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Sonntag, 12. September 2021
Duel +1
herzbruch, 22:53h
Bloggen statt Triell, ich werte das als weiteren Schritt im Sinne der Entschleunigung. Mal gucken, wann es mit mir durchgeht und ich einfach in gewohnter Manier alles aufschreibe, was ich eigentlich schreien möchte. Gerade hat Herr Laschet verkündet, eine Frage nicht beantworten zu wollen, das ist in Ordnung, ich denke, dass all die, die in den letzten Wochen die Aussagen der Kandidat*innen und Generalsekretäre und anderer Großkopferter gehört haben, alles gehört haben, was es zu hören gibt. Wir können daher abkürzen. Die Grünen haben den besten Plan, Frau Baerbock kann das, was sie im Start aus Dummheit verloren hat, aber jetzt nicht mehr reinholen, Scholz ist auch dabei und versucht weiterhin, einfach nichts zu machen, dann kann er auch nichts falsch machen, und das ist sein dickstes Pfund, und die Union möchte von Vielverdienern und konservativen Senioren gewählt werden und scheut sich zu diesem Zwecke nicht, uns alle intellektuell bis aufs Äußerste zu beleidigen, aber das ist in Ordnung. Ich sehe jetzt erst einmal für den Moment, dass ein Kanzler Laschet eventuell verhindert werden könnte, und damit ist ja schon mal viel gewonnen.
Ich hätte fast, wäre sie nicht so langweilig gewesen, die Brandrede von Markus Söder auf dem CSU Parteitag gehört, dann hob er allerdings an mit dem Satz "Menschen erzählen, der Impfstoff mache impotent. Ich selber habe letztens" und dann klickte ich schnell weg, das berührt einen Teil von Markus Söders Leben, den ich nicht erklärt bekommen möchte. Ich möchte das nicht wissen. Mir scheint, dass die Union ihre große Angst vor dem Reißen der 5% Marke (ich könnte jetzt schnell eine kleine Regressionsanalyse rechnen und gucken, wo wir theoretisch landen würden, wenn die Talfahrt bis zum 26. weiterginge, aber erstens wissen wir ja, wieviele Leute ohne größeren Plan einfach wählen, was sie halt so wählen, irgendwann ist also rock bottom hit, und außerdem ist ja noch Wochenende, Regressionsanalysen rechne ich nur an Werktagen) kollektiv umgelenkt haben auf Angst vor dem Kommunismus. Ich kann das nicht mehr hören, Sie auch nicht, daher muss das nicht weiter besprochen werden. Gestern führte ich ein Gespräch mit einen guten Freund, selbständig, momentan symptomfrei autoimmunerkrankt, aber nicht sicher, wie lange das noch gut geht, finanziell gut aufgestellt, verheiratet ein Kind, Frau in sehr guter Position im öffentlichen Dienst, und so jemand, der alles immer sehr risikofrei und vorausschauend macht. Also anders als ich. Er hat eine Immobilie und diverse Anlageprodukte zur Altersvorsorge, beide haben durchaus auch mal in die Rente eingezahlt, und jetzt haben sie mal ihre Rente prüfen lassen und voila, noch immer klafft ein Loch von 500.000 Euro. So. Ich habe keine Angst vor Linksrutsch. Ich habe Angst davor, dass keiner mir, okay, mir nicht, ich bin Unternehmerin - nicht zuletzt, weil ich aus hochbezahlter Position wegging, weil Rente sowieso nix ist, was ich mit reinrechnen würde, wer weiß, wie das alles gehen soll - aber vielleicht Millionen von anderen, mal ein gutes Konzept für die Rente vorlegt. Ich habe auch Angst davor, dass mir jetzt jedes Jahr irgendwann die Einliegerwohnung im Souterrain vollläuft, so wie neulich, das erste Mal seit 1957, zumindest seit dann wissen wir es sicher. Gut, das kann man ja jetzt auch nicht mehr rückgängig machen, indem man 2095 aus der Kohle aussteigt, aber ich fände es eine wirklich gute Idee, die ein oder andere gerne auch erzwungene Maßnahme politisch durchzusetzen, die der Welt dabei hilft, dass der Wohnbereich im Hochparterregeschoss perspektivisch bewohnbar bleibt, sonst wird meine persönliche Rentenlücke nämlich immens viel größer. Ich bin übrigens mehr als bereit, dafür einfach viel mehr Steuern zu zahlen. Mein Leben würde sich nicht ändern, die Welt aber ja vielleicht doch. Davor habe ich Angst, und dem kann man nur mit realistischen Konzepten, sinnvollen Inhalten und politischer Neuausrichtung begegnen. Ich habe keine Angst vor einem Linksrutsch.
