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Donnerstag, 27. Januar 2022
The Wall
herzbruch, 17:45h
Ich habe mein Kind zu einem lupenreinen Demokraten erzogen. Nicht nur, Sie werden sich erinnern, wurde ich ich der Grundschule zum Gespräch gebeten, weil mein Kind das Wissen aus den Känguru Chroniken sofort in eine basisdemokratische Aktion umsetzen wollte, nein. Heute ist er glücklicherweise alt genug, dass er selbst zu dem Gespräch gehen muss und mir nur anschließend berichtet, was das Ergebnis ist. Schulverweis, Tadel, Klassenkonferenz, alles ist immer möglich.
Heute war ein solches Gespräch, ich wurde gestern am Rande darüber informiert, dass das geführt werden wird und daher nicht die übliche Heimkehrzeit gehalten werden kann, und dann war ich, naja, eigentlich entspannter, als ich gedacht hätte, aber auch nur nach außen hin, nach innen war ich unentspannt. Ich formuliere es mal so. In der Umkleidekabine der Turnhalle stand an der Wand ein ausländerfeindlicher, rassistischer, menschenfeindlicher Spruch. Lupenreiner Demokrat, der Herzbruch junior ist, von dem ich übrigens nur hoffen kann, dass er mit seinem Regelungsanspruch mal Jurist oder Polizist wird, wollte dem etwas entgegensetzen und schrieb mit einem Edding einen sehr unflätigen Spruch darunter. Aus Gründen des Datenschutzes oder so sage ich mal: im Stil von "Das ist doof", vielleicht etwas derber formuliert.
Und wie das so ist, wenn man aktiv wird, aber vielleicht die Mittel noch nicht vollumfänglich überblicken kann, hatten die Lehrer*innen just an dem Tag damit angefangen, die Wand nach jeder Stunde zu fotografieren, ich kürze ab: Er wurde erwischt.
Nun ist es ja so. Man muss ja nicht jeden Mist mitmachen. Als Mutter eines Sohnes lerne ich, die ich ja quasi meine gesamte Pubertät nur Foucault gelesen hatte (Stimme aus dem Off: Wie sagte die Sandkastenfreundin neulich zu mir? "Wenn der in der Pubertät wird wie du, kriegst du die gerechte Strafe") so langsam, dass Testosteron für niemanden Gutes tut, und dass ich einfach eine ganze Reihe von Dingen nicht gut nachvollziehen kann, weil ich mich da gar nicht reindenken kann. Und wenn man Mist macht, dann ist das öffentliche Tadeln menschenverachtender Ansichten ja sicherlich die Sorte Mist, die man am allerbesten noch aushalten kann. Aber: Die Mutter in mir wünschte sich viel mehr, dass man alternativ a) nix drunterschreibt oder b) etwas im Sinne von "ich teile diese menschenverachtende Haltung nicht im Geringsten und möchte mich distanzieren". Das würde auch viel besser in diese Familie passen, der Vater des Kindes ist ja der Mann, der kurz nach der Geburt an Altweiber mit mir und dem Kinderwagen in der U-Bahn stand, wo ein sehr betrunkener kleiner Mann versuchte, auf ihn einzuhauen, woraufhin er ihn einfach mit den langen Armen von sich weg hielt und sagte: "Ich habe kein Interesse geäußert, mich mit Ihnen zu unterhalten." Solche Leute sind wir.
Naja. Lange Rede, kurzer Sinn, so wurde Herzbruch junior heute also von seiner unfassbar pädagogikbegabten Klassenlehrerin auf den Pott gesetzt, und zwar mit dem Satz: "Einer von drei Punkten richtig."
Falsch waren, und gut, dass sie das sagte, dann musste ich das nicht noch mal sagen: Sehr schlechter schriftlicher Ausdruck, das kann er klüger formulieren, und Sachbeschädigung, da muss er wohl leider mit Streichen helfen. Und damn. Der wird ein großartiger Erwachsener. Aber das sage ich nur Ihnen.
