Freitag, 17. Mai 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 11
heute wurde ich mal wieder zum vorsingen eingeladen. interessanterweise war die einladung eine der größten hürden, denn völlig un-größenwahnsinnig kann ich mit großer sicherheit davon ausgehen, dass ich der qualifizierteste bewerber bin, allerdings war die stelle ausgeschrieben für person x und auch nur person x. ich passte auf die erwartungsbeschreibung leider aber auch 100%, und da (ich zitiere meinen chef) person x im vergleich an der volkshochschule studiert hat, war davon auszugehen, dass man versuchen würde, mich gar nicht erst einzuladen. denn ist man erstmal da, dann gibt es halt eine berufungskommission, die ja ganz weisungsungebunden und gesetzlich geregelt extern arbeitet, und dann ist vhs gegen stanford eben riskant. und in ganz vereinzelten fällen berufen solche kommissionen ja sogar den besseren kandidaten.

nun gut. ich gehe hin. und wenn mich die wirtschaft schon nicht will, dann muss ich eben doch vielleicht professor werden.

(demnächst auf diesem kanal: herzbruch und die kandidatenklage. die juristen in der familie laufen sich schon warm. kleiner spaß.)

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Soll man nun Daumen drücken oder besser nicht?

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klaro!

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Oki.
Und... Ernsthaft stanford? Oder war das ne metapher? Ich hab das gerad bei wiki nachgelesen. Das ja ne renommierte und so.

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kein witz. stanford.

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Wahnsinn. Wie sind sie denn da hin?

Lustig fand ich auch Vorsingen. Wir sagen bei uns immer Tanzen.

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mit dem flugzeug. sonst ist es ein bisschen weit...
und ich wurde gefragt, ob ich kommen wolle, und dann kam ich.

und jetzt bin ich mutti, und das im schlechtesten hochschulsystem der westlichen welt. das muss man sich dann immer noch schnell dazudenken, bevor sie mir hier bald noch einen nobelpreis (da ja eher üblich) unterstellen.

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Ja, so hat ich das verstanden.
Sorry, wenn ich das so sag, aber was für eine verschwendung.
Wobei... Wenn der job sie dann ausfüllt und glücklich macht...dann ist das ganz egal.

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mein job in der wissenschaft macht mich ja auch glücklich. der job. aber nicht die beschissenen arbeitsumstände. und ich gebe ihnen recht, verschwendung von lebenszeit, aber auch von kapazitäten. es wurde ja doch sehr, sehr viel steuergeld in mich gesteckt in den letzten 12 jahren. ich weiß auch, dass meine arbeitsbedingungen schon deutlich besser sind als die vieler kollegen, aber eben nicht gut genug, wenn man eine familie hat und miternähren möchte.

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Das ist verständlich. Aber das wichtigste ist find ich, dass der job sie erfüllt und spass macht, glücklich macht. Ich hör von so vielen, dass sie etwas tun müssen, was sie fast schon hassen oder sie zermürbt.
An den tagen, wo ich mich dann im job unverstanden oder auch mal zugemüllt fühl oder mich wieder mit zwischenmenschlichen querelen rumschlagen muss, dann denk ich daran, dass ich meinen job wirklich mag und bin dann dankbar, nichts tun zu müssen, was so völlig verquer für mich wäre. Meist aber auch erst nachdem ich mich bei anderen kollegen ausgejammert habe ;)

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nein, ich rede nicht von zwischenmenschlichen problemen. aber mit eintritt in das kleinfamilienleben hat sich meine berufliche ausrichtung von selbstverwirklichung in richtung selbstverwirklichung slash bringt uns die kohle für unser angenehmes leben verschoben. und ich bin aus dem alter raus, in dem ich noch irgendwelche zukunftsunsicherheiten akzeptieren könnte. 3 passende stellenausschreibungen bundesweit in 3 jahren in kombination mit befristungsregelungen, die zum himmel schreien (sei es gesetzlich, sei es "machen wir bei uns so"). ich weigere mich ja seit 2 jahren, in teilzeit zu arbeiten (die arbeit ist immer genau gleich, nur eben das gehalt nicht), und ich komme sogar damit durch. aber die mehrheit meiner habilitierenden kollegen machen das auf 50%. mit ende 30. als familienleute. und wissen dann immer zu beginn des semesters noch nicht, ob sie im nächsten semester noch eine verlängerung bekommen, oder ob sie halt einfach im nächsten semester unentgeltlich regelmäßig kommen. das ist doch riesenscheiße. und ja, mein mann verdient geld, klar. aber ich will auch, und zwar planbar und mind. 12 monate im jahr. und glauben sie mir, da spielt "spaß" keine rolle.

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Ich hoffe, Sie haben mich da jetzt nicht falsch verstanden. Ich wollt einfach den positiven blick drauf werfen, wenn man spass hat obwohl man, so hatte ich den eintrag verstanden, unter den eigenen möglichkeiten arbeitet.
Befristungen sind richtig mist. Ich hab auch fast vier jahre nicht gewusst, ob im dezember verlängert wird. Und bin dankbar für die menschen, die sich für mich eingesetzt haben.

Ich drück Ihnen auf jeden fall die daumen.

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Dann trällern Sie mal Person x in Grund und Boden (und die Jury ähm Kommission gleich mit) : ))

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Yay! Ich drücke Ihnen die Daumen.

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