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Samstag, 29. August 2020
In these shoes?
herzbruch, 22:02h
Ich weiß, dass hier viele Ökos lesen. Sie müssen heute stark sein, ich schreibe über Autos.
Ich wäre gerne Vegetarier, und ich würde auch sehr gerne ohne Auto leben, in der Praxis esse ich Fleisch und fahre Auto. Gerne. Ich gehöre zu den Menschen, die eine enge Verbindung zu ihrem Auto aufbauen. Im Moment ist die allerdings leicht gestört. Und das kam so.
Ich bin behütet aufgewachsen, und mit 18 übernahm ich den Wagen meiner Mutter, deren Hauptaufgabe die 14 Jahre davor war, mich zum Sport zu fahren. Das fiel weg, also ging das Auto an mich. Es handelte sich um einen Toyota Corolla, und in sehr kurzer Zeit verwuchs ich mit dem Auto zu einer Einheit. Insgesamt 280.000 Kilometer haben das Auto und ich in 14 Jahren zusammen bestritten, und das, und nein, das ist nicht Werbung, das ist Fakt (gibt es aber heute nicht mehr, heißt es) ohne einen Pfennig reinzustecken. Jetzt bin ich nicht so irre, dass ich Autos Namen gebe, aber er hatte ein wirklich gutes Kennzeichen, NE-RD 256, ich habe mich ja schon früh gut einschätzen können, und als ich irgendwann mit dem Auto ausgewandert bin und mit vielen internationalen Menschen zu tun hatte, konnte ich immer so Sätze sagen wie "Do we go by train or by Nerd".
Mit 32 und schwanger riet die Schrauberwerkstatt, sich eventuell genau jetzt zu trennen, und dann kamen ein paar sehr dunkle Jahre, die ich erfolgreich verdrängt habe. 2016 kam dann ein Auto, das wieder das Potenzial hatte, mit mir zu verwachsen. Ein Firmenwagen, den ein Kollege für sich bestellt hatte, er hat aber weder Probezeit noch Auslieferung des Wagens überstanden, und so bot ich mich an, statt eines selbstgewählten Modells dieses zu übernehmen. So fuhr ich ab dem Moment also einen A3. Golf in etwas netter. Größe für mich perfekt, eigentlich war alles an dem Auto so, wie ich es wollte. Etwas spöttisch guckte ich auf die Karren, die manch Kollege auswählte (und versteuerte) und fand mich sehr überlegen mit meinem kleinen aber schnittigen Auto.
Wirklich ans Herz ist es mir gewachsen, als ich einst in Spanien mit schlafendem Kind quer auf dem Rücksitz auf der Landstraße gegen ein 100 Kilo Wildschwein fuhr. Der gar nicht mal so große Wagen verhielt sich sehr unauffällig, es machte puff, für das Wildschwein war das eher unangenehm, dass Nummernschild flog hinter dem Tier her in die Böschung, und Ona war wach. Mehr passierte nicht, und ich bin mir nicht sicher, ob wir das in einem Fiat Bambini überlebt hätten.
Die Geschichte war übrigens wirklich sehr lustig, nachdem wir alle unverletzt waren, denn nun standen wir nachts um 1 im Stockdüsteren auf dem platten Land auf der Landstraße in der Kurve, brauchten das Nummernschild, da wir am nächsten Tag nach Deutschland zurückfahren mussten, und trauten uns nicht, auszusteigen, das Wildschwein war nämlich ins Gebüsch verschwunden und voraussichtlich sehr schlecht gelaunt. Ich habe dann die Polizei angerufen (nachdem ich versuchte, mir ohne 5G irgendwie herzuleiten, was Wildschwein auf Spanisch heißt), und war sehr überrascht, dass sich ein Deutscher meldete. Die Notfallnummern sind international besetzt, und wenn ein deutsches Handy anruft, geht auch ein Deutscher dran. Ich kürze ab: Es kam niemand, die Polizei fand das nicht so dringend, und in dem Ort, in dem wir waren, war die alle 6 Jahre stattfindende Fiesta, da konnte eh keiner fahren. Ich hatte am nächsten Morgen große Probleme, dem Arbeitgeber zu erklären, dass es leider auch keinen Unfallbericht geben konnte, da wegen der Fiesta die Polizei drei Tage lang geschlossen war. Also fuhren wir sehr langsam in die nächste Audiwerkstatt (80 km inkl Serpentinen entfernt), lernten da dann, dass das Auto heute sicher nicht mehr nach Deutschland fuhr und mussten uns dann wirklich wirklich beeilen, um noch zum Flughafen zu kommen. Ohne all unsere Sachen. Kleidung, Schwimmflossen, Bücher, meine Espressomaschine, wie Sie wissen, reise ich mit Espressomaschine, wenn es sich um mehrere Tage Aufenthalt handelt, und die Lebensmittel. Als die Maschine nach Düsseldorf abends abhob, sah ich meinen Mann ängstlich an und sagte "Haben wir die Wurstbrote noch im Kofferraum?" Ja.