Heute war ein solches Gespräch, ich wurde gestern am Rande darüber informiert, dass das geführt werden wird und daher nicht die übliche Heimkehrzeit gehalten werden kann, und dann war ich, naja, eigentlich entspannter, als ich gedacht hätte, aber auch nur nach außen hin, nach innen war ich unentspannt. Ich formuliere es mal so. In der Umkleidekabine der Turnhalle stand an der Wand ein ausländerfeindlicher, rassistischer, menschenfeindlicher Spruch. Lupenreiner Demokrat, der Herzbruch junior ist, von dem ich übrigens nur hoffen kann, dass er mit seinem Regelungsanspruch mal Jurist oder Polizist wird, wollte dem etwas entgegensetzen und schrieb mit einem Edding einen sehr unflätigen Spruch darunter. Aus Gründen des Datenschutzes oder so sage ich mal: im Stil von "Das ist doof", vielleicht etwas derber formuliert.
Und wie das so ist, wenn man aktiv wird, aber vielleicht die Mittel noch nicht vollumfänglich überblicken kann, hatten die Lehrer*innen just an dem Tag damit angefangen, die Wand nach jeder Stunde zu fotografieren, ich kürze ab: Er wurde erwischt.
Nun ist es ja so. Man muss ja nicht jeden Mist mitmachen. Als Mutter eines Sohnes lerne ich, die ich ja quasi meine gesamte Pubertät nur Foucault gelesen hatte (Stimme aus dem Off: Wie sagte die Sandkastenfreundin neulich zu mir? "Wenn der in der Pubertät wird wie du, kriegst du die gerechte Strafe") so langsam, dass Testosteron für niemanden Gutes tut, und dass ich einfach eine ganze Reihe von Dingen nicht gut nachvollziehen kann, weil ich mich da gar nicht reindenken kann. Und wenn man Mist macht, dann ist das öffentliche Tadeln menschenverachtender Ansichten ja sicherlich die Sorte Mist, die man am allerbesten noch aushalten kann. Aber: Die Mutter in mir wünschte sich viel mehr, dass man alternativ a) nix drunterschreibt oder b) etwas im Sinne von "ich teile diese menschenverachtende Haltung nicht im Geringsten und möchte mich distanzieren". Das würde auch viel besser in diese Familie passen, der Vater des Kindes ist ja der Mann, der kurz nach der Geburt an Altweiber mit mir und dem Kinderwagen in der U-Bahn stand, wo ein sehr betrunkener kleiner Mann versuchte, auf ihn einzuhauen, woraufhin er ihn einfach mit den langen Armen von sich weg hielt und sagte: "Ich habe kein Interesse geäußert, mich mit Ihnen zu unterhalten." Solche Leute sind wir.
Naja. Lange Rede, kurzer Sinn, so wurde Herzbruch junior heute also von seiner unfassbar pädagogikbegabten Klassenlehrerin auf den Pott gesetzt, und zwar mit dem Satz: "Einer von drei Punkten richtig."
Falsch waren, und gut, dass sie das sagte, dann musste ich das nicht noch mal sagen: Sehr schlechter schriftlicher Ausdruck, das kann er klüger formulieren, und Sachbeschädigung, da muss er wohl leider mit Streichen helfen. Und damn. Der wird ein großartiger Erwachsener. Aber das sage ich nur Ihnen.
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Mittwoch, 26. Januar 2022
Story of my life
herzbruch, 22:56h
Ein wiederkehrendes Element in meinem Leben ist ja, dass ich lange Zeit entweder hinter etwas her hechele, um es dann zu erreichen und festzustellen: Oh, doof (Jobs, Männer), oder dass ich monatelang in meinem Kopf irgendetwas plane oder es im Internet recherchiere, um es dann bis ins letzte Detail durchgedacht umzusetzen, dann eine Woche etwa total glücklich zu sein und dann geht alles kaputt oder ist schlecht. Warum das so ist, ist mir nicht klar. Vielleicht gibt es ja doch einen Gott und er ist mit meiner Kirchenperformance unzufrieden.
