Samstag, 2. Januar 2010
Von Wohnen und Hormonen
mein nachschwangerschaftshormonspiegel ist endgueltig abgebaut. ein glueck. der indikator: ein schwedenkrimi mit herrn beck, in dem ein saeugling in einen koffer, dann schuesse, dann tot, alles ziemlich schlimm, kind ist 3 monate und heisst jonathan. der lief schon einmal, als der damals noch kleine beebie jonathan ebenfalls 3 monate war, und nach 5 minuten krimi hatte ich einen nervenzusammenbruch, und statt beck zu gucken, durfte der beebiepapa mich pucken und schuckeln. jetzt gerade also die wiederholung, und was soll ich sagen? alles wieder gut. ich bin endlich wieder mensch, nicht mehr nur dicke hormonschleuder. soweit.

und uebermorgen wird die huette gekuendigt. ich hatte ja schon angedeutet, dass wir demnaechst von der bronx in die superbronx umziehen, doch jetzt ist alles in trockenen tuechern, also kann ich auch ins detail gehen.

ich sage nur hauptbahnhof sichtweite, in der hood, wo jeder anderthalbste laden ein afro-hair-salon (CHRIST IS OUR LORD, oder so) ist. unter uns der tuerkische gemuesehaendler (was unseren beduerfnissen etwas mehr entspricht als die drei tuerkischen kulturzentren/-cafes, die sich in einem abstand von unter 20 metern von der jetzigen huette befinden), neben uns der vietnamesische coiffeur, der auch naegel macht. das klingt jetzt ganz konkret, koennte aber in der hood quasi ueberall sein.
immer noch 2. stock altbau, das haus deutlich weniger hochherrschaftlich als das jetzige treppenhaus, es wird vermutlich draussen auch nicht gesaugt, und laut ist es auch. okay, werden sie sagen, wie jetzt?

ich klaere auf. wir ziehen unter die beebiefreunde, in das haus der familie der beebiefreunde, es gibt einen komplett abgeschlossenen innenhof, der fuer die beiden bobbycars im sommer eine rennstrecke rund um den sandkasten bietet, ona und arthur muessen nie mehr bei akuter langeweile erst noch 4 minuten ubahn fahren, und vielleicht koennen ona und arthurs muetter den wiedereinstieg in den beruf (ach so, ich hoffe, sie druecken noch die daumen? die deadline fuer den job, den ich recht gerne haette, ist am 8.) vielleicht ein wenig einfacher gestalten, wenn man zusammen wohnt und das kita-abholproblem unter umstaenden auf 2 parteien aufgeteilt werden kann, usw.
das ganze uebrigens zur haelfte unserer ja jetzt schon recht uebersichtlichen miete, was bedeutet, dass wir nicht hungern werden muessen, wenn das elterngeld wegfaellt und ich nicht sofort den hammerjob finde.

alles in allem bin ich sehr euphorisch, der beebiepapa auch. das kind sowieso, das weiss er nur nicht. die tatsache, dass wir demnaechst an verregneten sonntagen einfach fragen koennen, ob beebie arthur nicht spielen kommen will, weckt beinahe romantische gefuehle in mir.
jetzt wissense bescheid.

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Na, dann brauche ich ja jetzt gar kein frohes Neues mehr wünschen. Das ist ja wohl auch so schon angekommen.

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nein, ist angekommen. sie muessten dann fuer den naechsten kaffee uebrigens mit dem oepnv ankommen. parken ist bald nicht mehr...

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Oh Mist. Ich und ÖPNV. Wir mögen uns nicht sonderlich gern. Und meine Verbindungen hier sind auch nicht sonderlich gut. Wirklich gar keine Parkchancen?

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nicht gar keine, aber keine guten.
und waren sie als kind nicht in der villa schluna? da haetten sie als woechentliches highlight ja oepnv gelernt ;-)

und uebrigens auch noch ein weiterer vorteil: das prekariatsbeebie ona muss nicht mehr ubahn fahren, und ich muss mich nicht mehr ueber kinderwagenplatzbesetzer aergern. wenn man da wohnt, wo man sonst hinfaehrt, wo sollte man dann noch hinfahren wollen?