Das Auto brauchte 5 Wochen, bis es nach Deutschland geschleppt war, und dann noch mal eine, bis ich wusste, wo es sich genau befand. Als ich in der Werkstatt anrief und sagte, ich würde gerne mal eben vorbeikommen und meine Sachen holen, sagte der rheinisch-charmante Mann: "Och Ihnen gehört das Messi-Auto?"
Mit dem Auto zu dritt in Urlaub ist mit dem A3 schon sehr auf Kante genäht gewesen, mit dem großen Hund dabei war das letztendlich nicht mehr abbildbar. Somit kam der Jobwechsel, bei dem ich traurigerweise das Auto gar nicht behalten durfte, nicht ungelegen. Die Auswahl des neuen Gefährts habe ich mir nicht leicht gemacht, aber, und jetzt bitte keine Diskussionen, danke, ich musste mich aus ökologischen Gründen für einen Hausfrauen SUV entscheiden. Und das kam so.
Mein Mann ist ja Öko, und auch wenn wir in nichts auf der Welt einer Meinung sind, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir privat nicht fliegen. In den allermeisten Fällen muss das ja nicht sein, und irgendwann in den nächsten Jahren möchte ich mit Ona nach Kalifornien und ihm dort Dinge zeigen, aber alles andere sparen wir uns. Da ich allerdings nicht mit Kind und Kegel mit der Bahn verreisen möchte, fahren wir also Auto, wenn wir in Urlaub fahren. Nun sind wir ja keine Zwerge, und ich brauche in vielen Fällen die Espressomaschine, der Hund braucht auch viel Platz, somit war ein großes Auto leider gesetzt. Eigentlich wäre ein E-Auto die Fortbewegung der Wahl gewesen, da wir aber sehr städtisch und als Straßenparker leben, kam das ladetechnisch schon nicht in Frage. Ein Kombi ebenso wenig, da ich, wenn ich abends spät aus dem Büro komme, selten eine Parklücke finde, wo durchschnittliche Parker sich trauen, einen Smart einzuparken. Ich kann das sehr gut, und moderne Technik hat das ganze Themenfeld ja noch mal neu sortiert, aber man kriegt halt kein 5 Meter Auto in eine 4 Meter Lücke. Den Audi hab ich immer gut unter gekriegt, also durfte das Auto maximal so lang sein wie der A3. Das nächste schwierige Thema ist, dass mein Mann, Sie erinnern sich, ja keine Beine hat und aus 2 Metern Oberkörper besteht. In jedem normalen Auto stößt er oben an, was ihm egal ist, mir auch, aber der Wiederverkaufswert sinkt drastisch, wenn man abgewetzten Stoff am Himmel hat.
Was es also brauchte, war ein Auto, das groß, hoch und kurz war, und das fand ich im Volvo XC40. Ja. Ich fahre einen SUV. Noch. Er muss jetzt nämlich gehen. Aus verschiedenen Gründen.
1) Die Scheinwerfer heißen "Thors Hammer", das fand ich auf eigenartige Weise sexy. Ich hatte vergessen, dass ich ja in dem Auto sitze und die gar nicht sehe, und den Namen sieht man schon erst Recht nicht. Also kein Grund.
2) Ich kann in dem Auto nicht blinken, ohne zu blinken kann ich aber aufgrund diversester Selbstfahrtechniken die Spur nicht wechseln. Halten Sie mich gerne für verrückt, das ist ja spätestens ab "ich fahre aus ökologischen Gründen einen SUV" eh im Raum, aber das Blinkgeräusch ist für mich total off. Der Takt synchronisiert nicht mit mir, und wenn ich an der Ampel stehe, wird er manchmal für 2, 3 Schläge etwas schneller und dann wieder normal off, und dann möchte ich weinen, aussteigen und das Auto zurücklassen. Ich werde vermutlich demnächst sterben, weil ich im Stadtverkehr nicht blinken und auf der Autobahn nicht mehr die Spur wechseln kann.
3) Ich möchte auch Witze über SUVs machen. Ich finde das Konzept ja auch Kacke, fand aber, dass ich (ich fahre wenige Kilometer im normalen Leben) mit dem Nichtfliegenkönnen Punkt eine gute Legitimation vor mir selber habe, aber jedes Mal, wenn ich auf einem Parkplatz soeben noch in die Lücke passe, möchte ich allen Umstehenden zurufen "Ich habe eine wirklich große Familie und einen riesigen Hund und aus Umweltgründen fliegen wir nicht, und als Straßenparker hatten wir keine andere Wahl", das will aber niemand hören, weil ja alle Kopfhörer drin haben und denken "boah, schon wieder so eine Mutti in einer Carpool Schleuder", und das ist schade.
4) Über Tanken sprechen wir besser nicht.
5) Mein erster Tweet aus dem Auto lautete "Das neue Auto gegendert", das war mir beim Probesitzen nicht aufgefallen.