Neulich kaufte ich ja ein neues Wohnzimmer, Sie erinnern sich, es kam zur Sprache. Das hatte ich jahrelang durchdacht und geplant, aus verschiedenen Gründen aber nie exekutiert. Dann war alles endlich recherchiert, gefunden, gemessen, bestellt und aufgebaut, und zu guter Letzt wurde ich sogar ein Mensch, der einen Fernseher hat, und für vier Wochen konnte ich mir ein Leben ohne all dies nicht mehr vorstellen. Wie konnte ich jemals ein Mensch ohne Fernseher sein? Nun bin ich natürlich immer noch ein Mensch ohne Fernsehanschluss, das muss sich aber auch nicht ändern, da ich ausschließlich die ARD und ZDF Mediatheken nutze, und ein bisschen YouTube und ein bisschen Netflix, das aber sogar eher im Bett auf dem IPad, aber der Gewöhnungseffekt, wenn man einmal Karl Lauterbach gestochen scharf auf 65 Zoll gesehen hat, ist immens.
Am Wochenende hatte ich Besuch aus - sagen wir mal - der erweiterten Unterhaltungsbranche. Und zack, guckt man Dschungelcamp, es gibt da eine App, dann kann man für 5 Euro im Monat Dschungelcamp gucken. Das Kind war begeistert, es guckt sonst Bundespressekonferenz oder Tagesthemen oder, an Sonn- und Feiertagen, Harry Potter. Die App funktionierte aber nicht gut, alle paar Sekunden erschien ein Lügenbalken mitten auf dem Bild, dass die Internetverbindung verloren sei, sie war aber gar nicht verloren, um den Lügenbalken zu entfernen musste aber jedes Mal der Fernseher ausgemacht werden. Neustart Router, Neustart Fernseher, gleiches Problem. Nachdem der Besuch am Montag abgereist war, wurde die schlechte Lügenapp wieder ausrangiert und ich guckte eine politische Talkshow in einer der öffentlich rechtlichen Mediatheken. Zack. Lügenbalken. Dann guckte ich eine politische Talkshow in der anderen öffentlich rechtlichen Mediathek. Zack. Lügenbalken. Neustart, Lügenbalken. Ich war erschüttert. Andere Apps funktionierten noch, vom Laptop auf den Fernseher spiegeln auch, das schloss aber gleichzeitiges Gucken und Arbeiten aus. Also recherchierte ich, stellte dann fest, dass es wohl mit einem Update der Fernsehertechnik zu tun hat, dass ganz viele Menschen ARD, ZDF und RTL+ nicht mehr über die Apps gucken können und dass man nun hoffe, dass der Hersteller das schnell reparierte, und dann war ich sehr traurig, weil einfach für ein paar Wochen alles sehr sehr schön war, und jetzt hab ich da so ein Riesentrumm hängen und kann damit höchstens die Biene Maja gucken.
Das zweite Feld, das ich von langer Hand geplant und neugestaltet hatte, war ja meine Bettwäschesituation. Auch da: Lange überlegt, recherchiert, dann einem Hinweis gefolgt, schockverliebt, viele hübsche gemusterte Dinge gekauft und dabei gegen ein persönliches Lebensmotto verstoßen. Meine Eltern pflegten zu sagen: Wer billig kauft, kauft oft, und seit ich in der Situation bin, das entscheiden zu können, achte ich sehr auf Qualität und bin damit hervorragend zufrieden. Ich bin ja insgesamt nicht sehr offen für Abwechslung, also möchte ich nicht viel oder oft kaufen, dafür aber gerne so, dass ich vollumfänglich zufrieden bin. Bei der Bettwäsche war ich kurz abgelenkt von den hübschen Mustern und den guten Marketingfotos und kaufte günstig, dafür mehr, und soeben habe ich mein Bettlaken gewechselt, weil Schnitt oder Gummizug, ich weiß es nicht genau, von dem wirklich atemberaubend hübschen günstigen Laken so schlecht sind, dass ich jeden Morgen aufwache in einer Situation, die im besten Fall an ein Foto von Anne Geddes erinnert. Die schlafende Frau in einer Erbsenschote. Jede Nacht lösen sich die Verbindungen von Ecken und Laken, und dann rollt sich alles um mich rum, und morgens wache ich auf und das Bettlaken hat exakt die Form von mir (schlafend) eingenommen. Das macht mich äußerst unzufrieden. Also habe ich gerade ein einfarbiges hellblaues Laken aufgezogen, morgen wird alles da sein, wo es jetzt in diesem Moment ist, ich werde die beiden gemusterten Bettlaken vermutlich ein Jahr in der Bettlakenschublade liegen haben (weil: Sie sind ja so schön), dann werde ich sie irgendwo im Wohnzimmerregal hinter eine Schranktür legen (weil: Ich könnte ja Kissenbezüge daraus nähen), und nach einem weiteren Jahr werde ich entweder dieses Fach im Schrank für verloren erklären, oder ich werde sie zum Kaufhaus der Diakonie bringen, wobei sich das falsch anfühlt, weil sich dann andere Menschen immer ärgern müssten. Und das ist ja auch nicht in Ordnung. Andererseits: Ich hab ja noch zwei Jahre Zeit, einen Plan zu machen.
