Mittwoch, 23. Dezember 2020
Adventskalender. Dreiundzwanzigstes Türchen


Vorfinal. Mannmannmann. Und auf dem letzten Meter lasse ich mich von unmotivierten Anflügen dazu verleiten, unpräzise zu formulieren und im Zweifelsfall das Weltwissen zu verkleinern, wo ich doch einst angetreten bin, um es zu vergrößern...

Punkt 1, Kausalität versus Korrelation. Da hatte ich auf die Schnelle keine Lust drauf, habe ich jetzt auch nicht, aber zwei kleine Sätze und ein Beispiel müssen drin sein:

Korrelation beschreibt die gemeinsame Entwicklung zweier Variablen. Zwischen den beiden besteht irgendein Zusammenhang, was aber nicht zwingend bedeutet, dass dieser auch untereinander besteht. Manchmal entwickeln sich zwei Variablen parallel, ohne dass es einen Zusammenhang gibt, wie zum Beispiel hier, eine meiner Lieblingsseiten. Das darf man nie vergessen: Manchmal gibt es ja sogar Zufall. Oder Gott.

Kausalität beschreibt einen Sonderfall der Korrelation, nämlich den, in dem eine Variable die andere direkt beeinflusst, weshalb die beiden sich abhängig voneinander entwickeln. Kausalität kann man sehr oft nicht gut verargumentieren, weshalb ich dazu rate, wenn man sich nicht ganz sicher ist, einfach auf Korrelation auszuweichen. Manchmal entwickeln sich Variablen nämlich parallel, da beide auf eine dritte Variable reagieren, und die wird oft übersehen. So besteht zum Beispiel *keine* Kausalität zwischen Schuhgröße und Gehalt, auch wenn wir über den Daumen gepeilt sagen können: Je größer die Füße, desto höher das Gehalt. Die dritte Variable ist hier das Geschlecht: Männer haben größere Füße als Frauen, und Männer verdienen im Schnitt mehr als Frauen. Das Gehalt wird aber nicht über die Schuhgröße beeinflusst, sondern über das Geschlecht, genauso wie die Schuhgröße über das Geschlecht beeinflusst wird. Take away: Wenn man sich nicht 100% sicher ist, kann man besser auf Korrelation ausweichen. Oder sich ein anderes Smalltalk Thema suchen.

Und wo wir gerade bei Prozent sind:
Hier habe ich den wichtigen Teil leider erst ganz am Ende gesagt, das war ein bisschen ungünstig. Sie können natürlich ganz oft Prozent statt Prozentpunkte sagen, und das wird auch oft richtig sein. Wo es sehr oft schief geht, sind Wahlergebnisse, in denen erklärt wird, dass Person X 5 Prozent vor Person Y gelandet ist. Hier muss man Prozent*punkte* sagen. Beispiel:

Kandidat A hat 40% der Gesamtstimmen erreicht, Kandidat B 50% der Gesamtstimmen. Wenn man jetzt sagt, dass B 10% mehr Stimmen hat als A, ist das schwierig formuliert, denn A hat 40% der Gesamtstimmen, 10% davon wären 4, Kandidat B hat aber 50%, nicht 44% der Gesamtstimmen. Darum sagen wir Prozentpunkte, die beziehen sich auf die 100%, da machen Sie nichts falsch. Alternativ können Sie natürlich auch sagen, dass Kandidat B 25% mehr Stimmen hat als Kandidat A, aber jetzt verlieren wir uns in der Materie.

Den Adventskalender-Podcast finden Sie unter herzregen.novemberregen.de oder durch Klick oben auf das Bild.

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Auch an dieser Stelle noch einmal vielen vielen Dank für die unterhaltsamen und lehrreichen Podcasts! Für uns Damen, bei denen auch der Lack langsam ab ist, ein toller Start in den Tag :)

Aber eines möchte ich doch anmerken: Es ist keineswegs allgemein bekannt und hinreichend erzählt, wie sich Frau Herzbruch und Frau Novemberregen kennengelernt haben! Ich lese schon sehr lange bei Ihnen beiden mit (bei Ihnen ja situationsbedingt eine Weile nicht), aber dieses Rätsel ist für mich noch nicht gelöst worden.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien schöne und ruhige Feiertage und bleiben Sie gesund!

Viele herzliche Grüße aus Rostock.

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Da schließe ich mich an - offensichtlich lese ich auch noch nicht lang genug mit. Aber vielleicht hat eine von Ihnen die Sache mit dem Altbier und den Windeln verbloggt und Sie können einfach einen Link posten?
Und außerdem bin ich sehr dafür, dass Sie bis zum 34. März weitermachen mit dem Podcast!

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Bitteschön.

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Na, so aussagekräftig ist das Geschwurbel, ups, entschuldige, ja nun auch nicht. Ich konnte mich zumindest nicht mehr gut dort hineinversetzen.

Eine Sache muss ich aber 11 Jahre später korrigieren: Ich wurde ja gar nicht in Albuquerque festgenommen oder verhaftet oder was auch immer, sondern in Chicago beim Layover nach Albuquerque. Das ist ja nun ein großer Unterschied.

Eine Sache finde ich übrigens auch bemerkenswert: Das System „ich trinke ein verrücktes Getränk und du bestellst das sofort auch“ leben wir seit Tag 1, wie es aussieht.

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Man braucht Konstanten!

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