Somit ist diese Entscheidung jetzt gefallen. Ich bin nicht SUV, nicht einmal aus ökologischen Gründen. Das Auto kommt wieder weg, und eventuell miete ich künftig einfach ein größeres, wenn ich damit nach Noordwijk, an die Mosel oder nach Spanien fahren möchte, woanders zieht es mich eh nicht mehr hin. Und jetzt? Was fahre ich jetzt? Ich habe keine Ahnung. Ich mag einen gewissen Komfort, es darf nicht viel verbrauchen, Größe etwa Golf/A3, KEIN Volvo (leider, ich wäre ja theoretisch sehr für Volvo, praktisch brauche ich das Erlebnis nicht mehr), und der Blinkertakt muss ziemlich genau der eines Toyota Corolla von 1993 sein. Gerne Hinweise. Ich denke ja, dass ich wieder beim A3 lande, aber vielleicht fällt ihnen ja was ein, was ich nicht auf dem Schirm habe.
Ich wäre gerne Vegetarier, und ich würde auch sehr gerne ohne Auto leben, in der Praxis esse ich Fleisch und fahre Auto. Gerne. Ich gehöre zu den Menschen, die eine enge Verbindung zu ihrem Auto aufbauen. Im Moment ist die allerdings leicht gestört. Und das kam so.
Ich bin behütet aufgewachsen, und mit 18 übernahm ich den Wagen meiner Mutter, deren Hauptaufgabe die 14 Jahre davor war, mich zum Sport zu fahren. Das fiel weg, also ging das Auto an mich. Es handelte sich um einen Toyota Corolla, und in sehr kurzer Zeit verwuchs ich mit dem Auto zu einer Einheit. Insgesamt 280.000 Kilometer haben das Auto und ich in 14 Jahren zusammen bestritten, und das, und nein, das ist nicht Werbung, das ist Fakt (gibt es aber heute nicht mehr, heißt es) ohne einen Pfennig reinzustecken. Jetzt bin ich nicht so irre, dass ich Autos Namen gebe, aber er hatte ein wirklich gutes Kennzeichen, NE-RD 256, ich habe mich ja schon früh gut einschätzen können, und als ich irgendwann mit dem Auto ausgewandert bin und mit vielen internationalen Menschen zu tun hatte, konnte ich immer so Sätze sagen wie "Do we go by train or by Nerd".
Mit 32 und schwanger riet die Schrauberwerkstatt, sich eventuell genau jetzt zu trennen, und dann kamen ein paar sehr dunkle Jahre, die ich erfolgreich verdrängt habe. 2016 kam dann ein Auto, das wieder das Potenzial hatte, mit mir zu verwachsen. Ein Firmenwagen, den ein Kollege für sich bestellt hatte, er hat aber weder Probezeit noch Auslieferung des Wagens überstanden, und so bot ich mich an, statt eines selbstgewählten Modells dieses zu übernehmen. So fuhr ich ab dem Moment also einen A3. Golf in etwas netter. Größe für mich perfekt, eigentlich war alles an dem Auto so, wie ich es wollte. Etwas spöttisch guckte ich auf die Karren, die manch Kollege auswählte (und versteuerte) und fand mich sehr überlegen mit meinem kleinen aber schnittigen Auto.
Wirklich ans Herz ist es mir gewachsen, als ich einst in Spanien mit schlafendem Kind quer auf dem Rücksitz auf der Landstraße gegen ein 100 Kilo Wildschwein fuhr. Der gar nicht mal so große Wagen verhielt sich sehr unauffällig, es machte puff, für das Wildschwein war das eher unangenehm, dass Nummernschild flog hinter dem Tier her in die Böschung, und Ona war wach. Mehr passierte nicht, und ich bin mir nicht sicher, ob wir das in einem Fiat Bambini überlebt hätten.
Die Geschichte war übrigens wirklich sehr lustig, nachdem wir alle unverletzt waren, denn nun standen wir nachts um 1 im Stockdüsteren auf dem platten Land auf der Landstraße in der Kurve, brauchten das Nummernschild, da wir am nächsten Tag nach Deutschland zurückfahren mussten, und trauten uns nicht, auszusteigen, das Wildschwein war nämlich ins Gebüsch verschwunden und voraussichtlich sehr schlecht gelaunt. Ich habe dann die Polizei angerufen (nachdem ich versuchte, mir ohne 5G irgendwie herzuleiten, was Wildschwein auf Spanisch heißt), und war sehr überrascht, dass sich ein Deutscher meldete. Die Notfallnummern sind international besetzt, und wenn ein deutsches Handy anruft, geht auch ein Deutscher dran. Ich kürze ab: Es kam niemand, die Polizei fand das nicht so dringend, und in dem Ort, in dem wir waren, war die alle 6 Jahre stattfindende Fiesta, da konnte eh keiner fahren. Ich hatte am nächsten Morgen große Probleme, dem Arbeitgeber zu erklären, dass es leider auch keinen Unfallbericht geben konnte, da wegen der Fiesta die Polizei drei Tage lang geschlossen war. Also fuhren wir sehr langsam in die nächste Audiwerkstatt (80 km inkl Serpentinen entfernt), lernten da dann, dass das Auto heute sicher nicht mehr nach Deutschland fuhr und mussten uns dann wirklich wirklich beeilen, um noch zum Flughafen zu kommen. Ohne all unsere Sachen. Kleidung, Schwimmflossen, Bücher, meine Espressomaschine, wie Sie wissen, reise ich mit Espressomaschine, wenn es sich um mehrere Tage Aufenthalt handelt, und die Lebensmittel. Als die Maschine nach Düsseldorf abends abhob, sah ich meinen Mann ängstlich an und sagte "Haben wir die Wurstbrote noch im Kofferraum?" Ja.