Neulich kaufte ich ja ein neues Wohnzimmer, Sie erinnern sich, es kam zur Sprache. Das hatte ich jahrelang durchdacht und geplant, aus verschiedenen Gründen aber nie exekutiert. Dann war alles endlich recherchiert, gefunden, gemessen, bestellt und aufgebaut, und zu guter Letzt wurde ich sogar ein Mensch, der einen Fernseher hat, und für vier Wochen konnte ich mir ein Leben ohne all dies nicht mehr vorstellen. Wie konnte ich jemals ein Mensch ohne Fernseher sein? Nun bin ich natürlich immer noch ein Mensch ohne Fernsehanschluss, das muss sich aber auch nicht ändern, da ich ausschließlich die ARD und ZDF Mediatheken nutze, und ein bisschen YouTube und ein bisschen Netflix, das aber sogar eher im Bett auf dem IPad, aber der Gewöhnungseffekt, wenn man einmal Karl Lauterbach gestochen scharf auf 65 Zoll gesehen hat, ist immens.
Am Wochenende hatte ich Besuch aus - sagen wir mal - der erweiterten Unterhaltungsbranche. Und zack, guckt man Dschungelcamp, es gibt da eine App, dann kann man für 5 Euro im Monat Dschungelcamp gucken. Das Kind war begeistert, es guckt sonst Bundespressekonferenz oder Tagesthemen oder, an Sonn- und Feiertagen, Harry Potter. Die App funktionierte aber nicht gut, alle paar Sekunden erschien ein Lügenbalken mitten auf dem Bild, dass die Internetverbindung verloren sei, sie war aber gar nicht verloren, um den Lügenbalken zu entfernen musste aber jedes Mal der Fernseher ausgemacht werden. Neustart Router, Neustart Fernseher, gleiches Problem. Nachdem der Besuch am Montag abgereist war, wurde die schlechte Lügenapp wieder ausrangiert und ich guckte eine politische Talkshow in einer der öffentlich rechtlichen Mediatheken. Zack. Lügenbalken. Dann guckte ich eine politische Talkshow in der anderen öffentlich rechtlichen Mediathek. Zack. Lügenbalken. Neustart, Lügenbalken. Ich war erschüttert. Andere Apps funktionierten noch, vom Laptop auf den Fernseher spiegeln auch, das schloss aber gleichzeitiges Gucken und Arbeiten aus. Also recherchierte ich, stellte dann fest, dass es wohl mit einem Update der Fernsehertechnik zu tun hat, dass ganz viele Menschen ARD, ZDF und RTL+ nicht mehr über die Apps gucken können und dass man nun hoffe, dass der Hersteller das schnell reparierte, und dann war ich sehr traurig, weil einfach für ein paar Wochen alles sehr sehr schön war, und jetzt hab ich da so ein Riesentrumm hängen und kann damit höchstens die Biene Maja gucken.
