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Sonntag, 26. März 2023
26.03.2023
herzbruch, 20:07h
„Ich esse im Moment wie ein Schlot.“ – „Wie ein Scheunendrescher.“ – „Wie ein Schlot.“ – (Anheben zum belehrenden Mutterdialog) – „Boah, Mama, jetzt doch nicht so einen Whataboutism, das ist unter unserem Niveau.“
Und irgendwann wacht man auf, und dann sind sie groß. Leider ist das mit 14 eher volatil, zwischendrin hat man auch gute Erinnerungen an damals mit 5. Wir sind ja keine Familie, die eine Tradition im gemeinsamen Fernsehen hat, aber in den letzten Tagen haben wir damit gebrochen. Ich hatte wie üblich abends in meinem Bett auf dem IPad diesen Schwarm geguckt und für eingeschränkt unterhaltsam befunden, allerdings war mir schnell klar, dass der Teenager das toll finden wird. Seit immerhin einem Jahr freut er sich auf sein Biostudium, sein Schulpraktikum macht er (hoffentlich) auf der Naturschutzstation einer Watteninsel, und insgesamt könnte ich mir vorstellen, dass das tatsächlich was für ihn ist, seine zwanghafte Pflanzenzucht und Gärtnertätigkeit in Kombination mit dem Zug ins Meer lässt das erstmal keine schlechte Idee sein. Also schlug ich vor, man könnte diesen Schwarm ja mal zusammen gucken, und so taten wir das also. Jeden Abend fanden wir uns alle auf dem Sofa ein und guckten eine Folge, gestern hatten wir Freizeit, also guckten wir drei, dann war es vorbei. Wir fielen in ein tiefes Loch.
Heute war Herr H nachmittags seine Tante besuchen, ich saß auf dem Sofa im Arbeitszimmer und las eine Zeitung, Ona saß im Gartenhaus und machte irgendwas mit Stecker, und dann hatten wir beide Lust, wieder auf dem Sofa zu sitzen, also taten wir das, guckten erst „Ich bin dann mal weg“, jetzt den zweiten Teil vom Känguru, und dann fallen wir wieder in ein tiefes Loch. Wir bräuchten eine Serie, die wir alle gemeinsam gucken können, aber jeder zarte Versuch von beiden Seiten wurde direkt abgeschmettert. Ich hätte ja sehr gerne The Big Bang Theory mit ihm geguckt, ich denke, dass er das lustig findet, aber – so läuft das vielleicht – allein die Tatsache, dass ich das lustig finde, ist Beweis genug, dass das für „junge Leute“ (Originalzitat) ja wohl nix ist. Andererseits muss ich auch ganz dezidiert sagen: Sachen, die für „junge Leute“ sind, sind nix für Omma Herzbruch. Ich interessiere mich ja fernsehtechnisch für quasi nix, und selbst eine neue Serie, die ich selber ganz alleine gucken finden, überfordert mich schon kolossal.
Naja, und wie das dann so ist mit dem Fernsehen: Wenn es mich nicht vollkommen abholt, reißt direkt die Aufmerksamkeit und ich mache was anderes. Zum Beispiel dies hier. Oder über meine Rente nachdenken. Ein spannendes Thema gerade, aber dazu ein anderes Mal mehr. Ich denke, ich sollte erst mal lange nachdenken und mit Menschen vom Fach sprechen, aber eventuell gäbe es ein kleines Fenster, in dem ich da schon mal Weichen stellen könnte. Wenn das klug wär. Und ich mutig. Aber da muss ich erst noch mal ganz viel drüber schlafen. Und wenn ich mich nicht täusche, ist der Kängurufilm noch gar nicht zu Ende.
Und irgendwann wacht man auf, und dann sind sie groß. Leider ist das mit 14 eher volatil, zwischendrin hat man auch gute Erinnerungen an damals mit 5. Wir sind ja keine Familie, die eine Tradition im gemeinsamen Fernsehen hat, aber in den letzten Tagen haben wir damit gebrochen. Ich hatte wie üblich abends in meinem Bett auf dem IPad diesen Schwarm geguckt und für eingeschränkt unterhaltsam befunden, allerdings war mir schnell klar, dass der Teenager das toll finden wird. Seit immerhin einem Jahr freut er sich auf sein Biostudium, sein Schulpraktikum macht er (hoffentlich) auf der Naturschutzstation einer Watteninsel, und insgesamt könnte ich mir vorstellen, dass das tatsächlich was für ihn ist, seine zwanghafte Pflanzenzucht und Gärtnertätigkeit in Kombination mit dem Zug ins Meer lässt das erstmal keine schlechte Idee sein. Also schlug ich vor, man könnte diesen Schwarm ja mal zusammen gucken, und so taten wir das also. Jeden Abend fanden wir uns alle auf dem Sofa ein und guckten eine Folge, gestern hatten wir Freizeit, also guckten wir drei, dann war es vorbei. Wir fielen in ein tiefes Loch.