Das Auto brauchte 5 Wochen, bis es nach Deutschland geschleppt war, und dann noch mal eine, bis ich wusste, wo es sich genau befand. Als ich in der Werkstatt anrief und sagte, ich würde gerne mal eben vorbeikommen und meine Sachen holen, sagte der rheinisch-charmante Mann: "Och Ihnen gehört das Messi-Auto?"
Mit dem Auto zu dritt in Urlaub ist mit dem A3 schon sehr auf Kante genäht gewesen, mit dem großen Hund dabei war das letztendlich nicht mehr abbildbar. Somit kam der Jobwechsel, bei dem ich traurigerweise das Auto gar nicht behalten durfte, nicht ungelegen. Die Auswahl des neuen Gefährts habe ich mir nicht leicht gemacht, aber, und jetzt bitte keine Diskussionen, danke, ich musste mich aus ökologischen Gründen für einen Hausfrauen SUV entscheiden. Und das kam so.
Mein Mann ist ja Öko, und auch wenn wir in nichts auf der Welt einer Meinung sind, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir privat nicht fliegen. In den allermeisten Fällen muss das ja nicht sein, und irgendwann in den nächsten Jahren möchte ich mit Ona nach Kalifornien und ihm dort Dinge zeigen, aber alles andere sparen wir uns. Da ich allerdings nicht mit Kind und Kegel mit der Bahn verreisen möchte, fahren wir also Auto, wenn wir in Urlaub fahren. Nun sind wir ja keine Zwerge, und ich brauche in vielen Fällen die Espressomaschine, der Hund braucht auch viel Platz, somit war ein großes Auto leider gesetzt. Eigentlich wäre ein E-Auto die Fortbewegung der Wahl gewesen, da wir aber sehr städtisch und als Straßenparker leben, kam das ladetechnisch schon nicht in Frage. Ein Kombi ebenso wenig, da ich, wenn ich abends spät aus dem Büro komme, selten eine Parklücke finde, wo durchschnittliche Parker sich trauen, einen Smart einzuparken. Ich kann das sehr gut, und moderne Technik hat das ganze Themenfeld ja noch mal neu sortiert, aber man kriegt halt kein 5 Meter Auto in eine 4 Meter Lücke. Den Audi hab ich immer gut unter gekriegt, also durfte das Auto maximal so lang sein wie der A3. Das nächste schwierige Thema ist, dass mein Mann, Sie erinnern sich, ja keine Beine hat und aus 2 Metern Oberkörper besteht. In jedem normalen Auto stößt er oben an, was ihm egal ist, mir auch, aber der Wiederverkaufswert sinkt drastisch, wenn man abgewetzten Stoff am Himmel hat.
Was es also brauchte, war ein Auto, das groß, hoch und kurz war, und das fand ich im Volvo XC40. Ja. Ich fahre einen SUV. Noch. Er muss jetzt nämlich gehen. Aus verschiedenen Gründen.
1) Die Scheinwerfer heißen "Thors Hammer", das fand ich auf eigenartige Weise sexy. Ich hatte vergessen, dass ich ja in dem Auto sitze und die gar nicht sehe, und den Namen sieht man schon erst Recht nicht. Also kein Grund.
2) Ich kann in dem Auto nicht blinken, ohne zu blinken kann ich aber aufgrund diversester Selbstfahrtechniken die Spur nicht wechseln. Halten Sie mich gerne für verrückt, das ist ja spätestens ab "ich fahre aus ökologischen Gründen einen SUV" eh im Raum, aber das Blinkgeräusch ist für mich total off. Der Takt synchronisiert nicht mit mir, und wenn ich an der Ampel stehe, wird er manchmal für 2, 3 Schläge etwas schneller und dann wieder normal off, und dann möchte ich weinen, aussteigen und das Auto zurücklassen. Ich werde vermutlich demnächst sterben, weil ich im Stadtverkehr nicht blinken und auf der Autobahn nicht mehr die Spur wechseln kann.
3) Ich möchte auch Witze über SUVs machen. Ich finde das Konzept ja auch Kacke, fand aber, dass ich (ich fahre wenige Kilometer im normalen Leben) mit dem Nichtfliegenkönnen Punkt eine gute Legitimation vor mir selber habe, aber jedes Mal, wenn ich auf einem Parkplatz soeben noch in die Lücke passe, möchte ich allen Umstehenden zurufen "Ich habe eine wirklich große Familie und einen riesigen Hund und aus Umweltgründen fliegen wir nicht, und als Straßenparker hatten wir keine andere Wahl", das will aber niemand hören, weil ja alle Kopfhörer drin haben und denken "boah, schon wieder so eine Mutti in einer Carpool Schleuder", und das ist schade.