Das zweite Feld, das ich von langer Hand geplant und neugestaltet hatte, war ja meine Bettwäschesituation. Auch da: Lange überlegt, recherchiert, dann einem Hinweis gefolgt, schockverliebt, viele hübsche gemusterte Dinge gekauft und dabei gegen ein persönliches Lebensmotto verstoßen. Meine Eltern pflegten zu sagen: Wer billig kauft, kauft oft, und seit ich in der Situation bin, das entscheiden zu können, achte ich sehr auf Qualität und bin damit hervorragend zufrieden. Ich bin ja insgesamt nicht sehr offen für Abwechslung, also möchte ich nicht viel oder oft kaufen, dafür aber gerne so, dass ich vollumfänglich zufrieden bin. Bei der Bettwäsche war ich kurz abgelenkt von den hübschen Mustern und den guten Marketingfotos und kaufte günstig, dafür mehr, und soeben habe ich mein Bettlaken gewechselt, weil Schnitt oder Gummizug, ich weiß es nicht genau, von dem wirklich atemberaubend hübschen günstigen Laken so schlecht sind, dass ich jeden Morgen aufwache in einer Situation, die im besten Fall an ein Foto von Anne Geddes erinnert. Die schlafende Frau in einer Erbsenschote. Jede Nacht lösen sich die Verbindungen von Ecken und Laken, und dann rollt sich alles um mich rum, und morgens wache ich auf und das Bettlaken hat exakt die Form von mir (schlafend) eingenommen. Das macht mich äußerst unzufrieden. Also habe ich gerade ein einfarbiges hellblaues Laken aufgezogen, morgen wird alles da sein, wo es jetzt in diesem Moment ist, ich werde die beiden gemusterten Bettlaken vermutlich ein Jahr in der Bettlakenschublade liegen haben (weil: Sie sind ja so schön), dann werde ich sie irgendwo im Wohnzimmerregal hinter eine Schranktür legen (weil: Ich könnte ja Kissenbezüge daraus nähen), und nach einem weiteren Jahr werde ich entweder dieses Fach im Schrank für verloren erklären, oder ich werde sie zum Kaufhaus der Diakonie bringen, wobei sich das falsch anfühlt, weil sich dann andere Menschen immer ärgern müssten. Und das ist ja auch nicht in Ordnung. Andererseits: Ich hab ja noch zwei Jahre Zeit, einen Plan zu machen.
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Montag, 24. Januar 2022
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herzbruch, 22:23h
Es ist nicht alles schlecht. Manchmal passieren selbst mit so einem pubertätsnahen Kind Dinge, die mich völlig unerwartet treffen. Zum Beispiel, dass er ins Gartenhaus geht, die Legokisten aus seiner und seines Vaters Kindheit holt und dann was baut. Also so wie heute.
Und als wäre das nicht schon erstaunlich genug - er hat seine komplette Kindheit durch nur zwei Dinge gespielt: Lego und Hottowiels, also Auto, da war auch nix zu machen, ich wollte hin und wieder anderen Input bieten (hahaha, ausgerechnet ich!) und kaufte, was immer die anderen Mütter um mich rum als ganz besonders super für die Kreativentwicklung oder was auch immer empfahlen, das wurde dann exakt einen Tag mit größter Inbrunst bespielt, und dann holte er die Legokiste - war es zudem so, dass digitale Videospiele dazu geführt hatten. Mein Mutterherz ist ganz warm.
