Freitag, 17. September 2021
Creep (kann man nicht oft genug wählen) Teil 400
herzbruch, 22:34h
Wie Sie ja wissen, bin ich eine Person, die von einer ganzen Reihe von Zwangshandlungen getrieben ist. Ich bin allerdings bei jeder einzelnen eigentlich entspannt, in der Regel ist sie nämlich eine Folge von Lernen durch Versagen, und ich lerne am allerbesten durch Versagen. Ich glaube, ich habe keine Zwangshandlung, die nicht irgendwie gesamtgesellschaftlich gut zu verkaufen ist. Von vielen meiner liebenswerten Zwangshandlungen kann man etwas lernen. Manchmal ist es aber so, dass ich mir vorstelle, wie es wäre, ein total entspannter, easy going Mensch zu sein, ganz ohne Prinzipien, ethische Leitplanken und ohne Zwangshandlungen. Eventuell wäre ich dann Mitglied der FDP und käme immer und überall zu spät, ein Großteil meiner logistischen Brillianz liegt darin, dass ich nachts nicht mehr wirklich schlafe, sondern Situationen prävisualisiere. Das führt wahrscheinlich zu einem sehr frühen Tod, bis dahin komme ich aber immer und überall perfekt vorbereitet und pünktlich.
Heute war es so, dass ich mich ganz bewusst über eine goldene Lebensregel hinweggesetzt habe. Ich wollte wokken und musste dafür drei Chilis schneiden. Chilis, es gibt seit einem Tamponvorfall mit Chilis eine goldene Regel, schneide ich immer und ausschließlich mit Latexhandschuhen, danach kann ich nämlich die Handschuhe ausziehen und die Hände sind sofort wieder einsatzbereit. Nun war es aber so, dass im Wok schon alles irgendwie soweit war, dass jetzt Chilis benötigt werden, und an dem Ort unter der Spüle, an dem meine Latexhandschuhe für unansprechende Tätigkeiten in der Küche plus Chilis normalerweise stehen, stand ein leerer Karton Latexhandschuhe. Nun hätte ich rein rechnerisch drei Möglichkeiten gehabt. 1) Ich breche das Kochen ab, nehme eine Packung Salzstangen und gehe ins Bett (das wäre, ich nehme es vorweg, die beste Möglichkeit gewesen). 2) Ich gehe ins Gartenhaus und detoniere dort, weil ich NICHTS MEHR HASSE als wenn man meine über Jahrzehnte aufgebaute Logistik, die mein Leben schön und einfach macht, zerstört, weil es für einen halt nicht wichtig ist (und das schließt auch den Einkaufswageneuro im Auto ein, den man selber ja gar nicht braucht, wenn man ein Auto mit einer Frau teilt, deren Zwangshandlung ist, niemals mit einem Auto in den Supermarkt zu fahren, in dessen Mittelfach KEIN Einkaufswageneuro liegt, dann kann man ja einfach immer in den Supermarkt fahren, den Euro erst praktischerweise für den Einkaufswagen nehmen und dann beim Bäcker gegen ein Teilchen eintauschen, und nein, Sie müssen jetzt nicht sagen, dass ich einen Chip am Schlüsselbund haben soll, das sagt meine Mutter seit 1995, aber die Karabinerhaken sind schlecht und gehen immer kaputt, und der Chip im Auto wird scheinbar auch gegen irgendwas eingetauscht, jedenfalls ist er immer weg). Wo war ich? Richtig. Mögliche Variante 3) Ich bewerte die Situation als zeitlich eng, muss jetzt Chilis wokken und ganz gegen meine Natur breche ich meine goldene Regel und schneide die Chili schnell ohne Handschuhe, werfe sie dann in den Wok und wasche mir im nächsten Schritt sehr sehr sehr gründlich die Hände.
Ich wollte heute cool sein, aber cool ist nix für mich. Ich schnitt drei Chilis ohne Handschuhe, warf sie in den Wok, wusch mir mehrfach die Hände inklusive Nagelbürste, wähnte mich in Sicherheit, kratzte mich dann am Nasenrücken, da es mich dort sehr juckte, und die nächsten Minuten stand ich mit einem Kühlpack auf der Nase am Wok. Ich bin sehr empfindlich, das ist nun mal so, das ist mir aber auch nicht neu, und deshalb müsste mir klar sein, dass die goldene Regel, Chilis nur mit Latexhandschuhen zu schneiden, das Beste ist, was ich mir je ausgedacht habe.