Jetzt hat Laschet gerade gesagt, dass die Grenze gegen Rechts steht und er die geistigen Brandstifter bekämpft, von Maaßen wollte er sich drei Minuten vorher nicht distanzieren, er wähle ja in Aachen. Und damit hab ich mich für heute auch eigentlich genug gelangweilt.

Ich hätte fast, wäre sie nicht so langweilig gewesen, die Brandrede von Markus Söder auf dem CSU Parteitag gehört, dann hob er allerdings an mit dem Satz "Menschen erzählen, der Impfstoff mache impotent. Ich selber habe letztens" und dann klickte ich schnell weg, das berührt einen Teil von Markus Söders Leben, den ich nicht erklärt bekommen möchte. Ich möchte das nicht wissen. Mir scheint, dass die Union ihre große Angst vor dem Reißen der 5% Marke (ich könnte jetzt schnell eine kleine Regressionsanalyse rechnen und gucken, wo wir theoretisch landen würden, wenn die Talfahrt bis zum 26. weiterginge, aber erstens wissen wir ja, wieviele Leute ohne größeren Plan einfach wählen, was sie halt so wählen, irgendwann ist also rock bottom hit, und außerdem ist ja noch Wochenende, Regressionsanalysen rechne ich nur an Werktagen) kollektiv umgelenkt haben auf Angst vor dem Kommunismus. Ich kann das nicht mehr hören, Sie auch nicht, daher muss das nicht weiter besprochen werden. Gestern führte ich ein Gespräch mit einen guten Freund, selbständig, momentan symptomfrei autoimmunerkrankt, aber nicht sicher, wie lange das noch gut geht, finanziell gut aufgestellt, verheiratet ein Kind, Frau in sehr guter Position im öffentlichen Dienst, und so jemand, der alles immer sehr risikofrei und vorausschauend macht. Also anders als ich. Er hat eine Immobilie und diverse Anlageprodukte zur Altersvorsorge, beide haben durchaus auch mal in die Rente eingezahlt, und jetzt haben sie mal ihre Rente prüfen lassen und voila, noch immer klafft ein Loch von 500.000 Euro. So. Ich habe keine Angst vor Linksrutsch. Ich habe Angst davor, dass keiner mir, okay, mir nicht, ich bin Unternehmerin - nicht zuletzt, weil ich aus hochbezahlter Position wegging, weil Rente sowieso nix ist, was ich mit reinrechnen würde, wer weiß, wie das alles gehen soll - aber vielleicht Millionen von anderen, mal ein gutes Konzept für die Rente vorlegt. Ich habe auch Angst davor, dass mir jetzt jedes Jahr irgendwann die Einliegerwohnung im Souterrain vollläuft, so wie neulich, das erste Mal seit 1957, zumindest seit dann wissen wir es sicher. Gut, das kann man ja jetzt auch nicht mehr rückgängig machen, indem man 2095 aus der Kohle aussteigt, aber ich fände es eine wirklich gute Idee, die ein oder andere gerne auch erzwungene Maßnahme politisch durchzusetzen, die der Welt dabei hilft, dass der Wohnbereich im Hochparterregeschoss perspektivisch bewohnbar bleibt, sonst wird meine persönliche Rentenlücke nämlich immens viel größer. Ich bin übrigens mehr als bereit, dafür einfach viel mehr Steuern zu zahlen. Mein Leben würde sich nicht ändern, die Welt aber ja vielleicht doch. Davor habe ich Angst, und dem kann man nur mit realistischen Konzepten, sinnvollen Inhalten und politischer Neuausrichtung begegnen. Ich habe keine Angst vor einem Linksrutsch.