Als verspätetes Weihnachtsgeschenk von der Familie von Herrn H, wir feiern seit ein paar Jahren nicht mehr zusammen, da ich mit meiner Familie feiere und seine Familie an den verfügbaren Tagen einfach gar nicht in Düsseldorf ist, und ich auch immer Einladungen freundlich und charmant ablehne mit dem gar nicht ironisch gemeinten Satz "das Beste an Trennung ist doch, dass man nicht mehr mit Schwiegers unterm Baum sitzen muss, haha" - "haha, du bist immer so lustig" - "ja, lustig, ne?", und ohne mich finden sie aus unerklärlichen Gründen nicht zusammen, packte Ona heute noch ein Nachzüglergeschenk aus, welches er extrem super fand, ich sogar auch, ich gebe es zu: Ein ferngesteuerter Super Mario, der mit der Switch gelenkt wird und eine kleine Kamera vorne hat, damit man in der ganzen Wohnung alles angucken kann, wenn man auf dem Sofa sitzt. Das war etwa 10 Minuten extrem lustig, dann entschied das Kind, das Auto müsse einen Parcour haben, und zwar nicht den popeligen, der mitgeliefert wurde, sondern einen echten, und seitdem baut er Lego. Ich finde es hervorragend.
Und wie extrem super Marketing to kids doch ist. Ich zitiere aus der Produktbeschreibung: "Steuere ein Kart in bekannter Mario Kart-Manier ? aber in der echten Welt!" Also verrückt, modernste Technik. Extrem gute Grafik, so eine echte Welt. Diese Verdrehung von digital und analog, das nicht mehr Erinnern daran, wie die echte Welt eigentlich aussieht und was sie bietet, das kenne ich auch von mir. Ich habe immer schon viel online gekauft, seit man online kaufte. Zu Beginn des Studiums war jeder private Trip nach England geprägt vom Suchen und kaufen englischsprachiger linguistischer Fachliteratur, die ich dann im Schrank stehen hatte, wo Andere nur Hadumod Bußmann stehen hatten. Dank diesem einen Onlinebuchhandel heute ja vollkommen undenkbar. Wenn ich ein englisches Standardwerk haben möchte, bestelle ich es, und morgen ist es da. Ich finde es ja sehr schön, dass ich noch weiß, wie anstrengend Vieles früher war, das lässt mich umso mehr genießen, wie einfach alles heute ist. Früher hatte ich kein Regal mit Schubladen, also musste ich meine Stimmflöte immer suchen, um die Gitarre zu stimmen. Heute weiß ich, wo meine Stimmflöte ist, und die Gitarre stimme ich mit meiner Handyapp. Aber ich wollte eigentlich erzählen, dass auch in meinem Kopf digital und analog manchmal sehr durcheinander gehen. So passiert es mir regelmäßig, dass ich irgendetwas plötzlich sehr zeitnah brauche, sagen wir mal einen gelben Textmarker, und dann gucke ich schnell, ob ich Textmarker für den gleichen Tag bestellen kann, das ist dann fast immer nicht der Fall, also bestelle ich Textmarker, die am Folgetag geliefert werden, und dann überbrücke ich im Kopf die Zeit, bis der Postbote klingelt und denke mir, dass es doch perfekt wäre, wenn man die einfach bestellen und dann in kürzester Zeit irgendwo abholen könnte. Zum Beispiel an so einem Ort, wo einfach ganz viel Bürobedarf versammelt ist, und jede*r kann sich dort abholen, was benötigt wird. So was muss es doch geben. Ohne Wartezeit, ohne Postboten, die trotz des an der Haustür vom Mitbewohner angebrachten Zettel, man möge bitte bei Lieferungen jeder Art, die eine Übergabe erfordern, eine Maske tragen, ohne die Angst, dass das Paket genau dann kommt, wenn man gerade unter der Dusche steht und es dann am nächsten Tag in dieser ganz schlimmen Postfiliale abgeholt werden muss, also ohne all diese komplizierten Sachen. So was wie ein Laden oder so.
Und als wäre das nicht schon erstaunlich genug - er hat seine komplette Kindheit durch nur zwei Dinge gespielt: Lego und Hottowiels, also Auto, da war auch nix zu machen, ich wollte hin und wieder anderen Input bieten (hahaha, ausgerechnet ich!) und kaufte, was immer die anderen Mütter um mich rum als ganz besonders super für die Kreativentwicklung oder was auch immer empfahlen, das wurde dann exakt einen Tag mit größter Inbrunst bespielt, und dann holte er die Legokiste - war es zudem so, dass digitale Videospiele dazu geführt hatten. Mein Mutterherz ist ganz warm.