Desweiteren wollte ich heute ja Laufschuhe kaufen, zudem war ich seit zwei Jahren nicht in einem niederländischen Supermarkt, was insofern, dass ich dort lange gelebt habe, zu großen Lücken im Vorratsschrank geführt hatte, also beschloss ich, die beiden Punkte zu verbinden und in den Turnschuhladen im Outletcenter zu fahren, dann könnte ich noch neue Hausschuhe für den Winter kaufen, die alten sind 10 Jahre alt und durch, und da ich nur Leder mag und keine selbstausgedachten Materialien, ist es immer schlau, erst mal im Outlet zu gucken, und dann ist da der Supermarkt, und das könnte man alles gut verbinden. Ich kürze an dieser Stelle ab. Mal abgesehen davon, wie fürchterlich ich diese Outletstadt finde und die Menschen, die darin rumlaufen (nicht angegriffen fühlen, ich lief ja auch heute sehr kurz darin rum, und ich lief auch schon mal länger darin rum, stimmt schon), so überrascht war ich, dass da gar kein Corona mehr ist, von den vielleicht 1000 Leuten, die ich in kürzester Zeit dort sah, trug außer mir niemand eine FFP2 Maske, vielleicht trugen bis zu 10 eine OP Maske, alle kamen mir sehr nah, und dann musste ich fluchtartig wieder gehen. Ich habe also noch keine Schuhe und werde jetzt welche bestellen, in der Hoffnung, dass die gut sind. Ich bin da noch nicht. Ich bin noch intrapandemisch.
Heute war es so, dass ich mich ganz bewusst über eine goldene Lebensregel hinweggesetzt habe. Ich wollte wokken und musste dafür drei Chilis schneiden. Chilis, es gibt seit einem Tamponvorfall mit Chilis eine goldene Regel, schneide ich immer und ausschließlich mit Latexhandschuhen, danach kann ich nämlich die Handschuhe ausziehen und die Hände sind sofort wieder einsatzbereit. Nun war es aber so, dass im Wok schon alles irgendwie soweit war, dass jetzt Chilis benötigt werden, und an dem Ort unter der Spüle, an dem meine Latexhandschuhe für unansprechende Tätigkeiten in der Küche plus Chilis normalerweise stehen, stand ein leerer Karton Latexhandschuhe. Nun hätte ich rein rechnerisch drei Möglichkeiten gehabt. 1) Ich breche das Kochen ab, nehme eine Packung Salzstangen und gehe ins Bett (das wäre, ich nehme es vorweg, die beste Möglichkeit gewesen). 2) Ich gehe ins Gartenhaus und detoniere dort, weil ich NICHTS MEHR HASSE als wenn man meine über Jahrzehnte aufgebaute Logistik, die mein Leben schön und einfach macht, zerstört, weil es für einen halt nicht wichtig ist (und das schließt auch den Einkaufswageneuro im Auto ein, den man selber ja gar nicht braucht, wenn man ein Auto mit einer Frau teilt, deren Zwangshandlung ist, niemals mit einem Auto in den Supermarkt zu fahren, in dessen Mittelfach KEIN Einkaufswageneuro liegt, dann kann man ja einfach immer in den Supermarkt fahren, den Euro erst praktischerweise für den Einkaufswagen nehmen und dann beim Bäcker gegen ein Teilchen eintauschen, und nein, Sie müssen jetzt nicht sagen, dass ich einen Chip am Schlüsselbund haben soll, das sagt meine Mutter seit 1995, aber die Karabinerhaken sind schlecht und gehen immer kaputt, und der Chip im Auto wird scheinbar auch gegen irgendwas eingetauscht, jedenfalls ist er immer weg). Wo war ich? Richtig. Mögliche Variante 3) Ich bewerte die Situation als zeitlich eng, muss jetzt Chilis wokken und ganz gegen meine Natur breche ich meine goldene Regel und schneide die Chili schnell ohne Handschuhe, werfe sie dann in den Wok und wasche mir im nächsten Schritt sehr sehr sehr gründlich die Hände.