Heute war Herr H nachmittags seine Tante besuchen, ich saß auf dem Sofa im Arbeitszimmer und las eine Zeitung, Ona saß im Gartenhaus und machte irgendwas mit Stecker, und dann hatten wir beide Lust, wieder auf dem Sofa zu sitzen, also taten wir das, guckten erst „Ich bin dann mal weg“, jetzt den zweiten Teil vom Känguru, und dann fallen wir wieder in ein tiefes Loch. Wir bräuchten eine Serie, die wir alle gemeinsam gucken können, aber jeder zarte Versuch von beiden Seiten wurde direkt abgeschmettert. Ich hätte ja sehr gerne The Big Bang Theory mit ihm geguckt, ich denke, dass er das lustig findet, aber – so läuft das vielleicht – allein die Tatsache, dass ich das lustig finde, ist Beweis genug, dass das für „junge Leute“ (Originalzitat) ja wohl nix ist. Andererseits muss ich auch ganz dezidiert sagen: Sachen, die für „junge Leute“ sind, sind nix für Omma Herzbruch. Ich interessiere mich ja fernsehtechnisch für quasi nix, und selbst eine neue Serie, die ich selber ganz alleine gucken finden, überfordert mich schon kolossal.
Naja, und wie das dann so ist mit dem Fernsehen: Wenn es mich nicht vollkommen abholt, reißt direkt die Aufmerksamkeit und ich mache was anderes. Zum Beispiel dies hier. Oder über meine Rente nachdenken. Ein spannendes Thema gerade, aber dazu ein anderes Mal mehr. Ich denke, ich sollte erst mal lange nachdenken und mit Menschen vom Fach sprechen, aber eventuell gäbe es ein kleines Fenster, in dem ich da schon mal Weichen stellen könnte. Wenn das klug wär. Und ich mutig. Aber da muss ich erst noch mal ganz viel drüber schlafen. Und wenn ich mich nicht täusche, ist der Kängurufilm noch gar nicht zu Ende.
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Freitag, 24. März 2023
24.03.2023
herzbruch, 19:34h
Hoch die Hände, Wochenende. Die Woche abschließend gab es noch ein Gremiumsmeeting, ich habe recht lange nicht daran teilgenommen, da ich wirklich einfach gar keine Zeit hatte, mich noch in irgendwelchen Gremien zu engagieren, aber 2023 ist ja mein spaßbasiertes Jahr, und abgesehen von wirklich gutem inhaltlichem Austausch hatte ich in diesem Gremium durchaus viel Spaß in der Vergangenheit. Wenn man gerne und gewohnheitsmäßig mit Irren arbeitet, möchte ich jeder hier vorschlagen, sich mal in einem über Jahrzehnte gewachsenem Gremium zu engagieren, da gibt es immer alte Männer, die finden, dass sie mehr Redezeit haben dürfen. Aber das nur am Rande.
Jedenfalls war die Wochenarbeitszeit um 17.30 Uhr erreicht, wobei ich ja gar keine realistische Wochenarbeitszeit habe, ich habe nur Aufgaben, und die waren alle erledigt, und dann wollte ich gucken, was ich in den letzten Tagen verpasst habe, und was soll ich sagen? Irgendein Fußballer hat irgendwas gemacht, und das stand irgendwie in allen von mir abonnierten deutschen Leitmedien oben, und während ich es natürlich für vollkommen absurd halte, mich mit dem Thema Vereinsfußball zu beschäftigen, habe ich für mich beschlossen: Wenn das ganz oben steht, und zwar direkt mehrere Artikel hintereinander, dann ist nichts passiert, was mich interessieren müsste. Trump nicht in Haft, Ukrainekrieg leider nicht abgewendet, Xi und Putin möchte ich gar nicht weiter verfolgen, das verunsichert mich, und die Spekulationen Anderer interessieren mich nicht so, und zu den politischen Themen, die ich wissen muss, bin ich ja auf dem Laufenden, also kann ich jetzt andere Sachen machen.