Als verspätetes Weihnachtsgeschenk von der Familie von Herrn H, wir feiern seit ein paar Jahren nicht mehr zusammen, da ich mit meiner Familie feiere und seine Familie an den verfügbaren Tagen einfach gar nicht in Düsseldorf ist, und ich auch immer Einladungen freundlich und charmant ablehne mit dem gar nicht ironisch gemeinten Satz "das Beste an Trennung ist doch, dass man nicht mehr mit Schwiegers unterm Baum sitzen muss, haha" - "haha, du bist immer so lustig" - "ja, lustig, ne?", und ohne mich finden sie aus unerklärlichen Gründen nicht zusammen, packte Ona heute noch ein Nachzüglergeschenk aus, welches er extrem super fand, ich sogar auch, ich gebe es zu: Ein ferngesteuerter Super Mario, der mit der Switch gelenkt wird und eine kleine Kamera vorne hat, damit man in der ganzen Wohnung alles angucken kann, wenn man auf dem Sofa sitzt. Das war etwa 10 Minuten extrem lustig, dann entschied das Kind, das Auto müsse einen Parcour haben, und zwar nicht den popeligen, der mitgeliefert wurde, sondern einen echten, und seitdem baut er Lego. Ich finde es hervorragend.
Und wie extrem super Marketing to kids doch ist. Ich zitiere aus der Produktbeschreibung: "Steuere ein Kart in bekannter Mario Kart-Manier ? aber in der echten Welt!" Also verrückt, modernste Technik. Extrem gute Grafik, so eine echte Welt. Diese Verdrehung von digital und analog, das nicht mehr Erinnern daran, wie die echte Welt eigentlich aussieht und was sie bietet, das kenne ich auch von mir. Ich habe immer schon viel online gekauft, seit man online kaufte. Zu Beginn des Studiums war jeder private Trip nach England geprägt vom Suchen und kaufen englischsprachiger linguistischer Fachliteratur, die ich dann im Schrank stehen hatte, wo Andere nur Hadumod Bußmann stehen hatten. Dank diesem einen Onlinebuchhandel heute ja vollkommen undenkbar. Wenn ich ein englisches Standardwerk haben möchte, bestelle ich es, und morgen ist es da. Ich finde es ja sehr schön, dass ich noch weiß, wie anstrengend Vieles früher war, das lässt mich umso mehr genießen, wie einfach alles heute ist. Früher hatte ich kein Regal mit Schubladen, also musste ich meine Stimmflöte immer suchen, um die Gitarre zu stimmen. Heute weiß ich, wo meine Stimmflöte ist, und die Gitarre stimme ich mit meiner Handyapp. Aber ich wollte eigentlich erzählen, dass auch in meinem Kopf digital und analog manchmal sehr durcheinander gehen. So passiert es mir regelmäßig, dass ich irgendetwas plötzlich sehr zeitnah brauche, sagen wir mal einen gelben Textmarker, und dann gucke ich schnell, ob ich Textmarker für den gleichen Tag bestellen kann, das ist dann fast immer nicht der Fall, also bestelle ich Textmarker, die am Folgetag geliefert werden, und dann überbrücke ich im Kopf die Zeit, bis der Postbote klingelt und denke mir, dass es doch perfekt wäre, wenn man die einfach bestellen und dann in kürzester Zeit irgendwo abholen könnte. Zum Beispiel an so einem Ort, wo einfach ganz viel Bürobedarf versammelt ist, und jede*r kann sich dort abholen, was benötigt wird. So was muss es doch geben. Ohne Wartezeit, ohne Postboten, die trotz des an der Haustür vom Mitbewohner angebrachten Zettel, man möge bitte bei Lieferungen jeder Art, die eine Übergabe erfordern, eine Maske tragen, ohne die Angst, dass das Paket genau dann kommt, wenn man gerade unter der Dusche steht und es dann am nächsten Tag in dieser ganz schlimmen Postfiliale abgeholt werden muss, also ohne all diese komplizierten Sachen. So was wie ein Laden oder so.
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