Mittwoch, 26. April 2023
26.04.2023
Wenn es jetzt für uns Alle richtig gut läuft, dann muss ich uns eventuell irgendwann nicht mehr mit der monatelang mit mir selbst diskutierten Fragestellung, welches Auto ich demnächst kaufen soll, belästigen. Anlässlich des Wortes „Alle“ möchte ich gerne kurz einschieben, dass ich immer sehr unentschlossen bin, ob ich Indefinitpronomina wie in Sätzen wie oben groß oder klein schreiben muss. Mit der Substitutionsprobe komme ich zu dem Ergebnis, dass ich Alle in dem Satz groß schreiben sollte, allerdings weiß ich gar nicht, ob der Lösungsweg überhaupt mit der deutschen Grammatik korrespondiert, über deutsche Grammatik weiß ich ja immer erstaunlich wenig, und je länger ich über Dinge nachdenke, desto schlechter sehen sie am Ende aus. Dass man deutsche in Deutsche Grammatik klein schreibt, stört mich jetzt auch schon wieder, ich habe den Punkt überschritten, an dem ich noch klar darüber nachdenken könnte. Daher möchte ich Sie ermutigen, mich zu korrigieren, wenn ich Pronomina fälschlicherweise groß oder klein schreibe, das ist für mich schöner, als wenn ich es selber nachschlagen muss.

Jedenfalls hatte ich ja neulich bereits final beschlossen, welche Sorte Auto es wird, dann hatte ich beschlossen, dass ich einen Gebrauchtwagen mit unter 10.000 Kilometer kaufen wollen würde, es gibt nämlich viele, und wenn man nachhaltig handeln möchte, und nur deshalb kaufe ich dieses doofe Auto, dann ist es vielleicht unterm Strich die klügere Idee, nicht ein neues Auto bauen zu lassen, wenn es bei Autoscout ständig über 100 Jahreswagen gibt, die auch – ich möchte nicht unken und mir die eigene Wahl schlechtreden – gar nicht mal so gut laufen. Preisveränderungen im fünfstelligen Bereich habe ich jetzt auch schon mehrfach gesehen, ich bin erstaunt, merke mir das aber auch mal für den Moment, wo ich kurz vergessen sollte, dass das wirklich und ohne Zweifel mein allerletztes selbstgekauftes Auto sein wird.

Nun ja, nun ergaben sich Entwicklungen auf Autoscout, ein Auto wurde seit Wochen täglich 100 Euro günstiger wird voraussichtlich nächsten Montag die Preisschwelle erreichen, bei der ich anrufen würde. Also guckte ich auf der Webseite des Autohauses nach, fand dort für etwas mehr Geld ein Modell, das von meinen gewünschten Parametern nicht 1, sondern ALLE SECHS erfüllt, dafür ist es auch teurer, aber die fehlenden Parameter bei dem günstigeren Modell (folieren, ich bin nicht bereit für Weiß, Anhängerkupplung nachrüsten) muss man ja auch mitrechnen, und die drei anderen Faktoren, die das teurere Modell allesamt erfüllt, sind teilweise so Vanity-Dinge, von denen ich jetzt schon genau weiß, dass ich exakt einen Tag nach der Abholung gar nicht mehr sehen werde, dass das die ganz besonders hübschen Felgen sind, aber gut, langer Rede kurzer Sinn, ich konnte nicht entscheiden, dann pitchte ich beide Autos inklusive meiner Gedanken an Jawl und Gattin, und die entschieden sich dann für die eierlegende Wollmilchsau, schwarz, mit Head up Display, Hängerkupplung, Panoramadach, 70 Kilometer mehr Reichweite und den hübschen Felgen, there, I said it, und naja, jetzt gehe ich erstmal schlafen. Ihr angebrachtes Argument war natürlich exakt mein angebrachtes Argument: Ich kaufe ja nie mehr ein Auto, und wenn die Welt das mit der Mobilitätswende nicht gut hinkriegt, muss ich das ja 30 Jahre fahren, und dann kann ich mich ja nicht jeden Tag ärgern, dass ich einst so ein teures Auto gekauft habe und dann so schlecht folieren ließ, und das auch noch ohne Head up Display und mit durchschnittlich ansprechenden Felgen. Da wäre allerdings noch der ganz große Nachteil, dass ich das Auto erst im Juli abholen könnte, und dann ist es natürlich wieder so, dass das ja rational betrachtet eher ein Vorteil ist, ich habe ja noch ein Auto bis Januar, aber es ist ja so, dass Geduld gar nicht meine geheime Superkraft ist, aber eventuell muss ich da jetzt morgen mal Gespräche führen. Mit Autofritzen. Alleine. So viel kann ich gar nicht würgen, wie ich möchte.
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Dienstag, 25. April 2023
25.04.2023
Es ist Halbmitternacht, ich bin endlich zuhause und sehr viel beschwingter, als ich es zu jedem erdenklichen Zeitpunkt gewesen wäre. Ich bin ja keine 20 mehr, entsprechend war ich heute etwas sehr bettschwer, nachdem ich gestern erst gearbeitet habe, dann mit mittlerem Anreisestress von Frau Novemberregen bei der Verleihung der Goldenen Blogger war, wo wir zwar dann pünktlich erschienen, aber leider vom gesamten Rahmenprogramm nichts mitmachen konnten. Das war schade, aber alternativlos. Dennoch haben wir uns die nächsten Stunden sehr gut amüsiert – an dieser Stelle möchte ich von ganzem Herzen Alu und Konsti von Große Köpfe gratulieren, die den Goldenen Tagebuch-Blogger hochverdient mit nach Hause nehmen konnten, die kurze Dankesrede der beiden war mein persönlicher Höhepunkt der Gala – und dann kam eins zum anderen, irgendwann waren die Sektgläser alle und man gab Frau N einfach die großen gefüllt mit Sekt, also alles wie zuhause, und dann wurden wir auch schon rausgekehrt, da wir aber, wie hier in den Kommentaren verabredet, mit cptpudding und seiner Gattin noch nicht ausreichend viel Zeit verbracht hatten, nahm Frau N ihr Telefon, rief Karaokebars an, eine hatte noch auf, und dann kam ganz viel Take That und Robbie Williams, nicht immer schön, aber immer laut, und dann hatten wir Düsseldorf irgendwann nach 2 Uhr leider durchgespielt und verabschiedeten uns, und dann wollten Frau N und ich noch Slumberparty mit Veuve Clicquot machen, gegen 4 Uhr fiel Frau N dann einfach grundlos aus meinem Bett und wir verabschiedeten uns, der Tag schien beendet. Um 6 Uhr begann auch schon der neue, Frau N fuhr wieder ins Büro, ich ging wieder schlafen, dann musste ich ein bisschen arbeiten, dann verrechnete ich mich bei einer beruflichen Aufgabenstellung, für die ich 24 + 1 rechnen musste, dann ging ich wieder schlafen, und dann war ich sehr angestrengt, dass ich noch ins Theater musste.

