Mittwoch, 6. Januar 2010
Freud und Leid
jetzt haben wir alles, was das herz noch begehrte: einen dieser voellig unerreichbaren kitaplaetze in duesseldorf. und wie das immer so ist mit grossen wuenschen, werden diese bei erfuellung direkt von noch groesseren ersetzt. in anbetracht der tatsache, dass wir ab demnaechst (ich schreibe es aus, ich habe naemlich angst vor der zahl, und wenn ich es ausschreibe, ist die zahl ein wort, und woerter kann ich ja...) achthundertachtzig euro monatlich fuer kinderbetreuung bezahlen werden, kann ich den naemlich sehr gut brauchen.

daumen druecken hilft jetzt nicht mehr. bitte fangen sie an zu beten.

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hmm... ich kann leider nicht beten. Aber ich schick mal ein gutes Wort für sie ans Universum und drücke trotzdem Daumen :)

Viel Glück!

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AAAAAACHTHUNDERTACHTZIG???????

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danke, dass sie die zahl vermieden haben.

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Klingt nach Kinderfrühförderungselite mit Englisch, Französisch und Latein. Warum soll ein Kind auch spielen, das bringt auch nix auf dem Weg zum Doktortitel.

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oder: klingt nach kita, die nicht um 16 uhr schliesst, was bedeutet, dass die eltern eine geregelten taetigkeit abseits des beamtentums ausueben koennen. bzw: einer, die noch einen platz hatte.

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Das kann doch nicht soooo teuer sein?

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aehm... doch.

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*gulp*
Immerhin haben Sie in Dü-Dorf dann doch (zumindest theoretisch) die Chance, Ona mit 3 Jahren in eine städtischem Kindergarten mit Null-Gebühr unterzubringen, oder?

Ist halt die Frage, ob man ihm so einen sozialen Abstieg dann noch zumuten will.

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unser "exklusiver vorkindergarten" geht eh nur bis 4. dann muss er also wieder zum prekariat, und seine eltern kriegen wieder was zu beissen zwischen die zaehne.

und ja... es ist fuer 18 monate. das troestet.

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Das sind ja dann nur fuffzehntausendachthundertvierzich insgesamt. Sie können sich einfach vorstellen, Sie hätten ein Auto kaputtgefahren. Und sich dann freuen, dass der Anlass in Wirklichkeit ein erfreulicherer ist. :-)

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kotz.

entschuldigung, aber hoeren sie bitte alle auf zu rechnen. sie versauen mir den abend.

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Ich kann Sie zusätzlich damit trösten,
dass unsere Lütte seinerzeit den "Abstieg" von der hippen Firmenkita bei Sie-wissen-schon in die Niederungen der kommunalen Standardbetreuung sehr gut weggesteckt hat.

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*staun* Hast Du das im Kopf gerechnet?????

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nein, im Internet :-)

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Gott sei Dank, ich dachte schon, ich hätte eine Streberin geheiratet...

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@mark: ich sag mal so: wenn wir beide nicht in der stadt arbeiten, faellt staedtisch wegen der oeffnungszeiten zeitlebens fuer uns flach. wobei auch die privaten ab 3 aus eben dem gratiskonkurrentengrund sehr uebersichtlich kosten. eher so im gazellefahrrad- als im mittelklassewagenrahmen.

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@j+n: da bin ich ja beruhigt... ich bin ja jetzt mutti und moechte diese meine virtuelle wohnung nerdfrei halten ;-)

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Guck mal:

http://www.duesseldorf.de/jugendamt/fam/kibe/kita/kita100.shtml

Wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin. Ich komme darauf, weil es diese Förderung in Köln auch seit 2009 gibt. Kriegen wir aber trotzdem nicht, weil mein Arbeitgeber bei uns die Betreuung bezuschusst. Wäre ja vielleicht bei euch auch ne Möglichkeit? Tut der Firma nicht weh...