4) Über Tanken sprechen wir besser nicht.
5) Mein erster Tweet aus dem Auto lautete "Das neue Auto gegendert", das war mir beim Probesitzen nicht aufgefallen.
Somit ist diese Entscheidung jetzt gefallen. Ich bin nicht SUV, nicht einmal aus ökologischen Gründen. Das Auto kommt wieder weg, und eventuell miete ich künftig einfach ein größeres, wenn ich damit nach Noordwijk, an die Mosel oder nach Spanien fahren möchte, woanders zieht es mich eh nicht mehr hin. Und jetzt? Was fahre ich jetzt? Ich habe keine Ahnung. Ich mag einen gewissen Komfort, es darf nicht viel verbrauchen, Größe etwa Golf/A3, KEIN Volvo (leider, ich wäre ja theoretisch sehr für Volvo, praktisch brauche ich das Erlebnis nicht mehr), und der Blinkertakt muss ziemlich genau der eines Toyota Corolla von 1993 sein. Gerne Hinweise. Ich denke ja, dass ich wieder beim A3 lande, aber vielleicht fällt ihnen ja was ein, was ich nicht auf dem Schirm habe.
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Samstag, 29. August 2020
It's a long way to the top (if you wanna Rock'n'Roll)
herzbruch, 00:26h
Ich kann leider gar nichts schreiben. Ich weiß nicht, wie ich erklären soll, was zu erklären wäre, ohne zuviel zu sagen. Und ich habe dreimal neu geschrieben. Kenne ich auch nicht so ;-)
Immerhin schickte mir eine Gremienkollegin heute eine Urkunde. Die letzte, die ich bekommen habe, lautete ja "I survived another meeting that should have been an email". Heute diese:

Nur soviel. Liebe Frauen. Wenn sich eine von uns in den Wind stellt, um einer großen Gruppe Männer Ü60 zu sagen, dass sie anderer Meinung ist, schickt ihr keine Dankesemail hinterher. Stellt euch dazu. Nicht, weil sie (ja, natürlich, ich war die im Wind, ich lass ja nix aus) Unterstützung braucht, sonst stünde sie dort nicht, sondern weil aus ihrer Meinung dann die einer Gruppe wird. Und wenn der große Vorsitzende dann der "jungen Kollegin" dankt, guckt bitte angewidert. Sie ist nicht jung, sie muss auch nicht als unerfahren wegsortiert werden, das ist ja, was "junge Kollegin" bedeutet. (Gut, im Vergleich war ich tatsächlich sehr jung). Und wenn dann bedauert wird, dass es anscheinend nicht gelungen ist, die Sache verständlich zu erklären, weil ja nicht alle eine Entscheidung mittragen können (also sie), dann schreibt ihr keine Mail. Sagt, dass ihr das auch nicht mittragt. Sagt, dass ihr das auch alles sehr gut verstanden habt und euch dennoch dagegen entscheidet. Schreibt ihr keine Mail. Stellt euch daneben.
Und zum heiteren Abschluss: Brille im Frauenklo.

Immerhin schickte mir eine Gremienkollegin heute eine Urkunde. Die letzte, die ich bekommen habe, lautete ja "I survived another meeting that should have been an email". Heute diese:

Nur soviel. Liebe Frauen. Wenn sich eine von uns in den Wind stellt, um einer großen Gruppe Männer Ü60 zu sagen, dass sie anderer Meinung ist, schickt ihr keine Dankesemail hinterher. Stellt euch dazu. Nicht, weil sie (ja, natürlich, ich war die im Wind, ich lass ja nix aus) Unterstützung braucht, sonst stünde sie dort nicht, sondern weil aus ihrer Meinung dann die einer Gruppe wird. Und wenn der große Vorsitzende dann der "jungen Kollegin" dankt, guckt bitte angewidert. Sie ist nicht jung, sie muss auch nicht als unerfahren wegsortiert werden, das ist ja, was "junge Kollegin" bedeutet. (Gut, im Vergleich war ich tatsächlich sehr jung). Und wenn dann bedauert wird, dass es anscheinend nicht gelungen ist, die Sache verständlich zu erklären, weil ja nicht alle eine Entscheidung mittragen können (also sie), dann schreibt ihr keine Mail. Sagt, dass ihr das auch nicht mittragt. Sagt, dass ihr das auch alles sehr gut verstanden habt und euch dennoch dagegen entscheidet. Schreibt ihr keine Mail. Stellt euch daneben.
Und zum heiteren Abschluss: Brille im Frauenklo.