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Öha.
Nun gut, dass Sie nach etwas anderen Standortfaktoren gehen als nach den Präferenzen von ÖPNV-abholden Bloggerinnen und Bloggern aus der Peripherie, ist ja auch irgendwo verständlich. Bobbycar-geeigneter Innenhof ist viel wert in der Stadt, Bahnhofsnähe kann auch ein Vorteil sein. Freue mich für Sie!

Und gutes Neues noch...

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ich erinner mich ja gerade, dass ich vor etwas ueber einem jahr hier mal mitteilte, dass ich was in 5-minuten-laufabstand von den schadowarkaden suche, bis max. 1000 warm. jetzt sind wir in, naja, 7 minuten laufabstand von den schadowarkaden, mit weniger als der haelfte. so kanns gehen.

jubel. (wenn man es aufschreibt, wird es noch viel toller.)

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Wie jetzt??? Und ich dachte, Sie stehen auf das tuerkische Kulturzentrum???? Ausserdem bekomme ich in der Superbronx sicher keinen Parkplatz direkt vor der Tuer *schmoll*

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... und der leckere Portugiese ist auch nicht mehr fußläufig erreichbar. Ich finde, wir Blogger sollten eine Petition gegen Herzbuchs Umzug einreichen.

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@alle hier: ich hoffe, sie wissen, dass sie mich mit einer negativen volksabstimmung in den finanziellen ruin senden wuerden und ich dann den kleinen beebie an kinderarbeitsmonster verkaufen muesste, die ihn enge zwischenraeume reinigen liessen, weil er mit seinen kleinen kinderhaenden besser ueberall zwischenkommt? aber wenn es das ist, was sie wollen...

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das mit dem parkplatz ist richtig, und das mit dem portugiesen zumindest halbrichtig. er ist naemlich eigentlich noch ganz gut fusslaeufig zu erreichen, allerdings nicht fuer mich. ohne zuviel aus meinem privatleben erzaehlen zu wollen, nur soviel: mein bauch reagiert sehr empfindlich auf groessere mengen olivenoel, was mich die 2 minuten fussweg bis zu unserem bad als sehr praktisch wahrnehmen laesst.

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[Daumen hoch] DeVilla likes this.

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Hm. Da würde man ja eigentlich nicht gerade ein Idyll der Beebiefreunde erwarten ...

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wo jetzt? da? wieso nicht? ganz ehrlich, da, wo sich das hochherrschaftliche treppenhaus mit dem gesaugten innenhof befindet, da wuerde man auch keinen akademikerhaushalt mit 40 buecherumzugskartons erwarten... das leben kann so verrueckt sein.

und beim beebiefreundschen domizil gilt dasselbe wie chez herzbruch vor einem jahr: wir wohnen ja drinnen. und da wird es grossartig. und wir werden alle gluecklich werden und bobbycar fahren und die kinder werden unhospitalistisch und wir werden ungelangweilt werden. bis sie 6 werden. dann muessen wir uns langsam echt was neues einfallen lassen.

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Klar doch. ;-) Nee ernsthaft. Glaube ich Ihnen ungesehen. Kenne die konkrete Ecke ja auch gar nicht. Bei Blicknähe Hbf denke ich nur immer sofort an eingetretene Türen, Stahlriegel, Blaulicht und kollabierende Alkis. Alles nur dumme Vorurteile meinerseits. Ist da heute sicher ganz anders ...

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ich fuerchte nein ;-)

eingetretene tueren und blaulicht haelt sich in grenzen. alkis schon eher, aber nun ja, wenn man an der alternativen amuesiermeile wohnt, wo vor der tuere die haltestelle ist, die samstagsabends die besucher des hiphopkonzerts nach hause bringt, hat man auch schonmal den ein oder anderen betrunkenen gesehen. und ich formuliere es so links, freundlich und integrativ wie eben moeglich: ich gehe schon seit geraumer zeit nicht mehr im dunkeln und bei gutem wetter alleine mit dem mops raus, da ich mehrere unglueckliche zusammenstoesse mit den mitbuergern mit migrationshintergrund hatte, die in den kulturvereinen mit den vielen umlauten auf der strasse stehen, dass es hier auch nur vermeintlich cooler ist. und die waren nicht betrunken.

neenee, alles gut. die neue hood ist urban. soviel ist klar. aber ich bin auch kein landei...

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... und ich las noch:
"Kita-Alkoholproblem"
und dachte so:
"wie jetzt?"

aber nach dem letzten Erklärungsabschnitt ist ja dann alles klar.

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