Das dauerte dann drei Stunden. aber es war zum wiederholten Male so unfassbar schön, dass ich jetzt ganz beseelt bin, und jetzt gehe ich schlafen, und morgen ist dann wieder ein neuer Tag. Ich habe übrigens noch mal Cabaret gesehen. Im November war ich bei der Generalprobe und ganz begeistert, mit dem kleinen Schmerz, dass von der alternierenden Besetzung just der Conférencier spielte, den ich am zweitliebsten sehen wollte, also beschloss ich, zu erfragen, wann den die andere Besetzung zu sehen ist, und das war halt heute. Ich saß wieder neben meiner Lieblingssouffleuse, begrüßte sie mit „Die verrückte Frau ist wieder da“, schaffte es dann aber, keine erratischen Dinge zu erzählen, sondern wie ein ganz normaler Mensch zu wirken, und dann kamen drei Stunden Feuerwerk, die ich mir schöner nicht vorstellen könnte. Ich bin versucht, noch ein drittes Mal zu gehen, allerdings sind schon alle geplanten Vorstellungen ausverkauft, aber wir werden sehen, vielleicht passiert es ja noch mal. Zu André Kaczmarczyk kann ich auch heute nur wieder sagen, dass ich bislang noch überhaupt gar nichts gesehen habe, was er nicht unglaublich gut kann, und es ist für mich wirklich komplett egal, ob er nackt bei Macbeth in der Badewanne sitzt, oder im Korsett mit Federboa und 12 cm Heels durch Cabaret stöckelt: Der Mensch löst mit seiner übermenschlichen Kompetenz etwas in mir aus, was man vielleicht am besten mit Reifeprüfung umschreiben könnte. (Um den letzten Satz schreiben zu können, musste ich jetzt „film alte frau junger mann“ googeln, und ich will wirklich hoffen, dass die alte Frau den jungen Mann am Ende nicht umbringt, das wäre nicht das Bild, das ich zu kreieren versuchte.)
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Sonntag, 23. April 2023
23.04.2023
Tagebuchbloggen ist ja etwas, was man jeden Tag machen sollte, aber nun gut, ich bin momentan eventuell beruflich wie privat nicht so aufgestellt, dass ich täglich etwas ins Internet schreiben würde, da ich täglich analoge Sachen mache, daher bin ich bezüglich der Nominierung für den Goldenen Blogger in der Kategorie Tagebuchbloggen auch nur sehr eingeschränkt kompetitiv. Klar, über die Nominierung habe ich mich sehr gefreut, über morgen anstehenden Sekt und Häppchen auch, Sekt und Häppchen sind immer etwas, was mein Leben bereichert. Auf die Gala freue ich mich auch, auch klar, das gesamte Rahmenprogramm müssen Frau N und ich leider schlabbern, da es sich beruflich für beide Teilnehmerinnen nicht ausgeht. Daher drücken Sie schon mal vorab die Daumen, dass wir pünktlich um 18.15 Uhr vor Ort sind, im Moment sieht es aus, als sei alles perfekt geplant, mögliche Schwachstellen sind die Deutsche Bahn, und, ach was, mehr muss man ja nicht aufzählen, die Deutsche Bahn ist immer die Endgegnerin aller Veranstaltungen, ich habe mal ein Staatsexamen nicht geprüft, weil eine Oberleitung gestohlen worden war oder irgendetwas, was ähnlich klang. Herr H übernimmt die Aufgabe, uns an verschiedenen Orten einzusammeln und dann zur finalen Destination zu bringen und den Koffer von Frau N in unser Gästezimmer zu stellen, Sie sehen, es ist vielleicht eng, dafür aber makellos organisiert.

Sie können auch jetzt abstimmen, wenn Sie wollen, für eine trumpsche Überzeugungsrede fehlt mir im Hobbybereich ein wenig die Wettbewerbsfreude, meine Freude richtet sich gänzlich auf die Teilnahme morgen, und darauf, dass Frau Novemberregen eigens anreist, man sieht sich eh zu selten. Sollten Sie hierher gekommen sein, um sich zu informieren, was hier eigentlich so passiert und in den letzten Wochen nur erratisches Zeugs gefunden haben, könnte ich Sie noch ermutigen, vielleicht hier einmal zu gucken, da findet sich im Grunde die Essenz. Und wenn das zu zeitaufwändig ist, fasse ich mich einfach kurz so zusammen: Sekt und Häppchen bilden mich schon ganz gut ab.
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