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kannte ich, trotzdem danke! problem ist ja nur, dass ich noch keinen arbeitsvertrag (in sicht) habe. und wenn der irgendwann kommt, ist vielleicht der topf leer. wir hoffen natuerlich instaendig, unsere haushaltskasse so zu pimpen (und so klein ist der tropfen nicht, immerhin 2,50 von 5,80, das ist nicht nix, 40%), doch wir koennen nicht drauf bauen.
aber wir koennen sparen, wenn wir wollen. potenzial haetten wir reichlich...

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Daumen aber nur einen, zwei soll Unglück bringen!
Beten dagegen ist ohne Limit, glaube ich! Und werde umgehend im Dom der Kaiserstadt vier bis drülfzehn gute Worte beim oberen Chef einlegen. Hilft immer!
Lieben Gruß
Cati

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Darf ich als Laie fragen, wie der genannte Tarif zustandekommt? Ich kann nachvollziehen, wie ein Wirt ein Bier kalkuliert, oder ein Händler eine Waschmaschine. Aber diese Preise?

Daran anschließend die nächste Frage: warum entsteht bei der offenbar vorhandenen, lukrativen Nachfrage kein entsprechendes Angebot? Ist die Branche totreguliert wie die Altenpflege?

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der tarif ist nur halb so schockierend, wie sie jetzt denken. 5,80 euro die stunde, dafuer stehen sie vermutlich morgens nicht auf. und dann werden pro tag nur 8 std berechnet, wenngleich die betreuung von 7.30h bis 18h geht. also im prinzip gibt's nix zu meckern. ist ne menge kohle, keine frage, aber unterm strich verdiene ich ja auch etwas mehr als 5,80 euro die stunde. wenn ich denn was verdiene.

und sie werden lachen. noch gestern hatten wir die idee, man koenne ja eine "exklusive kita fuer anspruchsvolle betreuung" (originalton onas neue kita) eroeffnen. aber bis sie raeume so hergerichtet haben, dass das jugendamt sie da ein kind drin verwahren laesst, ist schon wieder 2050, war mein eindruck...

(und nein, nicht herzbruch als erzieherin. das wuerden wir nicht wollen...)

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@ilnonno:
Regulierung ist da wohl weniger das Problem. Die Nachfrage nach gehobenem Betreuungskomfort ist ja da, das Angebot an Plätzen für Unter-Dreijährige eher überschaubar, das erklärt die hohen Tarife hinlänglich.

Einen weitergehenden Zusammenhang mag es auch damit geben, dass die Stadt keine Kiga-Gebühren mehr in der Regelbetreuung (ab 3 Jahren) verlangt, entsprechend müssen auch die privaten Einrichtungen mit ihrem Preisniveau bei den Über-Drei-Jährigen runter, und entsprechend wird bei den Kleineren, denen die Alternative des freien städtischen Angebots nicht zur Verfügung steht, tiefer in die Taschen der Eltern gegriffen.

Dann muss man auch sehen, dass die ganz Kurzen auch Personal mit anderen Skills erfordern, da wird ja nicht nur bespaßt und auf künftige Leadership Excellence getrimmt, sondern auch Kacka, Pipi und Bäuerchen gewischt. Es ist ein personalintensiveres Business, da bei den Kleinen ein anderer Betreuerschlüssel (also wie viele Erzieher pro soundsoviel Kinder) vorgeschrieben ist und und und.

Mit platter Marktlogik alleine ist das nicht zu erklären, und die Düsseldorfer Verhältnisse sind auf die benachbarte Verbundgemeinde, in der ich lebe und meine Kleine zum Kiga bringe, schon nicht mehr 1:1 übertragbar. Um mal ne andere Hausnummer zu nennen: für die Betreuung einer 5-Jährigen in der städtischen Kita (8:00 - max. 16.30) sind wir als Höchstsatzzahler pro Monat mit roundabout 330 € dabei, dazu kommen noch 50 € Essensgeld und diverse Kleinbeträge für dit und dat.

