Dienstag, 16. Juni 2009
Puck oder kein Pekip
nun also zum alldienstaglichen massagecontent.

ich weiss es jetzt genau. mir geht die leiterin auf den sack. und da ich ja erwachsen bin und sie nicht meine lehrerin, von der das abitur abhaengt, werde ich noch einmal gut darueber nachdenken muessen, ob ich wirklich auch bei ihr pekippen will. heute habe ich mich naemlich geaergert, und das ging so:

ona kommt dort an, hat seit dem aufstehen morgens nicht mehr geschlafen, sich gerade den bauch vollgeschlagen und will generell eigentlich lieber andere sachen machen. da wir die beebies vorher fragen muessen, ob wir sie massieren duerfen und uns ihr einverstaendnis einholen muessen, duerfen wir also nicht mitmassieren. ist mir ja ganz recht, dann muessen wir naemlich auch nicht pucken. meine theorie ist ja inzwischen, dass er das naemlich nicht so gut abkann und das dann zum rabaeh fuehrt.

naja, die dame neben mir fragt jedenfalls, nachdem sie ihr freudig lachendes kind puckte und dieses dann hysterisch schrie, ob sie nicht einfach nicht pucken koenne, sie habe das gefuehl, das kind wolle das nicht.

dann also die tirade. kinder koennen gar nichts wollen. blabla. pucken muss sein, pucken beruhigt. beebies muessen gepuckt werden. punkt. ich geh nicht weiter ins detail, nur soviel: ich dachte, jedes beebie sei anders. und ich dachte, wir machen so mit ganz viel psycho und esoterik, also kann man doch auch mal ein beebie als individuum sehen, und dann hat eben jeder seine eigenen beduerfnisse.

aha. aber beebies muessen gepuckt werden. dann schlafen die besser ein. klar. nur schlaeft der beebie wie ein murmeltier, und zwar zur not auch freischwebend.

aha. aber beebies muessen gepuckt werden. dann lernen sie, sich selbst zu regulieren. klar. nur kann ona sich hervorragend regulieren. eine hand an hase huub, die andere im mund, und schon ist jede krise ueberwunden.

aha. aber beebies muessen gepuckt werden. auch beebie ona. punkt.

nur zur klarstellung: pucken ist in ordnung. soll doch jeder pucken, wie er will. aber ich will nicht. die nachsorgehebamme hat ihn ein paar mal in eine decke eingeschlagen, und jedes mal gab's geschrei. zitat hebamme: "der mag das nicht". und da wir bislang ungepuckt noch nie am rande der verzweiflung waren, haben wir das hingenommen und durchgefuehrt. bei uns wird eben nicht gepuckt. punkt.

die ausgefuellte anmeldung zum pekipkurs habe ich erstmal wieder mit nach hause geschuckelt. ich bin durchaus gewillt, mich einem gewissen eso- und psychograd auszusetzen. aber wir wollen mal nicht albern werden.

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also frau herzbruch, janz öhrlisch? ich weiß warum ich KEINEN pekipkurs anstrebe. ich rabenmutter ich

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PEKiP geht auch ohne Pucken. Will sagen: Ich kenne das nur ohne diesen Firlefanz.

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ich muss einen kurs finden, in dem die leiterin keinen bauernzopf mit samthaarband traegt. das scheint mir wichtig.

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Mag sein,
dass Pekip mit weniger Firlefanz über die Bühne geht. Aber wenn es die selbe Leiterin veranstaltet, würde ich davon eher abraten.

Da heißt es dann nämlich auch: "alle Babies finden es toll, in überhitzten Räumen rumzuliegen." Wenn Sie dann ein Baby haben, das nach spätestens 20 Minuten anfängt, vor lauter Versaftung zu quengeln und dann zu heulen, dann haben Sie ein Problem. Denn dann liegt es ja nicht am Pekip und an den 40 Grad Raumtemperatur, was alle Bebies bekanntlich toll finden, dann liegt das an Ihnen und Ihrer Einstellung dazu (oder in meinem Fall angeblich daran, dass ich halt nicht die Mami bin).

Einmal haben wir, nachdem etliche Kinder quäkten, den Versuch gemacht, wie es mit geöffnetem Fenster geht. Das war total super, die Kleine hat sich auch schnell wieder eingekriegt, aber beim nächsten Mal blieb es wieder sturheil beim Backofen-Konzept. Denn Sie wissen ja: Alle Babies...