Ich saß also ein wenig im Sessel und guckte mir mein neues Wohnzimmer an, das stellt man sich ja immer so vor, wenn man einen Raum neu einrichtet, dass man dann irgendwo sitzt und sich das Ergebnis ansieht, also machte ich das, stellte aber fest, dass das alleine langweilig ist. Außer mir ist niemand hier, der gemanagt werden muss, also guckte ich Illner (Notwehr) und Lanz, aber das entspannte mich auch nicht wirklich, es konfrontiert mich nämlich mit einem Thema, das ich derzeit noch verdränge:
Ich bin ja durchaus umweltbewegt und hatte mir die finale Anschaffung eines Autos überlegt, Sie erinnern sich, und dafür ist ein Geldkontingent vorgesehen, welches schmerzt, aber in einer Exceltabelle geplant ist, und alles, was in einer Exceltabelle abgebildet ist, stört meinen Nachtschlaf nicht. Aber.
Meine Gasheizung ist 35 Jahre alt. Und stark reparaturbedürftig. Und ich lebe in einem Haus, das fünf Parteien gehört, und die haben alle unterschiedlich alte Gasheizungen. Alle wohnen selber hier, keine der Parteien ist bedürftig, das gilt es noch zu sagen, aber die generelle Umweltbewegtheit ist sehr unterschiedlich verteilt. Im Prinzip gibt es eine große Übereinstimmung zwischen EG, 2. und 4. Stock, junge Leute (naja, und wir), die noch was reißen wollen klimatisch, und seit zwei Jahren diskutieren wir, wie wir es strategisch angehen, in der Eigentümerversammlung die anderen von der PV-Anlage auf dem Hausdach zu überzeugen. Überstimmen wäre theoretisch gegangen, es gibt ja auch Rücklagen, aber irgendwie haben wir das immer wieder geschoben. Zudem sind wir als einzige Partei in der luxuriösen Situation, dass wir autark sein könnten, da wir zwei Dächer im eigenen Besitz haben, Küche und Gartenhaus. Nun ist es aber so: Heizung EG und 3. Stock sind schwer angezählt, das wissen wir von indiskreten Schornsteinfeger. Die müssen also raus. Wenn wir in Richtung Wärmepumpe denken, kommen sehr viele Dinge in einem Haus von 1900 auf uns zu. Wie wir 50 m2 Wohnzimmer mit Altbaudecken mit einem einzigen Heizkörper mit einer Wärmepumpe heizen wollen, ist ungeklärt, naja, eigentlich ist es ausgeschlossen, aber wir wollen keinesfalls den Boden neu machen. Und ich will kein Pusteding in meinem Innenstadtgarten stehen haben, am besten noch unterm Küchenfenster. Will ich auch nicht. Und was ich auch nicht weiß: Wenn wir uns zwei Jahre nicht vorstellen konnten, wie wir 15k Investition verargumentieren in der Hausgemeinschaft, naja, dann wissen wir schon erst recht nicht, wie wir eine Kernsanierung aller Wohnungen plus Erdbohrung auf meiner Scheißterrasse plus Einbau Wärmepumpe mit Lieferzeit von bis nach der nächsten Heizperiode verargumentieren sollten. Vollkommen unklar. Und weil jetzt März ist und demnächst hoffentlich Frühling, sitze ich das jetzt noch kurz aus und freue mich, dass ich so einen Hang zum Kauf von Wollpullis habe. Das kann ja auch immer eine Lösung sein. Und nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich sehe durchaus die Notwendigkeit. Und ich sehe auch, dass wir das vermutlich machen sollten, weil es einerseits langfristig eine gute Investition wäre, andererseits aber auch einfach ökologisch geboten ist. Es ist nicht vernünftig, mit einer 35 Jahre alten Heizung, deren Effizienzverluste so hoch sind, dass der Schornsteinfeger jährlich sagt: "Mal gucken, ob es heute soweit ist", noch