Ich wollte heute cool sein, aber cool ist nix für mich. Ich schnitt drei Chilis ohne Handschuhe, warf sie in den Wok, wusch mir mehrfach die Hände inklusive Nagelbürste, wähnte mich in Sicherheit, kratzte mich dann am Nasenrücken, da es mich dort sehr juckte, und die nächsten Minuten stand ich mit einem Kühlpack auf der Nase am Wok. Ich bin sehr empfindlich, das ist nun mal so, das ist mir aber auch nicht neu, und deshalb müsste mir klar sein, dass die goldene Regel, Chilis nur mit Latexhandschuhen zu schneiden, das Beste ist, was ich mir je ausgedacht habe.
Desweiteren wollte ich heute ja Laufschuhe kaufen, zudem war ich seit zwei Jahren nicht in einem niederländischen Supermarkt, was insofern, dass ich dort lange gelebt habe, zu großen Lücken im Vorratsschrank geführt hatte, also beschloss ich, die beiden Punkte zu verbinden und in den Turnschuhladen im Outletcenter zu fahren, dann könnte ich noch neue Hausschuhe für den Winter kaufen, die alten sind 10 Jahre alt und durch, und da ich nur Leder mag und keine selbstausgedachten Materialien, ist es immer schlau, erst mal im Outlet zu gucken, und dann ist da der Supermarkt, und das könnte man alles gut verbinden. Ich kürze an dieser Stelle ab. Mal abgesehen davon, wie fürchterlich ich diese Outletstadt finde und die Menschen, die darin rumlaufen (nicht angegriffen fühlen, ich lief ja auch heute sehr kurz darin rum, und ich lief auch schon mal länger darin rum, stimmt schon), so überrascht war ich, dass da gar kein Corona mehr ist, von den vielleicht 1000 Leuten, die ich in kürzester Zeit dort sah, trug außer mir niemand eine FFP2 Maske, vielleicht trugen bis zu 10 eine OP Maske, alle kamen mir sehr nah, und dann musste ich fluchtartig wieder gehen. Ich habe also noch keine Schuhe und werde jetzt welche bestellen, in der Hoffnung, dass die gut sind. Ich bin da noch nicht. Ich bin noch intrapandemisch.
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kid37,
Freitag, 17. September 2021, 22:47
Niederländer:innen haben auch keine Gardinen, wie sollen die da Masken tragen? Schuld hat nur der Calvinismus!
("auch das Ablehnen moderner Errungenschaften, wie beispielsweise die Medienpräsenz und die Präventionsmaßnahmen innerhalb des Gesundheitswesens sind hier immer noch Bestand eines sehr eines sehr strengen Glaubens". Q)
("auch das Ablehnen moderner Errungenschaften, wie beispielsweise die Medienpräsenz und die Präventionsmaßnahmen innerhalb des Gesundheitswesens sind hier immer noch Bestand eines sehr eines sehr strengen Glaubens". Q)
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 22:58
Ich bin davon nicht so überzeugt, dass es da wirklich einen Zusammenhang gibt, wobei die Theorie mit der Gardinensteuer auch nicht stimmt. Ich erinnere mich an eine Geschichte meines Chefs, dass in irgendeinem (vermutlich religiös bedingten) bürgerkriegsähnlichen Zustand Strafe darauf stand, sich abzuschotten und sich eventuell hinterrücks zusammenzurotten. So entstand seines Erachtens die sogenannte Doorzonwoning. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass der Niederländer an sich ja eine große Todessehnsucht in sich trägt, anders könnte man sich ja nicht erklären, dass dort Mofa und Roller grundsätzlich ohne Helm, nicht selten zu dritt auf einem Gefährt und IMMER auf dem Radweg gefahren wird. In meinen vielen Jahren in dem lustigen Land fuhr ich immer Rad, und ich war mir eigentlich sicher, dass ich durch ein Mofa auf dem Radweg zu Tode komme. Aber ich bin ja ein Glückskind.
