Herzbruch

jetzt fängt wieder die jahreszeit an, in der meine ehe außerordentlich belastet ist. wie sie ja alle wissen, ist der auslöser kürbis. vor ca. 3 jahren habe ich ebendiesen meinem mann nämlich vergrätzt, nur weil er das unangemessen fand, 4 monate 5 mal in der woche kürbis zu essen. ich kann das auch erklären: für mich ist kürbis ja nicht nur besonders versatil und schmackhaft, ich stufe ihn auch als 100%igen fleischersatz ein. und wenn man eigentlich ja gerne öko wäre aber es zum vegetarier aus genussgründen nicht schafft, dann kann man auch genauso gut kürbis essen. fleisch essen wir ja auch regelmäßig.

leider ging meine leidenschaft so weit, dass irgendwann der punkt erreicht war, dass mein mann mir formell mitteilte, er wolle nie mehr kürbis essen. manchmal übertreibe ich eben. ich habe ja einst sogar den eigentlich sehr friedliebenden herrn n. soweit gekriegt, dass er mir eine höchstoffizielle und gar nicht ironische mail schrieb, dass er mich und seine frau ein letztes mal darauf hinweisen wolle, dass er kein obst im essen mag und deshalb auch nicht gewillt ist, montags bis mittwochs (einst die herzbruch-wohntage) lasagne mit birne zu essen.

jedenfalls habe ich dann noch eine weile meinen mann mit kürbislasagne gestraft (pulli kaputtgewaschen: kürbislasagne, auto vergessen aus der werkstatt zu holen: kürbislasagne, etc.)

jedenfalls ist jetzt september und frau n. hat gestern den herbst mit kürbislasagne eröffnet, ich zog heute mit kürbisnudelsoße nach. mal sehen, ob wir diesen winter noch überstehen.

noch mal von vorne, bitte: der obstbaum sollte möglichst selbstbestäubend sein. danke.

die sache mit dem fuchs nimmt langsam überhand. fraglich ist inzwischen auch, ob es sich wirklich nur um einen handelt, hat doch die komplette nachbarschaft neuerdings echt fast täglich fuchskacke im garten. zudem mussten wir heute zwei buchsbäume entfernen. so richtige dicke große kugeln, die so viel wie ein kleinwagen kosten, wenn man sie nachkauft. machen wir natürlich nicht, stattdessen gibt es jetzt ein obstgehölz und einen schmetterlingsflieder. die buchsbäume hatten ja, wie ganz düsseldorf, schlimmen zünslerbefall, das sind diese neulich importierten motten, deren raupen sich ausschließlich von buchsbäumen ernähren können und die noch keine fressfeinde haben, da die potenziellen interessenten noch nicht wissen, dass es zünsler gibt. egal, jedenfalls haben wir zweimal tausende von raupen abgepflückt und die bäume gekärchert, das half auch bestens. nur ist es ja so, dass ringsum menschen mit fetisch für gepflegten garten wohnen, alle haben also buchsbaum im formschnitt. wenn da ein einziger nicht abpflückt und kärchert, ist es ja schon passiert. eine motte hält sich nicht an die grundstücksgrenzen, und zupp, buchsbaum wieder eingesponnen.

jetzt also obstbaum. haben sie tipps? ich denke ja kirsche, der mann denkt apfel. da ich in 4 jahren ja hier ausziehen möchte, gerne etwas, was schnell ein bisschen gut aussieht.

ich habe ja immense probleme damit, wäschestücke mit unterschiedlichfarbigen wäscheklammern aufzuhängen (lerne aber durch konfrontationstherapie), mein mann fasst wochentags-socken nach wochentag zusammen. also montag mit montag, dienstag mit dienstag, etc. völlig unabhängig von farbe oder sorte socke. ich will es immer nicht wahrhaben, aber wir sind ein traumpaar.

heute schafen. wenn man sich mal traut, muss man zugreifen.