Freitag, 16. Juli 2021
The Plan
Eventuell könnten wir jetzt langsam mal nach Hause abreisen, ich erhielt ein Signal, dass die Wohnung wieder betreten werden könne und mein Zimmer auch wieder aufgebaut sei. Das ist natürlich fein, wir alle wissen, dass meine Regale nicht "in loser Reihenfolge" bestückt sind, sondern in einer maximal strukturierten Reihenfolge, die aber auch nur in meinem Kopf einen größeren Sinn ergibt, und wir alle wissen natürlich ebenfalls, dass Herr H nicht erst ein Foto gemacht hätte von den Arrangements, die abgebaut wurden, um sie dann einfach gleich wieder aufzubauen, sondern dass er alles (eventuell) ordentlich aber ganz ohne ein System wieder eingeordnet hat, und dass ich natürlich niemals auch nur eine Nacht schlafen könnte in einem Raum, in dem ein Regal an der Wand hängt, wo Düfte, die unterschiedlichen Marken, Lebensphasen und Duftwelten angehören, einfach nur nach Farbe und Form im Regal stehen, das wissen wir auch. Das ist übrigens mein Einstiegspunkt in "irre". Natürlich habe ich ja nicht 40.000 Düfte sondern "einige", und natürlich würde ich ja jeden einzelnen sofort finden, wenn ich maximal 5 Sekunden suchen würde. Aber das ist ja viel zu ineffizient. Wenn alle Marken zusammenstehen und in sich noch einmal nach Duftsorten von links nach rechts geordnet sind, hat jeder Flakon einen eindeutigen Ort, der sich aus der Systematik zwingend ergibt. Und das ist doch schön, das bedeutet nämlich, dass ich NIE MEHR darüber nachdenken muss, wo ich einen eventuellen neuen hinstellen würde, es gibt ja nur einen Ort im System, und der ist alternativlos.

Doch wo war ich? Ja, ich könnte theoretisch nach Hause reisen, müsste da dann aber alle meine Sachen neu sortieren, das schreckt mich noch etwas ab, außerdem weigert Jonathan sich, hier ist ja quasi immer Medienzeit, erstens, weil es das Konzept im Hause N ja nicht gibt, und zweitens, weil ich arbeite und es keine alternativen Beschäftigungen für ihn gibt. Er will also keinesfalls heute fahren. Zudem bin ich körperlich so erschöpft, dass ich vielleicht schlau bin und keine längere Strecke mit dem Auto plane. Noch nicht, morgen früh kann ich ja ausschlafen, zudem werde ich heute in guter alter Manier Frau N was Gesundes kochen. Das scheint mir auch nötig, also für mich, nicht für Frau N, die hat ja die Gemüsekiste. Außerdem hat Frau N heute abend sturmfreie Bude und vermutlich ihre Chance gewittert, ganz luxuriös mit ihrem Leergut in einen Supermarkt transportiert zu werden, also solle ich besser hier bleiben. Und zu guter letzt habe ich überhaupt keine Ahnung, ob ich wohl von Frankfurt nach Düsseldorf mit dem Auto fahren könnte jetzt gerade, war ja "Wetter", nicht "Klima", und da kann man jetzt ja nicht die Politik für ändern. Das ganze Thema finde ich so grässlich, dass ich es derzeit noch ausblende. Das fällt vermutlich noch mit in den Korb der gesamthaften Erschöpfung, aber ich möchte mich damit erst in 2022 beschäftigen, derzeit habe ich keine Ressourcen mehr übrig. Ich möchte mich nur noch mit schönen Dingen beschäftigen müssen, Leergut Wegbringen mit Frau N zum Beispiel. Das wird ein sehr schöner Tagesordnungspunkt heute.

Also bleibe ich hier, arbeite bis heute abend, fahre dann mit Frau N in den Supermarkt und tausche ihr Leergut gegen Essen, werde dann kochen, morgen früh ausschlafen, und wenn es dann richtig gut läuft, steigt mein Kind mit ins Auto, die Straßen sind befahrbar und ich bin nicht zu erschöpft, um diese günstige zeitliche Entwicklung auch zu nutzen.

