Mittwoch, 27. Dezember 2023
15.08.2023
herzbruch, 21:10h
Die Wäsche von Djerba und Dänemark ist quasi noch nebelfeucht, was eventuell auch am momentanen Klima liegt – Wetter oder Klima, das kann man ja heute auch nicht mehr auseinanderhalten – jedenfalls gibt es schon wieder den nächsten Urlaub. Herr H hat ja quasi Familie in einem spanischen Bergdorf, und da wird alle sechs Jahre die Jungfrau gefeiert, welche Jungfrau es ist, weiß ich nicht, aber ich feiere ja auch nur spontan mit. Das ist also nächstes Jahr. Im Jahr davor, also dieses Jahr, ist jedoch die viel bessere Veranstaltung, dann ist nämlich Konfettifiesta, um die Ankunft der Jungfrau schon mal anzukündigen. Stellen Sie sich das vor wie Karneval in Düsseldorf, nur statt Kamelle mit Konfetti, und man selber hat riesige Säcke Konfetti, und dann ist das lustig. Die Straßen sehen dann so aus (Anunci 2017, hach):
Es war also immer klar, dass man da immer hinfährt, dieses Jahr fiel die Anunci leider nicht in die Sommerferien, aber das Kind ist ein guter Schüler und sieht den Teil der Familie ja nur alle sechs Jahre grob, also wurde er netterweise beurlaubt, wir bekamen die Wohnung einer Cousine und buchten einen Flug.
Nun gut, Sie wissen ja, dass Herr H. Öko ist, und zwar so, dass ihn nichts auf der Welt zu einem Flug bewegen könnte, und dann schob er wochenlang die Planung seiner Anreise vor sich hin, ich wurde dann unentspannt, und heute wurden Alternativen gewogen. Ich kürze an dieser Stelle ab für einen Seitenerzählstrang.
1997 studierten meine Sandkastenfreundin und ich Spanisch und hatten das Gefühl, dass wir sehr schlecht Spanisch sprächen, also beschlossen wir, in den Semesterferien drei Monate Sprachaufenthalt in Spanien zu absolvieren. Beide Elternpaare waren nicht überzeugt von der Idee, also planten wir ohne Elternbudget, und was soll ich sagen: Es funktionierte. Wir machten 4 oder 6, das weiß ich nicht mehr, archäologische Ausgrabungen gegen Kost und Logis, und den Rest der Zeit hatten wir Interrail Tickets und schliefen an sehr dubiosen Orten, was vermutlich unausweichlich ist, wenn man 10 Euro pro Übernachtung zur Verfügung hat. (Pro-Tip: Abends um 20 Uhr entweder in San Sebastian oder in Malaga sein, dann kann man über Nacht mit dem Zug ans andere Ende vom Land fahren, um zu schlafen. Das funktionierte damals gut.) Um überhaupt nach Barcelona zu kommen, mussten wir ja irgendwie anreisen, und Flug war zu teuer, also Bahn, und dann gingen wir in ein Reisebüro und bekamen dort eine absurde Verbindung präsentiert, von der klar war, dass das niemals passieren würde. Letztendlich fuhren wir mit so einem Eurolines Bus von Düsseldorf nach Barcelona, und ich sag’s mal so: Wir mussten nicht umsteigen, aber das ist auch alles, was ich an Vorzügen an so einer 24-Stunden-Busreise nennen kann.
Ich spule wieder vor, 2023. Morella. Frau H und Teenager H fliegen, anders ist das auch mit Schule und Beruf nicht abbildbar. Die Male, die wir in den letzten Jahren mit dem Auto die 1.600 km gefahren sind, haben eine Mindestreisedauer von 14 Tagen definiert. Herr H fliegt nicht, er fliegt ja nun mal nicht. Es gab sehr lange Überlegungen, wie man sinnvoll mit der Bahn hinkommt, am besten nach Valencia, und langer Rede kurzer Sinn: Gar nicht. Nur mit Übernachtung, was noch okay wäre, aber Übernachtung und X mal umsteigen, das war nicht abbildbar. Alleine mit dem Auto ist natürlich auch gar keine Option, immerhin ist Herr H nicht mehr 20, 1999 ist er mal mit einem viel zu kleinen Motorrad gefahren, ohne Übernachtung, aber das würde ich ja heute verbieten, das machen ja auch nur irre Leute. Es endete jedenfalls so, dass ich eben den Satz sagte: „I have to put my foot down“, denn wir waren bei einer Variante angekommen, wo Herr H zweimal übernachten muss in der Pampa, ich zwischenzeitlich mit Ona nach Valencia fliege und von dort aus drei Stunden Serpentinen bergauf fahren muss, um dann einen Tag später drei Stunden wieder runter zu fahren, um ihn vom Bahnhof abzuholen, für mich alles keine Option. Mein downer foot sagte dann irgendwann: Man kann nicht mit den Zug fahren, wenn man dann noch mit Leuten wieder zusammengeführt werden muss. Man kann mitfliegen oder weiter recherchieren.