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Donnerstag, 27. August 2020
When I'm 64
herzbruch, 21:32h
Als Direktorin Novemberregen aus unruhigem Schlaf erwachte, fand sie sich zu einem grimmigen Vogel verwandelt. Oder heißt es "in einen"? Das ist ja immer die Frage, Präpositionen sind ja so eine Sache, wissenschaftlich ist es hochinteressant, was so hinter einer Präposition passiert, und es stiftet nicht selten Verwirrung. Ich hatte neulich sogar die Ehre, zugeschaltet in eine Landespressekonferenz hineinzugeraten, es ging um Nominalkomplemente (vermintes Gebiet, wissen Sie ja) nach Präpositionen und wie man das so schreibt, und weil ja 2020 ist, gab es eine ganz kritische und nicht wohlgemeinte, knallharte, investigative Journalistenfrage, deren Antwort ich aus der Distanz einfach soufflierte und somit den vortragenden Herrn sehr sattelfest in Fragen der höheren Grammatik wirken ließ. Und das mir, niemandem auf der Welt ist die Frage, ob ein Buchstabe groß oder klein ist, ja egaler. Aber ich wollte über Frau N. kurz sagen: Der Satz ist insofern nicht ganz realitätsnah, dass Frau N. ja gar nicht an oder unter (ist das wie an oder mit?) unruhigem Schlaf leidet, daher kann das gar nicht eintreten, und die sogenannte Verwandlung in eine grimmigen Vogel ist auch nur sogenannt eine Verwandlung, es ist schon viel Gutes da.
Das ist ja auch so ein Großbuchstaben-G, das ich mir in Sekundenschnelle grammatisch erschließen muss, ich habe kein Gefühl, ob das groß oder klein sein muss, ich kann es aber herausfinden. Ich denke, ab einem gewissen Alter ist es sowieso sehr vernünftig, wenn man mehr mit Großbuchstaben hantiert. In der digitalen Welt sind die leider durch Schreien und Pöbeln besetzt, aber wie ich seit vorgestern weiß, werde ich noch genau zwei Jahre haben, in denen ich hier überhaupt irgendwas lesen kann. Dann ist vorbei. Die guten Jahre sind rum. Ich war nämlich vorgestern beim Sehtest, da ich nach zwei Jahren doch noch mal gucken wollte, ob ich eine neue Brille finde. Leser von früher werden sich eventuell erinnern, dass ich mir 2010 eine Brille machen ließ, die erste seit 1995. Ich habe eine angeborene Hornhautverkrümmung geerbt und ab 3 mit einem abgeklebten Auge, wie das damals so war, die Sesamstraße mit Lilo geguckt und sonst eine Brille getragen, mit der Prognose, dass die leichte Fehlsichtigkeit mit Einsetzen der Pubertät verschwinden würde. Offiziell entbrillt wurde ich mit 19, was allerdings keine Rückschlüsse auf das Einsetzen meiner Pubertät zulässt. Irgendwas war da falsch prognostiziert. Dann also viele Jahre keine Brille, und 2010 kam dann eine, die nur an meinen Frankfurttagen und nur im Büro zum Einsatz kam. Vielleicht erinnern Sie sich an die Geschichte, wie ich den 3jährigen Ona mal mitnehmen musste, und während ich so vorne im Hörsaal stand und er hinter mir am Pult Dschungelbuch hätte schauen sollen, hörte ich hinter mir kleine Schritte, dann zupfte er mir am Kleid und dachte zu flüstern (er kann bis heute nicht gut flüstern): "Mama, ich finde, du siehst voll schön aus mit der Brille." Eventuell ist dieser Moment alleinverantwortlich für den Lehrermangel in Hessen (gibt es einen? Obwohl, gibt ja immer einen, oder), weil vermutlich 50 angehende Lehrerinnen in dem Moment entschieden, ganz viele Kinder zu kriegen. Die Jungs hat er am Ende des gleichen Semesters dann gekriegt mit einem sehr selbstbewussten "Hey Studenten, könnt ihr eigentlich alle ohne Stützräder Fahrrad fahren?", während ich gerade ein kunstvolles Tafelbild erstellte. Egal, wo war ich.
2010, die Brille entsprach irgendwann nicht mehr der Optik der Zeit, und dank meiner liebevollen Pflege waren die Gläser auch nicht mehr in einem Zustand, dass man noch irgendwas hätte sehen können, also entschied ich mich 2018, eine neue Brille zu kaufen. Ich ging in einen sehr großen Optikerladen, allerdings allein, das war eventuell falsch, ließ meine Augen vermessen und suchte eine Brille aus, die mir gut vorkam. Als ich die Brille abholte, sah mein Mann mich an und sagte den Satz "Du siehst aus, als hättest du das Down Syndrom". Nein, keine Diskussion, ich habe überhaupt nichts gegen Menschen mit Down Syndrom. Aber die Brille und ich sind nicht glücklich miteinander geworden, insbesondere, weil ich gar nichts durch sie sehen konnte. Laut Messung hatten meine Werte sich von Fensterglas links, -0,5 rechts im Jahr 2010 verschlechtert auf -0,5 und -1,25. Das hätte ich gar nicht so gedacht, aber man ist ja nicht immer so aufmerksam mit sich selbst.