lange zu heizen. Point taken. Ich brauche auch keine Lösung, ich muss mich nur wirklich schnell anfreunden mit dem Gedanken, dass ich einen wirklich großen Betrag in nächster Zeit für zwei Themen ausgeben muss, die mich nicht interessieren, Autofahren und Heizen. Und dass ich auch noch gar nicht weiß, ob das alles so komplikationslos klappt. Ich warte jetzt einfach noch ein bisschen ab und hoffe, dass der Rest im Haus das auch so sieht, naja, und dann kann man ja immer noch fragen, warum die Scheißstadt eigentlich nicht mehr Fernwärme anbietet (Anfrage ist gestellt, aber Antwort ist antizipiert). Und dann verdränge ich noch ein bisschen, und irgendwann muss man was machen, wobei es viel besser ist, wenn einfach
Dass jetzt übrigens alle sich so echauffieren, dass ein unfertiger Gesetzesentwurf durchgestochen wird, ist mir ganz unerklärlich. Ich dachte, das macht man immer so? Im März 2022 landete der Referentenentwurf für Lauterbachs GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (oder - wie eine Geschäftsführerin einer großen Krankenkasse gerne sagt: das GKV-Finanzdestabilisierungsgesetz) in diversen Postfächern, und die Erfahrung zeigt, dass das halt dazu führt, dass man noch zwei Monate länger Zeit hat, sich aufzuregen und Diskussionsrunden zu veranstalten, vielleicht werfen sich sogar Verbände in den Ring und versuchen, Schlimmeres zu verhindern, und dann stellt irgendwann irgendein Minister das fertige Produkt vor, und es ist alles genau so schlimm gekommen, wie man dachte. Mal sehen, ob das auch dieses Mal so wird, hurra.
Jedenfalls war die Wochenarbeitszeit um 17.30 Uhr erreicht, wobei ich ja gar keine realistische Wochenarbeitszeit habe, ich habe nur Aufgaben, und die waren alle erledigt, und dann wollte ich gucken, was ich in den letzten Tagen verpasst habe, und was soll ich sagen? Irgendein Fußballer hat irgendwas gemacht, und das stand irgendwie in allen von mir abonnierten deutschen Leitmedien oben, und während ich es natürlich für vollkommen absurd halte, mich mit dem Thema Vereinsfußball zu beschäftigen, habe ich für mich beschlossen: Wenn das ganz oben steht, und zwar direkt mehrere Artikel hintereinander, dann ist nichts passiert, was mich interessieren müsste. Trump nicht in Haft, Ukrainekrieg leider nicht abgewendet, Xi und Putin möchte ich gar nicht weiter verfolgen, das verunsichert mich, und die Spekulationen Anderer interessieren mich nicht so, und zu den politischen Themen, die ich wissen muss, bin ich ja auf dem Laufenden, also kann ich jetzt andere Sachen machen.
Ich saß also ein wenig im Sessel und guckte mir mein neues Wohnzimmer an, das stellt man sich ja immer so vor, wenn man einen Raum neu einrichtet, dass man dann irgendwo sitzt und sich das Ergebnis ansieht, also machte ich das, stellte aber fest, dass das alleine langweilig ist. Außer mir ist niemand hier, der gemanagt werden muss, also guckte ich Illner (Notwehr) und Lanz, aber das entspannte mich auch nicht wirklich, es konfrontiert mich nämlich mit einem Thema, das ich derzeit noch verdränge:
Ich bin ja durchaus umweltbewegt und hatte mir die finale Anschaffung eines Autos überlegt, Sie erinnern sich, und dafür ist ein Geldkontingent vorgesehen, welches schmerzt, aber in einer Exceltabelle geplant ist, und alles, was in einer Exceltabelle abgebildet ist, stört meinen Nachtschlaf nicht. Aber.