Jetzt hat Laschet gerade gesagt, dass die Grenze gegen Rechts steht und er die geistigen Brandstifter bekämpft, von Maaßen wollte er sich drei Minuten vorher nicht distanzieren, er wähle ja in Aachen. Und damit hab ich mich für heute auch eigentlich genug gelangweilt.
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Samstag, 11. September 2021
Laundry day
herzbruch, 10:41h
Das Internet ist langsam. Es ist Samstag vor 8 Uhr morgens, und das Internet ist langsam. Samstags vor 8 bin ich meist auch noch ein bisschen langsam, was dazu führt, dass ich noch viel wütender werde, wenn irgendetwas anderes noch dazu beiträgt, dass meine Prozesse noch träger werden. Wie jetzt das Internet. Ich hasse das Internet. Und an dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen: I'm playing fast and loose mit dem Wort "Hass". Es gibt vereinzelt Momente, in denen ich aus Gründen der Überspitzung, das ist künstlerische Freiheit, maßlos übertreibe. Das habe ich schon immer gemacht, ich finde das lustig und umgebe mich auch gern mit Menschen, die das auch lustig finden. So wie Frau N zum Beispiel, die regelmäßig Dinge und Menschen nicht hasst, sondern verachtet (und jetzt müssen Sie sich einen ganz furchtbar verächtlichen Tonfall dazu vorstellen.) Sagen wir es so. Wenn ich etwas hasse oder Frau N etwas verachtet, so ist das Ausdruck, dass wir etwas gerade nicht gut finden. Mehr ist da nicht. Wenn ich also zum Beispiel Bienen hasse, so ist das Ausdruck, dass ich Bienen gerade nicht gut finde, zum Beispiel, weil sie soeben fast die eine große Liebe meines Lebens getötet haben. Dem Hund geht es übrigens hervorragend, danke der Nachfrage. Insgesamt bin ich fast uneingeschränkt *für* die Biene, kenne ihre Relevanz und habe über Jahre einen Garten mitten in der Stadt geschaffen, der ein einziges Bienennährgehölz ist und den nur Irre ohne Schutzkleidung jemals betreten würden. Wegen der Wespen (Irre = Übertreibung, langsam verstehen Sie das Konzept).
So sitze ich nun also im Wohnzimmer, starre auf ein Problem, welches Herr H sich selber eingebrockt hat, und denke: Egal. So kam das Kind nämlich am Dienstag mit der Trikottasche vom Training, wir sollten bitte die Trikots aufbewahren, gerne vorher waschen. Da musste ich dann SEHR LAUT werden, denn es ist so: Ich bewahre in diesem Leben nichts mehr auf, nicht für mich, und schon gar nicht für andere. Ich könnte ja sehr viele Dinge im Souterrain aufbewahren, aber da ist dank Starkregen jetzt eine 85 m2 große Ruine, und wenn ich ehrlich sein soll, kämpfe ich seit sechs Jahren wie eine Löwin dagegen an, dort Sachen aufzubewahren. Wir bewahren im Gartenhaus bereits 12 Laptops für den Verein auf, und jedes Mal, wenn ich dort reinkomme, möchte ich vor Wut schreien. ICH MÖCHTE NICHTS AUFBEWAHREN.