Zwei Jahre also wieder keine Brille, aber jetzt ist der Moment gekommen, wo ich denke, es wird Zeit. Aus verschiedenen Gründen, nicht allen, aber mehreren. Also ging ich vorgestern zu einem Optiker, der beim Messen irgendwann sagte "Entspannen Sie sich, das ist kein Wettbewerb", und nein, das war mir schon klar, aber ich habe immer sehr große Sorge, dass ich dann etwas besser oder schlechter finde, was gar nicht sein kann, und dann sagt der Messende "das kann aber gar nicht sein", und dann wäre mir das sehr unangenehm. Ergebnis ist jedenfalls -0,25 und -0,5, und auch wenn er der festen Überzeugung war, ich müsse doch verdammt noch mal Probleme beim Lesen haben, hatte ich leider keine Probleme beim Lesen, prognostiziert ist aber, dass das maximal noch 2 Jahre gut geht. Da wissen wir ja auch, was wir von solchen Prognosen zu halten haben.
Ein Brillenmodell, das mir gefällt, hatte er leider nicht, und da ich sehr genau wusste, was ich möchte, habe ich mir auch gar nicht erst die Mühe gemacht, durch 100 Läden zu laufen, sondern habe mit ihm abgemacht, dass ich ihm ein Gestell bringe, welches ich mir schicken lasse, und er verarbeitet das dann weiter zu einer Brille. Und da ich gelernt habe, ist der Prozess jetzt mehrstufig aufgebaut: ich habe 20 Brillen ausgesucht, die auf 10 reduziert, diese 10 dann modernster KI auf mein Gesicht appliziert und dann von Frau N und Frau C aussuchen lassen, welche 4 zur Anprobe geschickt werden, die sind jetzt gerade geliefert worden, ich habe allerdings noch keine gute Meinung. Mein allergrößtes Hauptproblem mit Brillen sind Bügel. Ich trage keine Applikationen. Nie. Nicht an mir, also kein Schmuck, nicht an Kleidung, also keine sichtbaren Labels und Aufdrucke, und auch am allerliebsten nicht auf Brillenbügeln. Auf dem Bügel meiner Sonnenbrille steht der Name meines Mannes. Das signalisiert unrealistische Besitzverhältnisse. Jedenfalls hat die Brille, die mir von vorne am allerbesten gefällt, leider Nieten auf den Bügeln. Das finde ich sehr schwierig, Nieten bilden mich schlecht ab. Die Brille, die mir am zweitbesten von vorne gefällt, hat leider einen sehr klobigen dicken Schriftzug, immerhin Silber, und eigentlich nett, aber ich will lieber all das nicht. Dann gibt es eine, die toll ist, aber zu breit für mein Gesicht, was ich so schmeichelhaft finde, dass sie ein echter Kandidat sein könnte, aber sie fühlt sich irgendwie schlecht verarbeitet an, das ist auch wieder nicht gut, und dann gibt es eine, die ist eigentlich perfekt, mit wirklich unfassbar schlichten und schönen Bügeln, sie ist von vorne aber leider nicht die mit den Nieten. Einen Umbau werde ich nicht in Erwägung ziehen.
Das ist ja auch so ein Großbuchstaben-G, das ich mir in Sekundenschnelle grammatisch erschließen muss, ich habe kein Gefühl, ob das groß oder klein sein muss, ich kann es aber herausfinden. Ich denke, ab einem gewissen Alter ist es sowieso sehr vernünftig, wenn man mehr mit Großbuchstaben hantiert. In der digitalen Welt sind die leider durch Schreien und Pöbeln besetzt, aber wie ich seit vorgestern weiß, werde ich noch genau zwei Jahre haben, in denen ich hier überhaupt irgendwas lesen kann. Dann ist vorbei. Die guten Jahre sind rum. Ich war nämlich vorgestern beim Sehtest, da ich nach zwei Jahren doch noch mal gucken wollte, ob ich eine neue Brille finde. Leser von früher werden sich eventuell erinnern, dass ich mir 2010 eine Brille machen ließ, die erste seit 1995. Ich habe eine angeborene Hornhautverkrümmung geerbt und ab 3 mit einem abgeklebten Auge, wie das damals so war, die Sesamstraße mit Lilo geguckt und sonst eine Brille getragen, mit der Prognose, dass die leichte Fehlsichtigkeit mit Einsetzen der Pubertät verschwinden würde. Offiziell entbrillt wurde ich mit 19, was allerdings keine Rückschlüsse auf das Einsetzen meiner Pubertät zulässt. Irgendwas war da falsch prognostiziert. Dann also viele Jahre keine Brille, und 2010 kam dann eine, die nur an meinen Frankfurttagen und nur im Büro zum Einsatz kam. Vielleicht erinnern Sie sich an die Geschichte, wie ich den 3jährigen Ona mal mitnehmen musste, und während ich so vorne im Hörsaal stand und er hinter mir am Pult Dschungelbuch hätte schauen sollen, hörte ich hinter mir kleine Schritte, dann zupfte er mir am Kleid und dachte zu flüstern (er kann bis heute nicht gut flüstern): "Mama, ich finde, du siehst voll schön aus mit der Brille." Eventuell ist dieser Moment alleinverantwortlich für den Lehrermangel in Hessen (gibt es einen? Obwohl, gibt ja immer einen, oder), weil vermutlich 50 angehende Lehrerinnen in dem Moment entschieden, ganz viele Kinder zu kriegen. Die Jungs hat er am Ende des gleichen Semesters dann gekriegt mit einem sehr selbstbewussten "Hey Studenten, könnt ihr eigentlich alle ohne Stützräder Fahrrad fahren?", während ich gerade ein kunstvolles Tafelbild erstellte. Egal, wo war ich.