Meine Gasheizung ist 35 Jahre alt. Und stark reparaturbedürftig. Und ich lebe in einem Haus, das fünf Parteien gehört, und die haben alle unterschiedlich alte Gasheizungen. Alle wohnen selber hier, keine der Parteien ist bedürftig, das gilt es noch zu sagen, aber die generelle Umweltbewegtheit ist sehr unterschiedlich verteilt. Im Prinzip gibt es eine große Übereinstimmung zwischen EG, 2. und 4. Stock, junge Leute (naja, und wir), die noch was reißen wollen klimatisch, und seit zwei Jahren diskutieren wir, wie wir es strategisch angehen, in der Eigentümerversammlung die anderen von der PV-Anlage auf dem Hausdach zu überzeugen. Überstimmen wäre theoretisch gegangen, es gibt ja auch Rücklagen, aber irgendwie haben wir das immer wieder geschoben. Zudem sind wir als einzige Partei in der luxuriösen Situation, dass wir autark sein könnten, da wir zwei Dächer im eigenen Besitz haben, Küche und Gartenhaus. Nun ist es aber so: Heizung EG und 3. Stock sind schwer angezählt, das wissen wir von indiskreten Schornsteinfeger. Die müssen also raus. Wenn wir in Richtung Wärmepumpe denken, kommen sehr viele Dinge in einem Haus von 1900 auf uns zu. Wie wir 50 m2 Wohnzimmer mit Altbaudecken mit einem einzigen Heizkörper mit einer Wärmepumpe heizen wollen, ist ungeklärt, naja, eigentlich ist es ausgeschlossen, aber wir wollen keinesfalls den Boden neu machen. Und ich will kein Pusteding in meinem Innenstadtgarten stehen haben, am besten noch unterm Küchenfenster. Will ich auch nicht. Und was ich auch nicht weiß: Wenn wir uns zwei Jahre nicht vorstellen konnten, wie wir 15k Investition verargumentieren in der Hausgemeinschaft, naja, dann wissen wir schon erst recht nicht, wie wir eine Kernsanierung aller Wohnungen plus Erdbohrung auf meiner Scheißterrasse plus Einbau Wärmepumpe mit Lieferzeit von bis nach der nächsten Heizperiode verargumentieren sollten. Vollkommen unklar. Und weil jetzt März ist und demnächst hoffentlich Frühling, sitze ich das jetzt noch kurz aus und freue mich, dass ich so einen Hang zum Kauf von Wollpullis habe. Das kann ja auch immer eine Lösung sein. Und nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich sehe durchaus die Notwendigkeit. Und ich sehe auch, dass wir das vermutlich machen sollten, weil es einerseits langfristig eine gute Investition wäre, andererseits aber auch einfach ökologisch geboten ist. Es ist nicht vernünftig, mit einer 35 Jahre alten Heizung, deren Effizienzverluste so hoch sind, dass der Schornsteinfeger jährlich sagt: "Mal gucken, ob es heute soweit ist", noch lange zu heizen. Point taken. Ich brauche auch keine Lösung, ich muss mich nur wirklich schnell anfreunden mit dem Gedanken, dass ich einen wirklich großen Betrag in nächster Zeit für zwei Themen ausgeben muss, die mich nicht interessieren, Autofahren und Heizen. Und dass ich auch noch gar nicht weiß, ob das alles so komplikationslos klappt. Ich warte jetzt einfach noch ein bisschen ab und hoffe, dass der Rest im Haus das auch so sieht, naja, und dann kann man ja immer noch fragen, warum die Scheißstadt eigentlich nicht mehr Fernwärme anbietet (Anfrage ist gestellt, aber Antwort ist antizipiert). Und dann verdränge ich noch ein bisschen, und irgendwann muss man was machen, wobei es viel besser ist, wenn einfach
Dass jetzt übrigens alle sich so echauffieren, dass ein unfertiger Gesetzesentwurf durchgestochen wird, ist mir ganz unerklärlich. Ich dachte, das macht man immer so? Im März 2022 landete der Referentenentwurf für Lauterbachs GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (oder - wie eine Geschäftsführerin einer großen Krankenkasse gerne sagt: das GKV-Finanzdestabilisierungsgesetz) in diversen Postfächern, und die Erfahrung zeigt, dass das halt dazu führt, dass man noch zwei Monate länger Zeit hat, sich aufzuregen und Diskussionsrunden zu veranstalten, vielleicht werfen sich sogar Verbände in den Ring und versuchen, Schlimmeres zu verhindern, und dann stellt irgendwann irgendein Minister das fertige Produkt vor, und es ist alles genau so schlimm gekommen, wie man dachte. Mal sehen, ob das auch dieses Mal so wird, hurra.