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In NRW brechen aktuell an einigen Stellen Teile von Autobahnen ab und fallen in Flüsse... "Wie ich für 50 Autobahnkilometer sieben Stunden brauchte" ist aus Ihrer Feder sicher amüsant zu lesen, aber vielleicht auch vermeidbar.

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Vielen Dank für den Hinweis! Ich gebe zu, dass ich mir ein kleines bisschen gewünscht hatte, dass mich jemand warnt, bevor ich unrecherchiert losfahre. Von den vielen irrationalen Ängsten ist mit dem Auto über eine Brücke fahren und dann runterfallen eine in mir realexistente.

Heute möchte ich mich um nichts kümmern, morgen werde ich eventuell meine Route einmal twittern und darauf vertrauen, dass ich genug Informationen erhalte, die mir eine Entscheidung ermöglichen. Wie gesagt, selber recherchieren und organisieren sehe ich gerade nicht ;-)

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Falls Ihre Antwort eine ironische sein soll, in der Art "Ich organisiere Ihnen in drei Tagen die Olympiade in Düsseldorf statt in Tokio, was will die mir von Planung erzählen!", möchte ich kleinlaut erwähnen, dass wir gestern auf allen Verkehrsplanungskanälen total freie und befahrbare Straßen nutzen wollten und dort dann Autos senkrecht in Bäumen sahen, Straßen quasi weg. Auch angeblich freie und staulose Autobahnen waren gesperrt (heute ähnlich).

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Nein, überhaupt nicht. Mein vollkommener Ernst. Ich sehe mich gerade nicht in der Lage, so Dinge zu planen, weil ich insgesamt einfach zu fertig bin. Und weil ich schlau bin und sehr lange schon unter dem großen Einfluss von Frau N, versuche ich erst gar nicht, mich zu motivieren und frage morgen einfach auf Twitter oder hier, und dann werde ich erfahrungsgemäß eine vernünftige Antwort bekommen und kann so lange mit der Bettdecke über dem Kopf einfach ausblenden und -ruhen. So ist derzeit die Situation, ich schone Ressourcen ;-)

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Und jetzt habe ich doch etwa eine Minute selber recherchiert und stelle fest: Ich sitze anscheinend fest. Hurra. Naja, immerhin hier, das ist ja okay.

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Der einzige Grund,
der mir einfiele, warum Sie heimfahren sollten, bevor Frau N. Sie rausschmeißt, nein, die einzigen Gründe, es sind ja zwei, sind Hund und Katz.

Aber ich bin sicher, die beiden verzeihen Ihnen auch noch das Wochenende, solange Sie - und ganz besonders das Kind - dann sicher und heil heimkommen.

(Im Fall des Katers ist allerdings evtl. mit mehrtägiger kalter Schulter zu rechnen, zumindest hat der Kater meiner Tante so sein Mißfallen ob jeder längeren Abwesenheit kund getan.)

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Ich habe am Montag Geburtstag, und da wollte Frau N mich besuchen, nicht andersrum ;-)

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auch ein Grund
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Ich stimme dafür, dass Sie noch das ganze Wochenende bleiben. Das Wetter wird dann auch wieder besser.

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Ich muss jetzt eh eine Maschine Wäsche für Frau N anmachen, vielleicht schmuggele ich mal Wäsche von uns mit rein ;-)

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Ihre Kleidung und Frau Ns Kleidung ist doch mittlerweile ohnehin fast deckungsgleich, oder?

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Natürlich müssen Sie bleiben. Frau N bloggt ja derzeit nicht, deshalb müssen Sie das miterledigen, was natürlich besser funktioniert, wenn Sie vor Ort sind.

Freue mich sehr auf Geschichten vom Pfandautomaten.

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Ich habe sie gebeten, den Laptop auf den Schoß zu nehmen. Ich hatte nämlich eine kurze, romantische Erinnerung an 2010 bis 2013/14, da saßen wir ja immer nebeneinander und bloggten. Ich schreibe parallel gerade, mir will aber kein roter Faden gelingen.

Übrigens habe ich Frau N soeben gebeten, zu bloggen, weil Menschen darum bitten, inklusive meiner Person, und die schnippische Antwort war "die sollen erst mal selber alle bloggen". Nur, dass Sie Bescheid wissen. An mir liegt's nicht.

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Ich darf bitten.
Ich blogge nämlich :).

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