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ich gehe mal eben auf den betreuungsschluessel ein, der sieht bei uns naemlich so aus: morgens 22 kinder mit 6 erzieherinnen, mittags 10 kinder mit 4 erzieherinnen. das ist schon exklusiv, hat nix mit latein zu tun, gefaellt uns als eltern mit einem special-needs-beebie (immerhin MUSS er 2 liter am tag trinken, und da muss ein bisschen drauf geachtet werden) auch ganz gut. und es sind nur 18 monate. danach machen wir fuer lau. unterm strich hat herr mark dann bei einschulung auch nicht weniger gezahlt als wir...

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@herzbruch, 16 Uhr 50:
Ja, wenn nicht sogar deutlich mehr. Wenn wir von Späteinschulung ausgehen, dann kommt die Kleine auf gut viereinhalb Jahre Kindergartenzeit. Die anderthalb Jahre vorher mit drei Tagen pro Woche in der Firmenkita der Datenfernübertragungs-Division des Reichspost-Rechtsnachfolgers waren ja auch nicht geschenkt. Und da haben wir von den kleinen Extras wie Baby-Bratschenunterricht musikalischer Früherziehung und Business-Mandarin Early English ja noch gar nicht gesprochen. ;-)

Über den Betreuungsschlüssel können Sie echt nicht meckern.

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Ts, Herr Mark, Sie immer mit dieser Bratsche...

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Das ist ein running gag bei uns,
der aber den ernsten Hintergrund hat, dass tatsächlich eine frühere Schulkameradin von mir ihre Kindheit und Jugend dem Rumgefiedel auf diesem Instrument geopfert hat, stets getrieben von wahnsinnig ambitionierten Eltern. Es hat dann letztlich für gelegentliche Engagements in irgendwelchen Doudez-Orchestern gereicht, aber mehr eben auch nicht. Und im Rahmen eines Abitreffens vor ein paar Jahren hat sie mir gestanden, dass es das alles nach ihrem Empfinden irgendwie nicht wert war.

Das ist dem schönen Instrument an sich natürlich nicht anzulasten, aber verknüpft mit dieser Geschichte steht die Bratsche (auch jenseits der großen Fülle an viola jokes im Internet) bei mir halt doch für etwas ganz bestimmtes.

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Was bitte sind Doudez-Orchester?
Ist hier etwa ein ganzer Zweig des musikalischen Erwerbslebens an mir vorübergegangen? Nicht auszudenken!

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er meinte bestimmt duodez...
aber das wäre für sie sicher eine nummer zu klein.

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ona kann ja inzwischen rhythmisch mit dem kochloeffel auf den mops hauen...

ansonsten habe ich ja zwei patenkinder, die seit juengsten jahren violine bzw. cello spielen. wenn man dann allerdings bedenkt, dass die eltern (sie violine, er bratsche) sich im streichorchester kennengelernt haben, macht das wohl sinn.

ona kommt ja (apropos: ona scheisst gerade sehr lautstark neben mir sitzend, ich fuehle mich abgelenkt!) aus einem teilsmusikalischen elternhaus. und ich gebe zu, dass ich grosses interesse habe, dass auch er seine musikalische ader entdeckt (unsere exklusive kita fuer anspruchsvolle betreuung bietet auch zwei musiklehrer, uebrigens, aber immer noch kein latein). der grund ist aber der: ich habe, nach einem kleinen trompetenintermezzo, an dem der herr papa, seinerseits extrompeter, deutlich mehr interesse hatte als ich, jeden einzelnen tag zwischen 12 und 30 abends im bett gitarre gespielt. ganz ohne zwang, einfach als auspuff. im studium konnte ich damit betrunken in kneipen sogar noch ein bisschen geld verdienen, was sicherlich sehr gelegen kam, im grunde ging es allerdings wirklich einzig und allein darum, dass mir das - und jetzt bemuehe ich mal einen sozialpaedagogischen fachbegriff - viel gegeben hat. und ich hoffe eben, dass das kind spaeter auch etwas hat, was er abends am ende des tages machen kann, das ihm auch soviel gibt. gitarre ging immer und half immer. wenn er das nicht hat, dann soll er auch keine musik machen. es gibt naemlich nix schlimmeres als talentfreie leute, die mit 30 stille nacht im wohnzimmer auf der hammondorgel geben, waehrend keiner mitsingen kann, weil keinerlei rhythmus erkennbar ist. so einer soll er nicht werden. er soll musiker mit talent und passion werden, oder fussballer, oder eben was ganz anderes. (ingenieur scheidet leider bei so viel bumms anne murmel langsam aus.)