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Donnerstag, 23. März 2023
23.03.2023
herzbruch, 21:50h
Damals, als ich noch privat an sozialen Medien interessiert war, hätte ich jetzt einen sehr langen Rant geschrieben, ich hätte bestimmt ganz viele schlimme Wörter benutzt, und am Ende hätten ganz viele Leute das geliket (ich habe das neulich beruflich herausfinden müssen, geliket ist die offizielle Schreibweise), und ganz viele andere Leute hätten sofort entfolgt, weil ich wirklich schwer zu ertragen bin, Point taken. Heute lese ich aus Versehen etwas, worüber ich mich kurz aufrege – also nicht über den Post, eher über das Thema – und dann koche ich ein wenig ohne Weißmehl und Zucker, wir sind wieder zurück bei kein Weißmehl und kein Zucker, bekommt mir alles nicht, das Kind wollte sich anschließen, und der Mann, der leider mit seiner Borg-Gesundheit und dem perfekten BMI trotz 10.000 Kalorien am Tag kein externes Korrektiv (Wage, Hörsturz, Schlaganfall) hat, musste sich geschlagen geben, und jetzt leben wir wieder ganz gesund, und in Woche 3 des Entzugs kann ich für mich sagen: Alles überstanden, kein Interesse mehr an Süßigkeiten, und ja, Di Cecco Spaghettoni waren die Nudel meines Lebens, ich kann aber zufriedener ins Bett gehen, wenn ich so schlau war und Vollkornnudeln gekocht habe, und seien wir doch mal ehrlich – mit Salbei-Zitronensoße drüber ist doch total egal, welche Nudel es ist, es geht nur noch um das Mundgefühl, und auch da habe ich ein zufrieden stellendes Produkt gefunden, also gibt es jetzt immer das.
Wo war ich? Ach ja, ich wollte keinen Rant schreiben. Thema: Frauen, die enttäuscht sind, weil Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gut gelingt. Zu dem Thema hatte ich vor etwa 13 Jahren folgende epiphanische Einsicht, die ich noch einmal kurz teilen möchte. Es ist nämlich so:
Der Tag hat nur 24 Stunden. Wenn man als Mutter 9 oder 10 Stunden am Tag arbeiten möchte, sind das Zeiten, in denen man nicht das Kind versorgen kann. Das ist so. Da kann der Staat nichts für, die Welt auch nicht. Wenn der Vater auch 9 oder 10 Stunden arbeiten möchte, weil Gleichberechtigung halt bedeutet, dass BEIDE die Möglichkeit haben, sich beruflich zu verwirklichen, dann muss einem klar sein: In der Zeit ist halt niemand zuhause, und niemand kümmert sich um die Familie, niemand geht zum Zahnarzt, niemand backt Osterhasen im Kindergarten. NIEMAND. Das erscheint mir so einfach wie logisch, und dann gibt es diverse Möglichkeiten, jede Familie kann dann überlegen, wie sie das lösen möchte. Was nicht, und zwar wirklich einfach nicht, passiert, ist, dass beide einen high powered Job ausüben und gleichzeitig zuhause Bullerbü machen und Kränze aus Wildblumen für die geflochtenen Haare ihrer Kinder herstellen. Um 14 Uhr, wenn die Kinder lieber Familie als Betreuung machen wollen. So ist das halt. Und die ganze Diskussion darüber, dass Frauen doch ermöglicht werden muss, sich auch beruflich zu entwickeln, nachdem sie Kinder bekommen habe, ja, finde ich auch wichtig, aber bitte, liebe Maxi/Brigitte/Für Sie, hört doch auf, darüber zu schreiben, wie gut man Beruf und Familie vereinen können sollte. Wenn Beide nicht da sind, sind halt Beide nicht da. Und wenn Beide im Homeoffice sind, was bei uns 3 Tage in der Woche der Fall ist, dann sind AUCH Beide nicht da, wir arbeiten nämlich, und in der Zeit, in der ich Wildblumenkränze flechte, arbeite ich nicht. Man kann nicht alles haben. Nie.