Und schon gar nicht möchte ich Trikots waschen. Jetzt können Sie sagen, dass das ja nun mal dazu gehört, wenn so ein Kindelein in einem Verein engagiert ist. Wir haben uns allerdings direkt auf zwei Wegen davon freigekauft - jawohl - Trikots zu waschen. Ich möchte noch kurz einschieben, dass ich jeden einzelnen Tag meines Lebens weinen muss, weil ich dem Wäscheberg nicht Herr werde. Das ist sehr traurig. Ich brauche dafür keine Trikottasche. Egal, jedenfalls ist es so, dass ich einmal im Jahr eine beeindruckende Summe an den Förderverein der Nachwuchsmannschaften spende, um nicht die Trikots waschen zu müssen, ja, so eine bin ich, und - und das ist das bessere Argument - Herr H. hat in den letzten 5 Jahren jedes einzelne ihm angetragene Amt im Verein übernommen (bis auf Schiri, das wäre eher mein Job, aber ich habe ja Siehe oben), bewahrt IN MEINEM WOHNRAUM die IT aller Jugendmannschaften auf, ist Zeitnehmer auch für Auswärtsspiele, an denen sein Kind gar nicht teilnimmt, den kann man ja immer gut Sonntags um 7 Uhr anrufen mit einer Spezialaufgabe, er organisiert diesen Bereich und verantwortet die IT für die gesamte Handballabteilung (ja, ich habe *so* gelacht, Sie hören richtig. Unvergessen der Tag, als er 10 neue IPads einrichten sollte für die Trainer und erst einmal mich fragen musste, wie man so ein IPad wohl einschaltet, aber gut, er macht es halt gerne.) Dafür, dass es gleich zwei D-Jugend Mannschaften gibt, ist es zumindest erstaunlich, dass alle doofen Jobs bei einer Spielerfamilie gebündelt sind, aber Herr H macht das alles ja gerne.
Langer Rede, kurzer Sinn. Was wir nicht gerne machen, ist Trikottasche aufbewahren. Jetzt ist gleich Saisoneröffnung, der Trainer bat Herrn H gestern morgen darum, die Ersatztrikots mitzubringen, gestern abend spät wusch dieser die also, und jetzt sind die Torwarthosen natürlich nass, wir haben den Trockner entsorgt und das alles ist gar nicht mein Problem, aber vermutlich werden heute mittag zwei D-Jugend Torwarte mit nacktem Hintern zur Saisoneröffnung auflaufen. Da ich ja reflexartig Probleme löse, wenn ich sie sehe, habe ich Herrn H soeben geweckt und ihm vorgeschlagen, doch einfach mal aufzustehen und sich darum zu kümmern, dass er irgendjemanden findet, der einen Trockner hat und ihm die Torwarthosen trocknet. Und heute mittag werde ich dem Trainer ganz wertschätzend sagen, dass ich das logistisch und räumlich bis zu Jonathans Eintritt in die 1. Herren nicht abbilden kann, Ersatztrikots (dazu sei gesagt: Jedes Kind hat das Trikot immer bei sich, alle Eltern waschen selber, es gibt also nur einen einzigen Extra-Waschjob für 30 Familien) zu waschen oder in meinem Wohnraum aufzubewahren, da das neben den X Stunden, die Herr H schon von seinem wöchentlichen Haushaltskontingent abzieht, um IT durch die Gegend zu fahren oder Zeitnehmer auszubilden, einfach für uns als vollzeitberufstätige Menschen mit verschimmelter Kellerruine derzeit nicht leistbar ist, zumal ich ja entschleunige, nicht wasche... aber wenn das nicht anders zu lösen sei, würden wir uns leider nach einem Verein umsehen müssen, der Verständnis für die Gesamtsituation hat und der eine andere Lösung anbietet. Jeden anderen Kackjob würde Herr H natürlich in gewohnter Qualität weiterhin annehmen. Und dann wird der Trainer verstehen, dass ich für den lustigen Effekt übertrieben habe, und dann ist das Thema mit den Trikots für die Saison 2021/22 ja auch schon wieder erledigt.

So sitze ich nun also im Wohnzimmer, starre auf ein Problem, welches Herr H sich selber eingebrockt hat, und denke: Egal. So kam das Kind nämlich am Dienstag mit der Trikottasche vom Training, wir sollten bitte die Trikots aufbewahren, gerne vorher waschen. Da musste ich dann SEHR LAUT werden, denn es ist so: Ich bewahre in diesem Leben nichts mehr auf, nicht für mich, und schon gar nicht für andere. Ich könnte ja sehr viele Dinge im Souterrain aufbewahren, aber da ist dank Starkregen jetzt eine 85 m2 große Ruine, und wenn ich ehrlich sein soll, kämpfe ich seit sechs Jahren wie eine Löwin dagegen an, dort Sachen aufzubewahren. Wir bewahren im Gartenhaus bereits 12 Laptops für den Verein auf, und jedes Mal, wenn ich dort reinkomme, möchte ich vor Wut schreien. ICH MÖCHTE NICHTS AUFBEWAHREN.