Herr H fährt jetzt mit dem Flixbus. Ich kann gar nicht aufhören zu lachen, wäre es nicht s
o traurig, dass man in Europa nicht irgendwie sinnvoll von einer Metropole in eine andere Metropole mit dem Zug fahren kann. Was ist eigentlich mit Nachtzügen passiert? Ein Nachtzug hätte ja alle Probleme sofort gelöst. Na gut. Wir fliegen, schon wieder, also dieses Jahr zweimal, also nächstes Jahr nicht, okay, und Herr H fährt Flixbus wie so ein Erstsemester. Ich muss noch ein bisschen lachen, daher beende ich den Text.
Es war also immer klar, dass man da immer hinfährt, dieses Jahr fiel die Anunci leider nicht in die Sommerferien, aber das Kind ist ein guter Schüler und sieht den Teil der Familie ja nur alle sechs Jahre grob, also wurde er netterweise beurlaubt, wir bekamen die Wohnung einer Cousine und buchten einen Flug.
Nun gut, Sie wissen ja, dass Herr H. Öko ist, und zwar so, dass ihn nichts auf der Welt zu einem Flug bewegen könnte, und dann schob er wochenlang die Planung seiner Anreise vor sich hin, ich wurde dann unentspannt, und heute wurden Alternativen gewogen. Ich kürze an dieser Stelle ab für einen Seitenerzählstrang.
1997 studierten meine Sandkastenfreundin und ich Spanisch und hatten das Gefühl, dass wir sehr schlecht Spanisch sprächen, also beschlossen wir, in den Semesterferien drei Monate Sprachaufenthalt in Spanien zu absolvieren. Beide Elternpaare waren nicht überzeugt von der Idee, also planten wir ohne Elternbudget, und was soll ich sagen: Es funktionierte. Wir machten 4 oder 6, das weiß ich nicht mehr, archäologische Ausgrabungen gegen Kost und Logis, und den Rest der Zeit hatten wir Interrail Tickets und schliefen an sehr dubiosen Orten, was vermutlich unausweichlich ist, wenn man 10 Euro pro Übernachtung zur Verfügung hat. (Pro-Tip: Abends um 20 Uhr entweder in San Sebastian oder in Malaga sein, dann kann man über Nacht mit dem Zug ans andere Ende vom Land fahren, um zu schlafen. Das funktionierte damals gut.) Um überhaupt nach Barcelona zu kommen, mussten wir ja irgendwie anreisen, und Flug war zu teuer, also Bahn, und dann gingen wir in ein Reisebüro und bekamen dort eine absurde Verbindung präsentiert, von der klar war, dass das niemals passieren würde. Letztendlich fuhren wir mit so einem Eurolines Bus von Düsseldorf nach Barcelona, und ich sag’s mal so: Wir mussten nicht umsteigen, aber das ist auch alles, was ich an Vorzügen an so einer 24-Stunden-Busreise nennen kann.
Ich spule wieder vor, 2023. Morella. Frau H und Teenager H fliegen, anders ist das auch mit Schule und Beruf nicht abbildbar. Die Male, die wir in den letzten Jahren mit dem Auto die 1.600 km gefahren sind, haben eine Mindestreisedauer von 14 Tagen definiert. Herr H fliegt nicht, er fliegt ja nun mal nicht. Es gab sehr lange Überlegungen, wie man sinnvoll mit der Bahn hinkommt, am besten nach Valencia, und langer Rede kurzer Sinn: Gar nicht. Nur mit Übernachtung, was noch okay wäre, aber Übernachtung und X mal umsteigen, das war nicht abbildbar. Alleine mit dem Auto ist natürlich auch gar keine Option, immerhin ist Herr H nicht mehr 20, 1999 ist er mal mit einem viel zu kleinen Motorrad gefahren, ohne Übernachtung, aber das würde ich ja heute verbieten, das machen ja auch nur irre Leute. Es endete jedenfalls so, dass ich eben den Satz sagte: „I have to put my foot down“, denn wir waren bei einer Variante angekommen, wo Herr H zweimal übernachten muss in der Pampa, ich zwischenzeitlich mit Ona nach Valencia fliege und von dort aus drei Stunden Serpentinen bergauf fahren muss, um dann einen Tag später drei Stunden wieder runter zu fahren, um ihn vom Bahnhof abzuholen, für mich alles keine Option. Mein downer foot sagte dann irgendwann: Man kann nicht mit den Zug fahren, wenn man dann noch mit Leuten wieder zusammengeführt werden muss. Man kann mitfliegen oder weiter recherchieren.
Herr H fährt jetzt mit dem Flixbus. Ich kann gar nicht aufhören zu lachen, wäre es nicht s
o traurig, dass man in Europa nicht irgendwie sinnvoll von einer Metropole in eine andere Metropole mit dem Zug fahren kann. Was ist eigentlich mit Nachtzügen passiert? Ein Nachtzug hätte ja alle Probleme sofort gelöst. Na gut. Wir fliegen, schon wieder, also dieses Jahr zweimal, also nächstes Jahr nicht, okay, und Herr H fährt Flixbus wie so ein Erstsemester. Ich muss noch ein bisschen lachen, daher beende ich den Text.
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