Ich kenne viele Familien, die sehr gute Lösungen gefunden haben. Unser nahezu gesamtes Umfeld besteht aus Doppelakademikern mit Kindern, und in allen Fällen arbeiten beide Elternteile. Aber häufig nicht beide in Vollzeit. Wir haben viele Jahre eine Nanny gehabt, die Jonathan drei Tage von der Schule abgeholt hat und bis 19 Uhr blieb, dann musste dann jemand aus dem Büro kommen. Andere haben ein Au Pair. Das war teuer, aber wir hatten ja immerhin zwei volle Gehälter, und das Modell funktionierte für uns, da Teilzeit für mich nie eine sinnvolle Option war, und für meinen Mann irgendwie auch nicht. Wie auch immer. All diese Modelle sind okay, und ich glaube, dass es – falls man eine gute Lösung findet – für die Kinder auch okay ist, dass die Eltern arbeiten. Aber diese Mär von der perfekten Familienorga, den glücklichen Kindern mit den Blumenkränzen in den Haaren und den Eltern, die beruflich voll durchstarten nach der Geburt und alle Fantakuchenrezepte auswendig kennen. Die langweilt mich, und ich glaube, es wäre für junge Eltern deutlich schonender, wenn man ihnen nicht immer erzählen würde, dass ALLES geht.
Wo war ich? Ach ja, ich wollte keinen Rant schreiben. Thema: Frauen, die enttäuscht sind, weil Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht gut gelingt. Zu dem Thema hatte ich vor etwa 13 Jahren folgende epiphanische Einsicht, die ich noch einmal kurz teilen möchte. Es ist nämlich so:
Der Tag hat nur 24 Stunden. Wenn man als Mutter 9 oder 10 Stunden am Tag arbeiten möchte, sind das Zeiten, in denen man nicht das Kind versorgen kann. Das ist so. Da kann der Staat nichts für, die Welt auch nicht. Wenn der Vater auch 9 oder 10 Stunden arbeiten möchte, weil Gleichberechtigung halt bedeutet, dass BEIDE die Möglichkeit haben, sich beruflich zu verwirklichen, dann muss einem klar sein: In der Zeit ist halt niemand zuhause, und niemand kümmert sich um die Familie, niemand geht zum Zahnarzt, niemand backt Osterhasen im Kindergarten. NIEMAND. Das erscheint mir so einfach wie logisch, und dann gibt es diverse Möglichkeiten, jede Familie kann dann überlegen, wie sie das lösen möchte. Was nicht, und zwar wirklich einfach nicht, passiert, ist, dass beide einen high powered Job ausüben und gleichzeitig zuhause Bullerbü machen und Kränze aus Wildblumen für die geflochtenen Haare ihrer Kinder herstellen. Um 14 Uhr, wenn die Kinder lieber Familie als Betreuung machen wollen. So ist das halt. Und die ganze Diskussion darüber, dass Frauen doch ermöglicht werden muss, sich auch beruflich zu entwickeln, nachdem sie Kinder bekommen habe, ja, finde ich auch wichtig, aber bitte, liebe Maxi/Brigitte/Für Sie, hört doch auf, darüber zu schreiben, wie gut man Beruf und Familie vereinen können sollte. Wenn Beide nicht da sind, sind halt Beide nicht da. Und wenn Beide im Homeoffice sind, was bei uns 3 Tage in der Woche der Fall ist, dann sind AUCH Beide nicht da, wir arbeiten nämlich, und in der Zeit, in der ich Wildblumenkränze flechte, arbeite ich nicht. Man kann nicht alles haben. Nie.
Ich kenne viele Familien, die sehr gute Lösungen gefunden haben. Unser nahezu gesamtes Umfeld besteht aus Doppelakademikern mit Kindern, und in allen Fällen arbeiten beide Elternteile. Aber häufig nicht beide in Vollzeit. Wir haben viele Jahre eine Nanny gehabt, die Jonathan drei Tage von der Schule abgeholt hat und bis 19 Uhr blieb, dann musste dann jemand aus dem Büro kommen. Andere haben ein Au Pair. Das war teuer, aber wir hatten ja immerhin zwei volle Gehälter, und das Modell funktionierte für uns, da Teilzeit für mich nie eine sinnvolle Option war, und für meinen Mann irgendwie auch nicht. Wie auch immer. All diese Modelle sind okay, und ich glaube, dass es – falls man eine gute Lösung findet – für die Kinder auch okay ist, dass die Eltern arbeiten. Aber diese Mär von der perfekten Familienorga, den glücklichen Kindern mit den Blumenkränzen in den Haaren und den Eltern, die beruflich voll durchstarten nach der Geburt und alle Fantakuchenrezepte auswendig kennen. Die langweilt mich, und ich glaube, es wäre für junge Eltern deutlich schonender, wenn man ihnen nicht immer erzählen würde, dass ALLES geht.
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