Und schon gar nicht möchte ich Trikots waschen. Jetzt können Sie sagen, dass das ja nun mal dazu gehört, wenn so ein Kindelein in einem Verein engagiert ist. Wir haben uns allerdings direkt auf zwei Wegen davon freigekauft - jawohl - Trikots zu waschen. Ich möchte noch kurz einschieben, dass ich jeden einzelnen Tag meines Lebens weinen muss, weil ich dem Wäscheberg nicht Herr werde. Das ist sehr traurig. Ich brauche dafür keine Trikottasche. Egal, jedenfalls ist es so, dass ich einmal im Jahr eine beeindruckende Summe an den Förderverein der Nachwuchsmannschaften spende, um nicht die Trikots waschen zu müssen, ja, so eine bin ich, und - und das ist das bessere Argument - Herr H. hat in den letzten 5 Jahren jedes einzelne ihm angetragene Amt im Verein übernommen (bis auf Schiri, das wäre eher mein Job, aber ich habe ja Siehe oben), bewahrt IN MEINEM WOHNRAUM die IT aller Jugendmannschaften auf, ist Zeitnehmer auch für Auswärtsspiele, an denen sein Kind gar nicht teilnimmt, den kann man ja immer gut Sonntags um 7 Uhr anrufen mit einer Spezialaufgabe, er organisiert diesen Bereich und verantwortet die IT für die gesamte Handballabteilung (ja, ich habe *so* gelacht, Sie hören richtig. Unvergessen der Tag, als er 10 neue IPads einrichten sollte für die Trainer und erst einmal mich fragen musste, wie man so ein IPad wohl einschaltet, aber gut, er macht es halt gerne.) Dafür, dass es gleich zwei D-Jugend Mannschaften gibt, ist es zumindest erstaunlich, dass alle doofen Jobs bei einer Spielerfamilie gebündelt sind, aber Herr H macht das alles ja gerne.
Langer Rede, kurzer Sinn. Was wir nicht gerne machen, ist Trikottasche aufbewahren. Jetzt ist gleich Saisoneröffnung, der Trainer bat Herrn H gestern morgen darum, die Ersatztrikots mitzubringen, gestern abend spät wusch dieser die also, und jetzt sind die Torwarthosen natürlich nass, wir haben den Trockner entsorgt und das alles ist gar nicht mein Problem, aber vermutlich werden heute mittag zwei D-Jugend Torwarte mit nacktem Hintern zur Saisoneröffnung auflaufen. Da ich ja reflexartig Probleme löse, wenn ich sie sehe, habe ich Herrn H soeben geweckt und ihm vorgeschlagen, doch einfach mal aufzustehen und sich darum zu kümmern, dass er irgendjemanden findet, der einen Trockner hat und ihm die Torwarthosen trocknet. Und heute mittag werde ich dem Trainer ganz wertschätzend sagen, dass ich das logistisch und räumlich bis zu Jonathans Eintritt in die 1. Herren nicht abbilden kann, Ersatztrikots (dazu sei gesagt: Jedes Kind hat das Trikot immer bei sich, alle Eltern waschen selber, es gibt also nur einen einzigen Extra-Waschjob für 30 Familien) zu waschen oder in meinem Wohnraum aufzubewahren, da das neben den X Stunden, die Herr H schon von seinem wöchentlichen Haushaltskontingent abzieht, um IT durch die Gegend zu fahren oder Zeitnehmer auszubilden, einfach für uns als vollzeitberufstätige Menschen mit verschimmelter Kellerruine derzeit nicht leistbar ist, zumal ich ja entschleunige, nicht wasche... aber wenn das nicht anders zu lösen sei, würden wir uns leider nach einem Verein umsehen müssen, der Verständnis für die Gesamtsituation hat und der eine andere Lösung anbietet. Jeden anderen Kackjob würde Herr H natürlich in gewohnter Qualität weiterhin annehmen. Und dann wird der Trainer verstehen, dass ich für den lustigen Effekt übertrieben habe, und dann ist das Thema mit den Trikots für die Saison 2021/22 ja auch schon wieder erledigt.