2010, die Brille entsprach irgendwann nicht mehr der Optik der Zeit, und dank meiner liebevollen Pflege waren die Gläser auch nicht mehr in einem Zustand, dass man noch irgendwas hätte sehen können, also entschied ich mich 2018, eine neue Brille zu kaufen. Ich ging in einen sehr großen Optikerladen, allerdings allein, das war eventuell falsch, ließ meine Augen vermessen und suchte eine Brille aus, die mir gut vorkam. Als ich die Brille abholte, sah mein Mann mich an und sagte den Satz "Du siehst aus, als hättest du das Down Syndrom". Nein, keine Diskussion, ich habe überhaupt nichts gegen Menschen mit Down Syndrom. Aber die Brille und ich sind nicht glücklich miteinander geworden, insbesondere, weil ich gar nichts durch sie sehen konnte. Laut Messung hatten meine Werte sich von Fensterglas links, -0,5 rechts im Jahr 2010 verschlechtert auf -0,5 und -1,25. Das hätte ich gar nicht so gedacht, aber man ist ja nicht immer so aufmerksam mit sich selbst.
Zwei Jahre also wieder keine Brille, aber jetzt ist der Moment gekommen, wo ich denke, es wird Zeit. Aus verschiedenen Gründen, nicht allen, aber mehreren. Also ging ich vorgestern zu einem Optiker, der beim Messen irgendwann sagte "Entspannen Sie sich, das ist kein Wettbewerb", und nein, das war mir schon klar, aber ich habe immer sehr große Sorge, dass ich dann etwas besser oder schlechter finde, was gar nicht sein kann, und dann sagt der Messende "das kann aber gar nicht sein", und dann wäre mir das sehr unangenehm. Ergebnis ist jedenfalls -0,25 und -0,5, und auch wenn er der festen Überzeugung war, ich müsse doch verdammt noch mal Probleme beim Lesen haben, hatte ich leider keine Probleme beim Lesen, prognostiziert ist aber, dass das maximal noch 2 Jahre gut geht. Da wissen wir ja auch, was wir von solchen Prognosen zu halten haben.
Ein Brillenmodell, das mir gefällt, hatte er leider nicht, und da ich sehr genau wusste, was ich möchte, habe ich mir auch gar nicht erst die Mühe gemacht, durch 100 Läden zu laufen, sondern habe mit ihm abgemacht, dass ich ihm ein Gestell bringe, welches ich mir schicken lasse, und er verarbeitet das dann weiter zu einer Brille. Und da ich gelernt habe, ist der Prozess jetzt mehrstufig aufgebaut: ich habe 20 Brillen ausgesucht, die auf 10 reduziert, diese 10 dann modernster KI auf mein Gesicht appliziert und dann von Frau N und Frau C aussuchen lassen, welche 4 zur Anprobe geschickt werden, die sind jetzt gerade geliefert worden, ich habe allerdings noch keine gute Meinung. Mein allergrößtes Hauptproblem mit Brillen sind Bügel. Ich trage keine Applikationen. Nie. Nicht an mir, also kein Schmuck, nicht an Kleidung, also keine sichtbaren Labels und Aufdrucke, und auch am allerliebsten nicht auf Brillenbügeln. Auf dem Bügel meiner Sonnenbrille steht der Name meines Mannes. Das signalisiert unrealistische Besitzverhältnisse. Jedenfalls hat die Brille, die mir von vorne am allerbesten gefällt, leider Nieten auf den Bügeln. Das finde ich sehr schwierig, Nieten bilden mich schlecht ab. Die Brille, die mir am zweitbesten von vorne gefällt, hat leider einen sehr klobigen dicken Schriftzug, immerhin Silber, und eigentlich nett, aber ich will lieber all das nicht. Dann gibt es eine, die toll ist, aber zu breit für mein Gesicht, was ich so schmeichelhaft finde, dass sie ein echter Kandidat sein könnte, aber sie fühlt sich irgendwie schlecht verarbeitet an, das ist auch wieder nicht gut, und dann gibt es eine, die ist eigentlich perfekt, mit wirklich unfassbar schlichten und schönen Bügeln, sie ist von vorne aber leider nicht die mit den Nieten. Einen Umbau werde ich nicht in Erwägung ziehen.
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