Herzbruch

die sozialisierung von babykatzen ist ja eigentlich chefinnensache. nicht so bei uns. unsere babies haben sich quasi selbständig aufgeteilt. lilo, anneliese, gerda, else und gisela gehören frida, der dicke pummel manfred hat sich allerdings dazu entschlossen, jetzt auch mensch zu sein, mit allen rechten, komplett ohne pflichten. vielleicht war es falsch, dem kind ab der ersten woche jeden abend zu erlauben, seinen neuen besten freund manfred auf seinen bauch zu legen und zu kuscheln. der hat davon nämlich für sich mitgenommen, dass er mehr zur gruppe der menschen gehört, als zu seiner kohorte katzenbabies. jetzt wird er morgen sieben wochen alt und hat sich verschiedene privilegien erarbeitet. so ist es zum beispiel so, dass er allabendlich wartet, bis ich im badezimmer bin und meine zähne putze, und wenn ich ins schlafzimmer komme, sitzt er auf meinem kopfkissen. ich setze ihn dann neben das bett, er springt wieder rauf, guckt böse und legt sich neben mich. vorgestern nacht wurde ich auf dem rücken liegend wach und drehte den kopf zur seite, um zu gucken, wieviele katzen und wieviele menschen neben mir liegen, doch ich fand nur das kind. also drehte ich den kopf zurück und starrte in zwei genervt wirkende augen, nämlich die von manfred, der auf meinem hals lag. das war nämlich vorgestern sein lieblingsplatz: hälse. gestern nacht dachte er sich einen neuen platz aus: unter meinem t shirt. also zwischen körper und t shirt. rund die halbe nacht verbrachte ich damit, den kater aus meiner kleidung zu sortieren, dann gab ich auf und schlief halt mit ihm unterm pulli. ich weiß nicht, wie viel absurder seine schlafgewohnheiten noch werden können, aber ich bin gespannt, was er sich für heute nacht überlegt. ich werde dann morgen berichten.

update: nur 2 minuten später ist der plan für heute klar: er möchte auf dem fuß meines mannes schlafen. ein fuß größe 47 1/2 im birkenstock mit sich darauf festklammerndem kater ist übrigens auch ein alberner anblick.

katzen und kinder gehen immer.

ich muss mit ihnen schimpfen. sie haben anscheinend nicht gut genug gedrückt.

ona hat also mal wieder scharlach. und ich habe halsschmerzen. wohin das führt, das wissen sie, das weiß ich. jetzt steht eine frage im raum: wie sieht das denn aus, wenn man täglich bloggen soll und eine erkrankung dräut, die mit 40 grad fieber und delirium (ich erinnere mich mit großem grausen an scharlach 2014) einhergeht? da ist man doch wohl dann vorübergehend befreit. und noch ist es nur halsweh, angesichts der tatsache, dass ich ja schon seit langem schnupfen habe, kann das ja alles sein.

ich habe übrigens eben gemüsesuppe gekocht und gehe jetzt ins bett. mehr kann man nicht tun.