Ich kann mit aufrichtiger Gewissheit sagen, an mir und meiner Einstellung lags wirklich nicht, ich war gewillt, der Sache eine Chance zu geben...

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nicht, dass ich das mit dem pucken und picken und punkeln und pinkeln und wasauchimmer verstanden hätte...
aber...
wie albern ist das denn bitte, einem kind, das noch kein ich-bewusstsein und vermutlich noch nicht mal piagetsche objektpermanenz besitzt, nach seinem willen zu fragen.
überhaupt, autonomität wird erst sehr spät, von vielen menschen aber auch gar nie entwickelt.
solche bildungsresistente eso-strullas muss man an den gehennaten haaren ziehen und auf dem scheiterhaufen verbrennen. jawoll!

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werden sie schwanger, kriegen sie einen jungen. dann verstehen sie auf jeden fall das mit dem punkeln.

und den rest werde ich nochmal ueberschlafen...

(uebrigens ist sie ja die, die das kind fragt, ob sie es massieren darf, ihm dann aber jede form von willen abspricht. ich wuerde so weit ja gar nicht gehen. ich denke nicht, dass ona einen 'freien willen' hat, aber ich bin mir sicher, dass er ganz genau weiss, wenn er eine position oder einen geruch oder ein geraeusch kacke findet. das ist auch eine form von willen. und wenn er pucken kacke findet, dann...

ich wiederhole mich schon wieder.

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Das erinnert mich ein wenig daran, dass man meine Muttter überzeugen wollte, mich unbedingt in eine Krippe zu geben (zu DDR-Zeiten). Ein Argument war, dass die Babies dadurch besser lernen würden, zu kommunizieren. (Aus den Erfahrungen ihrer Kolleginnen wusste meine Mutter aber, dass die Kommunikation dort vorwiegend über ansteckende Krankheiten stattfand.)

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Herrjeh, was machen Sie mit dem Ona denn für Kurse? Muss das so und was ist pekip? Ich stehe hier völlig auf dem Schlauch. Ich habe mich noch nicht einmal für ein Krankenhaus entschieden. Ich Rabenschwangere ich.

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"Kinder können gar nicht wollen" ... das soll die ma dem Quietschbeu erzählen. Wenn der Hunger hat und seine Flasche will. Oder wenn er nicht auf dem Rücken liegen will. Oder wenn er nicht in seinen doofen MaxiCosi will.

Stimmt, Kinder können nicht wollen, aber nicht nicht wollten, oder wie?

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Geliebte Frau Herzbruch,

leider fehlt mir so völlig das Vokabular, um Ihren Ausführungen zu folgen. Ich weiß nicht was das ist, dieses Pucken, oder gar Pekipen? Was issen das?

Mir fällt nur ein Widerspruch auf:

Wenn Kinder koennen gar nichts wollen stimmt,

warum müssen wir die beebies vorher fragen?

Oder habe ich das nicht verstanden?

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Übers Pekip,
werter Herr Cabman, habe ich mich auch schon mal ausgelassen (inklusive eines weiterführenden Links). Aber der Kelch mit dem Pucken (dabei wird nach meinem dürftigen Kenntnisstand das Baby ganz feste und stramm eingewickelt) ging an meiner Kleinen vorüber, das war damals noch kein Pflichtprogramm. Ich wage auch zu spekulieren, dass das nichts für sie gewesen wäre.

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Janz lieb von Ihnen, Herr Mark, wie gewohnt bestechen Sie mich mit Ihrer Lebenserfahrung. Aber: Was soll das sein und wofür ist es gut? Muss man das machen? Was ganua macht man denn da? Schaut man das Kind nur an?

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Wie gesagt,
beim Pekip wird das Baby unter Anleitung altersgemäß bespaßt in der Gruppe. Einfache Lala-Spielchen, nichts was man im Prinzip nicht auch alleine mit dem Kind zuhause veranstalten könnte, aber letztlich sollen wohl auch die Mamis das als Chance begreifen, wieder mehr unter Leute zu kommen, Austausch zu pflegen (und gucken zu können, was die anderen Babies denn schon so draufhaben).

Zu den Details sowie Sinn und Zweck des Puckens kann ich leider nur wenig beisteuern. Angeblich wirds den Lütten sau-wohlig, wenn sie so press und warm eingepackt werden wie weiland im Uterus, ich hörte aber schon verschiedentlich, dass das längst nicht alle Kleinen wirklich lustig finden.

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(Das ist sehr trollig hier.)