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Donnerstag, 9. September 2021
Chancellor Mörkel
herzbruch, 10:09h
So, nach einer Nacht darüber schlafen habe ich beschlossen, dass Sie entweder einfach selber das gestrige Gespräch von Angela Merkel und Chimamanda Ngozi Adichie im Gespräch mit Miriam Meckel & Léa Steinacker hören müssen, oder halt nicht. Ich möchte den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten, *wie* wenig gelungen ich das Konzept und die Gesprächsführung von Meckel und Steinacker insgesamt fand. Was die beiden Gäste ganz offensichtlich am liebsten gemacht hätten, wäre gewesen, sich einfach miteinander zu unterhalten. So hatten die Gastgeberinnen vollkommen langweilige und in jedem Fall total überintellektualisierte Fragen vorbereitet, die zum Beispiel Frau Adichie ab dem zweiten Versuch schon gar nicht mehr beantworten wollte. Das fehlt in dem Audiomitschnitt übrigens sehr, ich habe gerade kurz reingehört: die Stimmungslage, dass man bei jeder Frage gespannt die Luft anhält, weil nicht klar ist, ob Adichie Miriam Meckel gleich zum Frühstück isst, wird in dem Audiodokument leider nicht so gut transportiert wie im Saal. Ich hätte an Meckels Stelle nicht sein wollen.
Und jetzt verrate ich Ihnen etwas, was mich wieder eine Horde Leser*innen kosten wird, ich mache es aber dennoch. Ich fand Merkel toll. Ich fand alles an ihr toll, und ich bin sehr froh, sie noch einmal in ihrem Amt live gesehen zu haben. Wie sie in den Raum geführt wird und sofort eine umfängliche Präsenz hat, ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass sie natürlich das halbe Schauspielhaus mit Personenschutz füllen kann. Sie ist (für mich) eine Person mit unfassbar viel Ausstrahlung. Jede ihrer Antworten fand ich klug, ich konnte - glaube ich - recht gut sehen, dass sie die Gesprächsführung ebenso wie Frau Adichie nicht sehr zu schätzen wusste, also führte sie in Teilen das Gespräch einfach selbst, dazu hätte ich sie noch viel mehr ermutigen wollen. Sie war schlagfertig, wie man sie kennt, trocken und offensichtlich äußerst interessiert an ihrer Gesprächspartnerin, sagte kluge und witzige Sachen und verströmte insgesamt diese Kombination von Klugheit und Unaufgeregtheit, die ich an ihr so sehr schätze und die ich in weiter Zukunft für mich als Aura schon mal vorbereite (muss aber an Klugheit sowie an Unaufgeregtheit noch sehr zulegen).
Aber ich habe ein persönliches Problem mit Frau Merkel.
Ich bin sehr sehr froh, 16 Jahre eine Frau als Kanzlerin gehabt zu haben, die es nicht nur mit Beharrlichkeit (oder Aussitzen) bis an die deutsche Spitze geschafft hat, sondern die dann in dieser Funktion geschafft hat, in der Welt viele Fäden zusammen zu halten. Hätten Sie sich Martin Schulz, dessen schärfstes argumentatives Schwert war "Ich hab Herrn XY angerufen, der fand das auch schlecht" auf einem Sofa zwischen Erdogan, Putin und Trump vorstellen können? Ich nicht. Ich habe das an ihr immer sehr bewundert, sich nie aus der Reserve locken lassen, nie ein unbedachtes Wort, nie in die Karten gucken lassen, und mit einer gewissen Kühle die eigenen Ziele stur verfolgen. Sie hat ein Rollenmodell geliefert, das über alle Klischees über Frauen in Führungspositionen erhaben war. Und das mit einer fehlenden Selbstverliebtheit, die ihresgleichen sucht. Jedes Jahr die gleiche Klamotte in Bayreuth, egal, was die Bild wieder schreibt, das Kleid ist noch gut, ich habe andere Aufgaben. Immer regungslos da sitzen, wenn man über den grünen Klee gelobt wird, ist ja egal, ich hab hier einen Job, bitte weiter im Text. Nie kopflos reagieren, wenn Seehofer mich 15 Minuten wie ein Schulkind neben sich stehen lassen möchte, während er eine Rede hält, bleib ich halt da stehen und mach die Raute, wenn's schön für ihn ist, bitte. Ich fand all die Jahre all das an ihr toll, uneingeschränkte Souveränität, vollkommene Ruhe. Ein Bild von weiblicher Führung, das Vorurteile bricht. Aber es gibt ein Problem.
