Sonntag, 28. November 2010
Misc.
herzbruch, 20:52h
die reinemachfrau muss her, getrennte wohnungen, die einzige denkbare alternative, waeren noch viel teurer. nach 7 wochen doppelarbeiterhaushalt haben sich die domestizioesen aufgaben scheinbar endgueltig wie folgt aufgeteilt: er wischt den boden, ich mache den kompletten rest. das badezimmer doppelt, denn dort kippt er nach dem wischen den eimer aus.
ich weiss, er waere gerne anders und will auch helfen. tut er aber nicht. der titel "moderner mann" wird also vorerst aberkannt. der titel "sehr bemuehter und grossartiger vater" bleibt erhalten. und das ist ja auch schonmal was.
meine tage und wochenablaeufe sind sehr organisiert geworden. zwischen waesche, hoersaal, kueche, berufungskommission, lego und pruefung ist gluecklicherweise keine zeit uebrig, sich auch noch mit den immensen neurodermitisschueben auseinanderzusetzen. seit meiner kindheit sind sie der direkt ablesbare indikator fuer stress. doch dieses ist das erste mal, dass meine arme stop rufen, waehrend meine beine freiwillig zum zug rennen, um arbeiten zu duerfen.
den blog einer ehemaligen kollegin durch zufall gefunden, die nach der promotion nicht in der wissenschaft weitergemacht hat (an unserem institut aeusserst ungewoehnlich), kinder kriegte, nur noch barfuss rumlaeuft und zigeunerroecke traegt und mit der natur ganz eins ist. vor gericht hat sie erstritten, dass ihre kinder nicht zur schule muessen. sie "unschoolt". nix homeschoolen, das kenne ich ja aus den usa. unschoolen. den kindern alles erklaeren, was sie wissen wollen, und zwar 24 stunden am tag. immer nur und ausschliesslich fuer die kinder da sein. mein albtraum. ich verharre in einem stadium zwischen unglaeubigem staunen und gruseln, bin ein wenig neidisch, wenn ich sehe, dass sie mit ihren kindern jeden tag am meer oder im wald ist, waehrend ich mit dem kind schon wieder ueber den wehrhahn schiebe. doch es ist nunmal so: ich bin nicht so eine mutter. ich will mein leben nicht nur dem kind widmen. ich will mich auch mir selbst widmen. und ich will 2 tage in der woche komplett wegsein und wichtige sachen machen. und ich will nicht so viel lego spielen. und ich will nicht, dass mein kind elfen sieht und ausdruckstanz tanzt. ich will gerne, dass mein kind so wird wie alle anderen. ja, genau. wie alle anderen. ich kann nicht fuer ihn die entscheidung faellen, dass er besonders wird, indem er z.b. niemals eine schulische ausbildung erhaelt. so ein wahnsinn. "normal" soll er werden, damit er alle moeglichkeiten offen hat, spaeter so besonders zu werden, wie es ihm beliebt. amen.
ich weiss, er waere gerne anders und will auch helfen. tut er aber nicht. der titel "moderner mann" wird also vorerst aberkannt. der titel "sehr bemuehter und grossartiger vater" bleibt erhalten. und das ist ja auch schonmal was.
meine tage und wochenablaeufe sind sehr organisiert geworden. zwischen waesche, hoersaal, kueche, berufungskommission, lego und pruefung ist gluecklicherweise keine zeit uebrig, sich auch noch mit den immensen neurodermitisschueben auseinanderzusetzen. seit meiner kindheit sind sie der direkt ablesbare indikator fuer stress. doch dieses ist das erste mal, dass meine arme stop rufen, waehrend meine beine freiwillig zum zug rennen, um arbeiten zu duerfen.
den blog einer ehemaligen kollegin durch zufall gefunden, die nach der promotion nicht in der wissenschaft weitergemacht hat (an unserem institut aeusserst ungewoehnlich), kinder kriegte, nur noch barfuss rumlaeuft und zigeunerroecke traegt und mit der natur ganz eins ist. vor gericht hat sie erstritten, dass ihre kinder nicht zur schule muessen. sie "unschoolt". nix homeschoolen, das kenne ich ja aus den usa. unschoolen. den kindern alles erklaeren, was sie wissen wollen, und zwar 24 stunden am tag. immer nur und ausschliesslich fuer die kinder da sein. mein albtraum. ich verharre in einem stadium zwischen unglaeubigem staunen und gruseln, bin ein wenig neidisch, wenn ich sehe, dass sie mit ihren kindern jeden tag am meer oder im wald ist, waehrend ich mit dem kind schon wieder ueber den wehrhahn schiebe. doch es ist nunmal so: ich bin nicht so eine mutter. ich will mein leben nicht nur dem kind widmen. ich will mich auch mir selbst widmen. und ich will 2 tage in der woche komplett wegsein und wichtige sachen machen. und ich will nicht so viel lego spielen. und ich will nicht, dass mein kind elfen sieht und ausdruckstanz tanzt. ich will gerne, dass mein kind so wird wie alle anderen. ja, genau. wie alle anderen. ich kann nicht fuer ihn die entscheidung faellen, dass er besonders wird, indem er z.b. niemals eine schulische ausbildung erhaelt. so ein wahnsinn. "normal" soll er werden, damit er alle moeglichkeiten offen hat, spaeter so besonders zu werden, wie es ihm beliebt. amen.
