlich – wie der Rest auch – in Gelsenkirchener Barock. Während die Handwerker also alles, was nicht Backstein ist, dem Erdboden gleich machten, suchten wir nach Lampen, alle 5 waren nämlich in Backstein, und wegmachen wäre aufwendiger gewesen als einfach lassen. Wir fanden Lampen, die uns allen sehr gefielen, befanden sie allerdings für zu teuer, immerhin musste ja alles nicht nur mit dem Vorschlaghammer abgebrochen werden, es musste auch alles wieder neugebaut werden, und irgendwann war uns sehr schwindelig, also fuhr ich zu Ikea und kaufte Badezimmerlampen, die ich lustig fand, 5 Stück, zusammen 45 Euro.

Dann wohnten wir ein paar Jahre, dann wollte das Kind sich einen Gaming PC kaufen und beschloss deshalb, sich konfirmieren zu lassen, dann entschlossen wir, einfach alle Freunde in ganz Deutschland einzuladen und bei uns zuhause zu feiern, und dann drehte ich mich einmal um mich selbst und stellte fest: Das sieht hier nicht gut aus mit den weißen Wänden, vor denen sich ja permanent ein Hund schüttelt, oder ein Teenager kommt vorbei und stellt „mal eben das Skateboard“ im Flur an die Wand etc. Also nahm ich die Farbkarte zur Hand, suchte Farben aus, suchte einen Maler, fand keinen Maler, und malte dann selber. Zumindest bis auf 3,20 m, drüber ist noch nichts gemalt. Aber bis Mai ist noch Zeit.

Als Herr H im Wohnzimmer die Wandlampen abnahm (die zwei, um die ich das Regal rumkonfiguriert hatte, kriegten Bestandsschutz), damit ich besser streichen kann, fiel mir auf, wie doof das ist, wenn ich jetzt streiche, dann kommt die Badezimmerlampe wieder dran, und irgendwann exekutieren wir doch noch den Plan von 1950, nämlich die schönen Lampen zu kaufen, und dann konnte ich vor Aufregung nicht einschlafen und kaufte drei Lampen. Ebenfalls 1950 ließ ich eine neue Decke in der Küche einziehen, und da ich keine Vorstellung von der Beleuchtung hatte, ließ ich einen Anschluss über den Herd legen, darüber kam eine Kappe, und dann entschieden wir, uns demnächst mit der Frage auseinanderzusetzen. Praktischerweise bot die Firma, die die neuen Wandlampen herstellt, auch eine Deckenlampe an, die unseren Bedürfnissen genau entsprach (die Decke in der Küche fällt schräg ab, am Herd ist die Höhe etwa 2,10m, zuviel Lampe stört also Herrn H beim Gucken aufs Kochfeld, da er ja aus etwa 2m guckt), und dann kaufte ich sie auch und war insgesamt sehr zufrieden mit der Entscheidung, den Kauf so lange vor sich herzuschieben, bis die Lampen einfach das Doppelte kosteten.

Jedenfalls kürze ich jetzt ab: Anschließen war schwierig, Herr H. stieß an seine handwerklichen Grenzen, dann funktionierte irgendetwas nicht, und dann brach ich drei Wochen später das Ganze ab und rief den Elektriker meines Vertrauens, dessen Firma gegenüber liegt und der immer einfach sofort mal eben kommt, das ist sehr luxuriös, allerdings auch sicherlich Ausdruck des immensen Umsatzes, den er mit uns so macht. Etwa zwei Stunden später war alles erledigt, sehen Sie selbst.

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