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kid37,
Freitag, 17. September 2021, 23:01
Ich habe meinen Beitrag mal editiert, weil ich schon ahnte, dass Sie mir nicht glauben (!) werden, nicht mal beim Thema "Glaube".
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 23:03
Beim Thema "Glaube" bin ich ja bestensfalls neidisch, ich wäre ja so gerne gläubig. So überzeugt mich "wissen" oder "egal" aber viel mehr. Und am Ende behalte ich sehr gerne Recht, aber das muss ich Ihnen ja nicht sagen.
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 23:07
(Ich habe dort übrigens viele Jahre mit Hund gelebt, ein paar Kilometer vom strengst calvinistischen Katwijk aan Zee entfernt. Am Wochenende außerhalb der Saison bin ich immer mit dem komplett uninteressierten Hund an den Strand gefahren, und das war immer komplizert, weil ich meist zu einer Uhrzeit mit dem Auto anreiste, wo Familien in die Kirche gingen oder aus der Kirche kamen, und da man sonntags nicht autofahren soll, bin ich manchen Sonntag minutenlang hinter blockierenden Menschenketten - Männer in Anzügen, Frauen gerne mit Hut - im Schrittempo hergefahren. Das ist das Katwijk, das Touristen nicht so sehen.)
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 23:12
(Und dann fällt mir noch ein, dass ich irgendwann schwanger so Sachen, die ein Kind braucht, online kaufen wollte, und die Webseite des größten Babybedarfhändlers der Landes war sonntags nicht in Betrieb, es gab nur eine Infobox mit "Sonntag ist der Tag des Herrn, wir sind Montag ab 8.00 Uhr wieder zu Diensten". Ein Onlineshop. Was soll ich sagen.)
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kid37,
Freitag, 17. September 2021, 23:23
Dass die überhaupt einen elektrisch betriebenen Onlinehandel haben. Erstaunlich.
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kid37,
Freitag, 17. September 2021, 22:58
Verspätete Glückwünsche zum 5000. übrigens.
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 23:00
Oh danke, hatte ich gar nicht gesehen. Sagt aber auch nicht viel mehr als "wirklich alt"...
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,
Freitag, 17. September 2021, 23:19
herzbruch das ist echt seltsam
ich werde als uralt beurteilt weil ich eines der urgesteine bin
aber wie alt man bei seinem ersten wirken vor 20 jahren oder bei antville fragt wird nie gefragt
es wird sofort angenommen wenn man 20 jahre unfug treibt ist man mindestens 91
so ist die welt
dabei habe ich immer behauptet 91 zu sein als ich anfing zu bloggen
das wäre dann 111
aber das alter wird ja bei bloggern nicht respektiert
es is ein skandal
aber wie alt man bei seinem ersten wirken vor 20 jahren oder bei antville fragt wird nie gefragt
es wird sofort angenommen wenn man 20 jahre unfug treibt ist man mindestens 91
so ist die welt
dabei habe ich immer behauptet 91 zu sein als ich anfing zu bloggen
das wäre dann 111
aber das alter wird ja bei bloggern nicht respektiert
es is ein skandal
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arboretum,
Freitag, 17. September 2021, 23:14
Immerhin mussten Sie mit den Chili-Fingern heute keine Kontaktlinsen einsetzen oder herausnehmen. Das soll auch sehr, sehr schlimm sein.
Auch von mir verspätete Glückwünsche zum 5.000.
arboretum überreicht ein paar hübsche Chili-Blüten.
Ich wollte Sie nicht missen. Auf die nächsten 5.000!
Auch von mir verspätete Glückwünsche zum 5.000.
arboretum überreicht ein paar hübsche Chili-Blüten.
Ich wollte Sie nicht missen. Auf die nächsten 5.000!
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herzbruch,
Freitag, 17. September 2021, 23:14
Immerhin! Und danke. Bald ist ja Wahl, dann kann ich mich wieder abregen und mich um mich kümmern. Wegen der nächsten 5000 ;-)
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herzbruch,
Sonntag, 19. September 2021, 01:08
Zwischenstand Lernkurve
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