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Meinen Sie nicht eher
drollig - oder habe ich hier irgendwo einen mittlerweile gelöschten Trollkommentar übersehen?

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Natürlich drollig. Bin grad fahrig. Bitte um Entschuldigung. ;)

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da geht man einmal aus...

soweit alles richtig, pekip ist quasi organisiertes vollkacken, und pucken ist, wenn man den beebie bei 40 grad in einer wolldecke so einschnuert, als waere er noch im bauch. es soll sogar erwachsene geben, die darauf stehen. fuer den ona isses nix.

jetzt schlafen.

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und @cabman: der widerspruch ist mir auch aufgefallen. als ich darauf hinwies, nahm die kursleiterin innerlich abschied von mir. so sah es aus.

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"kinder können gar nichts wollen", mein lieber himmel, das wäre mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit der satz, der mich zu fluchtartigem aufbruch und garantierter nimmerwiederkehr bewegt hätte.

kinder können sehr wohl wollen, und sie sollen auch wollen, von anfang an, und das tun sie auch wenn man sie nur lässt.

auf wollen und kriegen und ablehnen und nichtkriegen basiert doch unsere ganze kommunikation und weiterentwicklung, ohne das sässe die menschheit ja noch nicht einmal auf den bäumen, geschweige denn hätten wir es zum aufrechten gang gebracht. wie kann man einem kind, auch wenn es erst eine stunde alt ist, denn jedwede individualität absprechen und das arme wurm dann auch noch zwangsbeglücken mit körperlichen torturen?

sachen gibt's.

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der widerspruch ist mir auch aufgefallen. als ich darauf hinwies, nahm die kursleiterin innerlich abschied von mir. so sah es aus.

Ja, mit auf Logik, gesunden Menschenverstand und intakten Elterninstinkt gründenden Einwänden können Kursleiterinnen von dieser Sorte nur schlecht umgehen. Das deckt sich 1:1 mit meinen/unseren Pekip-Erfahrungen. Zuzugeben, was vollkommen offensichtlich zu Tage trat, nämlich dass manche Kids es im überheizten Raum überhaupt nicht toll finden, hätte ja die Autorität dieser Krampfhenne von Kursleiterin untergraben und das ganze Konzept in Frage gestellt. Da ist man dann (selbst wenn man wie Sie den richtigen Chromosomensatz mitbringt) dann doch ein Störfaktor, der schlechte Vibrations in den Kurs bringt.

Und noch was zum Thema "alle Babies mögen...": Meine Frau hat sich damals auch so ein schönes (und sauteures) Tragetuch gekauft, denn alle Babies mögen es ja bekanntlich, körpernah getragen zu werden. Ja, Pustekuchen, das gab jedesmal Rabäh ohne Ende. Auf die Idee, dass unser Kind Pucken eventuell toll finden könnte, sind wir aufgrund dieser ganzen Erfahrungen erst gar nicht verfallen.

Vielleicht stellt man in 30 Jahren fest, dass viele dieser gepuckten Kinder später klaustrophob oder gewalttätig oder sonstwas werden...

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unsere beebies haben da sehr aehnliche praeferenzen. beebietrage 50m bis zum aldi, okay. aber dann bitte wieder turnen und spielen. sofort.

und das soll ja jetzt alles gar nicht heissen, als kriegte der arme ona keine naehe und waerme und so. jeden abend darf er fuer mindestens 2 stunden "an die glocke". sein vater ist schon ganz neidisch...

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pekippen. pucken.
gepuckt. punkt. pekipkurs. Wo bin ich hier gelandet? Hat mich die Rechtschreibreform derart mächtig überholt?

Na, wenigstens beebie ona rabaeh habe ich verstanden.

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pekipkurs und gepuckt sind durchaus standardschreibung. allerdings fachjargon...

und rabaeh ist vermutlich international verstaendlich. vor allem im original.

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Vielleicht müsste ich bei der Leiterin und dem Ablauf nicht mal mehr über die Anmeldung zum Pekip nachdenken, sondern auch gleich noch über die Fortführung des Babyfolter-, äh, -massagekurses. Mir will ja auch immer keiner glauben, dass unser Knirps eben nicht so leicht friert, dafür aber bei Wärme schneller schwitzt und in so einem Raum vermutlich draufgehen würde. Und pucken mag er auch nicht. Und wollen kann er sehr, sehr viel. Ganz sicher.

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Übrigens: In der nächsten E*tern-Ausgabe (Juli) nimmt sich die Redaktion dem Herzensthema "Pucken" an.

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