Gleichzeitig ist es nämlich so: Das Kabinett Merkel ist - bitte verzeihen Sie den Ausdruck - ein einziger Scheißhaufen. Und das habe ich ihr sehr übel genommen. Ich habe natürlich weder Ahnung von noch Erfahrung mit Diplomatie, und ich kann mir noch nicht mal im Ansatz vorstellen, wie geschmeidig und flexibel sich eine Bundeskanzlerin aufstellen muss, um ein Bündnis mit Seehofers CSU und der SPD gelingen zu lassen, doch die kluge Person, die sie ist, hätte doch innerlich ein bisschen sterben müssen, als irgendjemand gesagt hat: "Komm, BMBF, das kriegt Karliczek." Ich kann mich noch nicht einmal dahinbewegen, zu denken, dass das ihre eigene Idee gewesen sein könnte. Scheuer. Bär. Der kometenhafte Aufstieg von Kramp-Karrenbauer. Das alles hätte doch niemals passieren dürfen. Die gesamte CDU in der Form, in der wir sie kennen, Maskendeals and all, hätte niemals passieren dürfen. Und wie gesagt. Ich weiß gar nichts über Diplomatie. Aber spätestens nach der vierten gewonnenen Wahl hätte ich mir gedacht, dass man den Chefinnenbonus ausspielen kann und die geballte Inkompetenz einfach wegfegt. Ihr Job als Kanzlerin war es, das Land bestmöglich zu führen, und wenn das nicht möglich ist mit einer Rollenbesetzung, die die Größenverhältnisse von Bundesländern gut abbildet, dann wäre mein naiver Wunsch, dass eine Kanzlerin zu dem Ergebnis kommt, dass das dann jetzt wohl anders laufen muss, geht ja hier um was. Und jetzt können Sie natürlich sagen: "Ja, aber sie hat ja auch alle Kompetenz in ihrem Umfeld erst gar nicht stattfinden lassen." Und dann haben Sie vielleicht Recht. Und da muss man dann schlussendlich sagen: Katastrophe.

Und jetzt verrate ich Ihnen etwas, was mich wieder eine Horde Leser*innen kosten wird, ich mache es aber dennoch. Ich fand Merkel toll. Ich fand alles an ihr toll, und ich bin sehr froh, sie noch einmal in ihrem Amt live gesehen zu haben. Wie sie in den Raum geführt wird und sofort eine umfängliche Präsenz hat, ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass sie natürlich das halbe Schauspielhaus mit Personenschutz füllen kann. Sie ist (für mich) eine Person mit unfassbar viel Ausstrahlung. Jede ihrer Antworten fand ich klug, ich konnte - glaube ich - recht gut sehen, dass sie die Gesprächsführung ebenso wie Frau Adichie nicht sehr zu schätzen wusste, also führte sie in Teilen das Gespräch einfach selbst, dazu hätte ich sie noch viel mehr ermutigen wollen. Sie war schlagfertig, wie man sie kennt, trocken und offensichtlich äußerst interessiert an ihrer Gesprächspartnerin, sagte kluge und witzige Sachen und verströmte insgesamt diese Kombination von Klugheit und Unaufgeregtheit, die ich an ihr so sehr schätze und die ich in weiter Zukunft für mich als Aura schon mal vorbereite (muss aber an Klugheit sowie an Unaufgeregtheit noch sehr zulegen).
