Sonntag, 26. Mai 2013
Nicht-Tagebuchbloggen: 18
(ich hole nach.)

gerade ist etwas passiert, das ich schon immer so hatte, was aber - bevor ich es vollständig verstanden hatte - teils sehr anstrengend und nervenaufreibend sein konnte. es ist nämlich so: teile meines hirns arbeiten unbemerkt und nicht zugänglich auf deadlines hin, ohne dass andere teile meines hirns das wissen. da ich das aber ja jetzt verstanden habe, kann ich beruhigt abwarten, bis die heimlichen teile fertig sind.

dieses mal war es nämlich so: morgen muss der titel für den probevortrag eingereicht werden, und ich hatte erstmal gar keinen. dann hatte ich eine idee, dann habe ich ein bisschen gelesen und gesucht, dann hatte ich noch immer die gleiche idee, es tat sich aber titeltechnisch nichts mehr. dann wurden die leute um mich rum unruhig. ob ich denn schon einen titel hätte. nein. ob ich mich denn lieber zurückziehen wolle, zum nachdenken? nein. heute machte ich ja sogar die steuererklärung, um danach noch kiloweise spargel zu schälen und zu diversen dingen zu verarbeiten, und der mann fragte immer wieder besorgt, ob ich denn nicht vielleicht lieber gerade einen titel suchen sollte. nein. ich war mir nämlich vollkommen sicher, dass mein heimliches hirn nicht eine woche aktiv nachdenkt und liest, um sich dann eine woche auszuruhen und dann irgendwann zu denken: "ach, dieses mal soll se's mal alleine machen." vielmehr war ich vollkommen überzeugt, dass ich morgen früh aufwache, mich fertig mache, in den zug steige und dann am ziel schnell den titel weiß, ihn wegschicke, und dann kann ich in die lehre. so war der plan.

jetzt sah es aber plötzlich alles anders aus, da sich abzeichnete, dass ich für 4 statt für 2 tage packen muss, inkl. dinge für mann und kind, und dass ich ja die lehre auch noch gar nicht vorbereitet habe, also mache ich das im zug, ach nee, da muss ich ja den titel, etc...
glücklicherweise war mein heimliches hirn da schon fertig. während ich gerade seufzend dachte, dass ich dann morgen ja mehr stress hätte, als mir so recht ist, öffnete ich eine leere mail, addressierte sie an den kommissionsvorsitzenden und schrieb einen titel rein. gesendet hab ich auch sofort und ohne drüber nachzudenken, denn mein heimliches hirn weiß ja in der regel, was es tut.

(serviceinformation für die leser, die noch im studium sind und auch gerne prokrastinieren: einfach nur bis zur letzten sekunde aufschieben und gar nichts machen wirkt in solchen fällen leider in der regel nicht. das nötige schlechte gewissen (anfangs, jetzt ist das weg) mit täglich 20 minuten hektisch irgendetwas nachlesen gehört schon dazu.)

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Oha, jetzt verste ich besser, wie mein Gehirn funtkioniert, denn nämlich offensichtlich ähnlich wie Ihres. Ich muss nur noch lernen, in den Zeiten kurz vor den deadlines Ruhe zu bewahren, das wäre familienfreundlicher.

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Das mit den 4 Tagen tut mir leid. Obwohl... nee. Eigentlich nicht :-)

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Bzgl. Serviceinformation
Ich glaube, das funktioniert nur, wenn das Hirn schon richtig vollgefüttert ist. Dann kann es auch irgendwo was rauskramen, wo vorher nix war. Allerdings zerstört das wiederum meinen Glauben an die Institution Wissenschaft (alles sehr sorgsam vorbereiten und hinterher durch zig Studien absichern).

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