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Aber ich weiß immer noch nicht, was es mit dem Duodez- oder Doudez-Orchesters auf sich hat. Googeln lässt sich das auch nicht gescheit. Aber verstören tut es mich ein wenig, nennt sich mein Kammermusikduo mit dem Gitarristen doch fast genauso.

Und ja, Frau Herzbruch, dieses Phänomen mit der Gitarre kenne ich auch. Hatte ich zu Schulzeiten früher. Von der Schule heimgekommen immer mit der Klampfe aufs Bett gehockt und rumgeträllert bis der Kopf frei. Erst dann konnten Hausaufgaben gemacht und auch Geige geübt werden. Inzwischen hat das Klavier diese Rolle übernommen, allerdings nicht so regelmäßig wie damals die Gitarre.

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Äh, Entschuldigung!
Herr vert hat es natürlich erkannt, es sollte Duodez heißen, in Anlehnung an Doudezfürsten (die sich ja auch allesamt Hofkapellen hielten).

Das Ding mit der Klampfe hatte ich zu Schulzeiten so ähnlich übrigens auch. Nur eben weniger mit unplugged-Gezupfe auf dem Bett, sondern mehr so mit Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC) verstärkt.

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wir haben aber heute eine kleine uo-schwäche, mmh?;-)

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War das jetzt schon die Erklärung? Also so ein Minifuzz-Orchester, das sich selbst für das Größte hält?
Kenn mich mit diesen Fürsten nicht so aus.

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Huch,
das scheint tief zu sitzen. DUOdez, verf***t noch eins.

Duodecim oder so ähnlich ist lateinisch für 12, das Wort Dutzend ist damit weitläufig verwandt (Frau Herzbruch möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege). Also tatsächlich Orchester, wie es Dutzende gibt, nix berühmtes, weder Rundfunk-Einspielungen noch nennenswerte Gasttourneen, also nix, womit die Eltern wirklich groß hätten rumprahlen können.

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Aber die Dame macht das beruflich?

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und ich korrigiere sie nicht. sonst habe ich mich gleich schon wieder hinreissen lassen und ihnen die herkunft von "zwoelf" erklaert...

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das kann der zwölf-elf selber erklären;-)

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@violinista:
Ja, bzw. machte. Nach Heirat und zwei Kindern war das Thema dann meines Wissens gegessen. Was ich hiermit bar jeder Kritik referiere. Es war halt so, dass diese Entwicklung doch nunja, etwas überraschend kam, denn bis in die 30er hatte die Dame immer den Anschein erweckt, nur für die Musik zu leben und sonst gar nichts.

@herzbruch: Ja, lassense ruhig stecken, warum sollte mir meine etymologische Achtelbildung peinlicher sein als meine hartnäckigen Buchstabendreher? ;-)

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mir selbst ist ja inzwischen gar nix mehr peinlich.

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@mark
Hm, wenn's jetzt 'ne Geige gewesen wäre, hätte ich mich fast angesprochen gefühlt. Ich spiele zwar immer noch, und dies auch beruflich, ja, und ich hab auch schon die ein oder andere Platteneinspielung mit 'nem Orchester gemacht, aber 'ne feste Stelle habe ich nicht mehr seit ich die beiden Kiddies habe. Und verdiene mehr schlecht als recht. Will sagen, also die Herzbruchsche Kinderbetreuung könnte ich mir nicht leisten.

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um das mal eben klarzustellen: wir koennen uns das nur leisten, wenn wir doppelverdiener sind und in der neuen non-profitwohnung wohnen. und auch dann werden wir monatlich weinen muessen.

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