Aber ich habe ein persönliches Problem mit Frau Merkel.
Ich bin sehr sehr froh, 16 Jahre eine Frau als Kanzlerin gehabt zu haben, die es nicht nur mit Beharrlichkeit (oder Aussitzen) bis an die deutsche Spitze geschafft hat, sondern die dann in dieser Funktion geschafft hat, in der Welt viele Fäden zusammen zu halten. Hätten Sie sich Martin Schulz, dessen schärfstes argumentatives Schwert war "Ich hab Herrn XY angerufen, der fand das auch schlecht" auf einem Sofa zwischen Erdogan, Putin und Trump vorstellen können? Ich nicht. Ich habe das an ihr immer sehr bewundert, sich nie aus der Reserve locken lassen, nie ein unbedachtes Wort, nie in die Karten gucken lassen, und mit einer gewissen Kühle die eigenen Ziele stur verfolgen. Sie hat ein Rollenmodell geliefert, das über alle Klischees über Frauen in Führungspositionen erhaben war. Und das mit einer fehlenden Selbstverliebtheit, die ihresgleichen sucht. Jedes Jahr die gleiche Klamotte in Bayreuth, egal, was die Bild wieder schreibt, das Kleid ist noch gut, ich habe andere Aufgaben. Immer regungslos da sitzen, wenn man über den grünen Klee gelobt wird, ist ja egal, ich hab hier einen Job, bitte weiter im Text. Nie kopflos reagieren, wenn Seehofer mich 15 Minuten wie ein Schulkind neben sich stehen lassen möchte, während er eine Rede hält, bleib ich halt da stehen und mach die Raute, wenn's schön für ihn ist, bitte. Ich fand all die Jahre all das an ihr toll, uneingeschränkte Souveränität, vollkommene Ruhe. Ein Bild von weiblicher Führung, das Vorurteile bricht. Aber es gibt ein Problem.
Gleichzeitig ist es nämlich so: Das Kabinett Merkel ist - bitte verzeihen Sie den Ausdruck - ein einziger Scheißhaufen. Und das habe ich ihr sehr übel genommen. Ich habe natürlich weder Ahnung von noch Erfahrung mit Diplomatie, und ich kann mir noch nicht mal im Ansatz vorstellen, wie geschmeidig und flexibel sich eine Bundeskanzlerin aufstellen muss, um ein Bündnis mit Seehofers CSU und der SPD gelingen zu lassen, doch die kluge Person, die sie ist, hätte doch innerlich ein bisschen sterben müssen, als irgendjemand gesagt hat: "Komm, BMBF, das kriegt Karliczek." Ich kann mich noch nicht einmal dahinbewegen, zu denken, dass das ihre eigene Idee gewesen sein könnte. Scheuer. Bär. Der kometenhafte Aufstieg von Kramp-Karrenbauer. Das alles hätte doch niemals passieren dürfen. Die gesamte CDU in der Form, in der wir sie kennen, Maskendeals and all, hätte niemals passieren dürfen. Und wie gesagt. Ich weiß gar nichts über Diplomatie. Aber spätestens nach der vierten gewonnenen Wahl hätte ich mir gedacht, dass man den Chefinnenbonus ausspielen kann und die geballte Inkompetenz einfach wegfegt. Ihr Job als Kanzlerin war es, das Land bestmöglich zu führen, und wenn das nicht möglich ist mit einer Rollenbesetzung, die die Größenverhältnisse von Bundesländern gut abbildet, dann wäre mein naiver Wunsch, dass eine Kanzlerin zu dem Ergebnis kommt, dass das dann jetzt wohl anders laufen muss, geht ja hier um was. Und jetzt können Sie natürlich sagen: "Ja, aber sie hat ja auch alle Kompetenz in ihrem Umfeld erst gar nicht stattfinden lassen." Und dann haben Sie vielleicht Recht. Und da muss man dann schlussendlich sagen: Katastrophe.
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