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muerps,
Sonntag, 28. November 2010, 21:03
Ich als Kinderlose finde diese Öko-Mütter (no offence) streckenweise etwas gruselig. Bin immer froh drüber, dass meine Eltern auch normal waren bzw. immer noch sind.
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jean stubenzweig,
Sonntag, 28. November 2010, 21:05
«wie alle anderen».
Aber eben unter günstigeren Voraussetzungen. Innerhalb der Kommune, die ein Land nunmal ist, auch wenn sie ein bißchen größer ist als eine Familie (oder wie man das nennt).
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herzbruch,
Sonntag, 28. November 2010, 21:16
wie alle anderen ist natuerlich ein bisschen quatsch. auf allen ebenen. natuerlich soll er da, wo er lebt, reinpassen. und ja, er wird auch in einem haushalt mit vielen buechern gross, und er kann schon jetzt auf einem bein stehen, eine faehigkeit, die ja manche grundschullehrerin bei den erstklaesslern vermisst. doch wir streben hier nach mainstream. unter guenstigen voraussetzungen. da sind wir auch uneingeschraenkt froh drueber.
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gminggmangg,
Sonntag, 28. November 2010, 22:25
So sei es.
(Alternativ hätte ich auch schreiben können: "Ja, auch ich will meinem Kind die Möglichkeit geben sich in alle Richtungen (ausser Frisöse) entwickeln zu können, und nein, auch ich sehe das Muttersein deswegen nicht als meine (einzige) Berufung.", aber ein simples "So sei es." reicht für heute.)
(Alternativ hätte ich auch schreiben können: "Ja, auch ich will meinem Kind die Möglichkeit geben sich in alle Richtungen (ausser Frisöse) entwickeln zu können, und nein, auch ich sehe das Muttersein deswegen nicht als meine (einzige) Berufung.", aber ein simples "So sei es." reicht für heute.)
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terra40,
Sonntag, 28. November 2010, 22:38
Nachfrage
Mir scheint, daß die Wahl zwischen
a) to unschool a child
oder
b) ein Kind umschulen (weniger Lego und mehr Stöcke und Steine)
doch nicht só schwer sein kann.
Oder?
Gruß, T.
a) to unschool a child
oder
b) ein Kind umschulen (weniger Lego und mehr Stöcke und Steine)
doch nicht só schwer sein kann.
Oder?
Gruß, T.
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croco,
Montag, 29. November 2010, 00:37
Hausarbeit outsourcen.
Erziehung outsourcen.
Wenn man alle Arbeit selbst macht, bleibt für die anderen nichts mehr übrig.
Eierlegende Wollmilchsauen gibt es nicht.
Versuche nicht, eine zu werden.
Erziehung outsourcen.
Wenn man alle Arbeit selbst macht, bleibt für die anderen nichts mehr übrig.
Eierlegende Wollmilchsauen gibt es nicht.
Versuche nicht, eine zu werden.
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cati basmati,
Montag, 29. November 2010, 13:53
Als Geheimagent (hatten wir ja neulich schon rausgefunden) wäre Ausdruckstanz nicht das richtige Hobby. Aber vielleicht bin ich da auch nur zu un-unschoolt.
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novemberregen,
Montag, 29. November 2010, 14:16
Die Reinachmachfrau wird (fast) alles gut machen. Sorgen Sie nur für ideales Timing, sprich: die Frau kommt möglichst kurzfristig bevor Sie von auswärts zurückkehren.
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quartalsstrickerin,
Montag, 29. November 2010, 19:37
Wahrheit, an mein Herz!
Das haben Sie so schön gesagt. Ich finde Unschooling total faszinierend, aber ich könnte das auch nicht, dieses 24-Stunden-im Dienst-sein. Ich bin so froh, dass ich hier die Brötchenverdienerin bin und das ganze Spielgruppen-Bastelnachmittag-Spielplatz-Gedöne am Gatten hängt, das glaubt mir niemand. Ich unterschreibe nochmal ganz fett Ihr Credo: ""normal" soll er werden, damit er alle moeglichkeiten offen hat, spaeter so besonders zu werden, wie es ihm beliebt. amen." So sei es. Arbeitende Grüße, Daniela
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berenike,
Montag, 29. November 2010, 21:30
Eine meiner Schwestern ist auch so eine Kandidatin mit unschooling-Allüren. Sehr anstrengend und ich wette, sie bekommt irgendwann ihre Packung von den Kindern zurück!
Ich wünsche Ihnen, dass Sie schnell eine tüchtige und zuverlässige Reinemachefrau - oder aus Gleichberechtigungsgründen meinetwegen auch einen Reinemachemann finden! Und weiter so mit Karriere.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie schnell eine tüchtige und zuverlässige Reinemachefrau - oder aus Gleichberechtigungsgründen meinetwegen auch einen Reinemachemann finden! Und weiter so mit Karriere.
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frau klugscheisser,
Dienstag, 30. November 2010, 00:15
Ich möchte Sie gerne zu Ihrer Entscheidung beglückwünschen und auch ein bisschen drücken, denn "Ona" ist zu kurz, um es wirklich ausdrucksstark tanzen zu können. Und ganz nebenbei bewundere ich Sie ja auch ganz doll. Aber das wissen Sie ja...
Das mit den Armen aber unbedingt ernst nehmen.
Das mit den Armen aber unbedingt ernst nehmen.
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